Posts by Theodor

    Alle, die sich auf die Frage von Andi gemeldet haben ( ci_joe , Biker , briglang 22) sagen, dass regelmässiges Inspizieren und Putzen des Gehörgangs durch eine ohrenärztliche Fachkraft praktiziert werde und wichtig sei. Würde das auch normalhörenden Personen empfohlen? Ich kann mich, wenn ich an meine 50 normalhörenden Jahre zurückdenke, an keine einzige HNO-Gehörgangsuntersuchung erinnern. Mit einem CI ist der Gehörgang frei wie bei einer normalhörenden Person, wieso also dieser Aufwand?

    Schade dass das mit den Harmonien nicht klappt. Vielleicht kann/muss man es trainieren, so wie das Sprachverständnis?

    Da habe ich einiges gemacht. Leider gibt es technische Grenzen mit dieser kleinen Zahl von Elektroden, die uns zur Verfügung steht. Ich spiele jetzt Rhythmusinstrumente. Rhythmus erfasse ich voll, analog dazu wie ich bei der Sprache den Bedeutungsinhalt des Gesprochenen gut verstehe (mindestens in ruhiger Umgebung), ganz unabhängig davon, mit welchem Klang es daherkommt.

    Zwei Fragen sind mir noch zu dem Thema eingefallen: Muss man dafür noch mal ein spezielles CT machen, oder kann das Kontroll-CT verwendet werden, dass sowieso nach der OP gemacht wird? Und: Wie beeinflusst ein ABF-Mapping das Musikhören?

    In meinem Fall konnte jeweils das Kontroll-CT verwendet werden. Im einen Ohr war dieses vor sechs Jahren gemacht worden und konnte gleichwohl verwendet werden.

    Beim Musikhören sind unter dem ABF-Mapping Basstöne prominenter hörbar. Das stelle ich beim Djembe-Trommeln fest. Auf Harmonien basierende Musik höre ich nicht mehr, da mir die Verzerrung zu gross ist. Daran änderte sich durch das ABF-Mapping bei mir nichts.

    Eine aktuelle Studie konzentrierte sich auf SSD-CI-Nutzer mit postlingualem Hörverlust und kam zu dem Schluss: „Erfahrene SSD-CI-Nutzer bevorzugten die Verwendung der ABF-Map (anatomiebasierte Anpassung), die ihnen signifikante Verbesserungen beim binauralen Hören und einigen Aspekten der Sprachwahrnehmung brachte.

    Es ist möglich, die Tonhöhe der elektrischen Stimulation durch das Cochlea-Implantat an die natürliche akustische Tonotopie (räumliche Verteilung der Frequenzen) der Cochlea anzupassen. Mithilfe der Otoplan-Software und CT- oder einfachen Röntgendaten können Audiologen die Position der Elektrodenanordnung jedes Patienten nach der Operation bestimmen. Auf der Grundlage dieser Informationen können Audiologen die an die einzelnen Elektroden gesendeten Frequenzen neu zuordnen und so die natürliche Abstimmung der Cochlea des jeweiligen Patienten besser berücksichtigen. Dies kann dazu beitragen, die Tonhöhe im implantierten Ohr an das andere Ohr anzupassen, unabhängig davon, ob dieses Ohr ein natürliches Gehör, ein Hörgerät oder ein zweites CI hat.

    Herzlichen Dank Cito für deine schöne Zusammenfassung.

    Zur anatomiebasierten Anpassung (ABF-Map) kann ich die folgende Erfahrung beisteuern: Auf meinem ersten CI (seit 2019) hatte ich eine Standardeinstellung der Frequenzen, die den einzelnen Elektroden zugeteilt waren. Bei meinem zweiten CI (ab Ende 2024) liess ich eine ABF-Map erstellen. Diese reduzierte die gesamte Tonhöhe um eine gefühlte Oktave und liess Sprache natürlicher erklingen. Im Zusammenwirken mit dem anderen CI und dessen Standardmapping zeigte sich aber eine Diskrepanz, die das Sprachverständnis minim verschlechterte. Nachdem ich auch auf dem CI-2019 ein ABF-Mapping bekam, war zwar der Sprachklang auf beiden Ohren vergleichbar, die Verstehensausbeute aber immer noch etwas reduziert. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass das CI-2019-Ohr das Hören mit dem ABF-Mapping neu lernen muss. Ich habe nun auf beiden Ohren Programme mit und ohne ABF-Mapping. So kann ich situationsspezifisch umschalten. Ich bin gespannt, wie sich die Verstehensausbeute unter "ABF bei beiden Ohren" im Verlauf der Zeit entwickeln wird.

