Vorstellung Wolf187

  • Hallo zusammen,🙋

    Ich bin neu hier. Ich hatte 1984 Mumps, mit damals 18 Jahren und seit dem bin ich auf dem linken Ohr taub. Der Arzt im Krankenhaus sagte damals, dass mein Hörnerv kaputt ist, da kann man gar nichts machen.

    Vor 5 Jahren hatte ich bei meinem Optiker erfahren, dass es ein Hörsystem gibt, bei dem ich am linken Ohr ein Mikrofon habe und die Töne an meine rechte Seite gesendet werden, wo ich sie dann hören kann. Ich habe mir eine Cross Versorgung anpassen lassen, die ich nach 2 Jahren nicht mehr tragen wollte, wegen zu vieler unangenehmen Geräuschen.

    Letztes Jahr habe ich durch Zufall bei einem Akustiker erfahren, als ich mir ein neues Hörgerät machen lassen wollte, dass ich mal abklären soll, ob der Hörnerv wirklich kaputt ist, falls nicht, könnte mir ein CI helfen. In der HNO Klinik konnten sie mir nicht sicher sagen, ob ich mit CI wieder hören kann, aber die Chancen sind da.

    Ich bin noch etwas unsicher, ob ich nach fast 40 Jahren wieder hören lernen werde, allerdings ist das Richtungshören etwas , was mir sehr wichtig wäre. Vor der OP und den Risiken habe ich auch etwas sorgen. OP Termin habe ich Anfang Oktober. Wie sind eure Erfahrungen nach so langer Zeit einseitiger Taubheit? Habt ihr irgendwelche Tipps für mich?

    Viele GrĂĽĂźe aus Augsburg

    Wolfgang

  • Hallo, und Herzlich Willkommen hier im Forum!

    Bei Deinem ganz speziellen Problem wäre da die Frage, ob Deine "taube" Seite früher schon einmal Sprachverstehen gehabt hatte?

    Oder konntest Du auf diesem Ohr noch nie was hören?

    Denn, ich finde, es macht auch beim CI eine Menge aus, ob jemals Sprachverstehen vorhanden gewesen war.

    Neben der Tatsache, daß es recht lange seit dem Tag X ertaubt ist. Ich kann mir schon vorstellen, daß Du anfangs sehr viel nur Töne, Summen, "falsche" Stimmen, wenn überhaupt, zu hören bekommst, bis sich das alles normalisiert.

    Das muĂź ja erst einmal neu einsortiert werden.

    Bereits vorhandenes Sprachverstehen könnte dort mithelfen.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • muggel 26. Juli 2023 um 10:24

    Hat den Titel des Themas von „Vorstellung Wolf“ zu „Vorstellung Wolf187“ geändert.
  • Hallo Sheltie,

    ich hatte ein ganz normales Hörvermögen bis zu meinem 18. Lebensjahr.

    Aber das hört sich schon mal ganz gut an. Bin wirklich sehr gespannt, ob sich das irgendwann wieder etwas normalisiert.

    Trotzdem schwingt immer noch etwas Angst, oder vielleicht auch Unsicherheit mit. Aber ich hab's gerade wieder gemerkt, dass da etwas passieren muss. Bei der heutigen Sitzung habe ich, obwohl es relativ wenige Nebengeräusche gab, nur etwa 60-70% verstanden...

  • Herzlich willkommen auch von mir.

    Zunächst solltest du abklären, ob die Nerven wirklich noch funktionieren, bevor du weitere Schritte unternimmst.

    GruĂź Norbert

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Angeblich gibt es nur eine sichere Untersuchung, das Reizen des Hörnervs mit Strom. Das geschieht unter Vollnarkose und wird bei mir unmittelbar vor der OP gemacht. Wenn dann feststeht, dass die Nervenleitung ins Gehirn funktioniert, wird gleich Implantiert. Mal sehen was rauskommt 🙂

  • Herzlich Willkommen Wolfgang,

    sofern der Hörnerv funktioniert und andere Versorgungsmöglichkeiten keine Entlastung/Verbesserung bringen, kann die CI-Impantation eine Möglichkeit sein.

    Das war der Beginn meiner Hörreise, die ich am 14. Juli angetreten habe.

    Zuvor war ich wie Du ca. 40 Jahre absolut Resthörig (95 Dezibel bei 500 Hertz habe ich wahrgenommenen). Es erfolgten diverse Untersuchungen und der Hörnerv war noch funktionsfähig.

    Trotzdem wurde keine Prognose über das Hör-Niveau am Ende der Reise gestellt.

    Ich habe Risiken und Chancen abgewogen. Ich bereue meine Entscheidung bislang nicht. Erste Ergebnisse sind der Lohn für tägliche Übungen und machen Hoffnung für die Zukunft (ohne Fleiß kein Preis).

    Sicherlich werden auch Phasen der Stagnation kommen, aber diese gilt es durch nichtlassenden Einsatz zu begegnen.

    Ich hoffe, mit dieser Lösung auf ein deutliches Plus an Lebensqualität.

    GruĂź

    Uwe

  • Angeblich gibt es nur eine sichere Untersuchung, das Reizen des Hörnervs mit Strom. Das geschieht unter Vollnarkose und wird bei mir unmittelbar vor der OP gemacht. Wenn dann feststeht, dass die Nervenleitung ins Gehirn funktioniert, wird gleich Implantiert. Mal sehen was rauskommt 🙂

    Willkommen im Forum! :)

    Ist hier der Promontorialtest gemeint? Den hatte ich einmal gemacht und zwar bei Bewusstsein. Wenn wir von dem gleichen Test sprechen, dann wundert es mich, dass er bei Dir erst kurz vor der Operation stattfinden soll.

  • Ich verstehe. Lass Dir gesagt sein, auf der Seite, auf der ich den Test hatte machen lassen, hörte ich Jahrzehnte mit einem Hörgerät nur sehr wenig. Heute mit CI höre ich dort immer noch schlechter als auf der besseren Seite, aber meine Ohren ergänzen sich gut und ich möchte auf beide CIs nicht mehr verzichten.

    Wenn der Hörnerv noch funktionieren sollte und das CI drin und aktiviert ist, dann wird es spannend, wie es dann in der Praxis sein wird. Das Hören kann schlechter als erwartet ausfallen, aber eben auch besser als erwartet. Wirklich prognostizieren wird Dir das keiner können. Mancher hat trotz schlechter Prognosen überrascht. Das hängt von vielen Faktoren ab, die die Medizin heute offenbar immer noch nicht ganz kalkulieren kann.

    2 Mal editiert, zuletzt von Audi (28. Juli 2023 um 00:25)

  • Alles Gute fĂĽr die OP und vor allem dem Test davor.

    Geh ran ohne ein Wunder zu erwarten, und freue dich über alles was dann geht. Es würde bestimmt erstmal überfordernd sein, plötzlich auf der Seite wieder Geräusche wahrzunehmen. Aber wenn man darauf eingestellt ist, dann kann man damit umgehen lernen.

  • Schau mal lieber was reinkommt, nicht was rauskommt,...... 8)

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Hallo Wolfgang,

    ich grüße verspätet auch aus Augsburg. Ich bin nicht mehr so oft im Forum.

    Ich bin vmtl. seit der frühesten Kindheit einseitig taub und wurde mit 40 implantiert. Bei mir ist es ein voller Erfolg. Erwartungen hatte ich gar keine. Die Ärzte hatten mir auch nicht viel Hoffnung auf ein Sprachverstehen mit dem linken Ohr gemacht. Ich hatte einfach nur die Hoffnung zumindest Geräusche von links zu hören.

    Ich wünsche jedem, dass es so läuft wie bei mir.

    Viel Erfolg.

    Rebecca