EAS bei einseitiger Taubheit

  • Guten Morgen,
    ich habe mich gerade im Vorstellungsthread kurz vorgestellt und möchte aber hier mehr ins Detail gehen. Es geht um meine 10 jährige Tochter. Bei ihr wurde vor 5 Jahren eine einseitige an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit festgestellt. Ob Joleen schon seit Geburt einseitig taub ist lässt sich so genau nicht feststellen, aber es könnte sein.
    Alle Versuche mit HG und Crossgerät haben leider nicht den gewünschten Nutzen gezeigt. 2011 haben wir uns dann erst mal entschieden das Ohr nicht mit irgendwelchen Hörhilfen zu versorgen, da Joleen eigentlich im Alltag gut zurecht kommt.
    Sie war auf einer sehr kleinen Dorfgrundschule mit nur 16 Kindern in der Klasse und einem Raum, der gut Schallisoliert ist.
    Seit diesem Jahr ist sie nun auf einer weiterführenden Schule. Ich hatte schon den Eindruck, dass sie jetzt schneller unkonzentriert ist und schneller ermüdet. Die Lehrer sind informiert und sie sitzt eigentlich auch gut in der Klasse, aber es ist doch etwas anderes.
    Wie es das Schicksal so will, haben wir dann im November bei der jährlichen Kontrolluntersuchung mit einer neuen Chefärztin gesprochen, die uns von dem CI bzw. EAS erzählt hat. Joleen hat in einem Tieftonfrequenzbereich noch Resthörvermögen, weswegen dann ein EAS in Frage kommen würde.
    In Frage deswegen, weil jetzt natürlich erst einmal alle VU durchgeführt wurden. Ausführlicher Hörtest, BERA, MRT und CT. Bisher wissen wir, dass der Hörnerv wohl angelegt ist, da sie ja sonst kein Resthörvermögen hätte, was ja auch die BERA ergeben hat. Dies soll natürlich nach der Auswertung des MRT noch bestätigt werden. Die Auswertung des CT steht auch noch aus. Diese Untersuchungen wurden vorgestern gemacht.
    Nun warten wir natürlich gespannt auf die Ergebnisse.
    Und dann steht eine Entscheidung an, die wir uns wirklich nicht leicht machen. Denn wenn es nach Joleen ginge würde alles so bleiben wie es ist, weil sie der Meinung ist, dass sie gut klar kommt. Ich bin allerdings der Meinung, dass es besser sein könnte und Joleen es ja nicht anders kennt. Ich verspreche mir davon vor allem, dass die Schwierigkeiten beim Richtungshören und beim Sprachverständnis im Störschall verschwinden.
    Ich weiß, dass wir jetzt erst mal abwarten müssen, aber da ich mich natürlich vorab schon mal so viel wie möglich informieren möchte, hoffe ich nun auf den Erfahrungsbericht von einigen Usern hier im Forum, die auch seit der Geburt einseitig taub sind und ein EAS oder CI tragen. Da gibt es ja scheinbar nicht so ganz viele, da die meisten einseitig tauben (auch was ich hier im Forum gelesen habe) erst später durch irgendwelche Erkrankungen ertaubt sind.
    Ich freue mich schon auf einen regen Austausch mit euch.

    Liebe Grüße
    Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
    Re.: an Taubheit grenzend schwerhörig (wahrscheinlich seit Geburt) Implantat Synchrony flex 28 seit 18.2.2016
    Li.: (fast) normal hörend.

