OP-Termin für Nr. 2

  • Guten Abend zusammen,

    Ich habe heute die Voruntersuchungen für das linke Ohr durchlaufen und meinen OP-Termin erhalten - am 19.10. soll es so weit sein :)

    Ich bin mit meinem rechten CI so happy, habe daher Bedenken, dass ich von der linken Seite „enttäuscht“ sein könnte, weil der Wow-Effekt ausbleibt. Ist bisschen schwierig zu erklären, aber vielleicht versteht ihr trotzdem was ich meine…

    Einzig mit dem Klang auf der rechten Seite bin ich noch nicht zufrieden. Mein linkes Ohr gibt noch Natürlichkeit dazu, was mit der OP ja verschwinden würde… das macht mir noch ein wenig Sorgen.

    Gibt es hierzu Erfahrungen?

    Liebe Grüße

    Steffi

    Rechts: MED-EL Sonnet 2 - OP 14.11.2022 - EA 19.12.2022

    Links: MED-EL Sonnet 2 - OP 19.10.2023 - EA 20.11.2023

    "Nicht sehen trennt den Mensch von den Dingen, nicht hören trennt den Mensch vom Menschen" I. Kant

  • Lajoli

    Es kommt darauf an, wie wichtig dir das "Natürlichhören" ist. Du hast dann halt 2 Blechohren. Es sei denn, dein linkes CI steuert zusätzlich eine Akustikkomponente mit Lautsprecher, ähnlich wie im Hörgerät an. Damit könnte, etwas Restgehör vorausgesetzt, ein wenig Natürlichkeit erhalten bleiben. Aber auch nur ein wenig.

    rechts und links: AdvancedBionics (AB) Naída CI-M 90

  • Die Wärme des natürlichen doch ziemlich kläglich Restgehör ist einer von mehreren Gründen mich selbst noch nicht in das Abenteuer des zweiten CIs zu stürzen.

    Wie auch immer, sehr viele bilateral Versorgte, berichten von ihrer Überzeugung, " fast wie früher zu hören " . Ich persönlich glaube eher, dass man schnell vergisst, wie warm sich natürliches Gehör anhört. Nun denn, das zweite CI bereut eigentlich kaum jemand..

  • Hallo Steffi,

    na dann wünsche ich dir viel Glück für die zweite OP, habe ich noch vor mir, war grade letzte Woche in der Klinik habe da meine Untersuchungen gehabt und die Klinik schickt den Antrag raus, Ich bin im November 2022 operiert worden auf der rechten Seite ich bin sehr glücklich darüber und auf der linken Seite habe ich noch ein Hörgerät merke da total den Unterschied. Mit dem CI höre ich viel klarer und deutlicher einfach alles besser und mit dem Hörgerät da stört mich einiges und ich denke mit dem CI wird alles noch besser. Bin mal gespannt wann es soweit bei mir ist. Ich nehme an wenn alles genehmigt wird ist ist dann die OP auch wieder im November.

    LG Nicole

  • Belso, ob es ein EAS wird, entscheidet sich nach der OP. Bestellt ist es - das war es aber auch für das rechte Ohr schon. Da blieb nur der tiefste Ton erhalten, ich kam mit dem EAS nicht zurecht. Gebe links aber gern eine neue Chance, sofern etwas erhalten werden kann.

    Wie ich gestern gelernt habe, bekomme ich eine Anakonda :D also den längsten Elektrodenträger den es gibt. Habe ich rechts auch schon :)

    Andrea2002, die OP ist ja leider endgültig. Und auch hier fehlt wieder die Möglichkeit, im Vorfeld zu testen, wie es klingen wird. Nunja, wenn man vergisst, wie es früher mal klang, ist das wohl auch nicht die schlechteste Option, dann vermisst man auch nichts :)

    Vielleicht fällt mir das roboterartige auch so sehr auf, weil links der Klang ohne Roboter ist und daher ein Ungleichgewicht entsteht.

    Vielleicht nehme ich es aber bei beidseitigem CI auch noch stärker wahr, weil es dann aus alles Richtungen kommt.

    Rechts: MED-EL Sonnet 2 - OP 14.11.2022 - EA 19.12.2022

    Links: MED-EL Sonnet 2 - OP 19.10.2023 - EA 20.11.2023

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  • Mein linkes Ohr gibt noch Natürlichkeit dazu, was mit der OP ja verschwinden würde… das macht mir noch ein wenig Sorgen.

    Gibt es hierzu Erfahrungen?

    Ich kann das total nachvollziehen!

    Bei mir war das auch so gewesen, daß ich gerne die linke Seite wegen der Natürlichkeit noch eine Weile beibehalten hätte.

    Doch das mühsam antrainierte Sprachverstehen war dann dort plötzlich weg gewesen.

    Für mich war dann sofort klar gewesen, daß ich mich auch dort operieren lassen wollte. So kurz nach dem Ende der ersten Reha wurde ich auf der anderen Seite operiert. Bis dahin lief ich, auch wenn das Sprachverstehen schon weg war, immer noch beidseitig mit Geräten herum, weil es mir ja doch beim Richtungshören, und auch "vollerem" Hören irgendwie geholfen hatte.

    Einen Tag vor der Op, also bei der Besprechung beim HNO von der Klinik, meinte der Arzt, ich sollte jetzt schon mal ohne das HG den Tag verbringen. Mein eigener Plan sah ja vor, daß ich bis zum OP Morgen mit beiden Geräten noch Hören wollte.

    Aber ich war brav und habe mich dem Willen vom Arzt gebeugt. Am nächsten Tag hätte ich ohnehin einseitig und CI lastig hören müssen! Also, was soll's?!

    Klar, am Anfang war es halt bißchen komisch gewesen! So über einen längeren Zeitraum ohne diesen natürlicheren Klang auskommen zu müssen. Sicherlich, während meiner Trainingsphase mit dem CI hatte ich es ohnehin zwischendurch ohne HG gemacht. Aber ab jetzt war dies ja dauerhaft so gewesen, bis zur EA. Also ganze vier Wochen lang.

    Erstaunlicherweise klappte dies schon direkt am OP Tag ganz gut. Besser als erwartet, auch wenn es eine muß ja eh so sein Situation gewesen war. Aber ich kam prima zurecht, konnte sogar am TV was verstehen! Und das in einem Krankenzimmer! Auch "ungewollt" was verstanden, wenn also die Ärzte mit Mitpatienten gesprochen hatten, oder die Besucher.

    Mit der zweiten CI Seite hatte ich nicht so große Startschwierigkeiten gehabt, wie mit meinem ersten! Ich hatte mich schon auf das Gedudel, oder was ähnliches eingestellt, aber das trat hier nicht auf!

    Vielleicht lag es auch einfach daran, weil ich halt sofort nach dem Verlust die OP habe machen lassen. Und auch der ungewohnte Klang am Anfang wurde recht schnell immer natürlicher.


    Das ist natürlich keine Garantie, daß es bei anderen, oder bei Dir ähnlich sein wird. Jeder macht da so seine eigene, ganz speziellen Erfahrungen. Bei mir hatte ich das Gefühl, daß in der zweijährigen Rehazeit die linke Seite viel zu tun gehabt hatte, die rechte CI Seite das natürliche Hören aufzuzwingen, und dann hat die rechte Seite einfach damit weiter gemacht, und links hatte nicht mehr so viel zu tun gehabt, als sich zu erinnern, wie es klang, und es dann einfach "übernommen".

    Anders kann ich es nicht beschreiben.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Hallo Sheltie, danke für deinen ausführlichen Bericht! :)

    Ich lege bereits seit mehreren Wochen mein HG ab. Überwiegend zu Hause, wenn es ein nicht- oder schlecht-verstehen „nicht so“ dramatisch wäre. Auch Einkäufe erledige ich Einohrig, in der Hoffnung, dass es dann natürlicher wird. Aber ich merke keine Verbesserung im Klang rechts… auf Arbeit trage ich das HG, weil ich einen sehr kommunikationslastigen Beruf habe, denke mir aber auch manchmal, dass ich es weg lassen könnte.

    Das linke Ohr ist mein Telefonier- und Verstehohr. Seit über 20 Jahren läuft alles über die linke Seite, umso mehr staune och über die großen Fortschritte auf der rechten Seite. Hier habe ich bereits ein Sprachverstehen von 85%.

    Links entwickelt sich immer mehr zum Geräuschbrei, Musik nur aufs HG gestreamt ist breiig und auch das telefonieren fällt mir zunehmens schwerer. Vielleicht kommt es mir aber auch nur so vor, weil ich rechts so viele Nuancen höre wie noch nie.

    Ich vergleiche das gern mit der technischen Entwicklung beim Fernseher. Am Anfang gab es nur schwarz-weiß Bild, zur damaligen Zeit war es für jeden Nutzer normal und Standard. Keiner hätte je geahnt, dass es mal ganz andere Bilder geben wird. Seit dem CI wird Sprache „scharfkantiger“, das heißt, der Fernseher hat Farbe bekommen und die Bildauflösung wird immer schärfer. In den letzten Wochen habe ich mich von der Röhre zu HD-Auflösung entwickelt - nur der Lautsprecher knarzt noch :D

    Rechts: MED-EL Sonnet 2 - OP 14.11.2022 - EA 19.12.2022

    Links: MED-EL Sonnet 2 - OP 19.10.2023 - EA 20.11.2023

    "Nicht sehen trennt den Mensch von den Dingen, nicht hören trennt den Mensch vom Menschen" I. Kant

  • Bei mir war es ja schon immer so gewesen, daß mein rechtes Ohr das "bessere" Ohr gewesen war. Also Sprachverstehen, Telefonieren, und auch Musikhören......


    Leider mußte natürlich bei mir auch zuerst das total gute Ohr "kaputt" gehen.

    Da kam dann auch als erstes das CI drauf, aber nach 10 Jahre Taubheit!

    Aber mit CI wurde es rasch wieder mein "dominantes" Ohr. Es wurde wieder mein "Telefonierohr", auch wenn ich es nach so langer Zeit nicht mehr so gerne mache.


    Bei Dir scheint das linke das "dominante Ohr" zu sein.

    Möglich, daß Deine Entwirklich dort nach der OP noch einmal in anderen Maßstäben erfolgen wird.

    Aber das kann man im Vorfeld nie wissen!


    Daumen für das Beste sind natürlich gedrückt!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Lajoli

    Wenn sich der natürliche Klang zu einem Geräuschbrei entwickelt, dann ist das leider nicht schön. Ist man irgendwann bereit, eine eventuelle Enttäuschung nach der OP in Kauf zu nehmen, dann ist man auch bereit für die OP.

    Ist das nicht der Fall, kann man sich überlegen, ob man die OP absagt und die Entscheidung auf später verschiebt.


    Bei mir ist die Überzeugung nicht da, dass ich fast wie früher höre. Dafür kenne ich den "Geräuschbrei" auf dem Ohr mit dem Hörgerät, während das schlechtere Ohr bereits ein CI hatte. Und das reichte mir, um mich für ein zweites CI zu entscheiden.

    Einmal editiert, zuletzt von Audi (12. Juli 2023 um 22:34)

  • Guten Morgen,

    also bei mir ist es wirklich so dass das Hörgerät nur schallt und ich habe auch schon die stärksten Hörgeräte getestet und es ist nicht besser und mit dem CI stehen meine Chancen sehr gut hoffe ich das es auch bei der zweiten OP ein Erfolg wird. Und die Ärzte und sogar die in St. Wendel haben es auch gesagt das es sinnvoll wäre bei mir.

  • Och, zum Training ist es immer gut!

    Habe ich ja auch oft zwischendurch gemacht!

    Nur, im normalen Alltag, wo ich ja auch was mitbekommen wollte, ja sogar mußte, war beidseitig hören für mich immer wichtiger gewesen.

    Einfach, weil der Ton lauter war. Ein Gerät alleine, egal ob HG oder CI, ab / aus, umd alles war sofort leise gewesen. Und Richtungshören klappte ja mit beiden zusammen auch gut!


    Klar, so kurz vor der OP kann man machen.

    Ich sollte das ja auch. Nur, es hätte für mich keinen Unterschied gemacht, wenn ich erst nach der OP, wo ich ja ab da eh kein HG mehr tragen konnte, vier Wochen einseitig CI hörend durch die Welt laufen mußte.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr