Posts by Theodor

    Noch ein Nachtrag zu meiner Entscheidung, auf die Kombination Sonnet 3 und Sonnet 2 zu verzichten und stattdessen auch auf meinem neuen CI-Ohr einen Sonnet 2 zu tragen:

    Um mit einer Kombination (Sonnet 3 und Sonnet 2) akustische Signale von PC, TV oder Phonak-Mikrofone direkt auf beide Geräte streamen zu können, müsste Audiolink XT eingesetzt werden. Der Sonnet 2 lässt sich jedoch nur mit der Audiostream-Hülse mit dem Audiolink XT koppeln. Diese Hülse ist um 1,2 cm länger als die Standardhülse (3,4 cm), eine für mich zu grosse Reduktion des Tragekomforts. Zumal die Hülse aus praktischen Gründen konstant getragen werden müsste, da das direkte Streaming von Telefonaten auch nur so funktioniert.

    Den neuen Sonnet 2 habe ich mittlerweile und ich stelle im übrigen fest, dass er wegen seiner im Vergleich zum Sonnet 3 geringeren Breite (5,9 statt 6,6mm) komfortabler auf meinem Ohr liegt, das er auch noch mit einem Brillenbügel teilen muss.

    Ich meinte, wenn ich rechts ein CI bekomme und links mein HG behalte, ob dann der Schall, der von rechts kommt, zusätzlich ins linke HG gesendet werden kann, um das rechte Ohr zu unterstützen.

    Wenn man es aus Sicht des Gehirns betrachtet, unterstützen sich die beiden Ohren bzw. deren Geräte ohnehin gegenseitig. Das Gehirn integriert den Schall von links und von rechts zu einem Ganzen. Ich habe einige Jahre neben dem CI rechts, links ein klassisches Hörgerät getragen, bei einem Hörverlust von 100%. Der von links kommende Schall hat zu einem volleren Klangbild beigetragen und interessanterweise sogar die Sprachverständlichkeit, wenn man diese beidohrig gemessen hat, noch leicht verbessert.

    Ist es keine Option, auch rechts mit Sonnet 3 zu versorgen? Dann hast du nichts mehr um den Hals hängen. Dann kannst du auch mit 1 Roger X Empfänger am AudioLink gesteckt eine bessere Audio Qualität auf beiden Ohren erreichen.

    Danke für die Hinweise Heavy Medel. Ich sehe allerdings nicht, wie ich das folgende Setting via AudioLink XT einrichten könnte:

    Ich bin in einer Sitzung und habe den Roger On im Einsatz (beim Hauptredner) plus zwei Roger Table Mics auf dem Tisch. Aktuell bekomme ich den Input der drei Mics über den Roger Neck Loop auf die T-Spule. Um die Roger-Mikrofone mit dem Audiolink XT zu verbinden, müsste ich diesen wohl per Kabel mit dem Roger Neck Loop zusammenschliessen. Der Roger Neck Loop hat einen Kopfhörer-Eingang und einen USB C-Eingang. Der Audiolink XT hat einen "Audio socket (2.5 mm stereo)" und einen "Micro USB socket". USB C und Micro USB gehen, soviel ich weiss, nicht zusammen. Könnte es via eine Verbindung zwischen Audio socket und Kopfhörereingang gehen? (Kann es in den nächsten 10 Tagen leider nicht ausprobieren, weil ich die nötigen Kabel nicht dabeihabe.)

    Ich teste seit Mitte Dezember einen Sonnet 3 auf meiner neu implantierten linken Seite. Auf der rechten Seite trage ich einen Sonnet 2. Vorab mein Fazit: ich werde auch links einen Sonnet 2 tragen, da die Handhabung der externen T-Spule für den Sonnet 3 sehr unhandlich ist.

    Ausgangslage:
    Der Sonnet 3 verfügt zwar neu über eine Streaming-Funktion, mit der eine Verbindung mit einem Android- oder Iphone hergestellt werden kann; nicht jedoch mit einem Windows-Computer und auch nicht mit Induktionsanlagen. Dazu braucht es eine T-Spule, über die der Sonnet 3, im Gegensatz zum Sonnet 2, nicht verfügt. Eine T-Spule kann jedoch zum Einsatz gebracht werden über den Audiolink XT, der eine solche enthält.

