Meludia Musiktraining

  • Frohes gesundes neues Jahr zusammen!

    Falls ihr es noch nicht kennt, man kann über Meludia sein Musikhören trainieren.

    Kostenloses Musiktraining für Cochlea-Implantat-Benutzer
    Meludia ist ein unterhaltsames und spielerisches Musiktraining -Tool, das ideal zum Hören von Implantatnutzern aller Ebenen ist. Und Sie können es kostenlos…
    www.meludia.com

    Sofern ihr ein Konto bei myMedEl habt sollte es auch kostenlos sein. Wenn ich mich richtig erinnere, muss man nicht medEl CIs haben um bei myMedEl einen Zugang zu erhalten.

    Mich würde sehr interessieren, wie ihr damit zurechtkommt.

    Für mich war das erste Level (Entdecker) bis auf das Melodietraining leicht. Beim Melodietraining letzte Stufe, kommt für mich der erste Ton viel zu kurz um zu entscheiden ob der nachfolgende Ton höher odertiefer liegt.

    links: wahrscheinlich von Geburt an taub; OP: 29.06.2015 Med El Synchrony + Standard Elektrode; EA: am 04.08.2015;
    rechts: seit 14 mehrere Hörstürze, ertaubt; OP: 29.06.2015 Med El Synchrony + Standard Elektrode; EA: am 04.08.2015;
    OP, Anpassung und Nachsorge im Krankenhaus Martha-Maria in München-Solln

  • Ich habe zwar noch kein CI, habe mich aber auch schon auf die Suche nach nützlichen Musiktraining-Apps gemacht. Ich hatte mir ja eine Zeitlang vorgenommen, die Resthörfähigkeiten links noch etwas zu trainieren. Ich habe mir also das gute Ohr mit weißem Rauschen vertäubt und einen Bauarbeiterkopfhörer übergestülpt. Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd, hat mir aber zumindest vor Augen geführt, dass es hörtechnisch gesehen eigentlich kaum mehr eine Verschlechterung geben kann :(

    Es hat aber sein Gutes, da ich mir ungefähr vorstellen kann, wie das Üben mit einem CI aussehen könnte.

    Hier meine drei subjektiven Musik-App-Empfehlungen, die ich auch schon vor meinem Hörverlust hin und wieder genutzt habe:

    Voicetraining (eine App, in der man Töne nachsingen muss, und sofort eine Rückmeldung erhält, ob man den Ton getroffen hat; später kann man auch nach Tastatur Intervalle selbst singen oder Melodien nachsingen)

    Perfect Ear (hier gibt es auch Übungen, in denen man Rhythmen nachklopfen oder Töne/Intervalle auf einer Tastatur antippen oder nachsingen muss)

    Piano for you (eine Klaviertastatur, auf der man auf dem Tablet Klavier spielen kann; hier kann man seine innere Tonvorstellung gut mit den realen Tönen abgleichen)

    Alle drei Apps kann man in einer kostenfreien Version erst einmal ausprobieren, will man das Übungsrepertoire erweitern, käme dann eine kostenpflichtige Version ins Spiel...

    Lasst mich gerne wissen, wenn ihr gute Erfahrungen mit weiteren Musik-Apps gemacht habt!

    links: ehemals an Taubheit grenzend, OP am 10.1.23, EA am 26.1.23 mit Rondo 3

    rechts: normal hörend

  • Ein Konto bei Medel kann jeder erstellen.

    Gruß

    links: Opus 2XS, Flex28; OP 14/09/2012 MHH
    EA: 05/11/2012 erfolgreich

    seit 12/06/2020 Sonnet 2

    rechts: HG (zu nichts nutze...)
    --------------------------------
    Offenbarung 21,4
    ...und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz...

    Jesaja 35, 4-6
    Sagt den verzagten Herzen: "Seid getrost ..." ...dann werden die Ohren der Tauben geöffnet werden...

  • Mittlerweile mit einem CI versorgt habe ich zwei neue kostenlose musikalische App-Empfehlungen, die ich gerade sehr motivierend finde:

    Die erste App ist etwas für diejenigen, die mit Klaviertasten vertraut sind: Bei der App perfectpitch.training kann man sich Töne vorspielen lassen und muss sie dann auf einer Tastatur richtig nachspielen. Der Vorteil dieser App besteht darin, dass man die Anzahl der Töne und den „Tastaturausschnitt“ beliebig erweitern kann. Derzeit bin ich froh, wenn ich die Dreiklangstöne von C-Dur über zwei Oktaven hinbekomme. Dadurch, dass man mit wenigen Tönen anfangen kann, ergeben sich aber rasch Erfolgserlebnisse. Wenn man mehr möchte, kann man später auch noch verschiedene Sounds ausprobieren.

    Außerdem finde ich die Internetseite „junge-klassik.de“ empfehlenswert: Dort kann man sich z. B. Orchesterinstrumente vorspielen lassen und unter der Rubrik „Dirigiere selbst“ ein Orchesterstück (Ravel: Bolero) mit verschiedensten Instrumentenkombinationen zusammenstellen. Bei mir ist momentan der Unterschied zwischen dem, was ich höre, und dem, wie es normalerweise klingen sollte, noch ziemlich extrem,

    vielleicht ist es aber für die „Fortgeschrittenen“ ganz reizvoll!

    links: ehemals an Taubheit grenzend, OP am 10.1.23, EA am 26.1.23 mit Rondo 3

    rechts: normal hörend

  • Mittlerweile bin ich auch mit Meludia eingestiegen und mache sehr unterschiedliche Erfahrungen: Alle Übungen, bei denen es um gleichzeitig erklingende Töne und Akkorde geht, fallen mir extrem schwer. Einfacher finde ich melodische Muster und natürlich die Rhythmusübungen, bei denen die Tonhöhen keine große Rolle spielen. Momentan nehme ich leider noch viele Töne als „verstimmt“ wahr und kann zum Teil auch Halbtonschritte in bestimmten Lagen noch nicht richtig differenzieren.

