Hallo Fabsa,
ich kann euch leider nicht weiter helfen bzw. mit eigenen Erfahrungen dienen, da mein Sohn von Geburt an (bzw. von kurz danach) an Taubheit grenzend schwerhörig bzw gehörlos ist (auf beiden Ohren). Gut ist auf jeden Fall, dass euer Kind auf dem anderen Ohr gut hört und auch auf dem ertaubten Ohr ja mehr als 2 Jahre gehört hat (wenn ich das richtig verstanden habe). So besteht da (vermutlich, nach allem, was ich gehört bzw. gelesen habe) kein Zeitdruck (weil der Hörnerv ja entwickelt ist und zumindest nicht so schnell "verkümmert", wie das bei einem Ohr der Fall wäre, dass nie gehört hat).
Andererseits weiß ich nicht, ob ich selbst bewusst bis zur Einschulung warten würde (wenn ihr prinzipiell Pro CI eingestellt seid und jetzt schon wissen solltet, dass ihr diesen Schritt gehen wollt). Einerseits ist das Kind dann älter, aber andererseits hätte es sonst (bei Implantation in den nächsten Monaten) noch 2 bis 3 Jahre Zeit, sich an das Hören mit CI zu gewöhnen und ihr hättet dann mit der Einschulung (die ja auch ein wichtiger Schritt für ein Kind ist) die Rehaphase schon teilweise hinter euch . Auch denke ich persönlich, dass das Hörenlernen einfacher ist, wenn das Ohr nur kürzere Zeit ertaubt war.
Auch glaube ich , dass kleinere Kinder noch offener für solche Veränderungen sind. Das ist aber nur meine eigene Meinung, mein Sohn hat seine OPs als Kleinkind auf jeden Fall besser verarbeitet (hatte einige, nicht nur die beiden CI OOs).
Vielleicht wäre es sinnvoll, sich mal in einer CI Klinik mit Erfahrung mit Kindern vorzustellen und beraten zu lassen (evtl. die VU machen zu lassen)? Das würde euch ja nicht verpflichten, auch gleich den Schritt zur OP zu gehen.
Welche Klinik geeignet ist, kommt wirklich drauf an, wo ihr wohnt. Wir haben uns zwar bewusst für eine Klinik entschieden, die 200 km weit weg ist (weil sie die meiste Erfahrung hier im weiten Umfeld hat und das für uns ! passende Reha-Konzept) und sind mit der Entscheidung auch sehr zufrieden, aber es macht z.B. für mich keinen Sinn, z.B. von Passau nach Hannover oder von Hamburg nach Freiburg zu gehen, weil man doch regelmäßig hin fährt. Für mich war die Grenze, dass die Klinik noch an einem Tag mit Hin und Rückfahrt mit der Bahn erreichbar sein muss (haben wir bisher erst 2 x gemusst in 14 Jahren). Aber das müsst ihr für euch entscheiden, andere empfinden 200 km schon als zu weit.
Ich wünsche euch, dass ihr die für euch passende Entscheidung treffen könnt! Wirklich falsch machen, könnt ihr da nicht. Wie sehr ein Kind vom CI (sei es jetzt 1 oder 2) profitiert, ist ja sehr individuell.
Viele Grüße
Katja