    Wofür ich die T-Spule benötige:

    • Für die Herstellung einer Verbindung zu meinem Smartphone und meinem Computer (letzteres vor allem für Online-Telefonate) via die Artone-Halsschleife.
    • Für die Herstellung einer Verbindung zu meinen Roger-Mikrofonen via die Roger-Halsschleife.
    • Für die Verbindung mit Ringleitungen/Induktionsanlagen in Kinos, Vortragssälen etc.

    Möchte ich für den Sonnet 3 die T-Spule einsetzen, muss ich ihn mit dem Audiolink XT verbinden und diesen auf T-Spule einstellen. Beim Sonnet 2 kann ich dies über den Audiokey 2 oder 3 machen. Falls ich eine Halsschleife benötige, muss ich den blinkenden Audiolink ebenfalls am Hals, also in unmittelbarer Nähe der Halsschleife befestigen.

    So sieht das, zusammen mit der Roger-Halsschleife, aus.


    Vor diesem Hintergrund habe ich mich entschieden, auch links einen Sonnet 2 zu tragen. Das erspart mir das Hantieren mit einem weiteren Gerät (Audiolink). Ich bedauere es sehr, dass Medel beim Sonnet 3 auf die T-Spule im Gerät selbst verzichtet hat. T-Spulen werden noch einige Jahre eine wichtige Rolle spielen, ehe sie von Bluetooth-Low Energy-Audio (BLE-Audio) im Zusammenspiel mit Auracast abgelöst werden. Und hier hat der Sonnet 3 nicht die Nase vorn: BLE-Audio ist nicht eingebaut.

    Da das Soundmanagement des Sonnet 3 gegenüber dem Sonnet 2 unverändert geblieben ist, sind für mich die Neuerungen des Sonnet 3 zuwenig bedeutsam, als dass ich die geschilderten Nachteile in Sachen T-Spule in Kauf nehmen möchte. Ich erwähne die vorteilhaften Neuerungen gleichwohl zusammengefasst:

    - Direktes Audio-Streaming zu Apple und Android-Smartphones
    - Wasserdicht bis 1 Stunde
    - Flexibler Ohrhaken (konnte ich nicht testen)

    Noch ein weiterer kleiner Nachteil des Sonnet 3, er ist bei der Auflage auf dem Ohr etwas breiter (6,6mm) als der Sonnet 2 (5,9mm).

    ABF ist eine von Medel entwickelte Technik zur Anpassung der Frequenzzuordnungen der einzelnen Elektroden an die tatsächliche Lage der Elektroden in der Hörschnecke. Die Technik steht seit etwa zwei Jahren zur Verfügung. Medel-Infos dazu gibt es hier. Kurz zusammengefasst wird das nach der Operation gemachte Computer Tomogramm in die Einstellungssoftware eingelesen. Und diese justiert dann mittels ABF-Algorithmus die Frequenzzuordnungen der Elektroden in Abhängigkeit von der Position der einzelnen Elektroden in der Gehörschnecke.

    Auf meinen Wunsch wurde ABF vor kurzem bei der Anpassung meines Sonnet 3, den ich vor einer Woche, vier Wochen nach der OP, erhalten habe, in die Tat umgesetzt. (Es hätte übrigens auch ein Sonnet 2 sein können). Und oh Wunder, der Effekt fiel überraschend deutlich aus. Die Stimme der Akustikerin ist tiefer und natürlicher geworden. Und den Effekt könnte ich, mit verschiedenen Hörquellen, schon vielfach reproduzieren, da die Akustikerin zwei verschiedene Programme eingerichtet hat. Eines mit und eines ohne ABF.

    Voraussetzung dafür, dass ABF zum Einsatz kommen kann, ist eine ausreichende Insertionstiefe des Elektrodenkabels. In meinem Fall beträgt die Insertionstiefe 550-Grad, was etwa einer eineinhalbfachen Drehung des Käbelchens entspricht.

    Auf dem Hintergrund meiner Erfahrung kann ich Menschen mit Medel-Sprachprozessoren nur empfehlen, den Einsatz von ABF bei der nächsten Gelegenheit abklären zu lassen.

    Hallo celine

    Ich habe Tagebuch geführt über meine erste CI-OP im Jahr 2019 und auch zur zweiten im letzten November. Wenn Du interessiert bist, findest Du es hier: https://cochlea-implantat-2.jimdofree.com/

    Nach meiner Erfahrung spielt die psychische Ebene, die von unseren Ängsten, Erwartungen und Befürchtungen geprägt ist, eine grosse Rolle. Die Zeit nach der zweiten OP verlief deshalb, vor dem Hintergrund der bereits gemachten Erfahrungen, noch ein bisschen entspannter.

