Meine gestern gepostete Kritik habe ich mit einem Mitarbeiter von AB ausdiskutiert.
Hier die wichtigen Antworten zu den einzelnen Punkten:
1) Die Lautheitstabelle von AB zur Einstellung ist so differenziert, dass ich bei der Erstanpassung ziemlich schnell völlig geschafft war. Zwischen "Zu laut" und "Aus" gibt es einfach zu viele Zwischenstufen.
Die Tabelle soll ich eher als Wegweiser sehen. Später wird sicherlich eine feinere Abstufung bei der Einstellung Vorteile bringen. Schließlich geht es am Anfang lediglich um einen groben Bereich, der einzustellen ist ... der aber von Sitzung zu Sitzung verfeinert wird.
2) Der Harmony-Sprachprozessor hat keinen Ein/Aus-Schalter. Beim Abmachen der Spule (entspricht AUS) leuchtet die Lampe rot blinkend. Beim ganzen Ablegen wird der Akku weiter verbraucht. Erst das Entfernen des Akkus schaltet den Sprachprozessor ganz aus.
Das ist seitens AB absolute Absicht. Der Prozessor gehört ans Ohr und ans Implantat und NICHT in die Schublade! Es gab vor dem ersten HdO-Prozessor von AB lange Diskussionen wo und wie ein Schalter eingebaut werden könnte ... mit dem Erfolg, dass sich nach einiger Zeit alle gefragt haben: WARUM?. In 95% aller Fälle legen die CI-Träger den Prozessor nur ab, wenn sie die Akkus auch laden möchten (zum Abend, im Schwimmbad, etc.). Manche Kinder schlafen sogar mit dem Prozessor. Im Gegensatz zu den anderen Mitbewerbern gibt es somit keinen Schalter, da:
- der Akku in 1 Sekunde abgezogen ist (das Gerät ist ausgeschaltet!)
- man nicht mit 3 Knopfzellen und leicht zu verlierenden Federn zur Fixierung kämpfen muss
- der Akku nach schnellem Abziehen meist eh ins Ladegerät kommt.
- der Prozessor einfach gestaltet wurde - so wenig Schalter wie möglich und nötig ! Man braucht nicht Beamen, Wispern oder remoten ... das macht der Prozessor wunderbar alleine.
Hierzu noch ein paar Hinweise:
1. Unbenutzte Akkus sollten im Ladegerät bleiben (wenn sie nicht gerade in der Handtasche unterwegs sind.)
2. Empfehlenswert ist es die Akkus mit einem Edding von unten zu nummerieren (z.B. I, II, III, IV, ... etc.)
3. Die Akkus sollten idealerweise alle gleich oft genutzt werden - was durch die Nummerierung leichter ist.
4. Somit fängt man bei I. an und endet bei IV., um dann wieder mit I. anzufangen ...
5. Sollte das Gerät wirklich einmal nicht benutzt werden, den Akku abziehen und im Hardcase (Trockenbox) sichern gemeinsam mit dem Prozessor und HP oder einer Akkutasche. Ein Prozessor, der keine Verbindung zum Implantat hat, verbraucht einen Akku etwa doppelt so schnell! Warum? Nun der Prozessor geht dann auf maximale Sendeleistung, da er versucht das Implantat zu finden. Bei Verbindung zum Implantat wird sofort die Sendeleistung angemessen reduziert - so wie es vom Audiologen eingestellt ist.
6. Zur Reinigung der Akkukontakte und der Kontakte am Prozessor läuft derzeit eine Kleinstudie...
7. Ein Trockenkissen ist zu empfehlen ... dorthin kommen nachts der Prozessor inkl. Überträger (HP) und T-Mic. Die Akkus laden ja im Ladegerät.
3) Das Überziehen der Farbkappe auf den Sprachprozessor ist unglaublich schwierig. Jedenfalls, wenn alles neu ist. Fummelkram. Habe es erst nach unzähligen Versuchen erfolgreich geschafft.
AB ist wohl schon lange auf der Suche nach einem anderen Anbieter - dies gestaltet sich aber aus verschiedenen Gründen schwierig.
Mit Dank an den Mitarbeiter von AB!
Viele Grüße von Marjorie/Birgit