  • Liebe Anja,
    mein Sohn ist im Alter von knapp 15 Monaten einseitig ertaubt und seitdem auch auf der anderen Seite hochgradig schwerhörig. Ist das lange genug taub auf der Seite?
    Er ist all die Jahre mit Högerät und Cros durchs Leben gegangen und hat sich sehr gut entwickelt.
    Es wurde aber mit steigendem Alter immer anstrengender. Auch der Kontakt zu Gleichaltrigen in der Schule wurde immer schwieriger, weil natürlich die Kommunikation immer wichtger wurde.
    Er hat seit zwei Jahren etwa ein CI auf der tauben Seite. Zu dem Zeitpunkt war das Ohr fast 13 Jahre taub und hatte seit etwa 6 Jahren keine Beschallung durch ein HG mehr. Es hatte also keinerlei Stimulation all die Jahre.
    Auch wenn das CI sich lange nicht weiterentwickelt hat, weil er nicht mehr geübt hat (jetzt fängt er regelmäßige Reha an), hilft es ihm doch merklich im Störschall.
    Richtungshören hat beim Üben zwar Erfolge gegeben, im Alltag kann er es nicht. Noch nicht, hoffe ich.
    Du tust gut daran, ihre Meinung zwar anzuhören, Deine Wahrnehmung aber mindestens genauso ernst zu nehmen. "Ich verstehe doch alles", ist ein gern gesagter Satz unter hörbbeeinträchtigten Kindern.
    Vielelicht hast Du die Möglichkeit, einen CI-Kongress oder so etwas zu besuchen. Das hat uns damals sehr geholfen. Wir haben auch sehr lange überlegt, uns informiert und auch unseren Sohn einbezogen natürlich.
    Hat Deine Tochter eine FM-Anlage für die Schule? Das wäre schon jetzt hilfreich und wichtig, wenn es sie ermüdet.

    Herzliche Grüße, otoplastik

    Sohn, 18 Jahre, li. taub und re. hochgradig seit 14. LM, rechts HG (Phonak Naida Link), links CI seit 01/14 (Naida Q70)

  • Danke schonmal für deine Antwort. Für eine FM Anlage haben wir schon einen Termin beim Pädakustiker. Das scheint jetzt in der neuen Klasse wohl wirklich notwendig zu werden.
    Wie alt ist dein Sohn jetzt eigentlich?
    Uns wurde von der Klinik gesagt, dass direkt nach den Anpassungen eine REHA erfolgen soll um das hören mit dem CI zu lernen. Können da denn wirklich 2 Jahre ins Land gehen? (Wenn ich das richtig verstanden habe hat dein Sohn seit 2 Jahren ein CI und fängt jetzt mit REHA an? War das so richtig?)
    Wegen einem CI Kongress müsste ich mal nachfragen. Das wäre bei uns das CIC Mittelhessen. Dort ist sie in Behandlung und würde auch dort operiert. Auch die Anpassungen würden dort stattfinden.

    LG
    Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
    Re.: an Taubheit grenzend schwerhörig (wahrscheinlich seit Geburt) Implantat Synchrony flex 28 seit 18.2.2016
    Li.: (fast) normal hörend.

  • hallo anja

    mittelhessen - wo kommt ihr denn genau her ??

    bezüglich der eas oder OP überhaupt - die entscheidung kann euch keiner abnehmen, die muß joleen und du/ihr gemeinsam mit ärzten usw. treffen. ich möchte aber einen anderen aspekt einwerfen. auch wenn aktuell joleen sagt, sie versteht noch alles, der schulstreß wird mehr werden, mehr lernstoff, mehr aufpassen im unterricht, mehr zuhören, mehr kommunikation ... ist erstmal die regelschule abgeschlossen, folgt ausbildung und berufsleben.

    ich spreche jetzt nur von mir, hatte seit meinem 6. lebensjahr HG bis vor 2 jahren bis zur OP. was ich an lebensqualität durch das immer schwieriger werdende hören verlor, ich zog mich zurück, hatte oft kopfweh und wirklich hörstress, all das sollte man auch bedenken und schule beruf alltag ist nun mal hörstress.
    vielleicht muß joleen verstehen lernen, daß es ihr leichter gehen kann, wenn sie durch ein CI von hörstress befreit wird - verstehst wie ich meine ??

