Beiträge von Kauz

    Magneto:
    Danke für den Tip. Seit 2-3 Wochen hat sie ein Neues hörgerät, ob das ne Schleifen option hat weiss ich nicht. Früherere Tests mit solchen Hilfsmitteln gingen in die Hose, seitdem lehnt sie es ab.
    Vielleicht kann ich nochmal einen neuen Anlauf mit ihr starten.

    Aber so spontan kann ich so ziemlich jeden kommunikationsversuch mit Menschen in die Tonne kloppen.

    Wenn sie einen guten Tag hat, die Akustik gut ist (kein Hall), der Gegenüber langsam und deutlich spricht, der Gegenüber eine bekannte Stimme hat, der Gegenüber eher eine mittlere bis dunkle Stimme hat, das Hörgerät gerade das richtige Programm eingestellt hat, nicht noch andere Störgeräusche /Redner da sind und sie ihrem Sprechpartner direkt gegenüber steht und anschauen kann.......dann......ja dann besteht Hoffnung dass sie eine Unterhaltung (einigermaßen angemessen) führen kann.

    Sollte irgendwas davon im Argen sein, dann kann man es direkt abhacken. Da versteht sie irgendwo zwischen 0-20% und den Rest reimt sie sich flasch zusammen.

    Sheltie:

    Ich freue mich für Dich, dass Du nicht in diese regel reinzufallen scheinst ! :)
    Wollte nur wiedergeben was ich nun wiederholt aus ärztlicher Richtung mit auf den Weg bekommen habe.

    Grüße

    Sheltie:

    Kann Dir nur zustimmen.
    Ich persönlich habe mich daran gewöhnt (da gab es auch mal andere Momente). Ich rege mich nicht auf wenn ich etwas wiederholen muss. Mich ärgert es eher, wenn sie trotz eines gemeinsamen Abkommens mir nicht mitteilt, wenn sie etwas nicht versteht. Das erzeugt viel mehr Missverständnisse und Rätselraten und Zeitverlust, als wenn einfach sagt " wie bitte...nochmal" und ggf. nochmal auf das Program knöpfchen drückt. Gerne wiederhole ich den Satz deutlich auch 15 mal wenn es ihr hilft zu verstehen oder das richtige Programm zu finden.

    Sprachtraining habe ich auch ein paarmal mit ihr probiert. Sie hatte starke Probleme mit Friktiven (nicht unüblich). Problem war, dass ich nach einer Weile raus hatte welche Wörter bei ihr gut klappten und welche eher nicht. Bestimmt 20 leichte Wörter musste ich aber wählen bevor ich wieder ein schwereres wählen durfte. Eine Erhöhung der Anzahl von schwierigen Wörtern erzeugte bei ihr Ablehnung, Frust, Verzweiflung, Unruhe. Und dann kann man direkt wieder aufhören. Dann verbindet der Mensch mit dem Sprachtraining nichts positives mehr.

    Ich hoffe das sie sich bei dem Chochlae etwas mehr Zeit und Geduld gönnt....die Zeit wäre reif....ich hoffe es gärt in ihr.

    otoplastik:

    ergänzend zu deiner 3 Jahres Frage.

    Zitat

    Nach dem, was ich hier lese und nachdem ich auch eine Neurologin dazu befragt habe, glaube ich, dass das nicht stimmt! Warum sollte das Gehirn nach 3 Jahren weniger lernen als zu Beginn, frage ich mich


    Mit den 3 Jahren war was anderes gemeint.
    Ab dem Zeitpunkt, ab dem Dein jeweiliges Ohr "komplett taub" geworden ist tickt sozusagen die Uhr.
    Leute, die innerhalb der ersten 3 Jahre nach der Ertaubung das CI implantieren lassen haben die höchsten/qualitativen Gewinn und lernen schneller mit dem CI umzugehen.
    Das läge daran, dass innerhalb der ersten 3 Jahre angeblich noch sehr viele alte synaptische verknüpfungen im Hirn bestehen und damit deren reaktivierung und ggf. neuverknüpfung erleichtert wäre.

