Beiträge von muggel

    Dann müsstest Du dazu den ganzen Pack während der ganzen Einsatzzeit am Ohr tragen – ggf. sogar mit Stirnband. Ich empfehle Dir, das komplette Pack unbedingt zur Probe zutragen. Und Akkus sind Pflicht, weil im dichten Case der Sauerstoff für Zink-Luft-Batterien in kürzester Zeit verbraucht ist.

    Beim Aquacase für den Marvel sind die Akkus bereits integriert, dh man schiebt nur den SP dort entsprechend hinein.

    Leider muss man dafür den Ohrhaken entfernen…

    Wie kommst du jetzt auf eine Reimplantation?

    Bei dir funktioniert doch das CI (wenn auch nicht zu deiner vollen Zufriedenheit). Auch liegen doch alle Elektroden innerhalb der Hörschnecke, also sind ansprechbar, oder? Maximal würde man, wenn es sinnvoll erscheint, die Elektrode noch ein wenig tiefer einschieben. Das ist aber keine Reimplantation, da das bisherige Implantat weiter verwendet wird.

    Hallo

    Wollte noch etwas zusätzlich anmerken. Wer glaubt denn das die Hersteller (alle 3) bei den frische Implanierte so ein Teil wie der Audio stream verschenkt? So was wird natürlich auf die Grundausstattung drauf geschlagen und auch von der Krankenkasse bezahlt!


    Gruß Joachim

    Die Hersteller packen dieses mit dazu, damit sich Kandidaten für ihr System entscheiden. Natürlich wird es auch von der Krankenkasse (mit)bezahlt, aber dies bedeutet nicht, dass auch Reparaturen und Ersatz dieser Zusätze (Beispiel: Minimic von Cochlear) gezahlt werden.

    Ich schmeiß nichts durcheinander. Grundrechte gelten überall, da ist die Krankenkasse keine Ausnahme.

    Damit machst du es dir sehr sehr einfach. Natürlich gilt das Grundgesetz überall. Aber der Begriff "soziale Teilhabe" ist so weit gefächert, dass man nicht - wie du -- einfach sagen kann "ein BT-Empfänger ist notwendig für die soziale Teilhabe".

    Zitat

    Ich habe meine Aussagen unter der Annahme getätigt, dass die Krankenkasse zuständiger Kostenträger ist. Das habe ich nicht extra nachgefragt. Das wäre i.d.R dann der Fall, wenn der Antragssteller nicht oder nicht mehr erwerbstätig ist. Ein erwerbstätiger Antragsteller, der kein Beamter ist, stellt solche Anträge natürlich beim Integrationsamt.

    Wir schreiben hier über den Audiostream, nicht um irgendwas anderes. Auch geht es hier nicht um eine Arbeitsplatzausstattung (da kann der Audiostream durchaus als Hilfsmittel zählen, allerdings ist hier auch nicht die Krankenkasse zuständig).

    Zitat

    Wenn die Krankenkasse den Fall allerdings bearbeitet hat (obwohl sie eigentlich nicht zuständig war) und abgelehnt, dann bleibt sie auch zuständig. So ist es im SGB IX geregelt. Genauso, wie ein Antrag nur einmal von Rentenversicherung und Krankenkasse hin- und her geschoben werden darf.

    Ja, soweit stimmt es, wenn es um Krankenkasse, Rentenversicherung und Agentur für Arbeit geht.
    Für die Kostenübernahme durch das Sozialamt ist es hingegen zwingend notwendig, dass die Krankenkasse die Kostenübernahme abgelehnt hat.

    Zitat

    Das muss ich DIR als CI Träger erklären? Schon komisch. Wenn der Antragsteller ein Implantat von MedEl hat kann man das sehr gut begründen, denn direktes Streamen ist da nicht drin. Dafür braucht man den Audiostream. Und direkt mit Over-Head Kopfhörern arbeiten ist wohl auch doof, da die Mikrofone des SP nicht optimal unter dem Kopfhörer beschallt werden. Bei einem FvO Gerät allemal. Der Audiostream tut das, was bei AB und Cochlear im SP integriert ist.