    Eine Kollegin mit Cochlear-CI berichtete mir über dasselbe Phänomen mit dem Abbruch der Bluethooth-Verbindung. Ich selbst kenne das Problem nicht.

    Auch ich habe bei MEDEL nachgefragt. Die Antwort, deutet daraufhin, dass die Nutzung eines Nicht-Medel-CI's nicht die Ursache ist:

    "Aus der Ferne und ohne spezifische Angaben kann ich Ihnen leider keinen genauen Grund nennen. Die Ursachen können ganz verschieden sein. Mein erster Gedanke ist, dass sich das Smartphone zu weit weg befindet. Außerdem können Geräte (Smartwatch, Tablet o.ä.) in der Umgebung, welche auch aktiven Bluetooth nutzen, die Verbindung stören."

    Wer der Betroffenen bei MEDEL unter genauer Angabe seines Settings nachfragen möchte, kann sich an die folgende Mail-Adresse wenden: carecenter@medel.de

    Hallo Paula

    Ich trage auch den Sonnet 2. Audiostream habe ich nie benützt, weil mir die Batteriehülse zu gross war.

    Als ich noch ein klassisches Hörgerät auf der anderen Seite trug, habe ich eine Ringschlaufe (Artone) benutzt und diese via Bluetooth mit dem Handy verbunden. Mit eingeschalteter T-Spule konnten dann der Sonnet 2 und das Hörgerät gleichzeitig Audiosignale des Handys empfangen.

    Ausser, dass ich CI’s trage, bin ich auch noch Sozialwissenschaftler und Statistiker. Soeben ist meine Hörgeräte-Studie von Pro Audito Schweiz publiziert worden. Ihr voller Titel lautet «Theo Hutter (2025): Menschen mit Hörgeräten in der Schweiz im Kontext der Hörhilfsmittelfinanzierung durch AHV und IV 2006-2023, herausgegeben von Pro Audito Schweiz». (AHV: Alters- und Hinterlassenenversicherung; IV: Invalidenversicherung).

    Die Studie enthält eine Fülle von statistischen Informationen zur Verbreitung und Finanzierung von Hörgeräten. Nachstehend einige Kennzahlen, die für Menschen mit CI von Interesse sein könnten:

    Rund 330'000 Personen der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz (3,8 Prozent) haben Hörgeräte.

    Von diesen tragen rund 3050 Personen ein oder zwei Cochlea-Implantate. Das ist weniger als ein Prozent der Personen mit Hörgeräten, also ein sehr kleines Grüppchen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt 0.034 Prozente. Rund 540 Menschen mit CI sind Kinder (jünger als 19 Altersjahre), das sind 18 Prozent aller Menschen mit CI.

    Die Sprachprozessoren sowie deren Anpassung werden in der Schweiz bei den meisten Menschen mit CI von der IV oder AHV finanziert, bei der IV vollständig, bei der AHV zu 75 Prozent. Die genannten Versicherungen gaben dafür im Jahr 2023 insgesamt rund 14 Millionen Franken aus. Das ist ein Anteil von rund 13 Prozent an den Totalausgaben für Hörhilfsmittel, inklusive Abklärungsmassnahmen (110 Millionen).

    Die Beiträge von AHV und IV sind nach der Reform 2011 markant gesunken. Die beiden Versicherungen haben seitdem zusammengezählt über eine Milliarde Franken gespart, wie meine Simulationsrechnung zeigt.

    In einer weiteren Simulationsrechnung habe ich geprüft, welche Zusatzkosten für die AHV und IV anfallen würden, wenn alle Menschen mit Hörgeräten Beiträge erhalten würden. Das überraschende Ergebnis: Die geschätzten Zusatzkosten bewegen sich etwa im Rahmen des Betrags, den die Versicherungen für die Abklärung der Beitragsberechtigung aufwenden.

    Wer einen Blick in die Studie oder deren Zusammenfassung werfen möchte, wird HIER fündig.

    Kannst du mit ABF Richtungen erkennen, aus der Geräusche kommen?