    Ein weiteres Zeitintervall läge bei 10 Jahren.
    Also diejenigen, die es innerhalb von 3 Jahren machen sind signifikant besser dran, als diejenigen die es zwischen 4-10 Jahren nach der Ertaubung machen und diejenigen die es zwischen 4-10 Jahren machen sind besser dran, als die es nach 10 Jahren machen.

    ---
    Ich hatte dann noch eine andere Zahl aufgeschnappt (3-5 Monate).
    Diese Monatsangabe bezog sich angeblich darauf innerhalb welches Zeitraums nach der CI Implantierung man am meistens dazu lernt und damit profitiert (Motto: Lernkurve - Pareto Regel: 80% des ersten fortschritts in 20% der zeit/aufwands und die restlichen 20% des Fortschritts mit 80% der Zeit und des Aufwands).

    Will heissen, dass du innerhalb der ersten 3-5 Monate am meistens lernst/profitierst und danach passiert nicht mehr so viel hinzu passiert (stichwort pareto-regel siehe oben)

    Heisst so viel, dass Du nach 3-5 Monaten wissen solltest, was du so von deinem CI insgesamt erwarten kannst (Größenordnungsmäßig).

    Grüße Kauz

    @ ALL:


    Zunächst einmal vielen Dank für die letzten längeren Eingaben. Erfahrungsberichte ob gut oder schlecht...oder ob Hoffnung spendend oder nicht.... sind alle für mich besonders wertvoll.

    Ich habe nun schon mehrmals rausgehört, dass es wohl sinnvoll ist, dass noch vorhandene Hörgerät auszuschalten und möglichst viel mit dem CI zu arbeiten, weil sonst der Lerneffekt schlecht ist (solange das Hörgerät parallell an ist).

    Es soll wohl auch hilfreich sein sich direkt 2 CI einbauen zu lassen.
    Aber dazu hat meine Mutter (nachvollziehbarer Weise) noch nicht den Mut. Die will erstmal schauen was passiert, wenn sie das ohnehin tote Ohr freigibt. Ich glaube das wäre undenkbar für sie das noch "intakte" Ohr (funktioniert auch nicht wirklich mit 80-100 db und 10-40 % sprachverstandnis) auch zu verheizen.
    Wenn ihre Erfahrungen (sehr) positiv sind mit dem einen CI wird sie bestimmt das andere Ohr auch freigeben (früher oder später).

    Die Berichte von Otoplatik, Magneto und Sheltie was Musik angeht finde ich persönlich sehr sehr sehr ermutigend.

    Bei bsp. Ziggy, Muggel und Otoplastik habe ich verschiedene Fragen und Verwunderungen rausgehört.
    Nach dem Motto, ich würde stress verbreiten, warum denn meine Mutter nicht selber schreibt und dass ich meine Mutter bevormunden würde und ähnliches....

    Ich habe das alles nicht so recht verstanden.....daher im folgenden ein paar Worte dazu.....

    Es würde hier ein Abend füllendes Programm ergeben, wenn ich mich auf eine Herleitung der Situation und den Umgang bzw. die Beziehung zwischen mir und meiner Mutter einlassen würde. Das ist auch nicht Sinn des Forums hier.

    Nur so viel :
    Ich versuche meiner Mutter zur Seite zu stehen, den Druck und die Angst abzumildern, Optionen zu recherchieren, diese aufzuzeigen und ggf. zu motivieren.
    Meine Mutter ist derart "ausgelastet" ...sie hat nicht die nötigen Resourcen sich um sich und ihrer Hörproblematik angemessen zu kümmern.

    Das fängt schon damit an, dass sie mir nicht immer sagt, wann sie etwas nicht verstanden hat, sondern lieber rein-interpretiert (was oft schief geht). Und ich es an ihrer Reaktion selbst erkennen muss, wann sie etwas verstanden hat oder nicht.

