Hallo und Herzlich Willkommen hier im Forum!
Wenn ich es richtig verstehe, bist Du schon pro CI.
Du machst Dir nur Sorgen, wie es nach der OP weiter gehen soll.
Das hängt jetzt auch ein bißchen davon ab, wie die Post CI Versorgung in der Klinik, die Dich am Ende operieren darf, abgehalten wird. Da hat ja jede Klinik so ihre eigene Philosophie.
Ich an Deiner Stelle würde mich wohl erkundigen wollen, wie es dann nach einer erfolgten CI Eingriff anschließend weiter gehen soll.
Und für Dich wird es auch eine Rolle spielen, wie weit entfernt die Klinik von Deinem Zuhause ist! Wenn Du mit Bussen und Bahn fahren muß, wie lange wird das dauern, und, ob es auch eine gute Verbindung existiert.
Ich kann Dir sagen, wie es bei mir ist.
Bei "meiner" Klinik gibt es ein CI Zentrum, welches für die technischen Einstellungen meiner Geräte und auch für die Reha zuständig ist. Sie bevorzugen ja eher eine ambulante Reha, wo man anschließend einfach wieder in den normalen Alltag entlassen wird. Das ist dann praktisch ein Teil vom Reha-Programm. So merkt man als Patient auch schon recht schnell, wo es noch nicht so gut läuft, und was für Schwierigkeiten man noch beim Hören haben kann, bzw. welche Änderungswünsche man bei der nächsten Anpassung so hat.
Mir paßt dies gut in den Kram. Ich gehe ganz normal arbeiten, gehe meine Hobbies nach, und habe dann zwischendurch diese Termine im CI Zentrum gehabt. Ich konnte ja die Termine so legen lassen, wie es mir auch in den Kram paßt.
Die Reha an sich geht bei mir 2 Jahre, und zwar ab dem Tag, an dem ich meinen SP bekommen habe, und es sind insgesamt 20 Stunden. Da gehört halt alles dabei, auch die Stunden beim Techniker, die man ja gerade am Anfang, wenn alles noch recht "frisch" ist, auch etwas öfters in Anspruch nimmt.
In der Regel ist es sogar so, daß man gerade am Anfang der Hörreise auch etwas öfters, eigentlich schon wöchentlich einmal im CI Zentrum antanzt, und zum Ende der Reha hin wird das Ganze dann immer mehr gestreckt. Dann kann man schon mal eine Pause von zwei, drei Monaten haben, bevor es zum nächsten Termin geht.
Deshalb war es mir auch wichtig gewesen, daß ich keine allzu lange Anfahrt zum CI Zentrum habe. Ich fahre dann mit dem Auto, und eine Stunde bin ich schon unterwegs.
Wenn "Deine" Klinik ein ähnliches Post CI Programm anbietet, so wie es bei mir der Fall ist, und Du auch keinen allzu langen Weg dorthin hast, könnte es für Dich als Schülerin vielleicht sogar machbar sein. Du wirst vielleicht Freistunden, freie Nachmittage haben, das könntest Du dann prima nutzen, um Deine CI Termine genau da festzulegen.
Ebenso wirst Du ja mal freie Tage haben, wegen Lehrerkonferenzen, Brückentage, und so weiter, die keine Feiertage sind, und kannst auch die Schulferien prima ausnutzen für die Reha.
Ich an Deiner Stelle würde echt einfach mal schauen, was für ein Programm die Klinik nach der OP anbietet, und wie es für Dich als Schülerin überhaupt machbar ist, zwischendurch, wegen der ambulanten Reha und falls an den Einstellungen was verändert werden muß, mal eben dorthin fahren zu können. Und, ob Dich das Ganze nicht zu sehr stressen wird, neben der Schule!
Du darst nicht vergessen, gerade am Anfang wird das erste Hören mit dem CI sehr, sehr gewöhnungsbedürftig sein. Ich war auch 10 Jahre lang nahezu taub auf meinem rechten Ohr, bevor ich mich endlich zur OP entschlossen habe. Die ersten Töne, die ich gehört hatte, waren Gedudel gewesen. Links kamen die normalen Geräusche an, und rechts gleichzeitig das Gedudel. Das kann, wenn man unbedingt was hören UND verstehen muß, unter Umständen sehr anstrengend sein! Wenn man nicht zwangsweise was hören muß, ist es ein interessanter Weg zum Hören lernen! Dafür muß man aber auch offen sein und daran weiter "arbeiten"!
Man weiß nie, WAS man am Anfang hören wird! Wer Glück hat, kann schon was verstehen, hat aber vielleicht eine nervige Mickey Mouse Stimme im Ohr.
Bei mir hat das Verstehen von Wörter so mit drei, vier Wochen angefangen. Und es klang da noch ungewohnt, schief, mit viel Zischlauten verbunden. Der Techniker hatte am Anfang ordentlich was drehen müssen, Rest ist ja Gewöhnung vom Gehirn, bzw. das Verarbeiten. ich würde mal behaupten, daß ich jetzt wieder eine ähnliche Einstellung habe, die ich damals habe ändern lassen, wegen dieses komische Gezische. Jetzt ist das Gehirn angepaßter, und jetzt klingt es gut!
Ich sehe das Ganze ja etwas entspanter, und war froh, daß ich alles sofort in meinem Alltag integrieren konnte. Hatte aber auch verständnisvolle Kollegen, Familienangehörige und Freunde. Ich hatte keinen Druck verspürt. Deshalb hat bei mir mein Weg auch ganz gut gepaßt!
Du mußt halt schauen, wie es neben der Schule, Lernen, Freizeit mit der Reha und dem neuen Hören "lernen" zeitlich und auch vom persönlichen Empfinden her so klappen kann.
Alles Gute für Deine Entscheidungsfindung!
Lieben Gruß
Sheltie