Hallo Zusammen,
Als erstes: für alle, die noch nie gehört haben, ist CI eine tolle Sache. Wirklich! Aber... für die, die "was verloren haben..." Na ja.... Es ist und bleibt eine Krücke...
Ich bin ganz neu hier und dementsprechend habe ich null Erfahrung. Habe auch bis jetzt versucht den Kontakt zu Hörgeschädigten zu meiden. Warum? Weil ich noch nicht geschafft habe zu akzeptieren, dass ich zu denen, zu Euch gehöre. Phuu, alleine das so schon schreiben....krass! Ich bin 42, Otosklerose bds., links taub und rechts mittelgradig Schwerhörig, tendenz immer schlechter.... ich wurde mit 39 erst mit Cross-Hörgeräten versorgt, da es aber nicht reichte, 2019 CI links bekommen. Am Anfang kam ich mit dem CI gar nicht zurecht, seit einer Reha dieses Jahres in Rendsburg geht es besser. Wenn ich das HG rechts nicht trage, kann ich ein bisschen Hören/ Verstehen mit dem CI, aber wenn ich das HG trage, dann habe ich subjektiv null Sprachverständnis mit dem Implantat.
Deshalb fehlt mir extrem schwer mein CI zu akzeptieren. In mir ist eine explosive Mischung aus Traurigkeit, Wut (auf die Ärzte, die meinlinkes Ohr verpfuscht haben), Ablehnung und auch Dankbarkeit (dass wir doch die Möglichkeit mit dem CI haben). Es gelingt mir im Alltag gut diese explosive Mischung zu unterdrücken, aber ich weiß, dass ich eigentlich daran arbeiten müsste.
Deshalb meine Fragen an Euch?
1. Geht's Euch auch so, dass ihr denkt " ich will das alles nicht, ich will wieder normal Hörend sein"
2. Seid ihr auch so erschöpft vom Hören? Ich arbeite Vollzeit in einer Arztpraxis und bin chronisch erschöpft, weil das Verstehen müssen über 8 Stunden/5 Tage einfach wahnsinnig viel Kraft kostet. Wie schafft ihr das?
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten! Liebe Grüße, Kriszi