    Ich sehe keinen Einfluss des ABF-Mappings auf das Richtungshören. So richtig herausgefunden habe ich es aber noch nicht, wie gut mein Richtungshören mit meinen zwei CI's wiederhergestellt ist. Beziehungsweise: ich habe mich noch gar nicht speziell darauf konzentriert. Ein diesbezügliches Highlight gab es: als ich, frisch mit zwei CI-Hörgeräten am Kopf, auf einem der ersten Spaziergänge mit meiner Partnerin rechts von ihr ging, konnte ich sie auf meinem neuen linken Ohr hören und mein Gehirn sagte dazu überrascht: was die sagt, kommt voll von links.

    Meine Theorie ist, dass dein erstes CI Ohr sich an die verschobenen Frequenzen gewöhnt hat (normalerweise sind es nicht dieselben wie zu HG Zeiten). Dein linkes Ohr ist noch frisch, das Gehirn hört beim selben Geräusch zwei verschiedene Frequenzen. Solange das so ist, kann das Gehirn Nebengeräusche nicht heraus filtern.

    Interessante Theorie. Für diese spricht folgendes: Bei meinem linken CI wurde das Mapping, also die Frequenzzuordnung auf die einzelnen Elektroden, mittels Anatomy based fitting (ABF) vorgenommen. Gegenüber dem Standard-Mapping hatte dies zur Folge, dass ich alles etwa eine Oktave tiefer hörte. Menschliche Stimmen tönen angenehmer und natürlicher. Deshalb blieb ich bei diesem Mapping. Allerdings hört sich auch alles einen Tic verschwommener an. Ich liess dann auch für das rechte CI ein ABF vornehmen, mit demselben Effekt.

    Die Reduktion des Sprachverstehens hat somit vermutlich auch damit zu tun, dass mein "altes", rechtes CI noch wenig Erfahrung/Training mit dem neuen Mapping hat. In einem Programm kann ich dort noch auf das alte Mapping zurückgreifen, was das Sprachverstehen leicht erhöht. Mit links ABF und rechts Standard-Mapping aber kommen tatsächlich zwei unterschiedliche Klangeindrücke desselben Inputs links und rechts an. Das senkt die Ausbeute beim Sprachverstehen.

    Wie weiter?

    a) CI links zurück auf das Standard-Mapping, damit Sprache links und rechts in etwa in den gleichen Frequenzen reinkommt und ich von dem sechsjährigen Training meines rechten CI mit diesem Mapping profitieren kann?

    b) Konsequent beim ABF-Mapping bleiben (weil menschliche Stimmen so angenehm tönen) und damit rechnen, dass das Sprachverstehen mit zunehmender Erfahrung bzw. Training das mit dem Standard-Mapping auf dem rechten CI erreichte Niveau irgendwann wieder erreicht und sogar noch besser wird, weil nun zwei verstehende Ohren im Einsatz sind?

    Seit Mitte Dezember 2024 höre ich auch auf der linken Seite mit einem CI. Die Hörlernkurve war vergleichbar steil wie vor 6 Jahren, als ich mein erstes CI bekam. Es ist sehr beglückend auch von links Sprache zu verstehen und mich auch allein mit dem linken "Ohr" verständigen zu können. Wenn ich die beiden Ohren mit meinen Sprachtrainings-Apps vergleiche, so ist die Verstehensleistung der linken Seite noch klar geringer als auf der rechten Seite.

    Vor diesem Hintergrund hätte ich vermutet, dass meine Gesamthörfähigkeit zugenommen haben müsste. Subjektiv erlebe ich es eher in die andere Richtung. Dies zeigt sich vor allem in Störlärmsituationen (Restaurant, Bahn). Auch mein Roger-on-Mikrofon bringt in solchen Situationen nicht so viel wie früher mit nur einem CI und einem Hörgerät für mein Ohr mit 100% Hörverlust.

    Meine "Theorie" dazu: Durch das zweite CI hat das gesamte Klangvolumen, das ins Hirn einströmt markant zugenommen. In Störlärmsituationen also auch das Störvolumen. Die Filterung dieser grösseren Klangmasse kriegt das Gehirn mindestens derzeit aber noch schlechter hin als vorher mit nur einem CI und einigen Jahren Erfahrung und Training.

    Falls meine Theorie stimmt, so müsste sich die Gesamthörleistung mit zunehmender Hörerfahrung und damit erworbener besserer Filterkompetenz verbessern.

    Gerne stelle ich zwei Fragen in den Raum:

    1) Ist meine Theorie plausibel?
    2) Haben auch andere die Erfahrung gemacht, dass nach dem Einsetzen eines zweiten Implantats (anfänglich) das Niveau des Gesamtverstehens zurückging?

