Hallo zusammen,
ich möchte mich kurz vorstellen. Mein Name ist Thorben, bin 42 Jahre alt.
Im August 2023 habe ich ein Cochlea-Implantat im linken Ohr bekommen, welches Anfang September 2023 aktiviert wurde.
Kurz zu meiner Vorgeschichte:
- Seit 2001 Morbus Meniere rechts und seit 2009 links
- Ständiger Kampf mit den Symptomen in den letzten 23 Jahren
- Beidseitiger Tinnitus: mal stärker, mal schwächer
- Schwindel: besonders schlimm 2005-2006 und 2014-2015
Als aktiver Mensch konnte ich den Schwindel nicht akzeptieren und habe alles getan, um ihn aus meinem Leben zu verbannen.
Hier meine Behandlungs-Chronologie:
Medikamente:
seit 2010 bis heute: 3 x 24 mg Vasomotal (Betahistin) täglich
Operationen:
1.Paukenröhrchen rechts 2014
2.Sakkotomie und Tenotomie rechtes Ohr 2015
3.Paukenröhrchen links 2015
4.feste Zahnspange als Erwachsener da Kieferfehlstellung 2015
5.Paukenröhrchen erneuert links 2016
6.Enfernung der Halsmandeln 2017
7.Unterkiefervorverlagerung und Fixierung mit Titanplatten aufgrund der Kieferfehlstellung
8.Tenotomie linkes Ohr 2018
9.Typanoplastik linkes Ohr 2018, da durch das lange Tragen eines Paukenröhrens nach wie vor
ein Loch im Ohr war.
10.erneute Typanoplastik linkes Ohr 2023 da das Loch wieder aufging als Vorbereitung für CI-OP
11.Chochlea Implantat linkes Ohr August 2023
Dank der obenstehender OP-Maßnahmen und hochdosierten Betahistin habe ich den Schwindel größtenteils im Griff. Alle paar Monate tritt für ein paar Stunden ein kurzer Benommenheits-Schwindel (wie wenn man ein paar Gläser Wein getrunken hat) auf, die jedoch ertragbar sind. Meine Empfehlung an alle Morbus Meniere-Patienten: Scheut euch nicht vor nötigen Operationen, da diese in der Regel Routineeingriffe sind und eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität ermöglichen können. Ist zumindest meine subjektive Meinung
Ich bin selbstständig im Außendienst tätig und leidenschaftlicher Reisender, der trotz der Erkrankung bereits über 80 Länder bereist hat und auch vor extremen Abenteuern nicht zurückschreckt, wie Vulkan-Besteigungen oder Amazonas Expeditionen.
Auch an den Tinnitus gewöhnt man sich im Laufe der Zeit, besonders Hörgeräte und nun mein Cochlea-Implantat haben mir in dieser Hinsicht sehr geholfen. Das Hauptproblem, mit dem ich mich nicht abfinden kann, ist die fortschreitende Schwerhörigkeit, die vor allem im beruflichen Kontext, wo ich viel mit Menschen zu tun habe, herausfordernd ist.
Seit 2013 trage ich ein Hörgerät auf dem rechten Ohr, mit dem ich bis heute gut zurechtkomme. Ab 2015 hatte ich auch ein Hörgerät auf dem linken Ohr, doch innerhalb von zwei Jahren verschlechterte sich mein Gehör links drastisch. Ende 2022 wurde ich plötzlich von einem Tinnitus auf dem linken Ohr geweckt und seitdem kann ich dort keine Sprache mehr verstehen, nur noch ein verzerrtes Rauschen wahrnehmen.
Nach einer ersten Voruntersuchung im März 2023 entschied ich mich für ein CI auf dem linken Ohr, das Mitte August 2023 implantiert wurde. Die Aktivierung 4 Wochen später brachte anfangs nur Pieptöne, die sich nach einigen Tagen zu einer künstlichen Melodie entwickelten. Nach etwa 10 Tagen konnte ich bereits Wörter und Sätze verstehen, wenn auch mit einer seltsamen "Kobold-Stimme". Mit der Zeit verbesserte sich mein Hörempfinden auf dem CI und auch die Stimmfarbe klang natürlicher.
Laut letzten Tests habe ich nach 6 Monaten ein Hörempfinden von 85% auf dem CI erreicht. Ich bin gespannt, wie sich meine Hörfähigkeit weiterentwickeln wird und freue mich auf den Austausch mit Gleichgesinnten, insbesondere bezüglich Morbus Meniere und dem Leben mit einem CI.
Falls ihr Fragen habt, könnt ihr euch gerne bei mir melden.
Ich selbst habe auch noch einige Fragen und werde diese zu einem späteren Zeitpunkt ansprechen.
Jetzt wollte ich mich aber erstmal hier bei Euch vorstellen.
Ich wünsche euch allen schöne Osterfeiertage!
Viele Grüße,
Thorben