Hallo alle, jedenfalls alle, die ein Cochlear-CI haben und es mit Akku betreiben.
Ich habe meins jetzt über vier Jahre und bin generell sehr zufrieden. Und dass auch ein CI seine Grenzen hat, war mir immer klar. Der Cochlear-Servie in Hannover hat mich immer gut betreut, auch da bin ich sehr zufrieden. Ich habe von Anfang an auf eine Regelversorgung mit Akkus gesetzt (Batterien verwende ich nur auf Reisen, wo das Mitnehmen des Ladegeräts lästig ist). Es gibt große und kleine Akkus. Die großen reichen bei mir für 22-23 Stunden Betrieb. Manchmal aber nicht, und das ist der Inhalt dieses Beitrags, der vielleicht auch für andere von Interesse ist.
Ich habe 4 Akkus, die ich umschichtig ins Ladegerät einsetze. Am nächsten Morgen nehme ich dann den Akku, der schon am längsten im Ladegerät ist, für den Betrieb des Tages. Auf diese Weise werden die vier Akkus immer genau umschichtig benutzt.
Normalerweise reicht ein Akku (von der größeren Sorte) für einen Betrieb von 22 Stunden, reicht also gut für eine Betriebszeit von 15-18 h pro Tag. Von Zeit zu Zeit stellte sich jedoch heraus, dass ein Akku bereits nach 10 oder 12 Stunden leer war. Wenn das mit dem gleichen Akku zweimal passierte, habe ich ihn umtauschen lassen. Ich war davon ausgegangen, dass Cochlear Li-Ionen-Akkus verwendet, weil das das beste System ist, das ja heute generell in fast allen akkubetriebenen Geräten Anwendung findet. Weil diese Akkus praktisch keinen Eigenverbrauch haben, ging ich davon aus, dass ein solcher Akku wirklich defekt ist.
Dann habe ich aber Dinge beobachtet, die damit nicht erklärbar sind. Ich habe auf eine drei- oder viertägige Reise vier voll aufgeladene Akkus mitgenommen. Doch am Ende der Reise setzten die beiden letzten Akkus jeweils schon nach wenigen Stunden Betrieb aus. Außerdem habe ich zufällig festgestellt, als ich den Stromanschluss des Ladegeräts kurz unterbrochen habe, dass alle vier Akkus, deren Ladelämpchen grün zeigten, nach dem Wiederanschließen des Ladegeräts gelb zeigten, also erneut aufgeladen wurden. Ich ging davon aus, dass die Akkus in wenigen Minuten wieder grün zeigen würden, weil sie ja, der vorher grünen Anzeige nach zu schließen, vollständig aufgeladen waren. Bei einem der viere war das auch tatsächlich der Fall, es war der Akku, den ich als letzten zum Aufladen angeschlossen hatte. Zwei andere Akkus zeigten aber erst nach 10 min bzw. 15 min wieder grün, und der letzte brauchte eine volle Stunde, bis er Vollladung anzeigte.
Demnach kann es sich erstens nicht um Li-Ionen Akkus handeln, zweitens scheint das Ladegerät dann, wenn ein Akku voll ist, diesen engültig abzuhalten und beim Nachlassen der Spannung nicht wieder nachzuladen. Man kann also aus der grünen Lampe keineswegs schließen, dass der Akku voll ist, sondern nur, dass er einmal voll gewesen ist. Außerdem stellt sich für mich die Sache jetzt so dar, dass mindestens manche der Akkus einen erheblichen Eigenverbrauch haben, der bereits innerhalb von drei Tagen (die Zeit, nach der ein Akku von mir normalerweise wieder benutzt wird) ungefähr 50% seiner Ladung verliert.
Ich habe seitdem dafür gesorgt, dass ich abends, wenn ich den gerade benutzten Akku anschließe, kurz die Stromversorgung unterbreche, damit die Akkus wenigstens nur wenige Stunden nach Abschalten des Ladevorgangs am Gerät hängen. Unter diesen Umständen habe ich kein vorzeitiges Leerwerden des jeweils benutzten Akkus mehr beobachtet. Es stellt sich jetzt nur noch die Frage, welches Maß an Selbstentladung der Akkus als Defekt anzusehen ist.
Ich meine, diese Eigenschaften der Akkus und des Ladegeräts müssten den Kunden unbedingt mitgeteilt werden, denn sonst geht ja jeder davon aus, dass ein grünes Lämpchen volle Ladung anzeigt, was nicht der Fall ist. Ich habe den Service von Cochlear um Stellungsnahme gebeten.
artnat.