Bilaterale Versorgung = besseres Hören?

  • He, alles gute
    Kann schon sein das da noch was ist, ich habe mal mein altes HG rein gesteckt und es funktionierte noch.
    Auch nur ganz leise aber es kam was durch.

    Wollte es immer mal ausprobieren mit dem HG, aber ich spüre ja auch das da nichts mehr ist. Bin aber immernoch neugierig 🤔🙈

  • ich mußte es doch schon auf volle pulle machen, dann kam etwas durch.

    ab 1992 HDO HG rechts
    ab 1998 HDO HG beidseitig
    09.06.2021 OP CI622 - EA 15.07.2021
    07.09.2021 OP CI632 - EA 20.10.2021

    Nucleus 7 Hybrid

    Mini Mic, TV Streamer - Stromversorgung über USB vom TV > funktioniert bestens

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    wenn ihr ganz ganz leise was hört, dann ist da noch Restgehör. Kurz nach der OP ist jedoch auch noch das Mittelohr mit Wundflüssigkeit und Blut "voll", dh nach der Einheilungszeit (mehrere Wochen!!) kann das Restgehör noch deutlich besser werden - so war es zumindest bei mir!

  • Mein Restgehör war nach der 2. CI-OP links noch da, ist aber dann endgültig verschwunden. Jetzt höre ich nicht mal mehr das Wasserrauschen beim Duschen dicht am linken Ohr so wie früher noch... Ohne CI‘s bin ich komplett in der Stille (die ich aber eh schon von klein auf gewohnt bin), bis auf den immer wieder mal zu hörenden Tinnitus links. 😉

  • Hallo,

    heute war meine EA. Und ich bin für den ersten Tag sehr, sehr zufrieden.

    Micky Maus gar nicht. Ich kann die Stimmen schon unterscheiden.

    Verstehen kann ich auch schon sehr gut, wenn es ein normales Gespräch ist (Kontext)

    Einzelne Worte - in den Hör Apps - geht noch nicht so gut. Aber, das war ja klar.

    Aktuell hört sich das rechte Ohr noch etwas blechern an und noch etwas zu leise. Da hab ich noch etwas Luft nach oben zum lautermachen.

    Und natürlich ist derzeit noch der Unterschied links zu rechts seltsam.

    Aber ich bin sehr zuversichtlich. Nächste Woche Donnerstag ist der nächste Anpasstermin.

    Nochmals herzlichen Dank an alle für euren Zuspruch und die Motivation.

    Viele Grüße Manu
    Li: MEDEL seit 25.11.19
    Re: MEDEL seit 24.01.22

    * Zwei Tage in unserem Leben sind nicht 24h lang. Genießen wir die Zeit dazwischen, zu oft ist sie viel zu kurz. *

  • Vielen Dank ihr beiden <3


    Sheltie. Ist zwar OT aber bist bzw. warst du unter Sheltie auch im Dogforum?

    Viele Grüße Manu
    Li: MEDEL seit 25.11.19
    Re: MEDEL seit 24.01.22

    * Zwei Tage in unserem Leben sind nicht 24h lang. Genießen wir die Zeit dazwischen, zu oft ist sie viel zu kurz. *

  • Hallo,

    Ich habe mich heute auch mal wieder im Hörzentrum der MHH wegen CI Nr.2 beraten lassen. Zu meiner Überraschung gab es keine eindeutige Empfehlung für ein zweites CI. Im Gegenteil, die Ärztin, die ich sehr schätze war recht verhalten, und hat in der Tendenz eher gegen ein zweites CI beraten, wobei aber schon gesagt wurde, dass die Entscheidung bei mir liegt und man mich auch operieren würde, wenn ich doch ein CI wünsche.

    Die Ergebnisse der Hörtest war:

    Mit Hörgerät allein nur minimalstes Sprachverstehen, nur zwei Einsilber waren richtig.

    Mit CI allein 70 % HSM im Störgeräusch und minus (!) 1 dB beim OLSA, Einsilber 90 %

    Mit CI und Hörgerät zusammen, 82 % im HSM und -3,8 dB beim OLSA, Einsilber ebenfalls 90%

    Die Ergebnisse meines ersten Cis sind schon sehr gut und man erkennt das, was auch mein Empfinden ist, das Hörgerät hilft beim Verstehen noch kräftig mit, auch wenn es allein fast nichts bringt. Auf dem Papier werden zwei CIs vielleicht noch 5-10 % mehr Sprachverstehen als obige Messwerte ergeben, aber nicht mehr, und auch nur dann wenn es gut läuft. Das sind keine Größenordnungen mehr als jetzt.

    Trotzdem habe ich große Zweifel, ob ich nicht schon wieder einige Jahre bessere Lebensqualität verschenke. Denn im Jahr 2015 hatte ich mich mit im Prinzip ziemlich ähnlichen Hörwerten vorerst gegen ein zweites CI entschieden. Das Tonaudiogramm ist im Übrigen katastrophal, aber seit 20 Jahren stabil, von daher kann ich mir keine "Entscheidungshilfe" in Form von Hörverschlechterung erhoffen.

    Hat jemand in ähnlicher Situation für und gegen ein zweites CI getroffen wenn ja warum.

  • Doch es funktioniert. Bei der Kombination von AB und Phonak sowie, da dort Hörgerät und CI aufeinander abgestimmt sind.

    Schwierig ist zumindest bei mir Richtungshören, da das Hörgerät im Tieftonbereich besser ist und das CI in den mittleren und höheren Frequenzen. Zusammen ist der Klang harmonisch.

  • Hallo Andrea,

    eine schwierige Entscheidung einerseits, andererseits aber doch nicht.

    Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich hören kann - auch wenn mal ein SP defekt ist oder -- was ich hoffe, nie eintreffen wird -- ein Implantat kaputt geht.

    Du bist bei den Werten vollkommen abhängig vom CI und sollte das ausfallen, ist es bei dir schlecht. Bis dann ein Ersatz eingeheilt und nutzbar ist, dauert es auch wieder seine Zeit.

    Daher würde ich an deiner Stelle mich für ein CI entscheiden, aber mit der Klinik absprechen, dass diese absolut gehörerhaltend für das Restgehör operiert. Dann könntest du mit einer hybriden Lösung beides haben: Tieftongehör via Hörgerät, überhaupt Sprachverstehen mit CI.

    Und du darfst auch nicht vergessen: wir werden nicht jünger, das Hören wird auf Dauer anstrengender.

    Aber so wäre meine Entscheidung. Letztendlich liegt sie bei dir - wobei viele andere Ärzte schon längst zur OP geraten hätten.

  • Das stimmt wohl, die Professorin ist für mich bekannt dafür, nicht so schnell für eine OP zu stimmen. Ist letztendlich auch nicht verkehrt.

    Ich habe mich bereits vor der ersten OP für zwei CIs entschieden. Und hielt vor der zweiten OP daran fest, obwohl mein HG noch deutlich mehr beigetragen hat als bei dir, Andrea. Das zweite Ohr war vor der ersten und ist es wieder nach der zweiten OP mein Alpha-Ohr.

    Du trägst ja schon sehr lange ein CI. Ob mit der 2. OP dann das Richtungshören wieder kommt bin ich mir nach so langer Zeit nicht so sicher. Für mich war es aus speziellen Gründen extrem wichtig. Ich hatte 14 Monate darunter gelitten, die Richtung nicht annähernd zu erkennen. Dass das 3 Monate nach der zweiten EA so gut klappt ist allerdings auch nicht selbstverständlich. Wobei du dich ja intensiv damit befasst und daher es wohl auch zusammen mit dem richtigen Audiologen hinkriegen wirst.

    Eine schwierige Entscheidung. Ich meine, bei Zweifel ist abzutaten. Andererseits ist muggels Einwand schon sehr schlagkräftig: was ist, wenn eine Reimplantation ansteht. Vielleicht antworten ja noch bimodale CI-Träger, die eine Reimplantation durchführen oder schon haben.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

    Einmal editiert, zuletzt von Ni Da (2. März 2022 um 11:05)

  • Bei mir ist es zum Glück noch nicht so weit, dass ich mir ernsthaft darüber Gedanken machen muss, ein zweites CI implantieren zu lassen. Und ich hoffe sehr, dass es noch lange so bleibt. Der einzige Nachteil des bimodalen Hörens, den ich feststelle, ist, dass das Richtungshören praktisch nicht mehr vorhanden ist. Ansonsten konstatiere ich für mich, dass das CI-Ohr für die Deutlichkeit insbesondere von Sprache, das HG-Ohr für den Klang gerade auch im Tieftonbereich und beim Musikhören "zuständig" ist. Bei zwei CI's befürchte ich nach meiner Erfahrung mit einem CI, dass ich Musik danach abhaken kann - und das würde wieder Verlust von Lebensqualität bedeuten.

    Selbst wenn der SP ausfällt und du dadurch nichts mehr verstehst, hast du doch innerhalb von Tagen Ersatz/Leihgerät, das wäre kein Entscheidungskriterium für mich.