    Noch ein Nachtrag zu meiner Entscheidung, auf die Kombination Sonnet 3 und Sonnet 2 zu verzichten und stattdessen auch auf meinem neuen CI-Ohr einen Sonnet 2 zu tragen:

    Um mit einer Kombination (Sonnet 3 und Sonnet 2) akustische Signale von PC, TV oder Phonak-Mikrofone direkt auf beide Geräte streamen zu können, müsste Audiolink XT eingesetzt werden. Der Sonnet 2 lässt sich jedoch nur mit der Audiostream-Hülse mit dem Audiolink XT koppeln. Diese Hülse ist um 1,2 cm länger als die Standardhülse (3,4 cm), eine für mich zu grosse Reduktion des Tragekomforts. Zumal die Hülse aus praktischen Gründen konstant getragen werden müsste, da das direkte Streaming von Telefonaten auch nur so funktioniert.

    Den neuen Sonnet 2 habe ich mittlerweile und ich stelle im übrigen fest, dass er wegen seiner im Vergleich zum Sonnet 3 geringeren Breite (5,9 statt 6,6mm) komfortabler auf meinem Ohr liegt, das er auch noch mit einem Brillenbügel teilen muss.

    Ich meinte, wenn ich rechts ein CI bekomme und links mein HG behalte, ob dann der Schall, der von rechts kommt, zusätzlich ins linke HG gesendet werden kann, um das rechte Ohr zu unterstützen.

    Wenn man es aus Sicht des Gehirns betrachtet, unterstützen sich die beiden Ohren bzw. deren Geräte ohnehin gegenseitig. Das Gehirn integriert den Schall von links und von rechts zu einem Ganzen. Ich habe einige Jahre neben dem CI rechts, links ein klassisches Hörgerät getragen, bei einem Hörverlust von 100%. Der von links kommende Schall hat zu einem volleren Klangbild beigetragen und interessanterweise sogar die Sprachverständlichkeit, wenn man diese beidohrig gemessen hat, noch leicht verbessert.

    Ist es keine Option, auch rechts mit Sonnet 3 zu versorgen? Dann hast du nichts mehr um den Hals hängen. Dann kannst du auch mit 1 Roger X Empfänger am AudioLink gesteckt eine bessere Audio Qualität auf beiden Ohren erreichen.

    Danke für die Hinweise Heavy Medel. Ich sehe allerdings nicht, wie ich das folgende Setting via AudioLink XT einrichten könnte:

    Ich bin in einer Sitzung und habe den Roger On im Einsatz (beim Hauptredner) plus zwei Roger Table Mics auf dem Tisch. Aktuell bekomme ich den Input der drei Mics über den Roger Neck Loop auf die T-Spule. Um die Roger-Mikrofone mit dem Audiolink XT zu verbinden, müsste ich diesen wohl per Kabel mit dem Roger Neck Loop zusammenschliessen. Der Roger Neck Loop hat einen Kopfhörer-Eingang und einen USB C-Eingang. Der Audiolink XT hat einen "Audio socket (2.5 mm stereo)" und einen "Micro USB socket". USB C und Micro USB gehen, soviel ich weiss, nicht zusammen. Könnte es via eine Verbindung zwischen Audio socket und Kopfhörereingang gehen? (Kann es in den nächsten 10 Tagen leider nicht ausprobieren, weil ich die nötigen Kabel nicht dabeihabe.)

    Ich teste seit Mitte Dezember einen Sonnet 3 auf meiner neu implantierten linken Seite. Auf der rechten Seite trage ich einen Sonnet 2. Vorab mein Fazit: ich werde auch links einen Sonnet 2 tragen, da die Handhabung der externen T-Spule für den Sonnet 3 sehr unhandlich ist.

    Ausgangslage:
    Der Sonnet 3 verfügt zwar neu über eine Streaming-Funktion, mit der eine Verbindung mit einem Android- oder Iphone hergestellt werden kann; nicht jedoch mit einem Windows-Computer und auch nicht mit Induktionsanlagen. Dazu braucht es eine T-Spule, über die der Sonnet 3, im Gegensatz zum Sonnet 2, nicht verfügt. Eine T-Spule kann jedoch zum Einsatz gebracht werden über den Audiolink XT, der eine solche enthält.

    Wofür ich die T-Spule benötige:

    • Für die Herstellung einer Verbindung zu meinem Smartphone und meinem Computer (letzteres vor allem für Online-Telefonate) via die Artone-Halsschleife.
    • Für die Herstellung einer Verbindung zu meinen Roger-Mikrofonen via die Roger-Halsschleife.
    • Für die Verbindung mit Ringleitungen/Induktionsanlagen in Kinos, Vortragssälen etc.