    Liebe Grüße
    Martina

    OP: bilaterale Versorgung, 01.04.2014, Cochlear N6, CI422, EA 06.05.2014 (( :thumbup: ))

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  • Hallo Anja,

    wir Eltern wollen ja immer das Beste für unsere Kinder. Daher kann ich sehr gut nachvollziehen, dass ihr eurer Tochter ein beidseitiges Hören wünscht. Ich denke deine Tochter ist zwar vom Alter her so weit, mit zu entscheiden. Aber sie ist sich sicherlich der Folgen und Konsequenzen noch nicht bewusst, die durch eine einseitige Taubheit entstehen können. Und mein Sohn, zwar erst 4 Jahre alt, aber beidseitig hörgeschädigt, würde mir auch nie sagen: "Mama ich habe Probleme die Leute zu verstehen". Denn er kennt es ja nicht anders.

    Eine Frage hätte ich noch an euch: Wieso empfiehlt man euch ein EAS-System? Du schreibst, bei der BERA war nichts messbar. Das wiederspricht sich, denn im Tiefton hätte ja was gemessen werden können, wenn sie da noch Restgehör hat. Wurde das gesunde Ohr auch vertäubt?

    Bei der REHA die man nach der Implantation bekommt, bietet jede Klinik ein anderes Konzept an. In unserer Klinik findet alles an einem Ort statt (VU, OP, REHA) und jedes Kind hat über 3 Jahre in regelmäßigen Abständen 3 REHA-Tage. Das wurde auch alles durch die Klinik beantragt. Andere Kliniken machen nur die OP und man fährt in ein ambulantes Zentrum um das CI einstellen zu lassen. Das ist in meinen Augen gerade für Kinder zu wenig. Am besten fragt ihr mal in eurer Klinik nach, wie es dort abläuft.

    LG blacky_kyra

    Sohnemann trägt rechts seit 06/2013 Opus2XS und links Phonak Sky V50 UP

  • Martina, wir kommen aus Dautphetal. Ich denke da genau wie du. Auch wenn es jetzt ok ist, es könnte ja auch besser als nur ok sein, und es wird ja immer schwieriger. Und ehrlich gesagt, möchte ich mir selber auch später keine Vorwürfe machen müssen, nach dem Motto "Hätten wir doch schon früher reagiert". Wenn sie erst mal den Führerschein macht und nicht merkt aus welcher Richtung der Rettungswagen kommt finde ich es persönlich fast schon ein bisschen spät. Kinder lernen doch in jungen Jahren noch eher mit einem CI umzugehen (glaube ich zumindest).

    @blacky-kyra
    scheinbar habe ich mich da missverständlich ausgedrückt. Sowohl Audiogramm als auch BERA haben beide gezeigt, dass dieses Hörvermögen im Tieftonbereich da ist. Das gesunde Ohr wurde auch vertäubt.
    Die OP, die EA und die weiteren Anpassungen würden in Marburg gemacht, nur zur REHA müssten wir dann nach Friedberg. Und diese beiden Kliniken arbeiten auch sehr eng zusammen. So dass sie immer wissen was der andere gerade gemacht hat. Aber das wird uns nochmal alles ganz ausführlich erklärt wenn das MRT und das CT ausgewertet wurde und wir zum nächsten Gespräch nach Marburg müssen.

    Für mein Empfinden kann Joleen dadurch eigentlich nur gewinnen und nichts verlieren. Ich möchte sie allerdings nicht einfach nur überreden, sondern eher überzeugen, versteht ihr was ich meine?

    LG
    Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
    Re.: an Taubheit grenzend schwerhörig (wahrscheinlich seit Geburt) Implantat Synchrony flex 28 seit 18.2.2016
    Li.: (fast) normal hörend.

  • Sorry hatte deinen Satz, wegen der BERA wohl falsch verstanden :S

    Zitat von Hummelchen

    Ich möchte sie allerdings nicht einfach nur überreden, sondern eher überzeugen, versteht ihr was ich meine?