    Wenn wir das dann geklärt haben, dass ich etwas wiederholen muss, und sie dann nach weiteren 8-maligen erfolglosen Wiederholen nicht von selbst auf die Idee kommt das Programm am Hörgerät umzustellen (was fast immer zum Erfolg führt), und sie dann auch noch ungehalten reagiert, wenn ich sie andeutungsweise (Geste) ruhig darauf hinweise auf den "Knopf" zu drücken, dann sollte das Hinweis genug sein, dass das Thema tabu besetzt ist und sie sich eigentlich nicht damit auseinandersetzen kann.

    Computer sind sowieso nicht ihre große Leidenschaft...zusammen mit dem Angstbesetzen Thema der eigenen Ertaubung und der geringen Kraft-reserven ist es einfach extrem unwahrscheinlich, dass sie im Internet nach einer Lösung, einem Chochlae-Implantat, einer Selbsthilfe-gruppe oder Forum "recherchiert" und sich engagiert.

    Das hat etwas mit dem vorhandenem Stress und Ängsten zu tun. Es hat etwas damit zu tun, dass sie sich lieber ihrem Schicksal der Ertaubung ergibt, als jetzt wieder ein riesiges "Fass" (bspw. Chochlae-Projekt) aufzumachen, dass sie nur Kraft kostet und dann wohlmöglich genauso wenig weiter bringt wie das jahrelange Gehampel mit den Hörgeräten. An das eigene Schicksal immer wieder erinnert zu werden ist schlimm genug, aber geschürte Hoffnungen zerstört zu bekommen ist schlimmer als erst garkeine Hoffnung aufkommen zu lassen.

    Trotzdem ist sie aber immer dankbar, wenn ich die Suche und Organisation für sie übernehme und nicht aufgebe. Sei es, dass ich damals mit ihr in einer Druckkammer (hyperbare sauerstofftherapie ) gegangen bin oder sei es, dass ich bei dem Professor in der UK Aachen einen Termin mache, die Zugfahrkarten besorge und mit ihr zusammen dort hinfahre und die Unterhaltung übernehme und ihre Interessen vertrete; die Recherche/Einbau einer Akustikdecke organisiere, mit ihr zur Akupunktur fahre (ja ja ich weiss....jeder Strohhalm) usw.

    Das wären alles Dinge, die für sie zu viel sind....sie würde noch nicht mal auf die Idee kommen.
    Und ich kann das super gut nachvollziehen.
    Das ist ein bischen so, wie wenn man seine eigene Wohnung nicht aufräumen kann, aber gut die Wohnung für andere aufräumen kann.
    Sich seinen eigenen (zu Recht) angsteinflössenden Baustellen zu widmen ist meist schwieriger als anderen zu "helfen"

    Tja und manchmal ist das im Leben einfach so, da kann man nicht mehr und man braucht einfach eine Stütze. Jemand der sozusagen Hinterher ist, Dinge abnimmt, organisiert, einem die Möglichkeiten aufzeigt und manchmal auch einfach versucht die MORAL zu BOOSTEN und einem den nötigen Stubs und Zuversicht vermittelt in eine bestimmte Richtung zu gehen.

    Ich hoffe das erklärt ein wenig die Situation.

    Ich zwinge meine Mutter NICHT zu einem CI.
    (ich war ja noch selbst bis dato auf der Suche, ob dies das einzige und richtige für meine Mutter ist- aber es hat sich bis jetzt keine Alternative aufgetan)

    Ich sage ihr auch nicht, welche CI sie zu kaufen hat
    (sondern ich versuche Informationen zu sammeln, aufzubereiten und dabei auf ihre Interessen zu achten )

    Ich sage ihr auch nicht, in welcher Klinik sie ggf. eine OP zu machen hat.
    (Ich sage ihr höchstens was ich wie rausgefunden haben und wo ich aus welchen Gründen ggf. ein besseres Gefühl habe)
    Momentan schwanke ich zwischen Westhofen in UK Aachen und Stöver in Frankfurt. Die Reha voraussichtlich in Bad Nauheim bei Zeha.

    Ich empfehle ihr etwas und begründe ggf. meine Empfehlung (wenn sie gerade die Nerven und Geduld hat das mit mir durchzukauen).

    Und das ist das was sie sich auch wünscht.......