    Stell dir mal vor, ich trage schon Sprachprozessoren, bevor sowas wie BT herausgekommen ist. Und ich lebe immer noch. Krass oder?
    Ausserdem hast du immer noch nicht begründet, warum es (medizinisch) notwendig ist für die soziale Teilhabe, dass man TV, Radio, Anrufe per BT empfangen kann.
    Dass es angenehmer ist, dass es komfortabler ist... ja, das ist es. Aber für Komfort und Luxus ist die Krankenkasse nicht zuständig. Sonst würde ja in jedem Hörgerät BT verpflichtend vorhanden sein... ist es aber nicht. Auch ist BT kein Argument für ein Upgrade... was es nach deiner Argumentation ja sein müsste.

    Zitat

    Und wenn dann also die Kasse eine Entscheidung gefällt hat, dann hat sie den Aspekt der sozialen Teilhabe zu berücksichtigen. Ohne die Möglichkeit Fernseh- und Radiosignale zu empfangen und zu telefonieren ist die soziale Teilhabe eingeschränkt. So kann man das begründen. Ob ein Richter das auch so sieht muss man sehen.

    Nein. Soziale Teilhabe zu sichern ist NICHT Aufgabe der Krankenkasse. Wenn du anderer Meinung hast, dann kannst du mir gerne eine Rechtsquelle dazu nennen. Und nein, im Sozialgesetzbuch 9 steht nicht drin, dass die Krankenkasse für die soziale Teilhabe zuständig ist.
    Vielmehr haben viele Bundessozialgesetzurteile klar entschieden, was ein Grundbedürfnis des täglichen Lebens ist: das Sehen, das Hören, das Sprechen, die Fortbewegung, das Sitzen, die Nahrungsaufnahme einschließlich der Ausscheidung, die Körperpflege, die Erschließung eines geistigen Freiraums (u. a. die Aufnahme von Informationen), die Kommunikation mit anderen Menschen sowie das Erlernen eines lebensnotwendigen Grundwissens bzw. eines Schulwissens (bezüglich der Hilfen zur Bildung.
    Der Empfang von Radio, TV, Streamen, Telefonieren gehört nicht zu den elementaren Grundbedürfnissen. Und nur hierfür (elementare Grundbedürfnisse des täglichen Lebens) ist die Krankenkasse zuständig.
    Hier kann man es gut nachlesen:

    Schell, SGB IX § 47 Hilfsmittel / 2.2.1.3 Befriedigung eines Grundbedürfnisses des ...
    Rz. 7 Nach § 47 Abs. 1 Nr. 3 kann der Leistungsberechtigte auch dann ein Hilfsmittel beanspruchen, wenn dieses Hilfsmittel eine Behinderung (§ 2) bei der…
    www.haufe.de

    aber selbstverständlich gehört die dazu. Wenn die Kasse zuständiger Kostenträger ist, gilt für die Genehmigungsgrundsätze eben der SGB IX. Die spzoela Teilhabe ist ein Grundrecht aus der EU Gleichstellumcsverordnung.

    Geundrecht ist aber kein Grundbedürfnis im Sinne der KK. Da gibts andere Kostenträger - bitte schmeiss nicht alles durcheinander!
    Nach SGB IX ist auch die berufliche Teilhabe ein Grundrecht - dennoch zahlt keine Krankenkasse eine Arbeitsplatzausstattung! Dafür gibt es andere Kostenträger!!

    Zudem: erkläre mir mal bitte, warum ein Audiostream notwendig ist für Leistungen am Leben in der Gesellschaft, was ncht durch Alltagsgegenstände (zB BT-Kopfhörer) ermöglicht werden kann!