    Das ist ganz entscheidend und auch richtig so - sie muss es selbst auch wollen. Kinder sprechen Ängste ja nicht gerade heraus aus, aber ablehnende Haltung ist erstmal ein Schutz vor unbekannten und unangenehmen Dingen. Ob mit 10 Jahren oder mit 12 implantiert wird ist nicht mehr ganz so entscheidend. Von daher ist erstmal keine Eile geboten, setzt sie nicht unter Druck und gebt ihr Zeit sich mit der Thematik anzufreunden.
    Sucht euch eine Selbsthilfegruppe oder fragt mal in Friedberg nach Kontaktadressen zu CI Kindern in ähnlichem Alter, die sie kennen lernen darf. Das könnte ihr evtl. helfen.

    Sohnemann trägt rechts seit 06/2013 Opus2XS und links Phonak Sky V50 UP

  • Kein Problem ;) 8)

    Das mit der Selbsthilfegruppe ist auch eine gute Idee. Ich glaube sogar gelesen zu haben, dass es in Lahntal eine gibt. Muss nochmal schauen

    LG
    Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
    Re.: an Taubheit grenzend schwerhörig (wahrscheinlich seit Geburt) Implantat Synchrony flex 28 seit 18.2.2016
    Li.: (fast) normal hörend.

  • anja du bist nicht allzuweit von mir weg, komme aus der nähe von weilburg und dort gibt es mehrere familien mit kids mit CI - wenn du magst, kann ich kontakt herstellen, damit du bzw. ihr euch untereinander austauschen könnt.

    lahntal ist eine selbsthilfegruppe, aber eher für erwachsene, die wird von wolfgang kutsche geleitet.

    marburg war ich früher immer zu den untersuchungen, also damals noch in der innenstadt - die HNO auf den lahnbergen kenn ich also nicht mehr (nur von anderen bereichen).

    CIC friedberg ist toll, sowohl für erwachsenentherapie als auch für kinder, da findet man immer offenes ohr und kann sich gut mit anderen eltern austauschen. ich bin sicher, daß die euch dort auch vor einer OP zur seite stehen würden.

    Liebe Grüße
    Martina

    OP: bilaterale Versorgung, 01.04.2014, Cochlear N6, CI422, EA 06.05.2014 (( :thumbup: ))

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  • Hab auch nochmal nachgeschaut. Die SG heißt CI SHG Mittelhessen. Die haben auch erst seit 2010 eine Kindergruppe. Das wären auch nur ca. 15 km von uns entfernt.
    Seit die HNO auf den Lahnbergen sind hat sich da so einiges getan. Ich war ganz früher mit meinem ältesten Sohn auch schon mal in der Innenstadt, aber das ist absolut kein Vergleich zur Pädaudiologie und Phoniatrieabteilung wie sie jetzt auf den Lahnbergen ist. Dort ist auch das CIC Mittelhessen.
    Von Friedberg habe ich auch schon sehr viel gutes gehört. Von dort kommt auch ein Pädagoge, der sich die Situation nochmal in der Schule anguckt. Aber ich glaube nicht direkt von der Klinik sondern von der Schule für Hörgeschädigte.
    Friedberg ist schon nochmal ne Ecke weiter von uns entfernt, von daher würde ich eher dazu tendieren, die OP und die Anpassungen in Marburg machen zu lassen und die REHA dann in Friedberg.
    Aber erst mal eins nach dem Anderen. Wir wissen ja überhaupt noch nicht, ob die Befunde dafür sprechen.
    Habe am Dienstag einen Termin zum Diagnosegespräch.

    LG
    Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
    Re.: an Taubheit grenzend schwerhörig (wahrscheinlich seit Geburt) Implantat Synchrony flex 28 seit 18.2.2016
    Li.: (fast) normal hörend.