    Wenn ich höre ich würde "Stress" und "Druck" machen und über den Kopf meiner Mutter Entscheidungen für sie treffen, dann erfüllt mich das nur noch mit Unverständnis.

    Was den aktuellen persönlichen Entscheidungsstand meiner Mutter angeht folgendes:

    Meine Mutter spielt mit dem Gedanken ernsthaft ein CI installieren zu lassen...WEIL der Leidensdruck sehr groß ist; weil die Aussicht, dass es von alleine besser wird oder zumindest aufhört schlechter zu werden gegen "Null" zu gehen scheint (empirisch); Weil die Hörgeräte Versorgung am Ende ist (empririsch wie "offiziell"); weil das CI anscheinend manchmal auch Aussichten auf Erfolg zu bieten scheint (auch bei Musik); und weil es keine anderen Alternatiben zu geben scheint.

    Sie weiss mittlerweile, dass es sich nie wieder wie das original anhören wird und sie weiss auch, dass es unter Umständen Zeit brauchen kann. Wobei sie wohl einfach hofft, dass es sich dabei um Tage, Wochen und Monate handeln wird und nicht um Jahre oder Jahrzehnte.

    Ich versuche Eindrücke zu erhaschen, ob die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass meine Mutter mit einem schnelleren/positiven Ergebnis rechnen darf oder ob es wahrscheinlich ist, dass sie nur eine blechernde Computerstimme hört mit der man keine Musik hören wird und wo das Sprachverständnis erst nach 2 oder 10 Jahren eintritt.

    Wenn ich letzteren Eindruck bekommen würde, dann würde ich meiner Mutter raten die Idee mit dem CI in die Tonne zu kloppen. Weil auf so einen Dreck könnte sie dann in Anbetracht des damit einhergehenden Stresses getrost verzichten (Preis-/Leistungsverhältnis)... zumindest zur Zeit......ich hoffe ihr versteht.

    Sodele......:
    Soll ich mir das Leiden meiner Mutter also weiter anschauen und SIE GAR DAVON abbringen das CI installieren zu lassen, weil es keine 100% Garantie gibt, dass sie zu den "Schnell-und Musikhörern" gehören wird ????????????????????????????????????????????????????????

    Oder soll ich versuchen ihr möglichst viele unterschiedliche Erfahrungsberichte zu besorgen und ihr die Chancen aufzeigen und schmackhaft machen, dass sie vielleicht (und nicht unwahrscheinlicher Weise) innerhalb von Tagen, Wochen und Monaten wieder ein akzeptables Sprach- und Musikverstehen haben wird ?????

    Also ich persönlich entscheide mich, nach meinem derzeitigen Wissensstand und in Anbetracht des Leidensdrucks und der Alternativlosigkeit eher dafür die zweite (mutmachende) Variante an meine Mutter heranzutragen.

    Und damit kommen wir zurück zu dem Sinn dieses ganzen Threads.

    Ich bin überglücklich über jeden Erfahrungsbericht !!!!!!!!!!!!

    Da meine Mutter vermutlich nicht (alleine) zu einer CI-Selbsthilfegruppe gehen wird, weil sie ohnehin niemanden versteht, ist jeder schriftlicher Erfahrungsbericht, den ich ihr vor die Nase zum Lesen legen kann besser geeignet um ihre Entscheidung zu festigen.

    Entschuldigung.....dass das jetzt doch so lang geworden ist.....

    Grüße vom Kauz....
    und danke nochmal für die teilweise längeren und ergiebigen Eindrücke die ich von euch lesen durfte.

    Hallo Berlin71,

    danke für Deine Eindrücke!

    Kannst du mir Deine persönlichen Eindrücke des Sprachverständnis und Musikhörens in Stichwörter wiedergeben? Wie verhält es sich bei Dir nach diesen 6 Monaten?
    Kannst du jedem Gespräch folgen (Sprachverständnis?). Kannst du einigermaßen sinnstiftend Musik hören, erkennen oder gar Instrumente unterscheiden? :)
    Was geht oder geht nicht?

