Training im Alltag, was kann ich mit einem CI erwarten ?

  • Hallo Ihr Lieben,

    was bedeutet für euch CI Training im Alltag ? Oder anders herum gefragt, was kann ich von einem CI im Alltag „erwarten“?

    Dass man mit nur einem CI einkaufen geht, die Kassierer:innen versteht, Besorgungen erledigt, Fernseh schaut, Unterhaltungen mit einem oder zwei Mitmenschen führt und dabei das andere noch halbwegs hörende Ohr das HG rauslässt oder gar zustöpselt?

    Also das was im Hörtraining gemacht wird, dann auch im Alltag anwenden.

    Sollte das CI nach einer gewissen Zeit und Übung dann bei den oben erwähnten Dingen so funktionieren als ginge man nur mit einem HG raus? Ist das überhaupt realistisch? Funktioniert dies bei euch?

    Ist das Hörtraining erst dann erfolgreich „erledigt“ – blöde ausgedrückt, da Training ja mehr oder weniger nie endet – wenn man mit nur einem CI die oben erwähnten Dinge kann?

    Oder wird dies gar nicht angestrebt, da uns die Natur ja zwei Ohren zum Hören gab?


    Ich hoffe, ich habe mich etwas verständlich ausgedrückt, wenn nicht dann bitte nochmal melden.

    :)

    Viele Grüße,

    Tiri

  • Ich unterscheide eher bewußtes Training und "unbewußtes" Training.

    Bewußt ist ja, was ich gezielt übe. Sprache, Verstehen von Wörtern, TV, Musik, mit oder ohne Kopfhörer.

    Hörbücher hören.

    "Unbewußtest" Training ist das, gerade im Alltag, wo ich nicht so wirklich darauf achte, was da gehört wird, weil ich eben mit was anderem beschäftigt bin. Wenn mir dann, oder etwas später auffällt, Mensch, da war doch was gewesen - joah, gut!

    Im unbewußten Training habe ich auch HG neben dem CI getragen. Einfach, weil gerade am Anfang eher das Verstehen über das HG angekommen ist, und nicht übers CI. Aber es durfte schon mal "mitarbeiten", und das Gehirn sich schon mal daran gewöhnen, wie das "neue Hören" klingt, und auch sehen, wie es richtig für "meinen Gebrauch" optimieren möchte.

    Wollte ich nur lauschen, WAS ich alles so hören kann, dann habe ich mein HG in der Tat ausgeschaltet, bin mit den Hunden Gassi gegangen und habe einfach nur gelauscht. Kam was Komisches an Geräusch an, versucht, zu bestimmen, was es sein könnte. Kam ich drauf, war es gut. Kam ich nicht darauf, habe ich das HG eingeschaltet und noch einmal gelauscht. Konnte ich es dann zuordnen, war das wieder gut.

    Dann HG wieder abgeschaltet, und mit dem CI alleine noch einmal diesem Geräusch zugehört.


    Sollte das CI nach einer gewissen Zeit und Übung dann bei den oben erwähnten Dingen so funktionieren als ginge man nur mit einem HG raus? Ist das überhaupt realistisch? Funktioniert dies bei euch?

    Ich bin mir nicht so sicher, ob ich diesen Part von Dir verstehe.

    Mein Hauptziel ist ja eher, daß für mich die Umwelt natürlich anhört. Egal ob mit CI, oder HG. Selbst beim HG war es doch bei jedem neuen Gerät so gewesen, daß die Töne, Geräusche wieder ungewohnt, und teilweise komisch bei mir ankamen. Im bestimmten Rahmen konnte man an der Einstellung was feilen. Ansonsten lag es an der neuen Technik, die eben auch einen anderen Klang produzierte. Nie kam ein neues HG vom Klang her dem alten, und somit bisher gewohnten, heran!

    Ich denke, mit dem CI wird es ähnlich sein. Ein bißchen läßt sich feilen, Rest ist Sache vom Kopf.

    Mit der Zeit kommt der Gewöhnungseffekt, und dann klingt es wieder gut und natürlich.