    Hallo,

    zunächst einmal ist die Krankenkasse nur für Grundbedürfnisse zuständig. Das ist so gesetzlich festgelegt und die „soziale Teilhabe“ gehört so nicht dazu. Für Hörgeschädigte ist das entsprechende Grundbedürfnis das Hören und hier muss man klar belegen, in wie fern der Audiostream dafür nötig ist.

    Hierbei darf man nicht vergessen, dass der Konsum von Musik, TV, Radio nicht relevant sind, ebenso wenig wie Telefonieren.
    Anders sieht es mit der Teilhabe an öffentlichen Veranstaltungen aus (daher stehen auch drahtlose Übertragungsanlagen im Hilfsmittelverzeichnis!)

    Wer also den Audiostream über die KK bekommen hat, hat zunächst einmal Glück gehabt. Ein Anspruch lässt sich damit jedoch nicht ableiten! Dennoch kann man versuchen, diesen mit Widerspruch zu bekommen - vlt hat man ja auch Glück.

    Der richtige Kostenträger wäre, wenn die Krankenkasse den ablehnt, die Eingliederungshilfe. Diese sind explizit für die „soziale Teilhabe“ der Kostenträger. Allerdings gehört die Eingliederungshilfe zum Bereich der Sozialhilfe und man muss die entsprechende finanzielle Notwendigkeit nachweisen.

    Zum Artikel 3 GG: sorry, Benachteiligung wegen Behinderung anzuführen, weil die KK nen Audiostream nicht zahlt ist faktisch total falsch. Wie jeder normalhörende Mensch kann auch mit Kopfhörern gestreamt werden etc. Und die bekommt auch keiner von der KK bezahlt!

    Ich sag nur: Geduld, Geduld, Geduld.
    Je länger man schlecht gehört hat, desto länger dauert es in der Regel auch, bis man gut hört (und versteht). Du hast das CI doch erst sehr sehr kurz und wenn du schon Wörter beim Mitlesen verstehst, ist das doch schon sehr gut.

    Ich weiß jetzt nicht, wie lange ihr eure CIs habt. Ich habe meine jetzt fast 20 Jahre und aus dieser jahrelangen Erfahrung kann ich nur sagen: Nein, selbst einstellen sollte man es nicht können, auch nicht mit ganz viel Erfahrung und hoher Technikaffinität.

    Warum ich dieses sage: als Betroffener merkt man nicht direkt und sofort, ob man über- oder unterstimuliert. Einstellungen in einem gewissen Rahmen selbst vornehmen ist zwar schön, aber als Selbsteinsteller achtet man eher auf die Einstellungen und nicht direkt auf den Klang. Und ja, ich weiß wovon ich rede.

    Daher ist es auch wichtig, dass man sich zuerst einmal auf den Klang fokussiert. Das geht tatsächlich am Besten mit geschlossenen Augen. Später kann man immer noch mit dem Audiologen sprechen, welche Veränderungen vorgenommen wurden.

    Nachvollziehen kann ich den Wunsch total und ich habe einen Audiologen, der mir vollständig vertraut, mich auch selbst einstellen lässt (und nachher überprüft, ob die von mir gemachten Änderungen gut / nicht so gut sind). Fazit ist, dass ich dadurch gelernt habe, viel mehr auf das zu achten, was ich höre und nicht, was der Audiologe genau macht. Beids parallel (Veränderungen vs genau hinhören) geht einfach nicht gut.
    Für diese Erkenntnis habe ich auch mehr als 15 Jahre gebraucht.
    Ein Glück habe ich, dass ich einen Audiologen habe, der
    a) mit mir alles bespricht
    b) mir vertraut
    c) wir eine gemeinsame Sprache gefunden haben, wie ich etwas höre und was ggf. verändert werden muss.

