Hallo, zusammen,
ich weiß, ich habe schon lange nichts mehr von mir hören lassen, aber nun soll eine weitere Geschichte folgen, eine für mich sehr Persönliche und Wichtige!
Ich habe mir einen Traum erfüllt, denn ich schon sehr lange, eigentlich schon zu lange vor mir hergeschoben habe, doch der Reihe nach!
Am 18. Mai bekam ich einen Anruf von einem Bekannten, mit dem ich schon des öfteren "ausgeritten" bin. Er erzählte mir, dass ein paar Freunde und er am Mittwoch (24.05.) vor dem Vatertag in Richtung Bamberg und dann nach Österreich zur "Großglockner Hochalpenstrasse" bis zur "Kaiser-Franz-Josef-Höhe" eine Motorrad-Tour machen wollten.
Kurzentschlossen habe ich mich angeschlossen und mir ein Motorrad gemietet, eine BMW S1000XR, damit mein Kreuz durchhält.
Für meine SPs habe ich mir die Plastiktüten geholt, damit sie nicht unterwegs absaufen, wie schon passiert.
Diesmal sollte es also über 4,5 Tage mit insgesamt 1.900 Km meine erste große Motorrad-Tour (mit CI) werden, ich war gespannt und aufgeregt, wie ein Schulbub!
Ich holte also am Dienstag (23.05.) die BMW ab und fuhr, über Landstrasse natürlich zurück, es war von der Temperatur erträglich und die SPs hielten in den Tüten, ein erstes Erfolgserlebnis und mit der Maschine ein wirkliches Glücksgefühl.
Aber es war bei Weitem noch nicht das Ende der Fahnenstange!
Mittwoch-Nachmittag (24.05.) ging es dann los, wir sammelten uns und fuhren in einer Vierergruppe (2 * Gold Wing, 1 * BMW S100XR und 1* YAMAHA 900) los. Ich fuhr als Dritter und was ich als Erstes lernen mußte war, dass ich wesentlich mehr am Gaszug "ziehen" mußte, als der Erste, der spurte! Nun gut, die Maschine war mit 165 PS (121 KW) mehr als ausreichend potent um nicht zurückzubleiben. Die SPs waren dank der Tüten trocken und auch ohne Druckgefühl bzw. ohne Druckstellen im Helm und am Kopf, auch nicht nach 4 Stunden Fahrt. Soweit so gut!
Am nächstenTag fuhren wir von Bambger dann über Braunau (Grenze DE/Österreich) nach Golling bei Bischoffshofen, wo wir unsere Basis für die nächsten 3 Tage hatten.
EIn kurzer Trip am folgenden Tag zum Königsee über Lofer und Maria Alm wieder zurück nach Gollling verkürzten uns die Wartezeit für unser eigentliches Ziel, den Großglockner!
Wir entschlossen uns dann am Samstag, den 27.05. zum Glockner zu fahren, da an dem Tag das beste Wetter ever sein sollte und so war es dann auch!
Ziemlich früh am Morgen sind wir gestartet, um so dem Verkehr auf der "Hochalpenstrasse" zu entkommen, der auf dieser Strecke zu erwarten war, was sich später am Tag dann auch bestätigte.
"Kurvenwedeln" mal ganz anders, nicht, wie gewohnt mit Alpin-Ski, sondern mit dem Bike, eines der schönsten Erlebnisse ever und Frisur und SPs saßen!
Es war noch viel besser, als ich es erwartet hatte, unser erster Halt an der Edelweiss-Spitze gab uns die Möglichkeit, erste Photos zu schießen und mit anderen Bikern ins Gespräch kommen.
Flotte Kommentare, wie: "Welchen Radiokanal hörst Du denn gerade mit den Dingern am Kopf?" - Antwort: "Radio Vatikan: Den Inthronisations-Gottesdienst von Papst Benedikt neu aufgenommen von Helene Fischer!" und die anschließende Aufklärung verkürzten uns die Zeit, es war einfach ein gigantisches Erlebnis. Im Nachinein betrachtet, war ich der Einzige mit CI/SPs am Großglockner, habe jedenfalls kein anderes Blechohr entdeckt!
Weiter über das "Fuscher Törl" zur "Kaiser-Franz-Josefs-Höhe" über enge Serpentinen abwechsend mit langezogenen Kurven. Inzwischen hatte ich meine CIs gedanklich vergessen und habe mich nur auf die Kurven und die Landschaft konzentriert. Dann endlich, der "Großglockner" in seiner ganz Pracht, majestätisch und ........"völlig überlaufen"!
Die Pasterze am Fuße des Großglockners war nur noch ein Schatten ihrer Selbst, wo ich früher noch mit meinen Eltern als kleiner Knirps auf Schnee und Eis spazieren ging, ist heute nur noch ein verdreckter See und ein in sich zusammengeschrumpftes Etwas, das einmal ein Gletscher war. So hatte ich in nicht in Erinnerung!
Wir sind dann auf der Südseite nach Heiligenblut runtergefahren und haben dort bei herrlichem Wetter zu Mittag gegessen. Anschließend sind wir dann wieder über die Hochalpenstrasse zurück nach Golling gefahren.
Am Sonntag sind wir dann zurück Richtung Frankfurt gefahren und haben bis dato mit 630 Km unsere längste Etappe zurückgelegt, meine längste Etappe bis jetzt ever!
Die BMW hat mir eine merklich entspannte und aufrechte Haltung erlaubt, sodaß mein Rücken und mein Gesäß ebenso entspannt und ohne größere Blessuren und wohlbehalten zu Hause ankamen.
Was mich aber am meisten gefreut hat war, dass die SPs gehalten haben und weder Druckstellen noch Funktionseinbußen oder sonst irgendwelche negativen Ergebnisse zu vermelden waren, wirklich zweimal zwei Daumen und ein Hoch auf die Technik!
Fazit: Es wird längst nicht die letzte Tour gewesen sein, die BMW ist ideal für diesen Zweck und Serpentinen und Pässe abreiten sind genau mein Ding, solange wir noch "selbständig" fahren dürfen!
So, Schluss für heute, schönen Sonntag noch und bis die Tage!
Viele Grüße
Michael