Posts by Soelba

    Vielen Dank für die Rückmeldungen!

    Technisch gesehen ist alles, wie es sein soll. Beim letzten Anpasstermin wurde (nach dem angesprochenen Hörtest) tatsächlich die Lautstärke in einigen Bereichen etwas erhöht. Nun liegt die Hörschwelle durchgehend bei ungefähr 30 DB. Nach ein paar Tagen, in denen ich das Hören unnatürlich laut empfand, habe ich die lautere Einstellung als deutlich besser wahrgenommen. Geht es tatsächlich darum, das CI-Ohr nach und nach in der Lautstärke weiter nach oben zu fahren und damit auch automatisch den Anteil des CI-Ohrs am Hören zu erhöhen?


    Andrea: Diesmal wurde beim Hörtest tatsächlich ein neues Einsilblerset verwendet. Vielleicht hatte das vorherige gute Ergebnis tatsächlich etwas mit einem Gewöhnungseffekt zu tun. Danke auch für den Hörspieltipp, Joachim!

    belso,

    der Alltag bietet mir leider keine Trainingsmöglichkeiten für das CI-Ohr, da dort offensichtlich das normale Ohr extrem dominiert. Um das CI-Ohr zu trainieren, muss ich entweder gezielt streamen oder per Kopfhörer das andere Ohr mit Störgeräusch vertäuben. Das halte ich allerdings bei der notwendigen Lautstärke nicht lange durch.

    Natürlich übe ich mit Hörbüchern und den bekannten Apps, habe dabei auch das Gefühl, dass sich mit dem gezielten Training das Hören deutlich verbessert. Sobald ich allerdings etwas pausiere, scheint es sich wieder zu verschlechtern. Was z. B. auf dem CI-Ohr noch immer kaum möglich ist, ist Fernsehen ohne Untertitel.

    Liebes Forum,


    vielleicht teilen ja einige von denen, die wie ich einseitig ertaubt sind, und ein sehr gut hörendes Gegenohr haben, meine Erfahrungen und können mir mit einer Langzeitprognose weiterhelfen. Zu meinen Fragen:

    Ich bin unfallbedingt ertaubt, trage mein CI seit einem Dreivierteljahr und bin im Alltag sehr zufrieden: Bei Hörtests wurde mir ein gutes Richtungshören bescheinigt, das Musikhören wird allmählich besser und ich komme auch mit den Herausforderungen in meinem Lehreralltag zunehmend besser klar.

    Es gibt aber eine Sache, die mich beschäftigt: Meine Ergebnisse in den Hörtests bei den Anpassungen (Einsilblerverstehen) werden eher schlechter als besser. Aus der Reha kam ich mit einem Einsilblerverstehen von 80, mittlerweile bin ich wieder bei 55 angelangt. Ich trainiere zwar regelmäßig (mit Streaming oder auch mit Ohrpassstück), kann aber natürlich nicht so viel Zeit in ein Training investieren wie in der Reha. Kann es sein, dass in meinem Fall Trainingserfolge grundsätzlich nur flüchtig sind, und ich dauernd im Hochleistungstrainingsmodus bleiben müsste, um das CI-Ohr auch im Alltag optimal zu aktivieren? Könnte es daran liegen, dass mein Gegenohr im Alltag einfach zu dominant ist und mein Gehirn das CI-Ohr aufgrund des „schlechteren“ Inputs lieber ausblendet? Was wäre dann überhaupt das Übungsziel, wenn eine ausgewogene Balance zwischen beiden Ohren ohnehin nicht erreichbar scheint?

    Wie ist die Lage bei anderen Langzeit-SSD-lern? Müsst ihr auch nach längerer Zeit noch permanent üben, um Trainingserfolge dauerhaft zu erhalten? Erreicht man irgendwann einen individuellen Hörlevel auf dem CI-Ohr, der dann auch bleibt? Kann es evt. sinnvoll sein, sich mit einem asymmetrischen Hören zu arrangieren?

    Was meint ihr?


    Herzliche Grüße,

    Soelba

    Mir hat mal jemand gesagt, es sei, wie wenn man mit Boxhandschuhen Klavier spielen würde. Ich denke, das dürfte in etwa in die Richtung gehen, was Andrea meint.

