Ich bin zur Zeit am Überlegen, welches Implantat am besten zu mir passen würde. Am meisten beschäftigt habe ich mich bisher mit Cochlear und Med-El, etwas weniger gut kenne ich mich mit Advanced Bionics aus. Neurelec und Nurotron lasse ich mal ganz raus, die beiden kommen für mich wohl weniger in Frage. Ich schreibe mal meine Gedanken dazu rein und würde mich über Tipps und Kommentare zu meinen Überlegungen freuen
Mir ist klar, dass es für das Sprachverständnis kaum eine Rolle spielt, ob ich AB, Cochlear oder Med-El wähle. Also muss ich nach anderen Faktoren auswählen. Viele suchen sich das Implantat danach aus, ob der Prozessor gut aussieht, sich gut hinter dem Ohr anfühlt, es gutes Zubehör gibt bzw. gute Interaktionen mit anderen Geräten... All dies spielt für mich nur eine untergeordnete Rolle, da es äußere Komponenten betrifft, die sowieso weiterentwickelt werden. Die Fernbedienung von Cochlear finde ich z.B. sehr viel hübscher als die von Med-El, aber das ist für mich jetzt kein Kriterium Mich interessiert vor allem das für mich beste Implantat, denn das tauscht ja nicht mehr aus. Am wichtigsten ist mir eigentlich ein möglichst "natürliches" Hören. Es ist klar, dass alle künstlich klingen, aber ich möchte das Implantat, das dem am nächsten kommt und den besten Musikgenuss bietet. Welchen Anbieter bzw. welche Elektrode sollte ich da am besten wählen?
Ein paar Gedanken dazu:
- wie wichtig ist die Anzahl der Stimulationskanäle? Angeblich spielt es keine Rolle, lese ich immer wieder. Aber hört sich das wirklich gleich an, ob man 22 (Cochlear) oder 12 (Med-El) Kanäle hat? Was, wenn welche ausfallen oder ausgeschaltet werden müssen? Ist man dann nicht mit Cochlear besser dran?
- Tieftonbereich: Hier scheint Med-El wohl gut zu sein, da sie längere Elektroden anbieten als z.B. Cochlear
- Med-El bietet FineHearing an, wobei ich da nicht weiß, ob das wirklich einen Unterschied beim Hören ausmacht oder nur eine gutklingende Werbemasche ist
- Musikgenuss: Welcher Anbieter ist da am besten geeignet?
- Programme: Cochlear arbeitet meines Wissens sehr viel mit Programmen, z.B. für Störschallumgebung usw. Med-El setzt mehr darauf, dass das Gehirn selbst lernt, mit den Situationen umzugehen. Das klingt zwar ganz gut, aber ich bin nicht sicher, ob das in der Realität wirklich so funktioniert (das geht doch nur mit normalem Gehör), oder ob man mit den verschiedenen Programmen von Cochlear nicht besser zurecht kommt?
- mit AB habe ich mich bisher noch am wenigsten beschäftigt. Was spricht für diesen Anbieter, was Cochlear und Med-El nicht bieten? Ich hörte mal das Argument, dass die Implantate so aufgebaut sind, dass in Zukunft am meisten Weiterentwicklungen noch möglich sind, ohne ein neues Implantat zu benötigen.
- Restgehör erhalten: Welche Elektrode ist da am besten? Gut hört sich für mich z.B. die FlexSoft-Elektrode von Med-El an
- kann man irgendwie rausbekommen, ob demnächst neue Implantate der Firmen auf den Markt kommen? Da es bei mir auf wenige Monate nicht mehr ankäme, würde ich in so einem Fall noch warten, um das neueste Implantat zu bekommen. Man kann schlecht die Firmen anschreiben und nachfragen, das sind sicher Betriebsgeheimnisse, oder?
Sehr gut finde ich folgende Tabelle, welche verschiedene Anbieter miteinander vergleicht:
https://weakearsingermany.blogspot.com/2017/03/ci-vergleich-2017.html