    Beispiel: vor einiger Zeit habe ich festgestellt, dass ich ein "Hörloch" habe. Bei aufsteigenden Frequenzen von Tönen (gibt es bei Youtube) wurde es leiser, bei ca. 2000 Hz hörte ich gar nichts, bevor der Ton dann wieder kam und lauter wurde. Alle Elektroden waren jedoch vollständig ansprechbar und erzeugten auch entsprechende Höreindrücke. Mein Audiologe hat mir sofort geglaubt und statt irgendwas einzustellen hat er mich gefragt, was ich denke, was wir machen können. Wir haben sozusagen auf Augenhöhe fachlich diskutiert, woran dieses liegt und wie wir vorgehen können (insgesamt 3 verschiedene Lösungswege waren möglich). Gemeinsam haben wir die Vor- und Nachteile der Lösungswege diskutiert und beschlossen, wie wir vorgehen. Ich schreibe bewusst wir, da ich dort nicht als "Kunde" gesehen werde.

    Kurzum: Selbstanpassung nein, Remoteanpassung defintiv ja. Für AB hätte ich gerne die Option, die Filter selbst zu aktivieren und deaktivieren, um die Auswirkungen dieser besser zu testen. Gerne auch lauter / leiser für Tiefe / Mittlere / Höhen ggf. sogar Plus / Minus x Einheiten pro Elektrode, aber definitiv nicht das volle mögliche Spektrum.

    Huhu,

    ja, ich schaue immer mit auf dem Monitor und ja, ich darf auch Schalter selbst umlegen. Theoretisch kann ich mein CI selbst einstellen und der Techniker schaut mit.


    Mit deiner Beschreibung kann ich absolut nichts anfangen. „Irgendein Filter im Musikprogramm innerhalb Autosense“ ist keine adäquate Bezeichnung.
    Damit wüsste ich noch nicht mal im Ansatz, was du meinst (mein Techniker übrigens auch nicht!). Es wäre daher gut, wenn du korrekte Bezeichnungen verwenden würdest, wie sie in der Software verwendet werden zB. Nur dann können auch andere was damit anfangen!

    Huhu,

    Timothyx Du schreibst die ganze Zeit etwas von "Linear"-Schalter. Ich behaupte mal, dass ich mich mit der Einstellsoftware relativ gut auskenne, aber ich wüsste nicht, was du damit meinst. Kannst du das mal genauer sagen, was für eine Einstellung du meinst?
    Meinst du die Stimulationsmethode? Wenn ja, welche?
    Oder was meinst du genau für eine Einstellung?

    Oh... passiv aggressiv bin ich also. Ok, wenn du das so meinst. Ich meinte es eigentlich vollkommen ernst. Es gibt hier genug Personen, die englisch nicht können und auch die FDA-Sachen nicht verstehen.
    Wenn du also Informationen zu Neuerungen hast, dann würde ich dich bitten, diese doch allen hier auch zur Verfügung zu stellen.
    Das ist doch dann Hilfe von Betroffenen für Betroffene.

    Und ich schreibe als User... nicht als Administrator, ausser dieses schreibe ich explizit dazu. Warum du mich nun angreifst, ist mir echt schleierhaft. Du verlangst, dass andere Personen für dich recherchieren?
    Ansonsten werden hier Neuerungen, sofern sie bekannt werden, gepostet.

    Huhu,

    was man vom CI erwarten kann, hängt von ganz vielen Faktoren ab und ist daher sehr individuell:

    - wie lange war das Ohr vorher taub?

    - wie war das Sprachverstehen früher mit Hörgeräten? Eher schlecht für die Hörwerte oder eher gut dafür?

    - wie alt ist man bei der OP?

    - wie wird geübt, wieviel und womit?

    - ist die Anatomie der Hörschnecke normal?

    - gibt es Verknöcherungen?

    - ist die Einführung der Elektrode normal?

    - wie ist das andere Ohr versorgt? Wurde Hörtraining (wie?) nur mit dem CI bei Vertäubung der anderen Seite gemacht?

