Hersteller / Prozessor was war euch bei der Entscheidung wichtig

  • Uns ging es ähnlich. Wir mussten uns für Implantate für unsere Tochter, jetzt 11 Monate alt, entscheiden. Das erste Implantat hat sie im September bekommen, das zweite im Dezember.

    AB war bei uns recht schnell raus, wegen der Qualitätprobleme um 2020 herum. Wahrscheinlich nicht ganz rational, dass wir AB so schnell ausgeschlossen haben. Ich denke die Probleme sind mittlerweile behoben. Bimodale Nutzung mit einem Hörgerät stand bei uns nicht zur Option.

    Man weiß nicht so recht, was dran ist an den Themen: Parallele Stimulation, Stimulationsrate, Input Dynamic Range, Elektrodenlänge, unabhängige Stromquellen für jede Elektrode. Aber in Bezug auf diese Daten kam mir das MED-EL Implantat technisch fortschrittlicher vor.

    Wir haben lange abgewogen zwischen dem besseren Gefühl beim MED-EL Implantat und den technischen Vorteilen des aktuellen Soundprozessors von Cochlear.

    Wir haben uns für MED-EL entschieden und bisher läuft es sehr gut (toi toi toi)…

    Trotz der Größe, finde ich den Sonnet 2 von der Form her und von den Individualisierungsmöglichkeiten her schöner als den Nucleus 8. wir haben die Prozessoren in matt weiß mit verschiedenen bunten Spulenabdeckungen.

    Aber klar: der Nucleus 8 hat Vorteile bei der App, bei der Größe, bei den Akkus und beim Streaming.

    Das Thema Streaming ist bei einem Baby / Kleinkind aber auch nicht wirklich relevant und wenn sie dann mal in die Schule kommt und eine FM Anlage benötigt, steht wahrscheinlich schon bald ein Upgrade auf den Sonnet 4 (?) an.

  • Mittlerweile sind die Dummies von Med-E und Cochlear eingetroffen. Von Cochlear hatte ich ja auch Emails bekommen, in der mir auch noch andere Fragen beantwortet wurden. Die Dummies kamen in einem kleinen schicken schwarzen Samtbeutel im Päckchen mit persönlichem Anschreiben (ich darf die Dummies selbstverständlich behalten) und zusätzlichen Infoflyern auf denen die technischen Daten, Maße, Zubehör u.ä. stand.

    Bei Med-El gab es keine Mail, kein Anschreiben. Nur die Dummies in einem Luftpolsterumschlag der zusammen mit dem Lieferschein in einem weiteren Luftpolsterumschlag. Von zurück senden steht nirgends was.

    Allein das schon lässt mich mittlerweile mehr zu Cochlear tendieren. Aber auch die Größe des Nucleus 8 spricht mich mehr an, als der Sonnet 2 von Med-El. Ich finde den Sonnet sehr groß und wenn ich dann überlege, dass zum telefonieren das andere Teil angesteckt werden muss, dann finde ich denn schon monströs. Beim Nucleus finde ich es selbst mit dem lange Batteriestecker noch okay. Falls dann irgendwann mal mein rechtes Ohr mal schwächelt, wäre Cochlear ja zumindest mit Resound kompatibel. Bei Med-El wird es da schwieriger.

    Wie lange hast du denn darauf gewartet ? ich hatte von medEl innerhalb paar Minuten email bekommen, dass ich eines zugeschickt bekäme mit dem Hinweis auf zurücksenden innerhalb 2-4 Wochen. Innerhalb zwei Tage erhielt ich auch den Dummy, passt perfekt für mich. Finde ich auch schöner als AB, da matt, auch kleiner. Dadurch dass ich schon implantiert bin, hält auch der Dummy mit der Spule bestens.
    Von Cochlea hörte ich bis dato nichts ....
    PS: Falls die Frage auftaucht, warum ich denn ein Dummy möchte, obwohl bereits implantiert -> es steht eine RevisionOP mit Fabrikstswechsel an und überlege noch welches ...

  • Hallo,

    ich frage für eine gute Freundin und hoffe, dass ich hier richtig bin. Es geht um folgendes:

    Sie ist gehörlos, wurde 96‘ mit Clarion implantiert und trug anfangs auch fleißig ihr CI. Nun seit Jahren nicht mehr, da sie ihr uraltes Sprachprozessor ( Schnur) tragen muss und das CI hat sich auch nicht mehr weiterentwickelt. Nun überlegt sie sich, sich reimplantieren zu lassen und zwar mit Cochlear.


    Nun möchte sie dazu noch mehr Infos sammeln und mit Betroffenen auszutauschen, die evtl. auch reimplantieren wurden und mit dem neuen CI ( egal ob MedEL oder Cochlear) zurecht kommen? Gibt es dazu Erfahrungsberichte?

    Über Antworten freue ich mich.


    Anna-Lena

  • Für die Altimplantatate von AB gib es schon etliche Jahre einen HdO!!! Eine Reimplantation ist aber grundsätzlich möglich, weil das Altimplantat nun doch in die Jahre gekommen ist. Wenn es keine Verknöcherung gibt, müsste auch ein Fabrikatswechsel möglich sein, zu diesem Thema wäre aber die Ärzte zu befragen.

  • Wenn es keine Verknöcherung gibt, müsste auch ein Fabrikatswechsel möglich sein

    Zu mir sagte damals der Prof. vor der OP, den ich fragte, dass auch bei Verknöcherungen es noch möglich sei, dass die Elektrode ausgetauscht werden kann.
    Anscheinend geht das, wenn zuvor bereits eine Elektrode drin war und der Kanal somit da ist.

    Nur wie dann das hören ist, keine Ahnung, bei mir ist Verknöcherung bei Otosklerose ja das Thema.
    Vermute meine derzeitige Verschlechterung beim Sprachverstehen rechts rührt auch daher, denn das war bei mir das erstversorgte Ohr.

    Noch ein Punkt der mir damals bei der Auswahl wichtig war, obwohl es ja noch gar keine große Auswahl gab, wenn ich mich recht erinnere.
    Cochlear ist nach wie vor der Marktführer bei CIs.
    Ich tendiere bei solchen Sachen grundsätzlich zu Martführern, denn die leben meist am längsten.

    Gruss

    leo

    Nach vielen Jahren in Asien, wieder zurück in Deutschland

  • Auf der Webseite von medel ist zulesen: "Der größte Vorteil des SYNCHRONY 2 Cochlea-Implantats aber besteht darin, dass es in der Lage ist, das natürliche Hören möglichst exakt nachzuahmen. Was Ihnen das bringt? Ein natürlicheres Hören als mit jedem anderen Cochlea-Implantat."

    Was soll ich davon halten? Reine Werbung oder Tatsache? Ich bin irritiert.

  • Bei dieser Überschrift gehe ich davon aus, daß es um die Entscheidungsfindung für Dich geht.

    Nun ja, ich kann schwer vergleichen, ob ich mit Med-EL viel glücklicher geworden wäre, als ich es mit meinen beiden Cochlears bin. Und ja, ich empfinde mein Hören als sehr natürlich.


    Die Frage ist eher, was bist Du aktuell? Schwerhörig, mit 2 HGs versorgt?
    Normalhörend, durch was auch immer nun ertaubt, bzw. langsam schwerhöriger werdend? Beidseitig versorgt, oder nur einseitig?

    Bei allen Herstellern ist es wichtig, daß Sprachverstehen erlangt werden kann.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Auf der Webseite von medel ist zulesen: "Der größte Vorteil des SYNCHRONY 2 Cochlea-Implantats aber besteht darin, dass es in der Lage ist, das natürliche Hören möglichst exakt nachzuahmen. Was Ihnen das bringt? Ein natürlicheres Hören als mit jedem anderen Cochlea-Implantat."

    Was soll ich davon halten? Reine Werbung oder Tatsache? Ich bin irritiert.

    Jeder Hersteller ist in seiner Darstellung natürlich „der BESTE“ ;-). Persönlich habe ich die Synchrony bzw Synchrony2 Sonden implantiert. Sie haben den Vorteile, dass mehrere Elektroden gleichzeitig stimuliert werden können und so wahrscheinlich bestimmte Zwischenfrequenzen sich besser darstellen lassen. Persönlich sage ich immer ich habe in „natürliches“ hören. Bin durch zahlreiche Hörstürze spätertaubt. Die Personen in meinem Umfeld, aber auch Musik klingt bzw. klingen genauso wie früher. Eine entscheidende Rolle spielt natürlich auch der Zentralcomputer „Gehirn“. Der muss trainiert werden. Ob ich mit den Implantaten der anderen Hersteller dieselben Hörergebnisse erzielt hätte…? Eine fast schon akademische Frage. Ist gut möglich. Aber ich weiß es nicht und werde es wahrscheinlich nie erfahren. Falls ich irgendwann einmal reimplantiert werden sollte, würde ich wieder Med-El nehmen.