    Ich habe im August 2024 einen kleinen Schnitt hinter dem Ohr bekommen, den man heute schon kaum noch sieht. Die Wunde wurde geklebt und drei Tage nach der Operation hing da der Prozessor. Der Kleber wirkte wie eine Schutzschicht, so dass sich der Prozessor beim Tragen nicht unangenehm anfühlte. Nach drei Wochen fiel die Klebeschicht von selbst ab.

    Liebe Katharina, aufgrund Deiner Schilderung würde das Implantat direkt unter der mit Klebeschicht verschlossenen Wunde liegen. Ist das wirklich so? Dann wäre der Schnitt auch relativ weit weg vom Ohr erfolgt. Und der Prozessor würde direkt auf die Wundstelle bzw. Narbe zu liegen kommen.

    In meinem "Fall" wurde beim ersten Implantat (Anfang 2019) untendurch genäht und obendrüber geklammert. Das ist auch heute noch der Standard in der Universitätsklinik Zürich (Bild zwei Tage nach Op).

    Bei meiner kürzlichen OP meines zweiten Implantats vom 11.11.2024 wurde nur genäht (Bild 18 Tage nach der OP).

    Wenn ich mein Tagebuch von 2019 mit dem aktuellen Erleben nach der OP vergleiche, war die Version "nur Nähen" im Nachgang zur OP angenehmer. Bei der Klammervariante war die Druckempfindlichkeit der Wunde grösser. Wobei der Heilungsverlauf bei beiden Varianten sehr schnell und ohne namhafte Beschwerden verlief. Dass die Klammervariante immer noch praktiziert wird, hängt damit zusammen, dass es schneller geht und sie für das Spital damit betriebswirtschaftlich gesehen günstiger ist.

    Laut Beschreibung im Google Play Store geht sie auch bei der Sonnet 1 und beim Rondo 3.

    Unter "Verbindungsmöglichkeiten" zeigt der Audio Key 3 nur die folgenden: AudioLink, AudioLink XT, AudioSTream und Sonnet 3.

    Das heisst, dass Sonnet 1 sowie die Rondos nicht via diese App gesteuert werden können.

    Hallo Kermitlady , für das Trainieren des Hörens von Musik finde ich die App Meludia ausgezeichnet. Mit dieser kannst Du auch testen, ob, bzw. wie gut es Dir gelingt. Akkorde zu hören und zu unterscheiden ob sie harmonisch oder disharmonisch sind. Davon würde ich abhängig machen, ob du dich an ein mehrstimmiges Instrument wagst (Klavier, Gitarre etc.) oder eher auf einstimmige abzielst.

    Hallo Brigitte, ich denke das Entscheidende für dein weiteres musikalisches Hören ist der Grad des Hörverlustes deines zweiten, mit einem Verstärkungshörgerät versorgten Ohres. Nach meiner Erfahrung kann nur dieses Ohr eine musikalische Klangqualität vermittelt, die mit derjenigen von Normalhörenden mithalten kann. Ist der Hörverlust unter 80%, stehen die Chancen nicht schlecht. Das Gehirn nimmt dann auch den CI-Input dazu, ohne dass dessen schlechte Musikqualität das ganze vermasselt.

    beim Sonnet2 sollte es möglich sein über ein Update von ASM 2.0 auf ASM 3.0 zu wechseln. Normaler macht das der CI- Techniker bei einem Anpasstermin.

    Über die von Bernhart vermittelte Seite
    https://www.medel.com/scalability-se…nal%20packaging
    konnte ich mit der Seriennummer meines Sonnet 2 die Version herausfinden. Es ist Me1510. Das Gerät ist noch kein Jahr alt. Trotzdem enthält diese Version weder ASM 2.0, noch 3.0. Auf der oben angegebenen Medel-Seite ist auch noch Version Me1512 dokumentiert. Diese enthält ASM 2.0. Eine Version mit ASM 3.0 wird nicht aufgeführt.
    Frage: kann ich bei meiner Version Me1510 ASM installieren lassen. Oder ist ASM gar nicht die neueste Software?

    Hallo Edda, ich finde Hörbuchprogramme nützlich, bei denen man die Sprechgeschwindigkeit einstellen kann. Das Audible-App für Hörbücher z.B. kann das. Um es zu nutzen, braucht es allerdings ein kostenpflichtiges Abo. Eine testweise Nutzung sollte auch gratis möglich sein. Vielleicht kennt jemand der das liest Gratisangebote von Hörprogrammen, bei denen sich die Sprechgeschwindigkeit einstellen lässt.