    - wie sind rechts und links aufeinander abgestimmt? Wie wird das CI überhaupt angepasst?

    - welche Zusatztechniken werden verwendet wie zB FM?

    Besonders ersteres spielt eine Rolle: jemand, der 40 Jahre lang annähernd taub war, darf / kann / sollte nicht erwarten, dass er jemals mit CI telefonieren kann.

    Daher lässt sich die Frage, was du vom CI erwarten kannst, nicht beantworten ohne mehr zu wissen.

    Auch sollte man sich einfach mal vor Augen führen:

    - vor der Implantation war der Hörstatus viel schlechter (ansonsten war das CI zu früh!!), so dass weder telefonieren noch Gespräche mit mehreren Leuten möglich waren!

    - mit nur einem Ohr ist das Hören in lauten Runden oft nicht möglich, da hierfür das Richtungshören fehlt!

    Ich selbst höre mit den CIs recht gut, aber bei mehreren Personen am Tisch, die wahrscheinlich alle durcheinander reden, bin ich raus! (Jeder SSDler auch, ebenso sehr viele bereits mittelgradig schwerhörige!). Wenn ich bei sowas etwas mitbekommen will, dann muss ich ggf Zusatztechnik wie FM einsetzen und es muss eine gewisse Gesprächsdisziplin herrschen, zudem halt Lippen absehen. Konkurrierende Stimmen auseinanderhalten ist für Schwerhörige eine absolute Königsdisziplin und oft nicht möglich!

    Teste es doch mal: leg ein Aufnahmegerät in die Mitte und lass später das eine Person abhören. Sie soll alle Gesprächsinhalte wiedergeben! Wenn du jemanden findest, der das kann, dann ist das ein Juwel / 6er im Lotto (ich habe bisher keine Person gefunden, die auch nur ein Gespräch komplett wiedergeben konnte!!) Aber du erwartest, dass du das schaffst, mit einem Prothesen-versorgten Ohr??

    Wäre Wasser hinter dem Trommelfell wäre das sehr vom Vorteil und die Probleme wären nicht da….

    Daher hier mal etwas Informationen:

    - Das Mittelohr ist ein mit Luft gefüllter Hohlraum.

    - Zwischen Mittelohr und Rachen/Mundraum gibt es eine mit Schleimhaut ausgekleidete Verbindung, die Eustachische Röhre genannt wird.

    - Vergleichbar ist dies mit einem (teilweise) aufgepusteten Ballon, wobei das Mittelohr der Ballon ist und das Ventil die Eustachische Röhre. Die Schleimhaut entspricht dann den Fingern, die das Ventil zuhalten und ein Ein- und Ausdringen von Luft in den Ballon verhindern

    - Problem beim Fliegen oder Tauchen: Luft kann (im Gegensatz zu Flüssigkeiten!) prima komprimiert werden bzw sich ausdehnen. (Geht mal mit einem Luftballon tauchen… je tiefer man taucht, desto kleiner wird der Ballon. Würde der Ballon mit Wasser gefüllt sein, dann verändert sich das Volumen kaum)

    - Das Mittelohr ist soweit starr (im Gegensatz zum Ballon) und absolut schmerzunempfindlich. Ausnahme stellt einzig das hochsensible Trommelfell dar.

    - Beim Fliegen nimmt der Aussendruck ab, dh das Trommelfell wird nach aussen gewölbt, beim Tauchen nimmt der Aussendruck zu und das Trommelfell wölbt sich nach innen. Je nach Schmerzempfindlichkeit löst dieses wenig bis sehr starken Schmerz aus

    - Um den Druckausgleich zu machen, muss man also Luft in das Mittelohr bekommen (beim Tauchen/ Landen) bzw aus dem Mittelohr heraus (beim Starten), damit das Trommelfell sich nicht wölbt und Schmerzen auslöst

    - Der Druckausgleich muss also über die Eustachische Röhre stattfinden und funktioniert nur dann, wenn die Schleimhaut nicht angeschwollen ist.