    Das Musiktraining ist aufgrund der monotonen Wiederholungen tatsächlich nicht besonders spannend. Als Musikerin habe ich aber in meiner Jugend wohl an die 10000 Stunden an meinem Instrument geübt, habe hier also eine gewisse Routine im Üben 😉

    Ich glaube, jeder muss seinen eigenen Weg finden, wie und was er üben möchte.

    Hallo Thomas,


    ich versuche, es noch genauer zu erklären:

    Wenn wir Musik hören, hören wir ja keine Abfolge von reinen Sinustönen. Physikalisch gesehen hören wir einen Grundton, der die Tonhöhe vorgibt (das wäre die Grundfrequenz eines Tons). Diesen können wir dann z. B. nachsingen oder spielen. Zusätzlich zu diesem Ton schwingen aber automatisch noch viele Obertöne mit, die den Klangcharakter von Instrumenten ausmachen. Daher klingt ein Ton auf einer Violine anders als auf einer Geige, obwohl beide Instrumente einen Ton in der gleichen Tonhöhe spielen.

    Meine Frage ist tatsächlich ein wenig technisch: Ich frage mich nämlich, ob das Musikhören so schwierig ist, weil das Gehirn evt. verstimmte Obertöne nicht richtig einsortieren kann. Normalerweise empfinden wir die ersten Obertöne (Oktave, Quinte, Quarte etc.) als harmonisch. Diese harmonische Wahrnehmung kann aber nur dann funktionieren, wenn auch die zusätzlich zum Grundton mitschwingenden Obertöne von der Tonhöhe her richtig wahrgenommen werden. Wenn das nicht (oder wie ich hoffe noch) nicht funktioniert, würde das grundsätzliche Einschränkungen beim Musikhören erklären. Das hat mit dem eingeschränkten Tonumfang des CIs (wenn man jetzt wieder an die Sinustöne denkt) nur insofern bedingt zu tun, weil neben den tiefen Tönen auch die hohen Obertöne automatisch abgeschnitten werden.

    Wenn meine Vermutung zutrifft, hätte man aber eine klare Übungsperspektive, wonach es vor allem darum gehen muss, die Tonhöhen nach und nach möglichst in vielen Oktavlagen (also z. B. in verschiedenen Bereichen des Klaviers) zu trainieren.

    Bei mir ist es so, dass ich nun nach und nach in der mittleren Klavierlage unbekannte Melodien von den Konturen her richtig hören kann, mich aber manchmal noch in den Halbtönen vertue. Sobald es aber an Intervalle oder gar Dreiklänge geht, wird es gleich um vieles schwieriger, und ich staune beim Korrekturhören manchmal, welche Töne hier zum Vorschein kommen.

    Das effizienteste Training, das ich gefunden habe, ist tatsächlich Meludia, weil dort alles in einer sich steigernden Abfolge angeboten wird, und man Erfolge unmittelbar rückgemeldet bekommt. Aber auch hier sind meine Fortschritte sehr unterschiedlich: Als Musikerin sind die Rhythmusübungen natürlich ein Selbstläufer, im Bereich Melodie erziele ich durch viele (und ich meine wirklich hunderte!) Wiederholungen Erfolge, aber was nach wie vor unfassbar schwierig ist, ist der Bereich des räumlichen Hörens: Allein die einfache Aufgabe, zu hören, ob zwei oder drei Töne gleichzeitig erklingen, kann ich nach wie vor nicht zuverlässig bewältigen. Auch die Unterscheidung von Intervallen, Dur- und Molldreiklängen (insbesondere in weiter Lage) gelingt noch überhaupt nicht. Hier könnte meine Obertonhypothese evt. eine mögliche Erklärung sein - zumindest motiviert mich das beim Üben ;)

    Danke für die interessanten Beiträge.

    Anfangs ging es mir wie dir, Schmulti! Ich habe zu Beginn viel mit der eingestrichen Oktave trainiert. Das ist bei mir der Übergangsbereich zwischen Elektrode 1 und 2. Anfangs war hier auch viel durcheinander: Töne, die höher hätten klingen sollen, klangen tiefer. Teils habe ich auch zwei Töne gleichzeitig gehört, bis sich durch viele Wiederholungen allmählich die richtigen Töne herauskristallisiert haben. Bei den Randbereichen oder auch bei bestimmten Tönen passt es noch immer nicht, wird aber zunehmend besser.

    Ich höre diese Differenzen vor allem, wenn ich Oktaven vorgespielt bekomme, sie aber nicht als Oktaven wahrnehme. Daher ja auch meine Frage mit den Obertönen. Wenn ich die mitklingenden Obertöne, die ja den spezifischen Klangcharakter eines Instrumentes ausmachen, nicht richtig zuordnen kann, weil mein Gehirn sie verstimmt wahrnimmt, ist es doch kein Wunder, wenn Musik nicht richtig dechiffriert werden kann.

    Um deutlich zu machen, worum es mir geht, habe ich einige musikalische Fachbegriffe verwendet. Damit will ich niemanden ausschließen, ich weiß schlichtweg nicht, wie ich es anders ausdrücken soll, seid also bitte nachsichtig.

    Bei meinem einseitigen Hörverlust wäre für mich ein "normales" Hören, wenn es sich links nicht mehr so einseitig "scheppernd" anhört, wenn ich mit beiden Ohren Musik höre.

    Mir fällt auf, dass einige schreiben, bekannte Musik klänge wie früher. Gibt es denn CI- Träger, die das auch von unbekannter, neuer Musik sagen können? Mir fällt das auch auf, dass es einen riesigen Unterschied macht, ob ich das Stück kenne. Auch bei den Übungen höre ich nach Anhörer der richtige Lösung eine Melodie plötzlich viel klarer.

    Nochmal: Nach meiner Einschätzung herrscht große Unsicherheit, was "richtig machen" bezogen auf Musiktraining mi CI eigentlich bedeutet. Bereits hier im Forum gibt es unterschiedlichste Vorschläge - von einfach mitlaufen lassen und im Alltag viel Musik hören bis zu gezieltem klassischen Gehörbildungstraining (Tonleitern, Melodien, Akkorde). Mein persönlicher Eindruck ist der, dass das Musikhören ein Langstreckenlauf ist. Nach über 8 Monaten CI bin ich noch immer total frustriert über den Klang, nehme aber wahr, dass sich etwas in die richtige Richtung bewegt. Ich kann mir vorstellen, dass manche evt. zu früh aufgeben. Sicherlich wird es aber auch Fälle geben, bei denen auch alles Üben nicht weiterhilft. Ich frage mich, ob das dann evt. auch von den äußeren Rahmenbedingungen (Position der Elektroden, Programmierung) abhängt.

    Eine Frage: Kann es sein, dass die Optimierung der Prozessorprogrammierung im Hinblick auf das Sprachverstehen evt. auf Kosten des Musikhörens geht. Das könnte insbesondere den Bereich der tieferen Frequenzen betreffen, die ja für das Musikhören wesentlich sind.

    Was ich unbefriedigend fand, war, dass man im Hinblick auf das Musikhören so in der Luft hing. Es gab vereinzelte Tipps, wie man am besten üben kann, aber ein systematisches Training gab es abgesehen von Meludia (das aber anhand von normal Hörenden entwickelt würde) nicht. Man bekam CDs mit Aufgaben zum gezielten Hören. Das hilft aber kaum weiter, wenn die Töne grundsätzlich nicht stimmen. Auch in der Reha gab es dazu kein spezifisches Angebot. Verständlich - schließlich geht es ja auch vorrangig um Sprachverstehen. Ich würde mir hier mehr Forschung und davon abgeleitet konkretere Informationen dazu, wie ein optimales Musiktraining gestaltet sein könnte, wünschen.