    Subjektive und objektive Tonwahrnehmung liegen bei mir oft weit auseinander. Wenn ich (wie beim Klavierspielen) weiß, welchen Ton ich spiele, höre ich ihn auch. Hier holt einen Meludia brutal auf den Boden der Tatsachen zurück.

    Eine Erklärung für meine Probleme könnte sein, dass Obertonfrequenzen, die sich normalerweise bei Klängen ergeben, dadurch nicht zusammenpassen, und es mir daher schwer fällt, anzugeben, ob es sich um einen „stabilen“ oder „instabilen“ Klang, um einen Dur- oder Mollakkord handelt. Momentan mache ich einfach die Übungen, bei denen ich Fortschritte erzielen kann, und lasse die anderen weg. Gibt es andere, die Erfahrungen mit Meludia gesammelt haben? Wie ist es dir weiter ergangen, Stalker70?

    links: ehemals an Taubheit grenzend, OP am 10.1.23, EA am 26.1.23 mit Rondo 3

    rechts: normal hörend

  • Wenn ich (wie beim Klavierspielen) weiß, welchen Ton ich spiele, höre ich ihn auch. Hier holt einen Meludia brutal auf den Boden der Tatsachen zurück.

    Und genau da beschreibst Du das perfekte Hörtraining, quasi.

    Natürlich klingen, gerade zur Anfangszeit, die Töne schief, komisch, nicht normal, wenn man mit dem CI hört.

    Will man, daß es wieder "natürlicher" wird, so sollte man immer wieder rein hören, und darum empfehle ich auch gerne die total bekannten Stücke, denn die helfen ja uns dabei, wieder in das reinzuempfinden, was wir bisher als "normal" angenommen haben.

    Hörtraining natürlich auch mit unbekannten Stücken, bzw. "blind" am Instrument. Also Augen zu, auf geradewohl einfach mal eine Taste anspielen, oder von jemand anderen anspielen lassen, damit man nicht doch was "ertasten" kann, oder durch die Sitzhaltung schon weiß, in welchem Oktavenbereich man eine Taste angespielt hat, ist noch einmal eine komplett andere Nummer.

    Aber auch das hilft uns etwas weiter.

    Ich habe tatsächlich immer hin und her gependelt.

    War ich nicht so gut drauf, dann lieber die Lieblingsstücke auf und ab spielen lassen, und mich einfach nur daran erfreut, was schon alles wieder an Töne als bekannt zurückgekommen waren.

    War ich gut drauf, wurde Stücke gespielt, die ich zwar kannte, aber so selten höre, oder sogar gänzlich unbekannte, und habe dann einfach versucht, mich da durchzuwuseln.

    Im Gegenteil zu Dir hatte ich den "Vorteil", daß ich meine HG Seite einfach abschalten konnte, und zum Überprüfen, Nachhören einfach die Seite wieder dazuschalten konnte. Ein Normalhörender muß sich dann was anderes einfallen lassen.


    Aber genau das, was Du da im Zitat beschreibst, war halt mein bewußtes Training, um wieder in Thema Musik reinzukommen.


    und es mir daher schwer fällt, anzugeben, ob es sich um einen „stabilen“ oder „instabilen“ Klang, um einen Dur- oder Mollakkord handelt.

    Sowas habe ich noch nie gekonnt, also sagen zu können, ob es nun "a", "ais", "d", "fis" oder "b" ist, oder ob es nun ein Dur- oder Mollakkord ist. Ich war schon zur reinen Schwerhörigenzeit gewesen, wenn ich bei der "blinden" Suche einen vorab gespielten Ton den akustisch wieder gefunden habe, oder wenn meine Freundin Blockflöte gespielt hatte und ich ihr sagen konnte, daß sie da gerade einen falschen Ton gehabt hatte.

    Aber ich hätte das nie so genau definieren können.


    Hast Du das absolute Gehör?

    Oder wurde das im Laufe der Zeit perfekt geschult?

    Ich muß sagen, Respekt!


    Aber wirf die Flinte noch nicht so schnell ins Korn!

    Das ist, würde ich mal sagen, die Königsdisziplin in der Musik. Also noch einmal einen Schritt weiter, als nur "ich möchte mit dem CI auch mal wieder Musik genießen können"!

    Wenn Du das früher im Laufe der Zeit so gelernt hast, so sauber zu hören und Töne einfach bestimmen konntest, dann - glaube ich - wirst Du das auch mit dem CI nach einer Zeit wieder können. Du wirst halt nur noch einmal "neu" alles lernen müssen. Und das dauert halt.

    Eventuell wirst Du nur Deine Übungen etwas abändern müssen.

    Sprich, es Dir etwas einfacher machen müssen, und dann darauf das neue Hörtraining wieder aufbauen. Denn bekanntlich halten kleine, aber zuverlässige Erfolge die Motivation aufrecht und mach macht dann weiter.

    Momentan mache ich einfach die Übungen, bei denen ich Fortschritte erzielen kann, und lasse die anderen weg.

    Genau so.

    Aber achte darauf, daß Du trotzdem mal einen etwas größeren Schritt in die andere Richtung machst, damit Du aus der Wohlfühlzone rauskommst, und Dein Training nicht eintönig ist, sprich, im Laufe der Zeit "vergißt", daß Du eigentlich noch bestimmte Sachen im Thema Musik machen wolltest.

    Achte darauf, daß alles im gesunden Maß bleibt, auch, wenn Du Dich selbst "herausforderst".


    Ich drücke Dir echt die Daumen!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr