Hallo Tiri,
bei meinem Hörtraining wurde nochmal explizit darauf hingewiesen, dass Hören im Störlärm eine Aufgabe für beide Ohren ist. Das habe ich zum ersten Mal gehört, erklärt aber neben anderen Punkten, warum Du Dich im wahren Leben trotz toller Werte im CIC so schwer tust.
Trainieren kann man die Situationen wie an der Kasse oder Fernsehen ja trotzdem auch „einohrig“, aber man darf halt gerade am Anfang keine Wunder erwarten.
Ich habe meine CIs ja erst relativ kurz und arbeite ja in einer lauten Umgebung, in der ich trotz FFP2-Masken erstaunlich gut verstehen kann (mit entsprechendem Programm etc.). Bei den Messungen hat sich aber gezeigt, dass beim Verstehen im Störlärm trotzdem noch deutlich Luft nach oben ist. Daher wundert es mich jetzt nicht mehr, dass ich an Arbeit halt nix mehr verstehe, sobald der Gesprächspartner mehr als ein Meter entfernt steht😉
Ich finde es schade, dass man (zumindest in meinem Fall) so viele wichtige Infos, wenn überhaupt, nur kleckerweise bekommt.
Die würden nämlich helfen, vieles nach der CI-Implantation besser einschätzen zu können.
Aber grundsätzlich kennt doch sicher jeder HG-Träger das Problem, dass beim Akustiker alles super ist. Dann ist man draußen im wahren Leben und total frustriert, weil es einfach nicht so klappt wie beim Akustiker.
Da meine Akustikerin mit mir sogar auf die Straße gegangen ist, zum Testen der Einstellungen, denke ich, es liegt auch daran, dass man dort seinen gesamten Fokus darauf hat. Im Alltag ist das aber nicht mehr der Fall. Diese Probleme gelten genauso für ein CI.
Also Erwartungen runterschrauben, es etwas gemütlicher angehen lassen und sich dafür über jeden noch so kleinen Fortschritt freuen. Und sich immer wieder bewusst machen, wie das Hören direkt vor der Implantation war. Das hilft mir enorm, gerade, wenn ich an Arbeit frustriert bin, weil ich halt nicht normalhörend bin, auch wenn ich das manchmal kurz vergesse🤪
Liebe Grüße,
Steffi