    Vielen Dank im Voraus für Deine Mühen!

    Grüße Kauz

    Franzi:

    Ich gebe dir Recht, was die einzelnen Einflüsse auf die Ergebnisse von Studien angeht. Habe versucht die betreffende Studie über das Internet zu finden, bisher kein Erfolg. Werde den Arzt bei Gelegenheit nochmal ansprechen ob er mir die Quelle bzw. ein Pdf dazu geben kann.
    Das mit dem Passen ist ein Punkt der mich bisher noch nicht berührt hat. Denke die dürften alle nicht unbequem sein. Und das die Dinger alle mehr oder minder globig und hässlich sind ist auch klar. Das Ding so funktionieren, da ist es mir egal ob es irgendwo einen halben centimenter mehr oder weniger hervorschaut.

    @Konrad:

    Die Berichte sind unterschiedlich.
    Von den Ärzten und 2 Frauen mit Chochlae habe ich aber folgendes Gesamtfazit rausgehört:

    Manche Leute können bereits nach der ersten Aktvierung/Einstellung Leute wieder verstehen.
    Andere Leute brauchen dafür Wochen und viel Training.
    Musik zu hören würde länger dauert, sei aber heutzutage möglich entgegen vieler Behauptungen.
    Einige Leute tun sich schwer mit Musik.
    Die eine Frau die ich traf mit Cochlae könne jetzt wieder Intrumente unterscheiden und Musik "hören".
    Natürlich nicht so, wie im Original vor der Ertaubung, jedoch ziemlich nah dran.

    Wichtig sei:
    - dass man noch nicht lange taub sei (also weniger als ca. 3 Jahre).
    - dass schon immer viel mit Musik zu tun hatte bzw. musisch begabt sei
    - dass man seine Reha-Zeit (3-5 Wochen) gut nutzen sollte und man ggf. bis zu weiteren zwei Rehas einplanen sollte bis man wieder gut hören kann.

    Einige Leute holen den meisten an Lerngewinn innerhalb von 3 Monaten raus. Andere brauchen dafür 5 Monate.

    Ansonsten gebe es zusätzlich noch den Glücksfaktor. Nach dem Motto, der eine bekommt das CI und ist happy und profitiert ziemlich direkt/schnell und der andere müssten sich halt abstrampeln.

    Alle waren total euphorisch und zuversichtlich, dass das CI Implanatat eine reine Wonne für meine Mutter sein werde und sich zudem viel Verbesserung und weitere Optionen einstellen würde mit den weiteren Monaten. Das gelte sowohl für das Sprachverständnis wie für das Musik hören.
    Das Klischee dass man keine Musik hören könne und dass man nur eine blecherne Roboterstimme hören könne sei aus alten Zeiten.
    Meine Mutter würde relativ rasch sehr stark profitieren von einem CI. Insbesondere mit den oben erwähnten im September aufkommenden Neuheit würde sich vermutlich eine weitere Verbesserung für meine Mutter auftun mittelfristig.

    So.....das sind die Eindrücke. Meine kritischen Hinterfragungen wurden immer aus dem Weg geräumt.
    Auf die Nachfrage, wie viele CI-Implantierten sehr und hoch zufrieden mit ihren CI seien antwortete ein Arzt 90-95%. Auf die Fragen wie viele Leute sich nicht nochmal ein CI antun würden antwortete er 0.5-1.0%


    Grüße Kauz

    P.S.:
    Von dem Tinnitus Effekt abschalt/reduktions-effekt habe ich auch gehört. Ein weiterer Bonuspunkt für meine Mutter, da sie ebenfalls mannigfaltige Ohrgeräusche hat.

    Hallo Konrad,

    danke !

    Insbesondere Dein Hinweis bzgl. der Musik (Gitarre) war sehr hilfreich. Ich höre bei Dir raus, dass Du mit Deinem CI im Moment keinen Gewinn hast, was die Musik angeht.

    Was die Motivation angeht, bin ich, was meine Mutter betrifft etwas zwiespältig. Über die erste große Angst, Frust und Trauerphase über den Verlust ihres geliebten Gehörs ist sie nun hinaus.
    Auf der anderen Seite war meine Mutter eher immer ein ängstliches hyperaktives Nervenbündel, welches keinerlei Geduld hat. Das bemerkte ich auch immer bei der Hörgeräteversorgung.
    Sie hatte immer die Vorstellung "ich kaufe da was, dann hat das auch zu funktionieren". Teilweise war sie sogar so abweisend, dass ich sie immer daran erinnern musste das Programm am Hörgerät umzustellen und durchzuprobieren bis sie mich wieder in der jeweiligen Hörsituation verstand. Das ist ein chronischer Zustand, den sie sich nur sehr langsam abgewöhnen lässt.
    Verdrängung und Frust sind also immernoch vorhanden. Ob und in wie weit sie das CI als Chance begreift oder wenn es nur schleppend voran geht das als zeitverschwendung empfindet und aufgibt kann ich nicht sagen. Aber wir haben offenbar sowieso keine Alternative.
    Jedenfalls....Nur größter Leidensdruck "zwingt" sie dazu etwas für sich und ihr Gehör zu tun und sich darauf einzulassen. Angesichts vieler Umstände ist das aber für mich vollkommen nachvollziehbar. Irgendwann hatte man im Leben genug an der Backe....Ängste und Druck kann man nicht einfach abstellen.

    Mich würde noch interessieren, wie oft Du zur Nachversorgung und audiologischen Justierung (oder wie man das nennt) wieder zu deiner Klinik musstest.
    Außer der Operation und der danach stattfindenden Aktivierung/Ersteinstellung, sowie der 3-5 Wochen Reha hatte ich jetzt nicht das Gefühl vermittelt bekommen, dass ich jeden Tag wieder zum Klinikum zur Nachjustierung müsste.

    Wie genau bzw. wie oft und in welchen Abständen also muss "man" nochmal zu der Klinik?

    Grüße Kauz

    Hallo Kiras,

    danke für Deine Antwort!

    Von einer der Kliniken haben wir auch solche Prospekt-Mappen bekommen. Habe aber noch nicht alles durch.
    Das würde sowieso nicht die Aussprache mit Leuten, die bereits Erfahrungen gemacht haben für mich ersetzen.

    Neben der oben erwähnten Empfehlung für AB und den im September verfügbaren neuen Hörgeräte Kopplungstechnik bekam ich von anderer Seite auch noch eine wage andere Empfehlung für Med-el.
    Die Begründung für ein Med-el CI wäre, dass möglicherweise der Frequenzbereich besser abgedeckt sein könnte, weil das Elektrodenkabel länger und damit tiefer in den Gehörgang eingeführt werden könne.

    Desweiteren:
    Ein Arzt meinte zu mir, dass die Lernkurve in den ersten 3- 5 Monaten am größten wäre. Innerhalb dieses Zeitraums würde man am meisten lernen und profitieren. Innerhalb bzw. nach diesem Zeitraum wüsste man also was man von seinem CI erwarten könne. Der weitere Lernzuwachs bzgl. des Hörvermögens danach wäre eher marginal.

    Da Du bereits seit Nov. 2015 ein CI hast....kannst du mir sagen, ob sich diese Behauptung für Dich persönlich bestätigt hat. Oder gewinnst du immernoch Tag für Tag mehr Hörvermögen/-verständis und damit Lebensqualität hinzu?.
    Wie verhält es sich bei Dir mit dem Hören von Musik?
    Kann man etwas (Töne, Instrumente, Klangfarben, Melodien) wieder raushören und Musikstücke identifizieren oder ist Musik für Dich problembehaftet mit den CI.

    Grüße vom Kauz

    P.S.: Ein Arzt meinte dazu, dass mit der richtigen Einstellung/versorgung, CI Probanden in einer Studie (der UK Aachen) in der Lage gewesen wären Filmmusiken bzw. deren Stimmungen, auch ohne den Film zu sehen, korrekt zu identifizieren.

    Guten Tag,

    ich bin neu hier. Habe bereits etwas in diesem Forum gestöbert. Ich hoffe ich habe für meine Frage, den "richtigen" Unterbereich ausgewählt.