    Hochtonschwerhörigkeit/Hochtontaubheit von Kindheit an.

    Rechts: CI622 seit 12/2019, Nucleus 7

    Links: 65% Sprachverstehen mit HG (seit 2020 Oticon Exceed)

  • Hallo,

    erstehst, hast du doch innerhalb von Tagen Ersatz/Leihgerät, das wäre kein Entscheidungskriterium für mich.

    das ist aber anders, wenn das Implantat ausfällt und reimplantiert werden muss. Dann dauert das bis zur OP und der anschließendenden EA doch eine ganze Weile (mit der Unsicherheit, wie lange es danach noch dauert, bis man mit dem neuen CI wieder so gut hört wie vorher).

    Nur so als Gedankenanstoß :) . Mein Sohn hat auf dem 2. Ohr ja so gut wie nichts gehört, trotzdem war die Überlegung für uns damals bei der schwierigen Entscheidung zum 2. CI wichtig, weil die 2. CI OP bei ihm viel komplizierter und kritischer war (der Elektrodenstrang musste unter seinem Shunt durchgelegt werden). Wir wollten nicht, dass er nur auf 1 technisches Teil (das kaputt gehen kann und das nicht so einfach ausgetauscht werden kann) angewiesen ist. OK, Infektion wäre der Supergau (aber daran mag ich Mal gar nicht denken).

    Bei euch Erwachsenen mit mehr oder weniger viel Restgehör auf dem anderen Ohr ist die Entscheidung 2. CI ja/nein sicher noch schwieriger :( .

    Viele Grüße

    Katja

  • Hallo Andrea,

    bei mir hat das erste CI sehr schnell sehr gut funktioniert. Als sich dann nach der OP das zweite Ohr weiter verschlechtert hat, war für mich sofort klar, dass ich schnellstmöglich das zweite CI haben will. Dabei war das rechte Ohr noch bis 2020 phasenweise normalhörend. Aber es hat mit HG zwar in der Laborsituation einen Sprachtests noch was gebracht, im Alltag jedoch nicht. Allerdings hatte ich mich in der Zeit auch noch nicht umgestellt, das heißt, ich habe immer noch das rechte Ohr zum Sprecher gedreht etc. Naja, 25 Jahre Gewohnheit halt…

    Ich bin überglücklich, dass zweite CI zu haben. Da ich manchmal Probleme mit den Magneten habe, macht es jetzt nichts mehr nichts, wenn ich mal ein CI ablege. Es war vorher sehr schwer für mich, völlig von dem einen CI abhängig zu sein. Jetzt verstehe ich zuhause mit jedem CI einzeln gut genug.

    Das Richtungshören ist auch nicht zu unterschätzen. Es gibt ein enormes Sicherheitsgefühl, wenn man meistens weiß, wo ein Geräusch herkommt. Generell ist es endlich wieder ein beidseitiges Hören. Jedes CI für sich ist relativ leise eingestellt (im Gegensatz zu CI und HG) und zusammen ist es dann laut genug.

    Die größte Angst, die ich vor dem zweiten CI hatte, war danach nicht mehr Musik hören zu können. Daher habe ich in dieser Zeit wie bekloppt Musik gehört, auch wenn das oft kein Vergnügen war! Allerdings hat sich Musik mit dem HG ja auch nicht mehr richtig angehört.

    Mittlerweile bin ich auf der linken Seite Hybrid versorgt, da ungeplant Restgehör erhalten geblieben ist. Damit klingt Musik wieder runder, aber es geht auch ohne bei bekannten Liedern ganz gut.

    Das Einzige worauf ich nicht vorbereitet war, ist der unterschiedliche Klang der beiden Seiten. Während die erste Seite fast sofort normal klang, ist es rechts immer noch nicht richtig. Beide gemeinsam klingen mittlerweile aber wie früher.

    Schwierig ist sicher, dass jeder von uns anders ist, genau wie unsere Hörreisen. Aber in fast alle Erfahrungsberichte, die ich vorher gelesen habe, wurde bereut, den Schritt zum zweiten CI nicht früher gegangen zu sein. Man kann halt gar nicht wissen, was einem beim Hören fehlt, bevor man es wieder hat. Sonst würden viele gar nicht so lange warten - bis zum ersten Hörgerät und genauso bis zum ersten CI.

    Aber ich denke auch, dass man sehr genau spürt, ob man bereit ist für den nächsten Schritt und dann wird man ihn auch gehen.

    Viele Grüße,

    Steffi

    Links: Cochlear seit 16.8.21

    Rechts: Cochlear seit 15.11.21