  • Hallo Hummelchen,
    mein Sohn ist (noch) 16 Jahre alt.
    Er hat die Reha für das CI nicht sofort begonnen, weil die implantieren Klinik die Nachsorge auf einem anderen Weg macht.
    Wir dachten, das würde für ihn reichen, hat es aber nicht.
    Deshalb fängt er jetzt in einem anderen CI-Zentrum vor Ort Reha an.
    Ja, die Reha kann lange dauern. Man kann es ambulant machen oder immer wieder ein paar Tage hinfahren. Da musst du schauen, was bei Euch angeboten wird.
    Liebe Grüße, otoplastik

    Sohn, 18 Jahre, li. taub und re. hochgradig seit 14. LM, rechts HG (Phonak Naida Link), links CI seit 01/14 (Naida Q70)

  • Guten Morgen,
    Gestern hatten wir den Termin für das Diagnosegespräch. MRT, CT und BERA haben ergeben, dass Joleen für ein CI in Frage kommt. Nun liegt es an uns zu entscheiden, ob wir sie operieren lassen. Um uns die Entscheidung zu erleichtern und noch spezielle Fragen stellen zu können, haben wir nun auch noch einen Termin in Friedberg und noch einen mit dem Chirurg der sie operieren wird. Sehr viele Fragen konnte uns natürlich aber auch schon die Ärztin gestern beim Diagnosegespräch beantworten.
    Die Tendenz geht aber schon jetzt in Richtung OP.
    Wir werden uns jetzt erst mal alle Fürs und Wider anhören und dann zusammen mit Joleen entscheiden.
    Gibt es eigentlich unter euch auch einige die seit Geburt taub sind und erst NACH der Hörbahnreifung (also später als mit 5 Jahren) mit HG oder CI versorgt wurden? Also so dass der Hörnerv eine lange Zeit sozusagen keinen Input bekommen hat?

    LG Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
    Re.: an Taubheit grenzend schwerhörig (wahrscheinlich seit Geburt) Implantat Synchrony flex 28 seit 18.2.2016
    Li.: (fast) normal hörend.

  • Hallo Anja,
    erst mal toll, dass deine Tochter fürs CI geeignet ist :) .
    Jetzt wünsche ich euch, dass ihr die für euch (bzw. eure Tochter) richtige Entscheidung treffen könnt, ohne allzu viel "Bauchgummeln".
    Zu deiner Frage kann ich nichts groß schreiben, Erik hat seine CIs ja mit 1 und 4 Jahren bekommen. Bei ihm war allerdings lange unklar, ob er das 2. CI bekomen kann, da er einen Shunt mit magnetisch verstellbaren Shunt hatte und dieser durch die Magnete hätte verstellt werden können. Deswegen haben wir damals die Professorin, die Erik operiert hat, gefragt, wie lange es noch Sinn machen würde, das 2. CI zu implantieren (wir wollten die Entscheidung davon abhängig machen, ob vor diesem Zeitpunkt sowieso eine Shuntrevision notwendig wird, wo dann das Ventil getauscht werden könnte). Sie nannte damals als Anhaltspunkt den 7. Geburtstag, weil Erik vom anderen Ohr ja schon Hörreize bekommen würde und so schon Hörerfahrungen hat (ich weiß ncht mehr, wie sie es genau formuliert hat). Da deine Tochter auf de anderen Ohr ja sogar normal hört, müsste es bei ihr ja erst recht gelten, dass sich dieser Zeitpunkt verlängert. Wie das mit 10 ist, weiß ich allerdings nicht. Bei Erik war es bei der Erstanpasssung mit 4 Jahren wie "anknipsen" des 2. Ohres, obwohl der Hörnerv ja auhc 4 Jahre nict gereizt wurde.
    Es gab im Fernsehen schon mehrere Doku über eine Frau, die erst mit CIs implantiert wurde, als sie älter als 30 Jhre alt war.
    Z.B. hier ein paar Infos

    Alles Gute!