    Meine Mutter bereits älter, aber als Ballettlehrerin immernoch berufstätig, hat aufgrund mehrere Hörstürze auf einem Ohr (rechts) das Gehör komplett verloren.
    Das andere Ohr hat Resthörvermögen aber meist erst ab 80-100 db. Die mittleren und hohen Frequenzen haben am meisten gelitten. Die erste Hörgeräteversorgung war 2010 oder 2011. Seit Ende 2014 kam der letzte und finale Todesstoß. Seitdem ist eine halbwegs funktionierende HG Versorgung nicht mehr möglich.
    Das Sprachverständnis dümpelt irgendwo zwischen 10-40% rum. Entsprechend schlimm steht es den sozialen und beruflichen Alltag. Stress und Verantwortungsreduktion geht nicht auf knopfdruck.

    Offenbar gibt es keine andere Lösung mehr als ein CI.

    Wir waren in Frankfurter uni klinik und in Aachener uni klink. Beide sind ganz heiss darauf ein CI zu verpflanzen (vorzugsweise rechts wo nichts mehr wirklich los ist). Eigentlich darf (anscheinend) kein CI bzw. Hersteller empfohlen werden. Dennoch habe ich den folgenden Hinweis gehört (wo und von wem ist belanglos).
    Die Advanced Bionics wären wohl die Spitzenklasse/-technik.
    Desweiteren soll im September (2016) ein neues Hörgerät auf den Markt kommen von AB und seinem Hörgeräte-Joint-venture Firma (keine ahnung ob der eine den anderen einverleibt hat oder die nur zusammenarbeiten), welches dann eine neue Technik zum koppeln des CI auf der einen Seite und eines dazugehörigen Hörgeräts auf dem anderen Ohr und damit verbessertes Stereo (und damit u. a. auch Musikhören) ermöglichen soll.

    Für meine Mutter sind nicht nur die sozialen und Kundengespräche relevant (Telefonate und Kundengespräche nehme ich ihr ab). Sie legt viel Wert darauf die Musiken wieder hören zu können. Momentan hört sie wohl lediglich Rhytmus-elemente. Die höheren tönen sind ein kreischender Einheitsbrei (vieles höre sich an wie "Mickey Mouse"). Eine Akustikdecke und das ständige rumswitchen zwischen den 3-4 Programmen am Hörgerät sind ein Muss um überhaupt eine Chance zu haben etwas zu verstehen.
    Die fehlenden Elemente der Musikstücke kompensiert sie einfach damit, dass sie vornehmlich bekannte Musiken verwendet (wo sie sich den Soll-rest einfach vorstellt). Um neue Musiken für Choreographien zu finden reicht das Hörvermögen nicht aus, ganz abgesehen davon dass das Hören bzw. Verstehen bestimmt einen Faktor 5 anstrengender geworden ist. Ich denke da erzähle ich hier nichts Neues.

    Nun meine Fragen:

    -Was ist von der Aussage AB wäre Spitze und den für September angekündigten HG kopplungslösung zu halten?
    -Kann mir jemand generell etwas zu dem Ruf von AB sagen?
    -Sind die im Forum vorhandenen Kabelbruch/riss geschichten etwas was ich vor allem bei AB Produkten vorfinde?
    -Können Forumsteilnehmer, die ähnlich musikalisch engagiert involviert sind mir einen Tipp geben, welches CI sie ggf. gut/besser finden?
    -Gibt es irgendwas was ich bei der Suche nach einer "optimalen Lösung" für meine Mutter ins Auge fassen sollte?
    -Gibt es eine Klinik, die nach eurem Dafürhalten was Operation und Nachsorge/Anpassung angeht besser oder schlechter punkten kann als Andere?

    Viele Fragen...ich weiss....und vermutlich bin ich in diesem Unterforum auch nicht optimal aufgestellt. Vielleicht kann mir in diesem Fall jemand einen Stups in die richtigen Richtung geben.

    Vielen lieben Dank

    Grüße vom Kauz