    Möchte ich für den Sonnet 3 die T-Spule einsetzen, muss ich ihn mit dem Audiolink XT verbinden und diesen auf T-Spule einstellen. Beim Sonnet 2 kann ich dies über den Audiokey 2 oder 3 machen. Falls ich eine Halsschleife benötige, muss ich den blinkenden Audiolink ebenfalls am Hals, also in unmittelbarer Nähe der Halsschleife befestigen.

    So sieht das, zusammen mit der Roger-Halsschleife, aus.


    Vor diesem Hintergrund habe ich mich entschieden, auch links einen Sonnet 2 zu tragen. Das erspart mir das Hantieren mit einem weiteren Gerät (Audiolink). Ich bedauere es sehr, dass Medel beim Sonnet 3 auf die T-Spule im Gerät selbst verzichtet hat. T-Spulen werden noch einige Jahre eine wichtige Rolle spielen, ehe sie von Bluetooth-Low Energy-Audio (BLE-Audio) im Zusammenspiel mit Auracast abgelöst werden. Und hier hat der Sonnet 3 nicht die Nase vorn: BLE-Audio ist nicht eingebaut.

    Da das Soundmanagement des Sonnet 3 gegenüber dem Sonnet 2 unverändert geblieben ist, sind für mich die Neuerungen des Sonnet 3 zuwenig bedeutsam, als dass ich die geschilderten Nachteile in Sachen T-Spule in Kauf nehmen möchte. Ich erwähne die vorteilhaften Neuerungen gleichwohl zusammengefasst:

    - Direktes Audio-Streaming zu Apple und Android-Smartphones
    - Wasserdicht bis 1 Stunde
    - Flexibler Ohrhaken (konnte ich nicht testen)

    Noch ein weiterer kleiner Nachteil des Sonnet 3, er ist bei der Auflage auf dem Ohr etwas breiter (6,6mm) als der Sonnet 2 (5,9mm).

    ABF ist eine von Medel entwickelte Technik zur Anpassung der Frequenzzuordnungen der einzelnen Elektroden an die tatsächliche Lage der Elektroden in der Hörschnecke. Die Technik steht seit etwa zwei Jahren zur Verfügung. Medel-Infos dazu gibt es hier. Kurz zusammengefasst wird das nach der Operation gemachte Computer Tomogramm in die Einstellungssoftware eingelesen. Und diese justiert dann mittels ABF-Algorithmus die Frequenzzuordnungen der Elektroden in Abhängigkeit von der Position der einzelnen Elektroden in der Gehörschnecke.

    Auf meinen Wunsch wurde ABF vor kurzem bei der Anpassung meines Sonnet 3, den ich vor einer Woche, vier Wochen nach der OP, erhalten habe, in die Tat umgesetzt. (Es hätte übrigens auch ein Sonnet 2 sein können). Und oh Wunder, der Effekt fiel überraschend deutlich aus. Die Stimme der Akustikerin ist tiefer und natürlicher geworden. Und den Effekt könnte ich, mit verschiedenen Hörquellen, schon vielfach reproduzieren, da die Akustikerin zwei verschiedene Programme eingerichtet hat. Eines mit und eines ohne ABF.

    Voraussetzung dafür, dass ABF zum Einsatz kommen kann, ist eine ausreichende Insertionstiefe des Elektrodenkabels. In meinem Fall beträgt die Insertionstiefe 550-Grad, was etwa einer eineinhalbfachen Drehung des Käbelchens entspricht.

    Auf dem Hintergrund meiner Erfahrung kann ich Menschen mit Medel-Sprachprozessoren nur empfehlen, den Einsatz von ABF bei der nächsten Gelegenheit abklären zu lassen.

    Hallo celine

    Ich habe Tagebuch geführt über meine erste CI-OP im Jahr 2019 und auch zur zweiten im letzten November. Wenn Du interessiert bist, findest Du es hier: https://cochlea-implantat-2.jimdofree.com/

    Nach meiner Erfahrung spielt die psychische Ebene, die von unseren Ängsten, Erwartungen und Befürchtungen geprägt ist, eine grosse Rolle. Die Zeit nach der zweiten OP verlief deshalb, vor dem Hintergrund der bereits gemachten Erfahrungen, noch ein bisschen entspannter.