    Gruß,
    Katja

    Einmal editiert, zuletzt von Katja_S (25. November 2015 um 08:31)

  • Bei uns ist es nur zur Hälfte so:
    mein Sohn ist mit 14 Monaten erst auf dem linken Ohr ertaubt, hat dort aber dann 13 Jahre gar nichts gehört. Er hatte zwar erst ein HG, ab dem 7. Lebensjahr dann nicht mehr.
    Es gibt aber eine Frau, die hat ihr geburtstaubes Ohr nach etwa 40 Jahren versorgen lassen mit CI. Sie heißt Susanne, glaube ich. Ich kenne sie nicht persönlich, habe sie nur mal auf einem CI-Kongress erlebt. Sie hat lange geübt und jetzt ein ganz gutes Sprachverständnis auf dem Ohr. Sicher kennen sie einige im Forum hier.
    Liebe Grüße, otoplastik

    Sohn, 18 Jahre, li. taub und re. hochgradig seit 14. LM, rechts HG (Phonak Naida Link), links CI seit 01/14 (Naida Q70)

  • Danke euch beiden für die Antworten. Das macht mir ja doch noch ein bisschen mehr Hoffnung, dass es klappt. Auch dieses Video fand ich sehr beeindruckend.
    Natürlich hätte unsere Ärztin uns das CI nicht vorgeschlagen, wenn die Wahrscheinlichkeit zu gering wäre, dass es funktioniert. Ein Rest Risiko bleibt dennoch. Und es wird natürlich viel Arbeit auf uns zu kommen.

    LG Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
    Re.: an Taubheit grenzend schwerhörig (wahrscheinlich seit Geburt) Implantat Synchrony flex 28 seit 18.2.2016
    Li.: (fast) normal hörend.

  • Hallo Otoplastik,

    Ich kenne die Susanne schon lange. Sie war auf dem nicht tauben Ohr relativ normalhörend, bis das dann auch abgebaut hatte. Dort war das erste supererfolgreiche CI. Das taube brauchte extrem viel Übung und Motivation. Sehr individuell und nicht auf andere übertragbar, auch nicht auf ein Kind.

    Greetz
    Martina

    Implant 24RE 06/04 und 01/07, N8 seit März 2023

  • Hallo,7

    ich denke auch, dass das sehr individuell ist und so "Einzelerfahrungen" nicht direkt übertragbar sind. Auch wenn es sicher Hoffnung gibt, wenn es solche positiven Erfahrungen überhaupt gibt.

    Ich war damals, als ich die 1. Reportage über Nathalie gesehen habe, sogar extrem überrascht, dass sie trotz der späten Implantation so gut hören kann, weil ich vorher immer gehört hatte, dass ein CI nach ein paar Jahren nichts mehr bringen würde (wenn jemand noch nie gehört hat). Ich fand es am Anfang sogar eher "schwierig", dass gerade über so ein Ausnahmefall in den Medien so v iel berichtet wird, weil jemand, (der sonst noch nie was vom CI gehört hat (und da gibt es viele...) dann ein etwas falsches Bild bekommt. Obwohl es natürlich gut ist, dass das CI überhaupt in den Medien präsent ist.

    Ich meine, die Hör-und Sprachentwicklung ist ja sogar bei Kindern (und wahrscheinlich auch Erwachsenen), die zum gleichen Zeitpunkt mit 1 Jahr z.B. oder kurz nach der Ertaubung implantiert wurden, extrem unterschiedlich.

