Beiträge von Theodor

    Hallo Edda, ich finde Hörbuchprogramme nützlich, bei denen man die Sprechgeschwindigkeit einstellen kann. Das Audible-App für Hörbücher z.B. kann das. Um es zu nutzen, braucht es allerdings ein kostenpflichtiges Abo. Eine testweise Nutzung sollte auch gratis möglich sein. Vielleicht kennt jemand der das liest Gratisangebote von Hörprogrammen, bei denen sich die Sprechgeschwindigkeit einstellen lässt.

    Ich kann die von einigen schon berichtete Erfahrung bestätigen, dass Hören von melodischer Musik mit dem CI keinen Spass mehr macht. Das trifft bei mir auch auf das Musik machen zu. In der Folge habe ich das Klavierspielen aufgegeben. Was ich neu entdeckt habe, ist das Trommeln mit einer Djembe. Hier steht der Rhythmus im Vordergrund und meine musikalische Begeisterung ist dabei wieder erwacht.

    Komme ich mit jemandem ins Gespräch, der von meiner Schwerhörigkeit nichts weiss, wird früher oder später meine Hörbehinderung Thema. Sei es, dass die Umgebungsgeräusche so laut sind, dass ich Mühe habe, mein Gegenüber zu verstehen; oder, in ruhiger Umgebung, meine Hörgeräte fallen auf. Für mich stellt sich dann jeweils die Frage, mit welchen Eigenschaftsworten ich meine Hörsituation umschreibe. Bisher sagte ich jeweils meist «ich bin schwerhörig».

    Auch letzthin war das so, worauf mich mein Gegenüber fragte, ob ich ihn denn verstehen könne. Die Frage überraschte mich, hatten wir uns doch bereits fünf Minuten unterhalten, wobei ich verschiedentlich auf seine Äusserungen eingegangen war. Später darüber nachdenkend, kam ich zum Schluss, dass seine Frage wohl mit dem Wort «schwerhörig» zu tun haben musste, welches deutsch und deutlich zum Ausdruck bringt, dass der Betroffene nicht gut hört.

    Dieser Gedanke machte mir bewusst, dass ich mit der Bezeichnung «schwerhörig» für einmal danebengegriffen hatte. In Tat und Wahrheit war ich nämlich, in der angenehmen ruhigen Umgebung, in der wir uns befanden, ausgesprochen guthörig. Schwerhörig beziehungsweise sogar gehörlos, was Sprachäusserungen betrifft, wäre ich gewesen, hätte ich meine Hörgeräte nicht in Betrieb gehabt. Um mich in Schutz zu nehmen, muss ich klarstellen, dass ich mit der Äusserung «ich bin schwerhörig» in meinem Selbstverständnis in abgekürzter Form zum Ausdruck bringen wollte «ich bin schwerhörig und deshalb benötige ich elektronische Hilfsmittel, um sprachliche Äusserungen meines Gegenübers verstehen zu können».

    Nun ist es aber selten so, dass das, was man beim Gesagten mitmeint, beim Gegenüber auch ankommt. Und so war es ganz offensichtlich auch in der geschilderten Situation, die sich mit anderen Gegenüber in vergleichbaren Situationen noch oft wiederholen könnte. Menschen ohne Hörschwäche fehlt meist das Hintergrundwissen, um im direkten Kontakt spontan auf die Idee zu kommen, ein schwerhöriger Mensch könne gut hören. Und dieses Wissensdefizit ist niemandem übelzunehmen. Es liegt an mir, im sprachlichen Ausdruck situationsangepasst für mehr Klarheit zu sorgen. Zum Glück weiss ich auch schon wie. «Ich bin maschinenhörig», sage ich fortan in vergleichbaren Situationen.

    Das Adjektiv «maschinenhörig» lenkt die Aufmerksamkeit auf das Hören. «Aha, der hört und sein Hören hat etwas mit einer Maschine zu tun», flüstert das schnelle Denken, wenn es das ungewohnte «maschinenhörig» verarbeitet. Und es wird wohl eine Frage zum Maschinellen folgen lassen. Das Maschinelle erkläre ich auch, nachdem ich mich als «schwerhörig» bezeichnet habe. Nur muss ich als Maschinenhöriger nicht mehr die Meinung entkräften, wonach Schwerhörige immer schlecht hören.

