Mich würde interessieren, wie eure nähere Umgebung (Familie, Freunde) mit eurer Hörbehinderung bzw. Euren Bedürfnissen umgehen.
Konkreter Hintergrund ist ein Erlebnis vor rund 3 Wochen, das mir noch immer im Kopf herumschwirrt. Ich hatte mich mit drei Freundinnen, u.a. meiner besten Freundin getroffen, der ich seit ewig auch von meinen Schwierigkeiten im Alltag und Beruf durch meine einseitige an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit erzähle. Bereits beim letzten Gruppentreffen hatte ich gesagt, dass ich in der Kneipe mit mehreren Gesprächen gleichzeitig und Hintergrundlärm nicht an Gesprächen teilnehmen kann. Diesmal wieder das gleiche, ich war zu spät und man hatte sich bereits in ein lautes Lokal gesetzt. Der Abend war geprägt von leisen Zweiergesprächen und Lärm, auf die Frage meiner Freundin, warum ich so still sei, habe ich nur auf den Lärm und die Ohren gedeutet, weil ich es leid war, wieder alles zu erklären. Auf Nachfrage per sms im Anschluss, ob alles ok sei, habe ich dann geschrieben, dass ich nichts verstanden habe, so laute Läden derzeit für mich nicht so gut sein, man sich vielleicht besser im kleinen Rahmen treffen sollte. Die Antwort der Freundin war dann, dass alle für den Erfolg von Gesprächen verantwortlich seien und ich Verständnis dafür haben müsse, dass andere Menschen normalhörend seien.
Mich hat diese Antwort absolut geplättet, vielleicht bin ich auch zu empfindlich.
Hat sich euer Freundeskreis verändert, seid ihr verstärkt mit Leuten unterwegs, die auch schlecht hören, oder habt ihr die Energie, immer wieder Gesprächsregeln einzufordern und den Ort von Treffen zu bestimmen?