Druckausgleich über die Eustachische Röhre

  • Acki hat mich gerade in einem anderen Thread daran erinnert !

    Ich habe eine krumme Nasen-Scheidewand und es sind auch diese Röhren bei mir nicht immer frei.
    Das merke ich vor allem, wenn der Flieger schnell runter geht, da platzt mir manchmal fast der Kopf, wahnsinnige Schmerzen.
    Ich haben den HNO hier schon deswegen angesprochen, ob ich das nicht besser operieren lasse.
    Der meinte, in meinem Alter würde er das Risiko der OP nicht mehr eingehen.
    Das stimmt natürlich bedenklich.
    Er meinte ich solle mir Otriven oder ähnliches vor dem Fliegen in die Nase vollspritzen.
    Keine Salzlösung, die würde nichts taugen.
    Hat jemand ähnliche Probleme und vielleicht ein paar Tipps, ausser noch mehrfach Schlucken und gähnen vorher ?
    Für meine Implantate sind die Probleme nicht gefährlich oder ?
    Habe bisher immer vergessen in der Klinik deswegen nachzufragen.
    Wir fliegen nämlich bald wieder und hoffe, dass mir diesmal die Schmerzen erspart bleiben.
    Weil es ist nicht immer, nur ab und zu, vor allem wenn es schnell runter geht.

    Gruss

    leo

    Nach vielen Jahren in Asien, wieder zurück in Deutschland

  • Hallo, ich habe auch Probleme beim Fliegen, sowohl beim Starten als auch beim Landen. Manchmal

    sogar, wenn ich mit dem Auto bergab fahre, aber es ist nur die Seite mit dem Hörgerät.

    Mein HNO hatte mir dann auch Nasentropfen empfohlen, die ich dann vor dem Start und vor der Landung

    in die Nase geben soll. Ich bin jetzt aber länger nicht geflogen, so dass ich es nicht ausprobieren konnte.

  • Wenn Du aber nur beim Fliegen Probleme hast, wäre es auch das mit Kanone auf Spatzen geschossen.

    Ich habe da schon ordentliche Schmerzen wenns schnell runter geht Andrea.

    wenn ich mit dem Auto bergab fahre

    Da hatte ich es noch nie, dann ist es bei dir in noch mehr Situationen als bei mir.

    Muß man sich die Nasentropfen verschreiben lassen ?
    Oder kriegt man die hier einfach so in der Apotheke ?

    Hoffe die sind wirkungsvoller als die, die ich als in Asien gekauft habe, die waren nämlich nicht so wirksam, aber da weiß man halt nie, ob man echte Medis oder China-Fake bekommt.

    Werde es ja bald im Flieger testen können.
    ESTA-Visum ging übrigens online problemlos durch, ausgefüllt wie hier im Forum zuvor besprochen, Danke !

    Gruss

    leo

    Nach vielen Jahren in Asien, wieder zurück in Deutschland

  • Muß man sich die Nasentropfen verschreiben lassen ?
    Oder kriegt man die hier einfach so in der Apotheke ?

    Die bekommt man so. Laß dir die billigsten, aber die für Kinder (0.05%) geben. Die genügen völlig und reizen nicht so die Schleimhäute.

    Advanced Bionics HiRes Ultra 3D am 01.09.2022 implantiert.

    EA: erfolgt am 29.09.2022

    Seit 03.2024 HG Links: Phonak Naida Link

  • Das der Druckausgleich beim Fliegen, Bergbahnfahren oder allgemein beim Hinunter- oder Hinauffahren schwierig ist, ist bei viele Leuten so. Dagegen kannst du ganz viel machen, z.b. regelmässig im Flugzeug beim Start oder der Landung den Druckausgleich machen versuchen (Nase schneuzen, gähnen, schlucken, Kaugummi kauen) oder eben mit den schwächsten Kindernasentropfen das ganze System bereits vorher abschwellen lassen. Zudem gibt es auch noch spezielle Ohrstöpsel die man brauchen kann und den Druckausgleich machen. Die musst du aber bereits vorher reinstecken und bis nach der Landung drinlassen. Das funktioniert gut und kostet auch nicht alle Welt -> flight Ohrstöpsel.

    Mit dem Otovent Luftballon kann man das ganze System trainieren und dies auch vor oder nach einem Flug anwenden.

    Und es schmerzt bei vielen Leuten stark, das ist überhaupt kein Grund da was zu operieren, zudem die Operationen an der euchastischen Röhre sehr umstritten sind, da relativ schmerzhaft und der Erfolg davon ziemlich klein, oft ist man nach kurzer Zeit wieder gleich weit wie vorher...

    Du kannst beim HNO mal messen lassen ob vielleicht noch Flüssigkeit hinter dem Trommelfell das System beeinträchtigt und er eine Lösung hat. Aber eben für zwei Mal fliegen pro Jahr oder steht es in keinem Verhältnis.

    Ich weiss wovon ich spreche und habe seit Jahren Probleme mit dem einen Trommelfell und dem Druckausgleich. Bei mir reicht schon mein Weg von Zuhause an die Arbeit mit 150 Höhenmeter Unterschied oder eine Fahrt mit der Bahn über die Berge hier. Naja, man gewöhnt sich an alles und weiss sich dann zu helfen mit den obengenannten Tipps und Tricks.

    li normal hörend

    re taub nach chronischen MOE im Kindesalter, Cochlear N6/N8 OP 8.2.18 EA am 8.3.18

  • Kenne das beim Bergsteigen und Klettern (über 2000 Höhenmeter) , aber Druckauf- und abbau geht natürlich sehr langsam, so dass ich kaum was merke.

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Dagegen kannst du ganz viel machen, z.b. regelmässig im Flugzeug beim Start oder der Landung den Druckausgleich machen versuchen (Nase schneuzen, gähnen, schlucken, Kaugummi kauen)

    Diese Vorbereitungen, bis auf den Kaugummi, mache ich immer.
    Trotzdem reicht das manchmal nicht.
    Und hatte zuletzt wieder Nasentropfen aus der Apotheke dort verwendet, vermute aber, die waren China-Fake und unwirksam.
    Letzter Flug bei dem es furchtbar schmerzhaft war, Mindanao nach Manila, der Flieger kam 2 Stunden später an, die Fluggäste waren stinkig und haben den Piloten zum schnelleren fliegen angetrieben, damit sie in Manila noch ihre Anschlussflüge bekommen.
    Der hat die Strecke in halber Zeit abgespult, ist entsprechend schnell runter gegangen und mir ist fast der Kopf geplatzt.
    Bin froh dass wir nicht gleich weiter geflogen sind und ich mich im Hotel erst einige Tage erholen konnte. Bei mir ist das machmal so schlimm, dass ich vor Schmerz fast bewusstlos werde.

    oder eben mit den schwächsten Kindernasentropfen das ganze System bereits vorher abschwellen lassen.

    Warum Nasentropfen für Kinder ? Sind die für Erwachsene zu stark ?
    Mein HNO meinte Nasivin oder so was, jedenfalls keine Salzlösung, die taugt nichts meinte er.

    Du kannst beim HNO mal messen lassen ob vielleicht noch Flüssigkeit hinter dem Trommelfell das System beeinträchtigt und er eine Lösung hat.

    Die 2 mal die der HNO hier ins Ohr reingeguckt hat und dazu noch in der Uniklinik, war die Aussage, es sei alles ok.
    Sieht man so was überhaupt oder wie misst man denn so was überhaupt ?

    Gruss

    leo

    Nach vielen Jahren in Asien, wieder zurück in Deutschland

  • Wäre Wasser hinter dem Trommelfell wäre das sehr vom Vorteil und die Probleme wären nicht da….

    Daher hier mal etwas Informationen:

    - Das Mittelohr ist ein mit Luft gefüllter Hohlraum.

    - Zwischen Mittelohr und Rachen/Mundraum gibt es eine mit Schleimhaut ausgekleidete Verbindung, die Eustachische Röhre genannt wird.

    - Vergleichbar ist dies mit einem (teilweise) aufgepusteten Ballon, wobei das Mittelohr der Ballon ist und das Ventil die Eustachische Röhre. Die Schleimhaut entspricht dann den Fingern, die das Ventil zuhalten und ein Ein- und Ausdringen von Luft in den Ballon verhindern

    - Problem beim Fliegen oder Tauchen: Luft kann (im Gegensatz zu Flüssigkeiten!) prima komprimiert werden bzw sich ausdehnen. (Geht mal mit einem Luftballon tauchen… je tiefer man taucht, desto kleiner wird der Ballon. Würde der Ballon mit Wasser gefüllt sein, dann verändert sich das Volumen kaum)

    - Das Mittelohr ist soweit starr (im Gegensatz zum Ballon) und absolut schmerzunempfindlich. Ausnahme stellt einzig das hochsensible Trommelfell dar.

    - Beim Fliegen nimmt der Aussendruck ab, dh das Trommelfell wird nach aussen gewölbt, beim Tauchen nimmt der Aussendruck zu und das Trommelfell wölbt sich nach innen. Je nach Schmerzempfindlichkeit löst dieses wenig bis sehr starken Schmerz aus

    - Um den Druckausgleich zu machen, muss man also Luft in das Mittelohr bekommen (beim Tauchen/ Landen) bzw aus dem Mittelohr heraus (beim Starten), damit das Trommelfell sich nicht wölbt und Schmerzen auslöst

    - Der Druckausgleich muss also über die Eustachische Röhre stattfinden und funktioniert nur dann, wenn die Schleimhaut nicht angeschwollen ist.

    - Bei Personen mit Erkältung oder auch Heuschnupfen ist die Schleimhaut teilweise massiv angeschwollen, dass ein Druckausgleich nicht möglich ist (um die Schleimhäute voneinander zu lösen und den Durchgang zum Mittelohr zu öffnen, ist auch etwas Druck nötig). Ähnliches bei Personen, bei denen die Schleimhäute chronisch geschwollen sind. Daher die Empfehlung Nasenspray zu nehmen, die eine abschwellende Wirkung haben (eben sowas wie Nasivin. Salzlösung dient nur der Befeuchtung, ist aber nicht abschwellend!)

    - Zum Drucksusgleich selbst: dieser kann (nicht muss!!) durch Gähnen oder Schlucken ausgelöst werden. Einige hören auch dabei, wie sich die Schleimhäute der E-Röhre dabei lösen. Meist bekommt man dieses durch ein Knacken im Ohr mit.

    - Aber: nicht bei jedem funktioniert dies zuverlässig. Daher sollte man, wenn Schlucken und Gähnen nicht hilft, einen manuellen Druckausgleich wie beim Tauchen vornehmen: Mit den Fingern die Nase zuhalten und Luftdruck aufbauen (als wollte man einen Ballon aufpusten, aber mit geschlossenen Lippen) - aber ohne Gewalt! Hier muss es dann merklich im Ohr „knacken“, dh man merkt wie Druck in das Mittelohr kommt. Wenn das nicht mit wenig Druck oder ohne Schmerzen funktioniert, dann sind die Schleimhäute geschwollen. (Daher soll man bei Erkältung niemals tauchen gehen!)

    Kurzum: wäre Wasser hinter dem Trommelfell würde man Druckänderungen nicht so merken, da Wasser sich nur minimal ausdehnt / zusammenzieht unter Druck - im Gegensatz zu Luft. Und ja, Flüssigkeit hinter dem Trommelfell kann ein Arzt durch Reinschauen sehen. Das ist es also definitiv nicht.

    Entweder funktioniert der Druckausgleich mit Gähnen / Schlucken nicht oder die Schleimhäute sind - warum auch immer - geschwollen.

    Bei ersterem (Gähnen, Schlucken hilft nicht), hilft ein manueller Druckausgleich: Nase zudrücken, Luftdruck vorsichtig aufbauen bis man es im Ohr merkt. Das kann man auch so immer mal wieder machen und schadet, sofern kein massiver Druck ausgeübt wird) nicht. Ich zB reagiere auch sehr empfindlich auf Druckveränderungen und Gähnen / Schlucken bringt oft nichts, ein manueller Druckausgleich wie beim Tauchen ist schnell gemacht und alles ist wieder iO.

    Sollte der manuelle Druckausgleich nicht funktionieren, liegt definitiv eine Schleimhautschwellung vor und die Schleimhäute lösen sich auch nicht, wenn man über den Rachen Druck aufbaut. Dann können abschwellende Nasensprays helfen. Oft jedoch empfehlen dies Ärzte bei Problemen mit dem Druckausgleich, da Kauen / Schlucken / Gähnen „nebenher“ gemacht werden können, aber ein manueller Druckausgleich im Idealfall geübt werden soll.

    Daher mal testen, was eine Lösung ist. Ich nehme keine Chemie in Form von Nasenspray (mehr), sondern mache den manuellen Druckausgleich. Sieht vlt komisch aus, wenn jemand sich die Nase zuhält und „pustet“, ist aber eine einfache, schnelle und unbedenkliche Option (wenn man nicht zuviel Druck aufbaut - daher vorher testen!). Nasenspray kann helfen, aber auch vieles „kaputt“ machen: es kann die Schleimhaut austrocknen lassen etc (daher wohl die Empfehlung wegen Kindernasenspray - oft reicht das tatsächlich)

  • Warum Nasentropfen für Kinder ? Sind die für Erwachsene zu stark ?

    Genau das. Den Tipp habe ich vom HNO Arzt, und die ganze Familie kommt mit den Spray für Kinder bestens zurecht. Man soll das eh nur kurzzeitig nehmen.

    Advanced Bionics HiRes Ultra 3D am 01.09.2022 implantiert.

    EA: erfolgt am 29.09.2022

    Seit 03.2024 HG Links: Phonak Naida Link

  • - Aber: nicht bei jedem funktioniert dies zuverlässig. Daher sollte man, wenn Schlucken und Gähnen nicht hilft, einen manuellen Druckausgleich wie beim Tauchen vornehmen: Mit den Fingern die Nase zuhalten und Luftdruck aufbauen (als wollte man einen Ballon aufpusten, aber mit geschlossenen Lippen) - aber ohne Gewalt! Hier muss es dann merklich im Ohr „knacken“, dh man merkt wie Druck in das Mittelohr kommt. Wenn das nicht mit wenig Druck oder ohne Schmerzen funktioniert, dann sind die Schleimhäute geschwollen. (Daher soll man bei Erkältung niemals tauchen gehen!)

    Hallo Muggel,

    Danke für deine ausführliche Erklärung.
    Das mit dem Druckausgleich, habe ich früher ab und zu mal versucht, ist aber gefährlich bei mir, weil ich damit gerade das Gegenteil erreichen kann.
    Nämlich dass ich Schmerzen bekomme, das ist aber schon wieder Jahre her und bei der nächsten Gelegenheit werde ich es jedenfalls nochmals versuchen. Danke für diese Anregung !

    Gruss

    leo

    Nach vielen Jahren in Asien, wieder zurück in Deutschland