    Und ja, mein Hören klingt für mich, obwohl ich auf beiden Seiten inzwischen ein CI habe, normal, total natürlich!

    So, wie ich ganz früher, zu meiner besten HG Zeit, mit meinen beiden HGs gehört habe.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Also, ich habe nach 1 Jahr mit dem Training aufgehört. Dann 2 Jahre jeweils 24 Sitzungen pro Jahr mit einer Logopädin.

    Jetzt gehe mache ich nichts mehr mit dem Training, sondern trage den Sprachprozessor und mein Power HG ganz normal ca. 15 Stunden am Tag und höre fast wie ich als Normalhörender gehört habe. Aber es braucht eben seine Zeit. Ich kann mich jetzt ganz normal mit meinen Mitmenschen unterhalten. Etwas schwieriger wird die Unterhaltung aber in halligen Räumen, z.B. Tunnel oder in großen Hausfluren.

    Rechts Cochlear Kanso 1und Kanso 2 CI Modell 512; OP 25.04.2017 Hörschnecke bis auf dem Stumpf entfernt UNI-KLINIK Halle;
    Links HG AMPLI-CONNECT R 5 ON 312 GN seit September 2021.

    Seit dem 25.10.2021 Upgrade auf Kanso 2
    Zubehör: Cochlear™ Wireless Mini Microphone (Minimikrofon 2+); Telefonclip+ von Resound; ReSound TV Streamer 2

  • Danke für die Erfahrungen :* . Mir geht es weniger um den Klang. Sondern kann ich mit einem CI dass verstehen was ich auch mit dem HG verstehe bzw verstanden habe ?

    Interessant finde ich, dass das Ziel bei Sheltie war, dass sich das hören gleich ähnlich anhört. Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht, da ich zuviel mit dem Verstehen beschäftigt bin =O Toll geschrieben!

    Biker, ja auch ich bekomme zusätzlich zum CIC Hörtraining noch in einer Praxis CI Logo, was ich nicht missen möchte. Den Tipp hatte ich hier vom Forum bekommen. Dein Hinweis mit Tunnel oder halligen Räumen finde ich hilfreich, das wusste ich nicht dass das mit CI schlecht/er gehen kann.

    Vll muss ich noch anders erklären:

    Ich mache mich fast verrückt, wenn ich an der Kasse mit nur einem CI den Betrag nicht verstehe, und ja mit dem CI einkaufen mache ich seit der ersten Stunde , ohne HG wohlgemerkt. Wenn ich mich unterhalte brauche ich schon noch das Mundbild um das Gespräch verfolgen zu können, auch bei langjährigen Bekannten oder Eltern etc.

    Im Hörtraining selbst jedoch beste Ergebnisse (90% Einsilber Verstehen), auch im Störschall tolle Ergebnisse, auch mit sinnlosen Silben usw. Das Hörziel im CIC ist erreicht, wir sind fertig.

    Und ich achte, ja ich warte schon gezielt darauf bis sie die zB Beträge sagen, was ja nichts anderes als Zahlen sind. Ich verstehe sie einfach nicht. Auch wenn das Geschäft klein ist und ich fast alleine dort bin und es recht ruhig ist. Auch obwohl langsam gesprochen wird. ich gehe gut 3 m al in der Woche einkaufen, also oft genug Möglichkeit zum bewussten hören.

    Da hatten wir im Hörtraining viel schwierigere Situationen.

    Mit Maske kann ich ziemlich vergessen.

    Auch radio/TV hören, ich verstehe nicht warum dies nicht bis nicht gut klappt, im freien Hören. Mit Streamen null Probleme.

    daher eben meine Frage: was kann ich mit dem CI alleine im Alltag erreichen? Erwarte ich zu viel? zeit als Faktor würde eher nach hinten geschoben werden. denn dazu seien die Ergebnisse im Training zu "mega".

    Mein CIC sagt mir, dass die meisten Menschen gar nicht versuchen mit einem CI alleine einkaufen zu gehen, sie üben zu Hause oder im Hörtraining und dann sei es gut. Sie können sich allerdings auch nicht erklären, warum es im Alltag so schwer für mich ist, eben bei diesen Ergebnissen...

