Die Frage wird mir mein Sohn niemals beantworten können, da er akustisches Hören nie kennen wird.
Na ja,
versuche es mal anders zu sehen.
Er hat recht früh die Chance mit dem CI aufzuwachsen, es wird sein Weg in die Akustik sein.
Und, weil es früh gemacht wurde / wird, hat er auch recht gute Chancen, daß er auch altersgemäß in den entsprechenden Zeitpunkten seine Schübe in der Sprach Entwicklung machen wird.
Hört es sich jemals "natürlich" an?
Ich bin normalhörend geboren, dann recht früh schwerhörig geworden, lange Zeit so aufgewachsen, bis dann nach einem Hörsturz alles ganz schlimm wurde.
Für mich klingt mein Hören mit beiden CIs total natürlich. Kann Männer- und Frauenstimmen unterscheiden, und ja, man kann auch Untertöne und Sarkasmus heraushören.
Ist das so? Kommunikation besteht ja aber nicht nur aus Worten. Sprachmelodie, Gefühle, Unterton, Zwischen den Zeilen lesen, Ironie, Stimmung... Kann man das alles mit einem CI raushören?
Daß manche Menschen genau das nicht können, hat aber nicht automatisch was mit nicht-Hören können zu tun.
Es gibt auch andere Defizite, die dafür sorgen, daß man für die feinen Nuancen in den zwischenmenschlichen Tönen nicht empfänglich ist.
So gesehen, besteht schon eine gute Chance, daß ein schwerhöriger Mensch das sehr wohl mitbekommen kann. Es ist ja nicht nur die Stimme. Die Mimik macht sehr viel aus, die Körpersprache, einfach das ganze Paket drum herum. Es ist einfach eine Kombination aus allem.
Die Sprachentwicklung von Deinem Sohn steht ja noch bevor. Wenn er von Anfang an die gleichen Hörchancen hat, wie alle anderen Kids in dem Alter auch, so wird er es auch im Umgang mit seinen Mitmenschen, in Gesprächen, im die Welt erkundigen, mitlernen.
Und dann das Thema Musik... Wie kann ich mir das vorstellen, Musik mit einem CI? Also ganz normale Radiomusik.
Nun ja, also, ich habe keine Probleme damit.
Aber ich habe schon von Kindheit an sehr viel Musik gehört, ja sogar selbst Musik gemacht.
Es ist machbar.
Und, siehe es mal so: das, was Dein Sohn ab jetzt hören wird, ist seine Welt, für ihn wird es sich normal, ja völlig natürlich anhören.
Einfach Musik im Hintergrund rieseln lassen. Wenn Radio ohnehin ständig an ist, oder TV geschaut wird, oder auf mp3-Player, oder jetzt inzwischen auf den Smartphones Musik gehört wird, das ist die normale Entwicklung.
Keine wird sagen können, ob er musikalisch wird.
Aber es gibt auch unter normalhörenden Menschen sehr viele, die keinen einzigen Ton treffen können, auch wenn sie gerne Musik hören.
Ich würde in diesem Fall sagen, lebt einfach normal Euer Leben weiter, auch mit Musik. Wenn er sich dafür interessiert, ja sogar selbst ein Instrument spielen lernen will, okay, dann gönnt es ihm. Wenn er kein Interesse daran hat, auch gut. Und man darf ja nicht vergessen, die Musik, die Mamas und Papas, und auch die Großeltern, so gerne hören, sind doch eh kacke. Der eigene Musikgeschmack ist sowieso der beste. 
Und gibt es Geräusche oder Situationen, die mit CI total unangenehm sind und die man lieber meiden sollte?
Dazu laß Dir eines gesagt sein:
es gibt geräuschempfindliche Menschen. Ich gehöre zu denen. Schon zu meiner reinen HG Zeiten gab es die Töne, Geräusche, die mich echt kirre gemacht haben. Mag sein, daß es ein Nachteil ist, daß ein HG alles verstärkt, und keinen Unterschied machen konnte. Jetzt sind die Geräte zwar in der Lage, da was regeln zu können, aber mir gefällt nicht, WAS die da regeln. Ich mag es nicht, habe diese Funktion lieber wieder ausschalten lassen.
Auch beim CI.
Dein Sohn wird mit den CIs wie ein "Normalhörender" aufwachsen. Ja, ich weiß, er ist nun hörgeschädigt, und ich will auch nichts anderes behaupten. Worauf ich hinauswill, Dein Sohn hat von Anfang an die Chance, vieles an Geräuschen sofort aufnehmen zu können. Das heißt, sein Gehirn kann - genau wie bei den Normalhörenden! - die Funktion übernehmen, zu entscheiden, welche Geräusche als "unwichtig" einzustufen sind, und welche man hören "muß". Es kann lernen zu filtern. Und es wird filtern.
Es besteht eine gute Chance, daß Dein Sohn tatsächlich manche Geräusche nicht als störend empfinden wird, weil sein Gehirn es gelernt hat, diese zu filtern.
Das darfst Du NIE vergessen! Immerhin "überhörst" Du ganz bestimmt auch einige Dinge, das heißt, sie fallen Dir nicht mehr auf, bis jemand mal fragt, was da zu hören ist.
Dein Sohn kann dies lernen.
Das Gehirn ist noch jung genug, es wird diese Arbeit von sich aus übernehmen. Also würde ich ihn nicht abschotten wollen. Wenn etwas viel zu laut ist, so kan er sein Gerät immer noch leiser stellen, und das würde ich auch tun wollen. Ansonsten würde ich ihm die Gelegenheit geben, daß sein Gehirn filtern lernt.
Ich will mit meinen Fragen niemandem zu nahe treten und ich meine es wirklich nicht böse. Ich würde nur einfach so gerne besser verstehen, wie es sich anfühlt, mit einem CI zu hören. Ich kann es mir nicht vorstellen und ich würde einfach so gerne wissen wie mein Sohn hört.
Tust Du nicht, und es ist auch verständlich.
Das Hauptproblem ist hierbei, daß man das Hören nie vergleichen kann.
Selbst die Normalhörenden sind nicht in er Lage, ihr Hören miteinander vergleichen zu können. 
Du weißt also nicht, wie es sich anfühlt, was Dein Partner, deine Familie, Deine Freunde so hören können.
Deshalb würde ich mich da nicht zu sehr verrennen.
Wenn die CIs gut funktionieren, dann hört Dein Sohn. Wenn Du Pech hast, hört er sogar besser, als Ihr alle zusammen.
Und ja, das kann tatsächlich vorkommen! Denn ein normalhörender Mensch hat auch hier und da ein bißchen Hörverlust, nicht gravierend, und man merkt auch nichts. Aber der Verlust wird doch mit der Zeit unmerklich größer.
Genau deshalb wirst Du nie vergleichen können, wie andere Hören. Fehlt bei Dir die Frequenz x so kann jemand anderer Frequenz y verloren haben, und so weiter .....
Mach Dir nicht so einen großen Kopf.
Je "normaler" Du an die ganze Sache heran gehst, desto natürlich und normaler wird es auch Dein Sohn das Ganze empfinden. Und er hat ohnehin keinen Vergleich. Er fängt, genau wie ein Kleinkind in dem Alter, mit seinem Hören ganz von vorne an. Besser kann es doch nicht laufen! 