    Mit freundlichem Gruß

    Thomas

    Links: MedEL: Implantat MI 1200 Synchrony 24mm - SP EAS-Sonnet OP 01.06.18 EA 16.07.18 - MHH

    Rechts: MedEL: Implantat MI 1250 Synchrony 28mm - SP Sonnet 2 OP 17.09.19 EA 21.10.19 - MHH

  • Jeder Hersteller ist in seiner Darstellung natürlich „der BESTE“ ;-). Persönlich habe ich die Synchrony bzw Synchrony2 Sonden implantiert. Sie haben den Vorteile, dass mehrere Elektroden gleichzeitig stimuliert werden können und so wahrscheinlich bestimmte Zwischenfrequenzen sich besser darstellen lassen. Persönlich sage ich immer ich habe in „natürliches“ hören. Bin durch zahlreiche Hörstürze spätertaubt. Die Personen in meinem Umfeld, aber auch Musik klingt bzw. klingen genauso wie früher. Eine entscheidende Rolle spielt natürlich auch der Zentralcomputer „Gehirn“. Der muss trainiert werden. Ob ich mit den Implantaten der anderen Hersteller dieselben Hörergebnisse erzielt hätte…? Eine fast schon akademische Frage. Ist gut möglich. Aber ich weiß es nicht und werde es wahrscheinlich nie erfahren. Falls ich irgendwann einmal reimplantiert werden sollte, würde ich wieder Med-El nehmen.

    Mit freundlichem Gruß

    Thomas

  • "Sie haben den Vorteile, dass mehrere Elektroden gleichzeitig stimuliert werden können und so wahrscheinlich bestimmte Zwischenfrequenzen sich besser darstellen lassen."

    Ich bin neu in der Materie, daher meine Frage: So ein Implantat hat ja so rund 20 Elektroden, also werden grundsätzlich in diesem Beispiel insgesamt 20 mögliche Frequenzen erzeugt. Bei medel einige gleichzeitig, so wie es annähernd auch natürlich erfolgt, und bei Cochlaer (bisher mein Favorit, weil man sich dort per E-Mail meiner sofort und sehr zuvorkommend angenommen hat) immer nur eine? Hab ich das richtig verstanden? Da kann ich mir gut vorstellen, dass dann meine oben zitierte Aussage von medel wohl richtig ist. Ich bin übrigens links schleichend schwerhörig geworden über die Jahre und rechts schrittweise durch Hörstürze. Beidseitig HG, die aber sprachlich nicht mehr ausreichend durchdringen.

  • Nun ja, die Entscheidungsfindung liegt ganz bei Dir alleine.

    Womit Du bei Deiner Recherche auch immer am wohlsten fühlst, das sollte dann auch "Dein" Model sein.
    Ich habe nicht viel Ahnung von der Technik, aber ja, es wird des öfteren gesagt, daß Med-EL mehrere Elektroden gleichzeitig anspielen können. Wo nun genau die Vor- und Nachteile liegen - nun denn, da hat jeder Hersteller wieder seine eigene Philosophie und eben auch andere Bauformen.

    Hauptsache ist, es funktioniert auch!
    Der einzige Vorteil bei Synchrony2 ist, wie ich finde, daß sie den Strang etwas abgeändert haben, und dieser nun ebenfalls, wie bei den anderen Marken, nach unten und nicht mehr seitlich vom CI wegführt.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • es wird des öfteren gesagt, daß Med-EL mehrere Elektroden gleichzeitig anspielen können.

    Kann AB ebenfalls...

    Aber letztendlich wird auch bei Cochlear mit virtuellen Kanälen gearbeitet, denn wenn es sich die Qualität auf die Gleichzeitigkeit von Signalen beschränken würde, könnte Cochlear tatsächlich nur 20 Frequenzrn darstellen. Dem ist aber nicht so, und die Träger der Cochlesr Implantate werden das bestätigen.

    Ich finde es eigentlich ziemlich niederträchtig, wenn Menschen mit wenig bis Null Ahnung in diesen technischen Gebieten solche "Argumente" präsentiert werden. Da scheint MedEl besonders fleissig drin zu sein, und manche Operateure an den Kliniken ebenfalls.

    Advanced Bionics HiRes Ultra 3D am 01.09.2022 implantiert.

    EA: erfolgt am 29.09.2022

    Seit 03.2024 HG Links: Phonak Naida Link

  • "Sie haben den Vorteile, dass mehrere Elektroden gleichzeitig stimuliert werden können und so wahrscheinlich bestimmte Zwischenfrequenzen sich besser darstellen lassen."

    Ich bin neu in der Materie, daher meine Frage: So ein Implantat hat ja so rund 20 Elektroden, also werden grundsätzlich in diesem Beispiel insgesamt 20 mögliche Frequenzen erzeugt. Bei medel einige gleichzeitig, so wie es annähernd auch natürlich erfolgt, und bei Cochlaer (bisher mein Favorit, weil man sich dort per E-Mail meiner sofort und sehr zuvorkommend angenommen hat) immer nur eine? Hab ich das richtig verstanden? Da kann ich mir gut vorstellen, dass dann meine oben zitierte Aussage von medel wohl richtig ist. Ich bin übrigens links schleichend schwerhörig geworden über die Jahre und rechts schrittweise durch Hörstürze. Beidseitig HG, die aber sprachlich nicht mehr ausreichend durchdringen.

    Hallo Georg65!

    Es sieht im Moment so aus, dass Cochlear 22 Elektroden hat die meines Wissens nur einzeln angesteuert werden. AB hat 16 Elektroden die können, glaube ich, paarweise angesteuert werden. Bin mir aber nicht 100%ig sicher. Med-El hat 12 Elektroden. Diese können je nach Situation mehrfach angesteuert werden, also durchaus mehrere gleichzeitig.

    Das entscheidende ist der trainierte „Zentralcomputer“ (Gehirn) der die eingehende Signale verarbeitet und die akustischen Informationen weitergibt, die wir als Geräusche, Signale, Sprache, Musik etc. wahr nehmen. Aus rein technischer Sicht ist es von daher, völlig egal welche Elektrode man nimmt. Was ich ab und zu höre oder lese „…Cochlear hat 22 Elektroden und Med-El nur 12, da hört man praktisch doppelt so gut….“ Ich lasse jedem seine Meinung, aber das ist definitiv dummes Zeug.

    Links: MedEL: Implantat MI 1200 Synchrony 24mm - SP EAS-Sonnet OP 01.06.18 EA 16.07.18 - MHH

    Rechts: MedEL: Implantat MI 1250 Synchrony 28mm - SP Sonnet 2 OP 17.09.19 EA 21.10.19 - MHH

  • Bei dieser Überschrift gehe ich davon aus, daß es um die Entscheidungsfindung für Dich geht.

    Nun ja, ich kann schwer vergleichen, ob ich mit Med-EL viel glücklicher geworden wäre, als ich es mit meinen beiden Cochlears bin. Und ja, ich empfinde mein Hören als sehr natürlich.


    Die Frage ist eher, was bist Du aktuell? Schwerhörig, mit 2 HGs versorgt?
    Normalhörend, durch was auch immer nun ertaubt, bzw. langsam schwerhöriger werdend? Beidseitig versorgt, oder nur einseitig?

    Bei allen Herstellern ist es wichtig, daß Sprachverstehen erlangt werden kann.

    Hallo Sheltie,

    ja, es ging mir um die Entscheidungsfindung. Wenn man (noch) nicht viel über die Materie weiss, ist es meist hilfreich zu wissen, was andere so zu Ihren Entscheidungen gebracht hat. Manches hat man ja auch einfach nicht auf dem Schirm.

    Mir ging es auch nicht um Vergleiche, da ich weiß, dass das nicht möglich ist.

    Ich hatte im Januar letzten Jahres links einen Hörsturz, der sich auch nicht erholt hat. Seitdem habe ich auch einen Tinnitus. Laut Rehabericht habe ich einen Hörverlust von 95 % und beim Sprachverstehen einen Verlust von 100 %, das rechte Ohr ist normalhörend. Insgesamt habe ich seit März letztes Jahr 7 Hörgeräte und 4 Cros-Systeme probiert. Vom HNO habe ich eine Überweisung fürs CI Centrum und habe am 27.02. in Bochum einen Termin zur Voruntersuchung.

  • Hallo Kellea


    Ich habe nur auf die aktuellere Frage geantwortet, die ein anderer User hier im Thread gestellt hatte ;)
    Darum habe ich mit dem "Vergleichen" nicht Dich gemeint.

    Cool!
    In Bochum, da bin ich auch. :) Mir gefällt es dort, nette Leute, und sie haben ein Nachsorgekonzept nach der Op.
    Hast Du denn schon eine Wunschfirma? Oder läßt Du alles auf Dich zukommen?
    Laß Dir bloß sämtliche Dummies zeigen und halte sie auch mal in den Händen, bzw. ans Ohr!
    Ich wünsche Dir alles Gute bei der VU, und eine gute Entscheidungsfindung!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr