MedEl - Technikfragen

Hallo Steffen, trage selbst Med-El, hier meine Meinung dazu

zu 1.) die geraden dünnen Flex-Elektrodenträger lassen sich einfacher und schonender einführen bzw. entfernen bei einer (Re-)Implantation, das stimmt wohl, schwieriger ist das wohl z.B. bei der Contour Advance von Cochlear, die ist spiralförmig vorgeformt und somit schwieriger wieder rauszuziehen, ohne dass man was in der Cochlea kaputt macht??!!
Cochlear hat aber seit kurzen eine neue ziemlich lange Slim-Half-Band-Straight, ähnlich schonend wie die Flex von Med-El.

zu 2.) Damit ist wohl gemeint, dass die Implantate von Med-El (wie auch die von Advanced Bionics/AB) für jedes Elektroden(-paar) eine eigene Stromquelle eingebaut haben, während Cochlear hier immer nur eine Stromquelle für alle Elektroden gemeinsam hat. Damit sind die Möglichkeiten von Cochlear entscheidend limitiert. Med-El und AB können somit die Elektroden auch parallel ansteuern und so mehr Frequenzkanäle bzw. unterschiedliche Töne kodieren. Auch die maximal möglichen Pulsraten sind bei Med-El und AB deutlich höher. Momentan kodiert hier Med-El bis zu 250 Töne, während Cochlear ca. 160 und AB 120 kodieren. AB könnte mehr, in der Forschung waren es bisher bis zu 500. Ist aber seit Jahren nichts passiert, dass es marktreif würde... Med-El hat hier auch einiges noch im Köcher und werden wohl recht bald noch mehr, bessere, feinere u. vor allem schonendere Kodierungsstrategien einführen.

zu 3.) nutze die Schwimmhüllen nicht, im Wasser sehe ich von den Lippen ab und kann auch mal Ruhe sein.

zu 34.) Ja, für den Sonnet ist entsprechendes integriert, so dass ein Mikrofon, FM, etc. direkt angekoppelt werden können. Ich selbst nutze dafür zur Zeit den Roger Pen, der über die Roger X an meine Opus2 gekoppelt wird. - Eine feine Sache!

Gruss, JH.

Zitat von Steffen

Unser Sohn soll im nächsten Monat ein CI (beidseitig) erhalten.
Letzte Woche habe ich mit einem Kundenberater der Firma MedEl telefoniert. Aus diesem Gespräch würde ich mich freuen, wenn ihr Meinungen dazu habt:

1. Die Elektrode sei besonders weich und biegsam. Gerade bei einer Reimplanation besteht hierbei der Vorteil, dass der Rausch strukturerhaltend erfolgt. Die anderen Hersteller sind gerade hier noch weit entfernt.

2.Die 12 Elektroden können alle einzeln angesteuert werden, hierdurch besteht die größte "Tonauswahl". Bei den anderen Herstellern werden alle Elektroden gemeinsam angesteuert.

3. die Schwimmhülle soll demnächst auf den Markt kommen. Soll ähnlich wie die von Cochleae sein, sieht einfacher als diese aus und nur für 9 x schwimmen geeignet; bei Cochlear wohl 50 x. Soll ca. 22€ Kosten.

4. das Mikrofon wie bei Cochlear soll ab 2016 folgen, über Phonak. Bis dann soll die Übertragung direkt vom CI auf das Mikrofon, Telefon, Fernseher etc. möglich sein.

Wäre toll, wenn ihr hierzu Kommentare und Meinungen habt. Vielen Dank und Grüße Steffen

Alles anzeigen

HAllo,
Ihr solltet Euch auch über die FM-Lösung Gedanken machen.
Als wir vor zwei Jahren vor der Wahl standen, war die FM-Lösung von MedEl so schlecht, dass es sogar für einen 14jährigen nicht zu tragen war.
Man musste ein langes Batteriefach nehmen und unten noch einen FM-Stecker dran stecken, das stieß ihm auf die Schulter.
FM brauchen die meisten Kinder spätestens in der Schule.
Man kann auch die FM-Anlage nicht mit den anderen Mikros, die es inzwischen als Zusatzgeräte für CIs gibt, ersetzen, glaube ich. Ich kenne zwar diese Geräte nicht, habe das aber schon gelesen hier.
Vielleicht hat sich aber auch etwas daran geändert in der Zwischenzeit oder wird es in der Zukunft.
Wir haben AB, weil die damals die einzigen waren, die virtuelle Stimulationsorte durch unterschiedliche Stromquellen angeboten haben.
Mein Sohn macht viel Musik und er kann mit den 120 Stimulationsorten, die AB hat, tatsächlich Halbtöne auf dem Klavier nebeneinander als höher oder tiefer hören.
Das ist also eine gute Sache.
Wieso denkst Du, dass diese Technik nur MedEL hat? Wer hat Dich beraten?
Auf jeden Fall ist MedEl eine gute Wahl.
Liebe Grüße, otoplastik

Hallo Steffen,
herzlich willkommen hier!
Zu deinen Fragen kann ich wenig schreiben.
Nur ganz allgemein: Du kannst mit keinem Hersteller was falsch machen! Der Hör- und Spracherfolg hängt nicht davon ab, ob ihr euch jetzt für Cochlear (das hat mein Sohn), Medel oder AB entscheidet!
Und jeder Hersteller wird "sein" Implantat/seine SPs für das Beste darstellen und dieses bewerben . Das muss jetzt nicht heißen, dass das Implantat dann schlecht sein muss, das würde ich bei der Betrachtung solcher Aussagen (egal ob von einem Medel-, einem Cochlear- oder einem AB-Mitarbeiter) immer beachten.
Das ist mir beim lesen deiner Fragen nur durch den Kopf gegangen...
Du hast übrigens eine Private Nachricht von mir .
Ich wünsche dir einen Guten Austausch hier im Forum umd alles Gute für die OP(s)!
Gruß,
Katja

Hallo,

also.
Auch bei den anderen Herstellern (Cochlear und AB) sind die Elektroden sehr weich und anatomisch geformt, so dass sie bei allen bei einer Reimplantation recht gut zu entfernen sind.

Was die einzelne Elektrodenansteuerung angeht, hat das Advanced Bionics als allererstes gemacht und Medel hat nachgezogen.

Was die Schwimmhüllen angeht, so sind Medel und Cochlear da recht gleich, nur dass sie eben unterschiedlich lang benutzt werden können.
Das AquaCase von AB dagegen kann jahrelang benutzt werden und ist auch kinderfreundlicher.

Ich weiß nicht, wer Dich beraten hat, derjenige war aber extrem Medel-lastig und hat alle anderen Hersteller schlecht gemacht, was mir persönlich nicht gefällt.
Auch wenn es Deine Entscheidung ist, wollte ich klar stellen, dass viele der Behauptungen, die Du erhalten hast, so nicht der Realität entsprechen.
Das soll nicht gegen Dich gerichtet sein.

Lieben Gruß
Kim

Hallo Steffen,
das bedeutet aber trotzdem nicht, dass Du mit MedEl eine falsche Wahl treffen würdest!
Im Grunde sind alle mit IHREM Implantat zufrieden, so dass man keine falsche Wahl treffen kann.
Wenn es Dich interessiert: es gibt noch eine Studie zum Sprachverständnis mit dem Vergleich der drei Hersteller.
Ich kann sie Dir schicken, wenn Du mir per PN Deine Mailadresse mitteilst.
Liebe Grüße, otoplastik

Hallo Steffen,

an einer Münchner Klinik wurde eine Studie über die Re-Implantierbarkeit der unterschiedlichen Elektroden durchgeführt.
Das Ergebnis war, dass die vorgebogene Contour Advance von Cochlear sich wesentlich schwerer heraus ziehen ließ als die nicht vorgeformten Elektroden.

Weiter ist es so, dass sich um jede Elektrode mit der Zeit eine Hülle / Schlauch aus Körpergewebe bildet.
Bei einer Re-Implantation kann daher nur eine gleich lange oder kürzere Elektrode eingesetzt werden.
Es kann später keine längere oder dickere Elektrode mehr eingeführt werden.
Wenn man davon ausgeht, dass ein Implantat vielleicht nach 20 Jahre erneuert wird, dann sollte man dies bedenken, insbesondere wenn man jung ist.

Ich hatte die freie Wahl zwischen allen 3 Herstellern.
Der Arzt sagte, egal welchen Hersteller ich nehmen werde, ich bekomme auf jeden Fall ein lange Elektrode.
Eine kurze Elektrode würde ich nur dann nehmen wenn keine lange Elektrode rein passt.

Das ist natürlich meine eigene Meinung.

Gruß
Schera

Zitat von otoplastik

Wenn es Dich interessiert: es gibt noch eine Studie zum Sprachverständnis mit dem Vergleich der drei Hersteller.
Ich kann sie Dir schicken, wenn Du mir per PN Deine Mailadresse mitteilst.
Liebe Grüße, otoplastik

Mich würde es auch interessieren- darf ich dir meine email- Adresse zukommen lassen?