    Das «hörig» in «maschinenhörig» hat neben dem Hören noch eine zweite Bedeutung. Und diese bringt einen anderen Aspekt meiner Situation als Hörbehinderter treffend zum Ausdruck: ich bin meinen tollen Maschinen hörig – ergeben und abhängig eben. Vergesse ich, meine Maschinen beim Baden im Mittelmeer abzunehmen oder vorgängig wasserdicht zu verpacken, dürfte es mit meinem Hören für längere Zeit vorbei sein. Und schon ein einziger ungebetener, stiller Tag kann sehr lang sein.

    Ich trage übrigens kein Hörgerät sondern 2 CIs und weiß selbstverständlich, wie man dort die T-Spule einschaltet.

    Für mich umfasst der Begriff "Hörgerät" alle Arten von technischen Hörhilfen, seien es klassische Hörgeräte oder CI-Sprachprozessoren. Es gibt in diesem Forum nicht wenige, die beide Arten von Hörgeräten gleichzeitig im Einsatz haben.

    Das ist sehr wahrscheinlich eine sogenannte Induktionsanlage (Ringleitung). Und wie @WI richtig vermutet, kann, falls das Hörgerät eine eingebaute T-Spuhle aufweist, das Hörgerät mit dieser Ringleitung Verbindung aufnehmen. Das Hörgerät kann dazu entweder über Tastenkombinationen oder per Fernbedienung auf "T-Spuhle" geschaltet werden. Falls das Gerät keine T-Spuhle hat, gibt es auch noch Möglichkeiten, eine T-Spuhle ans Gerät anzuschliessen. Deine Gerätebetreuer, liebe Hildegard, können Dir genaueres dazu sagen.

    ich habe jetzt mein CI (hinter dem Ohr) von Medel seit 5,5 Monaten.

    Klappt auch alles soweit ganz gut.

    Nur auf Arbeit in den Räumlichkeiten, wo es extrem hallt, komme ich schlecht klar mit Verstehen...

    Hat jemand Erfahrung und wird das im allg. noch besser mit der Zeit?

    Ich denke, dein weiterer Hörlernprozess wird noch einige Verbesserungen bringen. Ich habe allerdings nach rund 4,5 Jahren die Erfahrung gemacht, dass in akustisch schwierigen Situationen weitere Hilfsmittel noch einen kleinen Quantensprung bringen können. So z.B. Tisch- oder Ansteckmikrophone in halligen Räumen ohne weitere Störgeräusche. In Situationen mit sehr viel Störlärm (Party, volles Restaurant etc.) ermöglicht es mir ein Richtmikrophon, das ich in der Hand haltend auf meinen Gesprächspartner ausrichte, eine mindestens partiell erfolgreiche Verständigung.

    Eine einfache Lösung zum Telefonieren besteht mit einer Induktionsschleife (z.B. Artone, Preis um die 100 Euro). Diese kannst Du mit dem Telefon oder dem Computer via Bluetooth verbinden. Der Sprachprozessor empfängt dann via die T-Spuhle, auf die Du dort umstellen musst. Der grosse Vorteil in Deiner Situation mit einem klassischen Hörgerät auf dem anderen Ohr: auch dieses kannst Du gleichzeitig via seine T-spuhle via die Induksschleife verbinden und du hörst stereo beim Telefonieren. Ich praktiziere das seit vier Jahren zu meiner grossen Zufriedenheit.

    Nach vielen Untersuchungen sehen die Ärzte nur ein CI als Lösung. Ich kämpfe gerade zwischen leider und Gott-sei-Danke, jedoch es ist keine leichte Entscheidung für mich.

    Speziell auch, da ich noch voll im Berufsleben stehe und dies eventuell zu einen Berufswechsel führen muss.

    Ohne CI hätte ich mich in meiner Führungsposition (10 Mitarbeitende) in einem Dienstleistungsbetrieb nicht halten können mit meinem nicht-CI-Ohr und seinem damaligem Hörverlust von 80%. Mit dem CI konnte ich aber kommunikativ in allen Belangen erfolgreich bestehen:

    - Einzelgespräche: kein Problem

    - Telefonieren: via T-Spuhle sehr schnell uneingeschränkt möglich

    - Sitzungen: Mit FM-Anlage (drei Mikrofone) gute Fokussierung aufs Wesentliche (ich bekomme natürlich nicht jedes Nebengetratsche mit).

    Somit kann ich dich nur ermutigen, den Schritt zu wagen.

    Ja Musizieren mit HG ist wirklich nicht soo toll. (…)

    Ich hoffe und wünsche mir das es mit dem CI besser wird.

    Leider kann ich deine Hoffnung mit meinen Erfahrungen nicht stützen. Nachdem mein HG-Ohr bei einem Hörverlust von 100% angelangte, sank der Musikgenuss auf 0. Meinen Flügel habe ich weggegeben, da ich meine eigenen Kompositionen nicht mehr wiedererkennen konnte. Nach meiner Einschätzung ist das beim aktuellen Stand der CI-Technik auch nicht verwunderlich. Rhythmus-Instrumente wie z. B. meine Schlitztrommel machen noch Spass. Und wunderbar ist, dass das CI beim Sprachverstehen soviel bringt.

    In der Schweiz gibts tatsächlich mindestens eine davon (Gleichcom). Von ihr erhalte ich demnächst den Roger on zum Testen.

    Ronaevma  GUN

    Hier ein erster Bericht zum Test des Roger On. Die Verbindung zu meinem CI und gleichzeitig meinem klassischen Hörgerät stelle ich via den Roger NeckLoop (Induktionsschleife) von Phonac her, der eine Verbindung zur T-Spuhle der beiden Hörsysteme herstellt. Das Herstellen der Verbindung erfolgt schnell und komplikationslos.

    Testsitution: Mit einer Fünfergruppe in einem Restaurant mit extrem hohen Geräuschpegel. Mehrere weitere Tische in unmittelbarer Nähe mit sehr redseligen Leuten.

    Wenn ich den Roger On in die Mitte unseres Tisches legte, brachte er mir gar keinen Ertrag. Ähnlich erfolglos waren auch schon die früheren Tests mit dem Roger Select und den Roger Table Mics gewesen.

    Ein markanter Hörertrag stellt sich allerdings dann ein, wenn ich den Roger On in der Hand halte und auf das Gesicht der jeweils sprechenden Person ausrichte. Das Gerät schaltet dann automatisch in den "Richtmodus" und ich kann die Stimme der entsprechenden Person aus diesem ganzen Geräuschsumpf heraushören. In der Gruppendiskussion besteht natürlich die Schwierigkeit, dass ich mit dem Ausrichten des Roger On häufig etwas zu spät bin, insbesondere wenn das Gespräch zwischen den Personen schnell hin und her geht.

    Mein Fazit: der festgestellte Richtmikro-Effekt war vielversprechend und ich denke, ich werde mir das Gerät anschaffen.

    Roger Select und Roger Table Mics funktionieren nur über Induktion?

    Für den Sonnet gibt es einen Direkt-Empfänger, der als relativ grosse Hülse daherkommt, weil da auch noch die Batterien bzw. der Akku Platz haben muss. Ich bin nachwievor ein grosser Fan der T-Spuhle und nehme die Ringleitung um den Hals gern in Kauf. Die Verbindung ist sehr energiesparsam und es lassen sich auf einfache Weise unterschiedliche Systeme einbinden. Ich habe noch ein klassisches Hörgerät auf dem einen Ohr, das ich dann gleichzeitig auch mit den Roger-Mics verbinden kann.

    Hallo Evelyne

    Ich habe mit dem Sonnet von Medel seit drei Jahren den Roger Select und zwei Roger Table Mics im Einsatz. Verbindung via den Roger Nec Loop (Induktionsschleife) zur T-Spuhle der Sprachprozessoren. In Sitzungssituationen, bei denen nur eine Person spricht, hat sich dies sehr gut bewährt.

    In einem Zweiergespräch in lauter Umgebung kann der Roger Select dem Partner angeklickt werden. Das ist schon weniger ertragreich. In der Regel verstehe ich mehr, wenn ich mich nah und direkt auf diese Person konzentriere.

    Leider wenig helfen diese Mics in Situationen, in denen mehrere Personen gleichzeitig sprechen: Also z.B. 6 nah beieinander sitzende Personen in einer Pausensituation, wobei ein Zweiergespann sich austauscht und ich mich unter den anderen vier befinde, von denen auch jemand am Reden ist. Beim Roger-Select, der 6 Mics enthält, können die Mics, die auf die zwei Separatsprecher ausgerichtet sein, zwar ausgeschaltet werden, und zwar unkompliziert mit einer einfachen Berührung, erfahrungsgemäss hilft das aber nicht sehr viel.

    Ich habe vor, den "Roger On" zu testen. Dies ist eine Neuentwicklung, die über eine noch grössere Richtoptimierung verfügen soll als beispielsweise der Roger-Select.

    Gruss, Theodor