In der ZDF Mediathek läuft vorab der Film „Du sollst hören“
Sehr sehenswert, er handelt von einer gehörlosen Familie, die ihr Kind nicht CI implantieren möchte und mit Widerstand von Seiten der Klinik konfrontiert wird
In der ZDF Mediathek läuft vorab der Film „Du sollst hören“
Sehr sehenswert, er handelt von einer gehörlosen Familie, die ihr Kind nicht CI implantieren möchte und mit Widerstand von Seiten der Klinik konfrontiert wird
Dieser Film ist realitätsfern und nicht faktenbasiert.
Man nennt das auch fiktive Handlung!
Ps habe ihn auch gesehen!
Gruß Joachim
Der läuft auch am nächsten Montag ganz normal im TV.
Zum Inhalt kann ich (noch) nichts sagen.
Aber, wenn ich mich nicht arg täuschen sollte, gab es doch tatsächlich so ein Fall, wobei die selbst gehörlosen Eltern ihrem Kind eine CI OP verwehrt haben. In ihrem Fall und Leben ist diese Entscheidung total verständlich!
Es hatte doch für Verständnislosigkeit bei einigen Menschen gesorgt.
Man nennt das auch fiktive Handlung!
Damit kann sich ein Filmemacher nicht immer herausreden. Wenn es eine Gratwanderung zwischen Fiktiver Handlung und Tatsachenbehauptung wird, kann ein Zuschauer auch schon mal getäuscht werden. Ob willentlich oder nicht ist egal. Gefährlich wird es halt, wenn Zuschauer ohne jegliches Hintergrundwissen sowas zu sehen bekommen. Die können schon mal falsche Schlüsse ziehen.
Gibt einiges an Gegenwind zu diesem Film.
Grüße, Wolfram
Damit kann sich ein Filmemacher nicht immer herausreden. Wenn es eine Gratwanderung zwischen Fiktiver Handlung und Tatsachenbehauptung wird, kann ein Zuschauer auch schon mal getäuscht werden. Ob willentlich oder nicht ist egal. Gefährlich wird es halt, wenn Zuschauer ohne jegliches Hintergrundwissen sowas zu sehen bekommen. Die können schon mal falsche Schlüsse ziehen.
Hallo Dani!
Er hat natürlich etliche Fehler. Aber sowas nennt man dann Kunstfreiheit (verfassungsrechtlich verbrieft).
Gruß Joachim
🤔
Ich glaube nicht, dass du den Film gesehen hast.
Wieso denn nicht?
Mag ja sein, dass dieser Film von Kunstfreiheit abgedeckt ist. Es ist aber fahrlässig, mit derart irreführende Infos Ci Kandidaten und Eltern zu verunsichern.
Der Fall Braunschweig war sicherlich für die Regisseurin des Filmchens inspirierend, der Rest ist jedoch Schund und Kitsch hoch drei, z.B. der schmierige Chefarzt ist der Exmann der Richterin, während der neue Mann auf der Seite der Guten steht. Bei Rosamunde Pilcher weiß man, dass der Film seichter Kram ist, aber hier könnten Leute das CI falsch einordnen.
A propos zum Braunschweiger Fall, die Elltern haben Termine nicht eingehalten und ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr Ärzte das Jugendamt informieren, wenn Termine nicht eingehalten werden.
Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt… für mich ist das ein Themenfilm, der die Gehörlosenkultur und ihr Streben nach Selbstbestimmung in den Mittelpunkt stellt… Ich fand da nichts kitschig, die Richterin fand ich sehr gut verkörpert von der Schauspielerin… und die Botschaft, dass unsere Gesellschaft für Vielfalt steht finde ich gut…sehr fand ich auch die filmische Darstellung von Stille/DGS und akustischer Welt..
Immerhin hat in der Tat mal ein Chefarzt ein gehörloses Ehepaar auf Kindswohlgefährdung verklagt, weil sie kein CI wollten.. es wurde entschieden, dass das Kind in einem funktionierenden Kommunikationssytem aufwächst und nicht zwangsimplantiert werden soll
Aber so ist das wohl bei Filmen, da hat jeder seine eigene Lesart und Interpretation, je nachdem wie drauf guckt
Mir hat es gefallen
Kein Chefarzt hat irgendwelche Eltern wegen CI verklagt!!!
Ein Chefarzt hat im Braunschweiger Fall das Jugendamt verständigt, weil die Eltern sich Gesprächen und einer weiteren Diagnostik entzogen haben. Insbesondere haben die Eltern nicht erläutert, warum sie kein CI wollen, sondern sind mehrmals kommentarlos weggeblieben.
Was soll den ein Arzt tun, wenn er nicht an die Familie heran kommt? Das Jugendamt schalten inzwischen auch vermehrt Kinderärzte ein, wenn Eltern nicht zu Nachuntersuchungen aller Art kommen. Es ist auch immer wieder im Gespräch, ob man die U Untersuchungen nicht verpflichtend machen sollte.
Hallo Andrea
So wurde das auch in dem Film dargestellt.
Gruß Joachim
Hallo,
mal abseits von der filmischen Darstellung überlege ich oft, dass es eher nicht im Interesse der Kinder liegt, wenn sie nicht Implantiert werden.
CI und das Zugehörigkeitsgefühl zur DGS Kultur schließen sich nicht aus. Aber ein CI bietet die Chance, das Leben vor allem später im Beruf komplikationsärmer zu gestalten.
Ich verfolge seit vielen, vielen Jahren, die Entwicklung eines gehörlosen jungen Mannes. Ich kenne eine nahe Verwandte des Mannes gut und kenne den Jungen selbst auch flüchtig. Der junge Mann hat eine sh Mutter und einen gl Vater. Er trägt Hörgeräte, hatte zeitlebens nur rudimentäre Hörreste.
Er spricht keine Lautsprache, hat aber eine gute Schriftsprache und tippt in der Kommunikation mit Nicht- Gebärdensprachler auf dem Handy oder lässt sie ins Handy mit Spracherkennung sprechen. Leider musste er jetzt zum zweiten Mal die Ausbildung abbrechen, weil es mit Handy und gelegentlichen Dolmetschereinsatz nicht geklappt hatte. Zudem unterrichtet die Essener Berufsschule offenbar nicht das, was seine hörenden Mitlehrlinge an der normalen Berufsschule gelernt haben. Der Traumberuf ist aber wohl jetzt nach der zweiten Pleite nicht mehr erreichbar.
Meine Bekannte und ich glaube, dass er es mit CI einfacher gehabt hätte, immer vorausgesetzt das CI hätte halbwegs angeschlagen. Diese Chance haben ihm seine Eltern aber genommen. Die DGS hätte er auch mit CI genau so gut gelernt.
Die Geschichte um das GL Kleinkind stört mich gar nicht so sehr. Das kann man als Einzelfall oder eben fiktive Handlung abtun.
Vielmehr hat aus meiner Sicht die Darstellung ein „Geschmäckle“, was das Thema CI an sich betrifft: Es werden falsche oder längst veraltete Aussagen zu diesem Thema postuliert. Das kann Unbedarfte sehr verunsichern, die möglicherweise selbst vor der Entscheidung CI stehen. Und da hört es bei mir mit künstlerische Freiheit halt auf.
Aber das stand ja im offenen Brief, das Wolfram verlinkt hatte.
Ich weiß gar nicht, was ihr alle habt… für mich ist das ein Themenfilm, der die Gehörlosenkultur und ihr Streben nach Selbstbestimmung in den Mittelpunkt stellt… Ich fand da nichts kitschig, die Richterin fand ich sehr gut verkörpert von der Schauspielerin… und die Botschaft, dass unsere Gesellschaft für Vielfalt steht finde ich gut…sehr fand ich auch die filmische Darstellung von Stille/DGS und akustischer Welt..
Ich persönlich empfand es als einen Film über eine Richterin, die den Tod ihres eigenen Kindes verarbeiten muss. Die CI-Geschichte war eher am Rande als im Mittelpunkt. Die vermeindliche Hilflosigkeit von gehörlosen Menschen in der hörenden Welt hatte für mich ebenfalls einen komischen Beigeschmack. Da war mir zu viel Opferrolle dabei.
Aber man muss ja nicht alles gleich gut finden
Display MoreHallo,
mal abseits von der filmischen Darstellung überlege ich oft, dass es eher nicht im Interesse der Kinder liegt, wenn sie nicht Implantiert werden.
CI und das Zugehörigkeitsgefühl zur DGS Kultur schließen sich nicht aus. Aber ein CI bietet die Chance, das Leben vor allem später im Beruf komplikationsärmer zu gestalten.
Ich verfolge seit vielen, vielen Jahren, die Entwicklung eines gehörlosen jungen Mannes. Ich kenne eine nahe Verwandte des Mannes gut und kenne den Jungen selbst auch flüchtig. Der junge Mann hat eine sh Mutter und einen gl Vater. Er trägt Hörgeräte, hatte zeitlebens nur rudimentäre Hörreste.
Er spricht keine Lautsprache, hat aber eine gute Schriftsprache und tippt in der Kommunikation mit Nicht- Gebärdensprachler auf dem Handy oder lässt sie ins Handy mit Spracherkennung sprechen. Leider musste er jetzt zum zweiten Mal die Ausbildung abbrechen, weil es mit Handy und gelegentlichen Dolmetschereinsatz nicht geklappt hatte. Zudem unterrichtet die Essener Berufsschule offenbar nicht das, was seine hörenden Mitlehrlinge an der normalen Berufsschule gelernt haben. Der Traumberuf ist aber wohl jetzt nach der zweiten Pleite nicht mehr erreichbar.
Meine Bekannte und ich glaube, dass er es mit CI einfacher gehabt hätte, immer vorausgesetzt das CI hätte halbwegs angeschlagen. Diese Chance haben ihm seine Eltern aber genommen. Die DGS hätte er auch mit CI genau so gut gelernt.
Dem 2. Absatz kann ich auch nur zustimmen. Ohne CI bleibt das Kind gehörlos, und da gibt es immer mal Situationen wo es keines trägt. Die Gebärdensprache sollte zusätzlich gelernt werden um eben auch dann kommunizieren zu können..kann später selbst entscheiden ob es sich unter Hörenden oder Gehörlosen Menschen wohler fühlt. Aber hat die Chance hören und verstehen zu können und somit auch ein breiteres Feld was die Berufswahl betrifft..
Ich kenne beide Seiten..Die hörende Welt da ich früher normalhörend war und hab später die gehörlosen Welt kennengelernt, der Unterschied ist das hörende Eltern sich wünschen würden das ihr Kind hören kann und die gehörlosen Eltern sich dagegen entscheiden..Ich selbst fand das immer sehr egoistisch
Die Freiheit der Kunst also-. Ja, gibt es und das ist nicht immer gut so. Weil Fehlinformationen, die schwerwiegende Folgen haben können, nicht hinnehmbar sind.
Es gibt inzwischen zahlreiche gehörlose Eltern, die sich für die Implantation ihrer Kinder entscheiden. Vielleicht deshalb, weil sie die alltäglichen Probleme in der hörenden Welt selbst spüren?
Allzu viele Menschen glauben, dass das, was ihnen im TV vorgespielt wird, der Wirklichkeit entspricht.
Daher finde ich so einen tendenziösen Film, zumal bei den Öffentl. Rechtl. ausgestrahlt, nicht hinnehmbar, ohne ergänzende, wissenschaftlich fundierte Ergänzung.
Maryanne
Doll, was so ein Film mal wieder für ein Gezeter auslösen kann.