    Um noch einmal zum eigentlichen Thema zurückzukommen: Ich habe die lange Medelelektrode mit anatomiebasierter Anpassung und konnte von Anfang durch den Vergleich mit dem normalen Ohr hören, dass die Töne grob in der richtigen Lage waren. Eine Einstellung in der Reha konnte das noch einmal optimieren. Mickeymouse oder R2D2 habe ich nie gehört. An der Feinjustierung arbeite ich noch 😉

    Meine Erfahrung geht in eine ähnliche Richtung: Ich habe eine klassische Musikausbildung und habe ein absolutes Gehör. Musik klingt (zumindest derzeit) mit meinem CI-Ohr definitiv nicht so wie mit dem anderen. Bei rhythmusbasierter, einstimmiger Musik fällt der Unterschied weniger auf als bei Orchestermusik. Seit ich mein CI habe, trainiere ich sehr viel mit Musizieren, Singen und insbesondere mit Meludia. Gerade mit diesem Programm konnte ich große Fortschritte erzielen. Mittlerweile bin ich bei Level 27 angelangt. So kann ich derzeit in bestimmten Lagen Melodien auch links wieder wie rechts absolut hören. Was man beim Training aber auch merkt, ist, dass bestimmte Töne einfach noch verstimmt klingen, und es ziemlich viel Üben braucht, bis es dann allmählich passt. Insbesondere die linke Klavierhälfte, die ja von einer Elektrode abgedeckt wird, fällt derzeit noch ziemlich ab. Da normale Töne aus Obertönen bestehen, ergeben sich durch diese Verstimmungen ja automatisch Misstöne und Unsicherheiten, die bei vielen gleichzeitig erklingenden Tönen natürlich noch stärker zum Tragen kommen. Vielleicht liegt darin auch eine Ursache, dass das Musikhören als frustrierend empfunden wird. Ich hoffe, dass es mir noch weiter gelingt, über die richtige Position der einzelnen Töne dann nach und nach auch zu Intervallen und Akkorden vorzudringen. Durch das gezielte Training hat sich auch das Musikhören bereits merklich verbessert.

    Noch ein ergänzender Hinweis: Für die „Monos“ hier dürfte die Bluetoothverbindung als Entscheidungskriterium weniger wichtig sein, weil wir normalerweise im Alltag nicht mit dem CI-Ohr streamen oder telephonieren. Insofern hat das meine Entscheidung nicht beeinflusst. Zum Üben nutze ich wegen des besseren Klangbildes ohnehin immer Klinkenstecker. Vielleicht magst du noch etwas zu deiner Hörsituation schreiben, damit man dich besser beraten kann!

    Ich hatte in meiner Lieferung einen Rückumschlag. In dem beiliegenden Schreiben ist die Rede von der Lieferung eine "Ersatzteils", das ein defektes Teil ersetzen soll. Die Rücksendung sollen dazu dienen, eine "Fehleranalyse" durchzuführen. Bei mir geht es aber nicht um ein defektes Teil, da mein Magnet völlig ja einwandfrei funktioniert, nur eben die falsche Stärke hat. Ich werde nun abwarten, ob sich Medel tatsächlich bei mir meldet und eine Rücksendung fordert.

    Ich verwende beides - also Mickeymousekopfhörer über maßgefertigte Silikonstöpsel - und trotzdem dringt noch viel über das normale Ohr durch. Eine komplette Abschirmung ist gar nicht möglich. Daher vertäubt man ja auch im Training (so war es in meiner Reha) und beim Hörtest das normale Ohr. Das ist aber alles andere als entspannend. Wenn es dir um Entspannung geht, könntest du einen Geräuschunterdrückungskopfhörer verwenden. Der dürfte bequemer sein als die Baulärmkopfhörer!

    In einer Ausgabe der Schnecke gab es einen Beitrag zum Thema "Musiktinnitus". Es gibt also durchaus auch andere, die so etwas wahrnehmen. Vielleicht findest du über den Artikel einen Ansprechpartner, der dir weiterhelfen kann! Vielleicht kann jemand, der die Zeitschriften abonniert hat, einmal nachsehen?

    Ich bin niedersächsische Beamtin und muss immer erst alles selbst auslegen, bevor ich die Rechnungen bei Beihilfe und PKV einreiche. Insofern habe ich hier tatsächlich einen Überblick über anfallende Kosten. Im Medel-Shop erscheint der Magnet auch nicht unter Zubehör etc. Vielleicht handelt es sich tatsächlich um ein "Sonderteil", für das andere Konditionen gelten?