    Es muss doch möglich sein eine Kollegin im Büro bei dem kein Telefon geht , kein Drucker läuft, kein Wasserkocher an ist , usw verstehen zu können ohne Mundbild, die gerade mal 1,5 m entfernt sitzt...

    oder auch im Geschäft wenn ich etwas frage und sie mir gegenüber steht, sie zu verstehen.

    =O

    Daher .. bin ich mir unsicher, was ich von einem CI alleine im Alltag erwarten kann...

    Aber wir haben doch hier auch CI Träger, die auf dem anderen Ohr gehörlos sind oder ? Sie "müssen" doch dann auch mit nur einem CI zurechtkommen. Ich erwarte natürlich nicht, dass ich den ganzen Tag nur mit CI verstehen muss, um Gottes Willen, aber in auserwählten, kurzen Situationen muss das doch möglich sein (?),,,

  • Hallo Tiri,

    ich kann mir vorstellen, dass man im schalldichten Raum mit deutlich gesprochenen Einsilbern oder Zahlwörtern von einer Person mit gut verständlicher mittlerer Stimmlage, die man zudem schon oft genug gehört hat, viel bessere Hörergebnisse erzielen kann als im normalen Alltag. Der Abstand zur Schallquelle ist zudem bei den Messungen ja auch festgelegt.

    Ich bekomme mit CI zB Probleme beim Verstehen von Personen mit Entfernung über 2 Meter und verstehe die Frau hinter der Kasse auch oft nicht auf den Cent genau. Wenigstens kann ich den Betrag dann meistens ablesen…

  • Also ich bin ja auf dem anderen Ohr taub und somit nur auf das CI angewiesen. Tiri wie du weißt kämpfe ich seid langem mit dem schlechten Klang wie Schall, zischen..und Sprache ist sehr hohl und wabernd von daher eh schlecht etwas zu verstehen, erst recht ohne Mundblick. Aber es lief ja zu Anfangs super bei mir, auch wenn es vom Klang noch anders war wie mit HG aber es war deutlicher. Hatte sogar manches ohne Mundbild schon verstanden.. selbst aus dem Lautsprecher im Supermarkt mal etwas verstanden. Ich denke wenn das CI richtig eingestellt ist (Ich hoffe wird bald mal so sein🙏🙄) dann kommt man ganz gut damit zurecht.

    LG Silke 😘

  • Sondern kann ich mit einem CI dass verstehen was ich auch mit dem HG verstehe bzw verstanden habe ?

    Ich persönlich bin der Meinung, daß man schon sehr gut mit einem CI verstehen lernen kann, wenn vorher schon Sprachverstehen vorhanden gewesen war.

    Je nach dem, wie frisch alles noch ist, und ob man noch ein bißchen an den technischen Einstellungen "feilen" muß, kann es halt auch so seine Zeit dauern.

    Die sollte man sich auf jeden Fall nehmen!

    Und viel Geduld mit sich bringen!

    Ich mache mich fast verrückt, wenn ich an der Kasse mit nur einem CI den Betrag nicht verstehe, und ja mit dem CI einkaufen mache ich seit der ersten Stunde , ohne HG wohlgemerkt.

    Ich habe es im Alltag, wo ich was verstehen mußte, am Anfang so gemacht, daß ich mein HG eingeschaltet war.

    Stereohören macht einfach viel mehr her! Und das Hören war entspannter, und das CI Ohr lernt ja auf diese Weise eben mal so nebenher mit.

    Aber, wenn ich was hören UND verstehen mußte, habe ich es mir nicht unnötig schwerer gemacht.

    War ich in reiner Übungsphase und das Verstehen war nicht so wichtig gewesen, habe ich das HG auch ausgeschaltet und einfach nur mit dem CI Teil gehört.

    ich verstehe nicht warum dies nicht bis nicht gut klappt, im freien Hören. Mit Streamen null Probleme.