    Ich kann die von einigen schon berichtete Erfahrung bestätigen, dass Hören von melodischer Musik mit dem CI keinen Spass mehr macht. Das trifft bei mir auch auf das Musik machen zu. In der Folge habe ich das Klavierspielen aufgegeben. Was ich neu entdeckt habe, ist das Trommeln mit einer Djembe. Hier steht der Rhythmus im Vordergrund und meine musikalische Begeisterung ist dabei wieder erwacht.

    Komme ich mit jemandem ins Gespräch, der von meiner Schwerhörigkeit nichts weiss, wird früher oder später meine Hörbehinderung Thema. Sei es, dass die Umgebungsgeräusche so laut sind, dass ich Mühe habe, mein Gegenüber zu verstehen; oder, in ruhiger Umgebung, meine Hörgeräte fallen auf. Für mich stellt sich dann jeweils die Frage, mit welchen Eigenschaftsworten ich meine Hörsituation umschreibe. Bisher sagte ich jeweils meist «ich bin schwerhörig».

    Auch letzthin war das so, worauf mich mein Gegenüber fragte, ob ich ihn denn verstehen könne. Die Frage überraschte mich, hatten wir uns doch bereits fünf Minuten unterhalten, wobei ich verschiedentlich auf seine Äusserungen eingegangen war. Später darüber nachdenkend, kam ich zum Schluss, dass seine Frage wohl mit dem Wort «schwerhörig» zu tun haben musste, welches deutsch und deutlich zum Ausdruck bringt, dass der Betroffene nicht gut hört.

    Dieser Gedanke machte mir bewusst, dass ich mit der Bezeichnung «schwerhörig» für einmal danebengegriffen hatte. In Tat und Wahrheit war ich nämlich, in der angenehmen ruhigen Umgebung, in der wir uns befanden, ausgesprochen guthörig. Schwerhörig beziehungsweise sogar gehörlos, was Sprachäusserungen betrifft, wäre ich gewesen, hätte ich meine Hörgeräte nicht in Betrieb gehabt. Um mich in Schutz zu nehmen, muss ich klarstellen, dass ich mit der Äusserung «ich bin schwerhörig» in meinem Selbstverständnis in abgekürzter Form zum Ausdruck bringen wollte «ich bin schwerhörig und deshalb benötige ich elektronische Hilfsmittel, um sprachliche Äusserungen meines Gegenübers verstehen zu können».

    Nun ist es aber selten so, dass das, was man beim Gesagten mitmeint, beim Gegenüber auch ankommt. Und so war es ganz offensichtlich auch in der geschilderten Situation, die sich mit anderen Gegenüber in vergleichbaren Situationen noch oft wiederholen könnte. Menschen ohne Hörschwäche fehlt meist das Hintergrundwissen, um im direkten Kontakt spontan auf die Idee zu kommen, ein schwerhöriger Mensch könne gut hören. Und dieses Wissensdefizit ist niemandem übelzunehmen. Es liegt an mir, im sprachlichen Ausdruck situationsangepasst für mehr Klarheit zu sorgen. Zum Glück weiss ich auch schon wie. «Ich bin maschinenhörig», sage ich fortan in vergleichbaren Situationen.

    Das Adjektiv «maschinenhörig» lenkt die Aufmerksamkeit auf das Hören. «Aha, der hört und sein Hören hat etwas mit einer Maschine zu tun», flüstert das schnelle Denken, wenn es das ungewohnte «maschinenhörig» verarbeitet. Und es wird wohl eine Frage zum Maschinellen folgen lassen. Das Maschinelle erkläre ich auch, nachdem ich mich als «schwerhörig» bezeichnet habe. Nur muss ich als Maschinenhöriger nicht mehr die Meinung entkräften, wonach Schwerhörige immer schlecht hören.

    Das «hörig» in «maschinenhörig» hat neben dem Hören noch eine zweite Bedeutung. Und diese bringt einen anderen Aspekt meiner Situation als Hörbehinderter treffend zum Ausdruck: ich bin meinen tollen Maschinen hörig – ergeben und abhängig eben. Vergesse ich, meine Maschinen beim Baden im Mittelmeer abzunehmen oder vorgängig wasserdicht zu verpacken, dürfte es mit meinem Hören für längere Zeit vorbei sein. Und schon ein einziger ungebetener, stiller Tag kann sehr lang sein.