    - Bei Personen mit Erkältung oder auch Heuschnupfen ist die Schleimhaut teilweise massiv angeschwollen, dass ein Druckausgleich nicht möglich ist (um die Schleimhäute voneinander zu lösen und den Durchgang zum Mittelohr zu öffnen, ist auch etwas Druck nötig). Ähnliches bei Personen, bei denen die Schleimhäute chronisch geschwollen sind. Daher die Empfehlung Nasenspray zu nehmen, die eine abschwellende Wirkung haben (eben sowas wie Nasivin. Salzlösung dient nur der Befeuchtung, ist aber nicht abschwellend!)

    - Zum Drucksusgleich selbst: dieser kann (nicht muss!!) durch Gähnen oder Schlucken ausgelöst werden. Einige hören auch dabei, wie sich die Schleimhäute der E-Röhre dabei lösen. Meist bekommt man dieses durch ein Knacken im Ohr mit.

    - Aber: nicht bei jedem funktioniert dies zuverlässig. Daher sollte man, wenn Schlucken und Gähnen nicht hilft, einen manuellen Druckausgleich wie beim Tauchen vornehmen: Mit den Fingern die Nase zuhalten und Luftdruck aufbauen (als wollte man einen Ballon aufpusten, aber mit geschlossenen Lippen) - aber ohne Gewalt! Hier muss es dann merklich im Ohr „knacken“, dh man merkt wie Druck in das Mittelohr kommt. Wenn das nicht mit wenig Druck oder ohne Schmerzen funktioniert, dann sind die Schleimhäute geschwollen. (Daher soll man bei Erkältung niemals tauchen gehen!)

    Kurzum: wäre Wasser hinter dem Trommelfell würde man Druckänderungen nicht so merken, da Wasser sich nur minimal ausdehnt / zusammenzieht unter Druck - im Gegensatz zu Luft. Und ja, Flüssigkeit hinter dem Trommelfell kann ein Arzt durch Reinschauen sehen. Das ist es also definitiv nicht.

    Entweder funktioniert der Druckausgleich mit Gähnen / Schlucken nicht oder die Schleimhäute sind - warum auch immer - geschwollen.

    Bei ersterem (Gähnen, Schlucken hilft nicht), hilft ein manueller Druckausgleich: Nase zudrücken, Luftdruck vorsichtig aufbauen bis man es im Ohr merkt. Das kann man auch so immer mal wieder machen und schadet, sofern kein massiver Druck ausgeübt wird) nicht. Ich zB reagiere auch sehr empfindlich auf Druckveränderungen und Gähnen / Schlucken bringt oft nichts, ein manueller Druckausgleich wie beim Tauchen ist schnell gemacht und alles ist wieder iO.

    Sollte der manuelle Druckausgleich nicht funktionieren, liegt definitiv eine Schleimhautschwellung vor und die Schleimhäute lösen sich auch nicht, wenn man über den Rachen Druck aufbaut. Dann können abschwellende Nasensprays helfen. Oft jedoch empfehlen dies Ärzte bei Problemen mit dem Druckausgleich, da Kauen / Schlucken / Gähnen „nebenher“ gemacht werden können, aber ein manueller Druckausgleich im Idealfall geübt werden soll.

    Daher mal testen, was eine Lösung ist. Ich nehme keine Chemie in Form von Nasenspray (mehr), sondern mache den manuellen Druckausgleich. Sieht vlt komisch aus, wenn jemand sich die Nase zuhält und „pustet“, ist aber eine einfache, schnelle und unbedenkliche Option (wenn man nicht zuviel Druck aufbaut - daher vorher testen!). Nasenspray kann helfen, aber auch vieles „kaputt“ machen: es kann die Schleimhaut austrocknen lassen etc (daher wohl die Empfehlung wegen Kindernasenspray - oft reicht das tatsächlich)