    Streamen ist ja auch direkt aufs Ohr.

    Eigentlich ja kein "natürliches" Hören. Im Alltag hat man eigentlich immer was "dazwischen", selbst wenn es nur die Luft in einem Raum ist!

    Deshalb würde ich auch mehr in solchen Momenten üben wollen, und nicht nur übers Streamen ;)

    Ich habe es auch gemacht.

    Fernseher an, ein nicht so wichtiger Film lief, und ich kannte den sogar schon, UT an, und dann einfach HG aus.

    Und gelauscht. Dabei die Augen zwischendurch geschlossen.

    Glaube mal nicht, daß am Anfang viel angekommen war.

    Über jedes Wort, welches ich garantiert verstanden hatte, habe ich mich gefreut.

    Hatte ich bei bekannten Szenen die Augen offen gehabt und wußte, worüber es inhaltlich ging, habe ich versucht, ob ich es auch heraushören konnte. Auch hier klappte es nur hier und da mal ein Wort.

    Als ich irgendwann mal etwas mehr als nur ein Wort, ja sogar mal einen ganzen Satz verstanden hatte, habe ich für mich eine kleine Party gefeiert!

    Aber ich habe mich auch nicht unter Druck gesetzt.

    Einfach nur dem Ganzen viel Zeit gegeben, und einfach nur gelauscht.


    Heute kann ich die Texte von unbekannten deutschen Schlager "ungefragt" verstehen. Will ich das? Manchmal nicht :D

    Aber es wird mir bewußt, wie entspannt das Hören nun bei mir abläuft. In ruhiger Umgebung muß ich mich nicht mehr so dolle konzentrieren, ich kann sogar ein Gespräch verfolgen, welches in meinem Rücken stattfindet, während ich zeitgleich am Mikroskop meine Arbeit kontrolliere.

    Das ist mir irgendwann mal so plötzlich bewußt geworden.

    Auch, daß bei mir mehr ankommt, je entspannter ich bin.


    Nimm den Druck raus! ;)

    Mein CIC sagt mir, dass die meisten Menschen gar nicht versuchen mit einem CI alleine einkaufen zu gehen, sie üben zu Hause oder im Hörtraining und dann sei es gut. Sie können sich allerdings auch nicht erklären, warum es im Alltag so schwer für mich ist, eben bei diesen Ergebnissen...

    Das stimmt so nicht ganz.

    Ich habe immer unterschieden, wann mir was wichtiger war.

    Beim Einkaufen oder auf der Arbeit, wenn ich was verstehen mußte, habe ich IMMER auf Stereohören gesetzt! Ich habe es mir nie unnötig schwer gemacht.

    Wenn ich NICHT unbedingt was verstehen mußte, so habe ich auch mal die HG Seite abgeschaltet und so gelauscht und geübt, bzw. "getestet" was so alles bei mir ankommt. Da steckte kein Druck dahinter. Den Kollegen auf der Arbeit habe ich sogar vorab Bescheid gesagt, daß ich jetzt erst einmal die HG Seite abschalte und nur mit dem CI höre.

    Im Alltag "übt" man ja so nebenbei mit, auch wenn die HG Seite an ist.

    Sobald CI drin ist, ist man doch im "Übungsmodus", egal, ob bewußt, oder unbewußt.

    Schau, wann Du entspannt üben kannst und willst, dann mache das. Nimm den Druck raus! Denn das wird Dir nur selbst im Weg stehen!

    Wenn Du was Hören mußt, bzw. es auch garantiert verstehen willst, so würde ich mir da den Streß rausnehmen und beidseitig hören wollen. Vor allem, wenn Du alleine unterwegs bist.

    Begleitest Du jemanden, und derjenige wird angesprochen und kann selbst antworten, so kannst Du das immer noch üben, indem Du die HG Seite aus machst.