    Gruß,
    Katja

  • Hallo,
    mein Sohn ist ja relativ spät implantiert und hat auf dem CI-Ohr auch kein richtiges Sprachverständnis bisher, weil er keine Lust zum Üben hatte.
    Allerdings hilft es ihm deutlich im Alltag bei Störgeräuschen.
    In einem anderen Forum gab es jemanden, der sien sehr lange taubes Ohr mit normalhörendem Gegenohr implantiert hat.
    Mein letzter Stand war, dass er auch keine Lust merh zum Üben hatte, das CI trotzdem täglich trug, weil es ihm half.
    Die Beispiele sind ja rar, so lange implantiert man noch nicht bei guthörenden Gegenseiten.
    Dass Natalie mit dem CI so gut hören gelernt hat, liegt auch an ihrem Ehrgeiz und Durchhaltevermögen. Das kommt deutlich raus im Film. Ich vermute, sie war auch nicht ganz taub, sonst hätte sie nicht die HGs getragen all die Jahre.
    Natürlich ist ein Sprachverständnis keine Selbstverständlichkeit bei einer späten Implantation.
    Aber die Frage war, ob es Menschen gibt, die das geschafft haben. So habe ich es zumindest verstanden. Dass mein Sohn Schwierigkeiten mit dem Durchhaltevermögen beim Üben hat und man das am Sprachverständnis des CI sieht, habe ich ja am Anfang schon geschrieben, da gehe ich davon aus, dass auch klar ist, wie schwierig es sein kann.
    Allerdings darf man auch Kinder mit ihrem höheren Entwicklungspotential nicht immer mit Erwachsenen vergleichen. Uns wurde gesagt, Kinder hätten eine bessere Chance als Erwachsene. Natürlich gibt es auch da sehr verschiedene Verläufe.
    Liebe Grüße, otoplastik

    Sohn, 18 Jahre, li. taub und re. hochgradig seit 14. LM, rechts HG (Phonak Naida Link), links CI seit 01/14 (Naida Q70)

  • Ja, das alles sehe ich auch so wir ihr. Die Entwicklung ist bei jedem sehr individuell, das merke ich schon wenn ich hier bei euch immer mitlese.
    Die Ärztin sieht in unserem Fall einige Sachen die dafür sprechen, dass es bei Joleen funktionieren kann.
    1. Auf dem rechten Ohr ist im Tieftonfrequenzbereich ein geringes Resthörvermögen (Ich glaube bei 250 Hz waren es so um die 40 db, bei 500 hz - 70 db, danach nichts mehr bzw. zwischen 110 und 120 db)
    2. Sie hört auf dem linken Ohr gut und weiß wie Sprache funktioniert
    3. Es ist nicht ganz auszuschließen, ob sie nicht nach der Geburt doch noch gehört hatte, denn sicher ist eigentlich erst seit sie 4 ist, dass irgendetwas nicht stimmt.

    Sie sagt allerdings auch ganz klar, dass es ohne Joleens Mitarbeit nicht funktionieren kann.
    Aber selbst wenn sie dann die Sprache ansich nicht verstehen sollte, so würde ich persönlich doch hoffen, dass ihr das CI dann im Störschall und beim Richtungshören etwas bringt.

    Mir hilft es aufjedenfall schon mal sehr eure Meinungen zu erfahren und generell hier im Forum über eure Erfahrungen zu lesen. Das nimmt uns selbstverständlich die Entscheidung nicht ab, aber es hilft ungemein ^^ .

    Liebe Grüße
    Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
    Re.: an Taubheit grenzend schwerhörig (wahrscheinlich seit Geburt) Implantat Synchrony flex 28 seit 18.2.2016
    Li.: (fast) normal hörend.

  • Hallo Ihr Lieben,
    hab mich schon ein Weilchen nicht mehr gemeldet und wollte mal einen Zwischenbericht abstatten.
    Wir waren ja in der Zwischenzeit nochmal bei einem Padakustiker um eine FM Anlage zu testen. Vor Ort wurde direkt das Sprachverstehen getestet. Joleen hat dort im Störschall ohne FM nur 45 % verstanden mit FM immerhin 85. Sie empfand es selbst als richtig gut. Und ich habe direkt gemerkt, dass sie ohne FM länger für die Antworten brauchte und die Antworten auch nicht so sicher kamen als mit FM. In der Schule hat sie jetzt gemerkt, dass das alles nicht so schwer sein muss.
    Natürlich ist CI nochmal was anderes, es wird dann die FM Anlage nicht ersetzen. Wir haben uns jetzt für die OP entschieden.
    Heute haben wir ein Beratungsgespräch in Friedberg im CIC und morgen nochmal in Marburg mit dem Chirurg, und dann würde ich sagen, können wir einen Termin machen.

    Liebe Grüße
    Anja

    Liebe Grüße

    Anja

    mit Tochter Joleen (geb. 2005)
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