Hallo,
wie ich vorhin in der Vorstellungsrunde über das kaputte Implantat geschrieben habe, möchte ich euch gerne darüber berichten.
Ende Mai wurde ich stationär aufgenommen, da ich Schmerzen am Implantat und Schwankschwindel hatte. Da die behandelnde Stationsärztin ratlos war, war ich im CI-Zentrum zur Überprüfung meines Implantates. Dort wurden dann 3 Elektroden von der Leistung gedrosselt. Nebenher bekam ich auch noch eine Antibiotika-Therapie, da ich brennende Schmerzen hinter dem Implantat hatte. Aufgrund der starken, stechenden Schmerzen wurden die Elektroden 7, 9 und 22 gedrosselt. Damit wurde ich aus der Klinik entlassen.
Einige Wochen später verspürte ich wieder starke Schmerzen und ein Brennen am Implantat und um das Implantat herum. Ich stellte mich wieder im CI-Zentrum vor und der Techniker hat dann die 3 besagten Elektroden komplett deaktiviert. Da keine Besserung der Symptomatik eintrat, wurde ein Ingenieur von Cochlear beauftragt, eine spezielle Messung zu machen. Dort stellte sich Anfangs heraus, dass 7 Elektroden atypisch waren und nicht nach den Herstellervorgaben arbeiteten. Da das System vom Ingenieur fehlerhaft war, wurde ein neuer Termin vereinbart und dann von Anfang bis Ende alles durchgemessen und dann stellte sich heraus, dass insgesamt 10 von 22 Elektroden atypisch waren und zwar die Elektroden 1, 4, 7, 9, 11, 14, 17, 19 und 22.
Nun wurde vereinbart, dass im Gremium mit dem Professor, Oberarzt, Audiologe, Techniker am 08.09.22 entschieden werden soll, wie es weitergeht. Der Plan dabei ist, die besagten 10 atypischen Elektroden zu deaktivieren und dann zu schauen, was passiert. Der Aufenthalt wird den ganzen Tag dauern, da ich die deaktivierten Elektroden im Alltag testen soll und noch am selben Tag Feedback geben soll.
Momentan ist nicht daran zu denken, den Prozessor zu tragen, da die Schmerzen sonst wieder stark werden und mein Schwankschwindel sich wieder verstärkt. Der Oberarzt denkt über eine Reimplantation nach und ich hätte sehr gerne eine Reimplantation, da die Schmerzen kaum zu ertragen sind und bei einer möglichen Deaktivierung der 10 Elektroden die Hörqualität darunter leiden wird.
Nun ist meine Frage, warum das alles so lange dauern muss und das ganze Verfahren so umständlich ist, wenn von vornherein schon klar ist, dass 10 Elektroden atypisch sind und ich bei Nutzung immer starke Schmerzen und Schwankschwindel habe? Mein Implantat ist übrigens mittlerweile 16 Jahre alt.