    Viel Erfolg! :thumbup:

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hallo,

    ganz genau so wie es Sheltie beschrieben hat übe ich auch. Da wo ich mein HG nicht unbedingt brauche, habe ich dieses ausgeschaltet und wo ich das Gehör dringend benötige, höre ich Stereo

    von Geburt an an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit beider Ohren durch Vererbung (Opa, Vater, Bruder)
    et kütt wie et kütt:D

  • Morgen

    Kann sein das ich falsch liege und es mir zu einfach vorstelle.

    Ich bin ja jetzt seit Freitag Neueinsteiger, was das Ci betrifft, und ich habe mir vorgenommen das Teil zu ständig zu tragen.

    Aber ich will wie oben schon geschrieben das Training nicht zu übertreiben.

    Wenn man sich die Zeit gibt und es normal angehen lässt sollte es mit der Zeit immer besser gehen.

    Da ich noch ein gutes rechtes Ohr habe, hoffe ich mit dieser Taktik erfolgreich zu sein 🤔🤭🙏

    LG aus dem Ruhrgebiet

  • Sobald CI drin ist, ist man doch im "Übungsmodus", egal, ob bewußt, oder unbewußt

    Diese Aussage würde ich relativieren. Nämlich wie gut das andere Ohr hört. SSD-ler mit gutem Gegenohr werden auf diese Weise ihr CI-Ohr kaum trainieren, weil vom guthörenden Ohr so viel mehr Input für den Kopf vorhanden ist als von der CI-Seite - das CI-Potential liegt dann brach.

    Bei beidseitig hochgradig hörgeschädigten wie ich es war stimme ich deiner Aussage hingegen uneingeschränkt zu.

    Die ersten Monate habe ich das CI einfach nur mitlaufen lassen neben dem HG-Ohr. Tatsächlich ging das so weit, dass ich ohne CI wenig bis nichts verstanden habe - vom Start weg (weil plötzlich das ganze Frequenzspektrum für die Konsonanten als Input hatte). Ohne HG allerdings habe ich auch nichts verstanden. Es war nur die Kombination der beiden Seite, mit der ich im Alltag einigermaßen etwas mitbekommen habe. Bei meiner Bildschirm-Arbeit habe ich ab und zu das HG herausgenommen, solange ich nichts verstehen musste. Für mein HG-Ohr war das Herausnehmen jedesmal eine Wohltat, auf CI-Seite war es für mein Wohlbefinden egal, ob es an oder aus war (das ist heute anders, Hörpausen sind wichtig und ich habe die CIs erst seit etwa 2 Jahren).

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik ©M-U Kling

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • Hm, also bei mir "lernt" das CI gefühlt nicht mit wenn ich beide Ohren anhabe, obwohl ich auf dem HG Ohr nicht gut höre, ich muss mit CI gezielt üben. Stereo ist in der Tat wirklich einfacher und entspannter und nutze ich ja auch.

    Es geht mir eben in kleinen, kurzen Situationen bei dem ich mit dem CI gerne alleine hören und verstehen möchte.

    Es muss doch möglich sein, dass wenn ich Radio oder TV einschalte dass Nachrichten hören möglich ist ?? Von TV-Serien rede ich schon gar nicht und strebe ich auch ohne TV connector nicht an,

    Oder eben an der Kasse die einfachen Beträge wahrzunehmen ? Ich wäre ja schon mal froh, Teilbeträge verstehen zu können...

    Irgendwie bin ich echt verzweifelt ;( Es kann mir auch keiner sagen, wie , was ich noch üben soll, obwohl die Damen vom CIC supernett und absolut kompetent sind. Das Training dort läuft ja fast nur über reale Stimmen ab, also kein Lautsprecher oder ähnliches, alles reine Mundarbeit auch mit Palaver drumherum ;)

    Mein HG Ohr wird sich auch verabschieden, so dass ich über kurz oder lang auf CI angewiesen bin,. Und da mir ja keiner sagen kann ob das HG-Ohr mit CI Nr 2 (gut) klappt, bin ich nun auf CI Nr 1 angewiesen und möchte so gut wie es geht im Alltag zurechtkommen...

  • Wie lange bist Du denn schon mit dem CI aktiv unterwegs?

    Und hast Du schon das Gefühl, daß die endgültige Einstellung bereits gemacht wurde, oder ist noch ein bißchen Luft nach oben?


    Es dauert halt wirklich seine Zeit ;)

    Zuviel Druck (vor allem von Dir selbst produziert), schadet ebenso, wie, wenn man gar nicht übt.

    Fange mit den einfachen Dingen an. Das ist selbstbelohnend, und mach Bock auf mehr! Motivation braucht man nämlich.

    Neben den "einfachen" Dingen, die einem gelingen, auch mal die Anforderung steigern, und auch mal zur Entspannung wieder nur die "einfachen" Dingen machen.


    Als ich auf meiner HG Seite den kleinen Hörsturz gehabt hatte (habe ich gemerkt, weil das Sprachverstehen auf dieser Seite auf einmal futsch war), habe ich bis kurz vor OP trotzdem mein HG noch getragen, weil es beim Stereohören doch noch geholfen hatte.

    Ab Tag x, also als ich in der Klinik war und am nächsten Tag operiert werden mußte, sollte ich das HG nicht mehr tragen.

    Natürlich war es ungewohnt, verstand gefühlt nur die Hälfte - doch da es ja ohnehin nach der OP so gewesen wäre, habe ich die Zeit in der Klinik schon mal dafür genutzt.

    So nach und nach kam immer mehr das Verstehen hinzu, sogar im Krankenzimmer beim TV schauen. Da die HG Seite fehlte, war der Klang auch ganz plötzlich etwas "merkwürdig" gewesen.

    Aber, man mußt dazu sagen, daß ich zu diesem Zeitpunkt mein CI schon seit zwei Jahren getragen und die Reha gerade beendet hatte.

    Und das Ergebnis nach zwei Jahren Reha war schon sehr zufriedenstellend gewesen.


    Man kann echt nur eines sagen: habe Geduld!

    Geduld ist wirklich genau DAS, was man beim neuen Hören so braucht. Man kann nichts erzwingen, auch wenn man üben soll. Die Schübe kommen, wann sie kommen wollen.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hallo Tiri,

    Training im Alltag bedeutet, dass man sich das Leben nicht schwerer macht als notwendig. Ich habe damals , da war das noch total verpönt, im Alltag das Hörgerät auf der Gegenseite IMMER getragen. Das CI kam trotzdem immer besser ins Verstehen. Nach drei Monaten konnte ich aus vollem Herzen bejahen, dass sich die OP gelohnt hat und nach sechs Monaten konnte ich telefonieren, ohne überhaupt Logo gemacht zu haben. Es gab damals auch kaum Logopäden, die das Hören trainiert haben.

    Ich habe oft, wenn ich Geräusche gehört habe, das Hörgerät kurz weggeschaltet um zu lauschen, wie hört es sich mit CI an, und habe zu meinem Erschrecken festgestellt, was ich mit Hörgerät alles kaum oder gar nicht gehört habe und was mit CI gut zu hören war.

    Heute verstehe ich bei guter Akustik auf Strecke von mehreren Metern gut. Kassierer im Supermarkt sind hinter Maske und Plexiglas und bei der Geräuschkulisse oft nicht zu verstehen. Fernsehen geht auch gut. Dann ist die Glotze aber doch zwei, drei Stufen lauter als bei Normalhörenden, weswegen ich beim Fernsehen zu Hause mit Hilfsmittel und dafür leise gucke.

    Mach Dir keinen Stress, das wird!

  • Wie, Maske? Bei uns waren die Kassierer die Ersten, die auf die Maske verzichteten. Ich kanns aber auch verstehen. Also mit Maske als auch den Verzicht darauf.

    Links: Advanced Bionade 16:12:20 Ersatz von 15:01:21

    Rechts: Cocktail Mix 20:02:20 Ersatz von 11:03:20

    Genesung Op 2

    Die kognitive Potenz hat eine extraordinäre Relevanz für die Dialektik ©M-U Kling

    Oder anders ausgedrückt

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass man durch Praxis einen außerordentlichen Musikgenuss erleben kann, der in der Theorie mancher Technikfanatiker überhaupt nicht möglich ist

    Lachs i. 2 fel

    Ein Leben ohne Musik ist wie ein wasserscheuer Fisch

  • Hallo bei uns ist die Moral bezgl. Maske noch ziemlich hoch. Mein Landkreis ist bezgl. Inzidenz gestern auch unter den TOP 5 deutschlandweit gewesen. Und ich kenne inzwischen mehrere, die schon zwei Mal Corona hatten. Daher nehme ich das Thema auch wieder ernster, obwohl dreimal geimpft und einmal genesen.

  • Lieben Dank für all Eure Inputs, da gibt doch etwas Mut dranzubleiben .. :love:

    Ich war soweit dass ich das CI 2-3 Tage nicht mehr anhatte.. als ich es gestern wieder anzog merkte ich, dass das Auslassen auch keine Lösung ist ;)

    Ich werde einfach mal weiter den Alltag probieren und schauen was, wo noch etwas geht ;)

    aber es beruhigt mich, dass auch Andrea bei Kassierer:innen ihre Schwierigkeiten hat, ich dachte echt schon, ich bin so ziemlich die einzige die damit Probleme hat.

    Seid lieb gegrüßt und bleibt gesund :saint:

  • Tiri
    Hören lernen mit dem Ci ist ein Lernprozess, das geht nicht von einem auf den anderen Tag. Du hast dein Ci erst seit gut 4 Monaten und das ist noch eine sehr kurze Zeitspanne. Man spricht von 1.5 bis 2 Jahren bis man mit dem Ci gut hört, je nach Ertaubungsdauer vorher. Sprich wenn du schon lange sehr schlecht oder gar nichts mehr gehört hast du auf dem Ohr, wird es länger dauern, als bei jemanden der durch einen Hörsturz vor ein paar Monaten plötzlich ertaubt ist.

    Nur der Alltag reicht nicht aus, man muss, vor allem wenn das Ohr schon lange taub war, gezielt trainieren, sei das mit einer dafür spezialisierten Fachperson oder am besten täglich Zuhause mit Apps oder Wortlisten, Hörbüchern die man sich zum Teil x-Mal anhören muss bis man versteht was die Worte oder Sätze heissen. Wichtig ist auch, dass das Training ohne das Mundbild stattfindet, sprich die andere Person ihren Mund abdeckt.

    Aber du brauchst sicher noch viel Zeit, Training und Geduld, bis sich dein Hirn an das Hören mit dem Ci gewöhnt hat.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Hi,

    also ich bin seit 21.12.21 mit dem Ci versorgt und ich höre sehr gut mit der Prothese. (über 90% im Störschall).

    Aber so richtig hören wie das auf der HG Seite ist, kann es nicht sein. Es ist halt ein "anderes" Hören. Ich verstehe die Stimmen auf der CI Seite, wenn ich mal das HG aus habe, immer noch wie die Micky Maus. Die Töne sind nicht undeutlich, aber halt wie Micky Maus. Ich verstehe so ziemlich alles und gut mit dem CI.

    Ich denke mal, mit trainieren und GEDULD wird es auch besser. Ich hab mir mal meine Messlatte bis in den Dezember gelegt bei dem ich hoffe, dass die Stimme der Micky Maus in ein "normales" Hören übergeht.

    Wenn ich mein HG zugeschaltet hab. versteh ich alles so wie es sein sollte dann ist auch die Micky Maus nicht mehr zu hören.

    viele Grüße aus dem kleinsten Bundesland

    Bernd

    von Geburt an an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit beider Ohren durch Vererbung (Opa, Vater, Bruder)
    et kütt wie et kütt:D

  • Ständig tragen ja, das würde ich auch machen und das tue ich auch. Dass man mit wenig Training raus kommt, halte ich aber anhand dessen, was ich selber erlebt habe und auch gelesen und bei anderen gehört habe, für ein Gerücht. Gerade mit noch einem gut funktionierenden Ohr muss man das Implantatohr explizit und in ausreichendem Maße trainieren.

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend