Beiträge von Sunny97

    Hallo Sasel,

    hier mal ein paar Anregungen zum Packen von mir:

    In Salzuflen werden Bettwäsche und Handtücher gestellt und es gibt gegen kleines Geld Waschmaschine und Trockner, also hab ich alle 2 Wochen gewaschen und bin mit weniger Klamotten ausgekommen. Beim nächsten Mal bin ich nur so schlau, mir auch Waschmittel von zuhause mitzunehmen, statt es im Kiosk zu kaufen. Das eigene Kopfkissen würde ich auf jeden Fall auch wieder einpacken, genauso wie alles, was ich vom CI an Zubehör habe (kann dann in der Therapie erklärt und getestet werden) und ein bisschen Schreibzeug um Notizen zu den Hörerfahrungen zu machen (können bei Therapie und Einstellung helfen). An Klamotten hab ich nur Jogginghosen und gemütliche T-Shirts/Pullis, sowie Sportschuhe und Croqs und meinen Badeanzug beigehabt. Schicker als ich war trotzdem niemand :D

    LG
    Sunny

    Hallo ReCI,

    wie schnell du den Termin bekommst, hängt ein Stück weit natürlich von der Arbeitsweise deiner Klinik und deiner Krankenkasse ab.

    Bei meiner ersten OP habe ich in der MHH wohl viel Glück gehabt. Nach Abschluss der Voruntersuchungen hat die MHH bei meiner Kasse die Kostenübernahme beantragt und zwei Wochen später bekam ich einen OP-Termin, der nur zwei weitere Wochen später war. Der Termin wurde also festgesetzt, nachdem die Zusage erteilt wurde, soweit ich weiß.

    Für die zweite OP bin ich dann nach Braunschweig gewechselt und da geht die Terminvergabe von 4 Wochen nach Beantragung der Kostenübernahme aus. Hier wird der geplante OP-Termin von der Klinik direkt im Anschreiben zum Antrag fettgedruckt genannt, damit eine entsprechend schnelle Bearbeitung der Kasse erfolgt. Mein Erstgespräch in Braunschweig hatte ich am 30.08., der Antrag ging nach Abschluss der Voruntersuchungen Mitte September raus mit dem Verweis auf den OP-Termin am 20.10. und an dem Termin konnte die OP auch erfolgen, weil die Kasse eine Woche zuvor die Kostenübernahme zugesagt hat.

    Du siehst also, dass es wirklich auf die jeweilige Klinik ankommt. Frag morgen beim Hörzentrum einfach mal nach, wie es da gehandhabt wird.

    LG
    Sunny


    Wenn ich die Reha von der Beihilfekasse genehmigt bekomme, wird es Bad Salzuflen werden, da ich grundsätzlich nur innerhalb NRW zur Reha darf.
    Dass dort viel Sport gemacht wird, habe ich schon öfters mitbekommen- das kommt mir sehr entgegen aufgrund der Gleichgewichtsprobleme. :thumbup:

    Für Schwindel-Patienten gibt es in Bad Salzuflen auch ganz gezielte Trainingseinheiten, die auf die Problematik abgestimmt sind. Ich habe daran zwar nicht selbst teilgenommen, aber bei anderen Patienten mitbekommen, dass extra derartige Termine auf dem Plan standen.

    LG
    Sunny

    Hallo SaSel,

    wenn ich mir deine Einschränkungen bei der Wahl einer möglichen Reha-Klink so durchlese, würde ich sagen, dass du Glück im Unglück hast ;) ich habe Anfang diesen Jahres (pünktlich zum ersten Jahrestag der CI-OP) eine 5-wöchige Reha in Bad Salzuflen gemacht und würde sagen, dass du dich nicht mit einer Argumentation plagen musst, warum du deine Reha in einem anderen Bundesland machen solltest, weil dir in NRW eine sehr gute Klinik zur Verfügung steht.

    Meine Erfahrungen in Bad Salzuflen waren durchweg positiv und ich hatte ursprünglich schon bei meinem Abschied dort angekündigt, dass ich wieder komme, wenn das zweite Ohr auch versorgt ist.

    Das Behandlungsspektrum deckt dort nicht nur das CI ab, sondern generell Hörstörungen, Tinnitus und Gleichgewicht. Wäre also in deinem Fall mit dem Ohren-Burnout und den Gleichgewichtsproblemen, meiner Einschätzung nach, ein kompetentes Team für dich. Meine Erfahrung ist auch, dass die Mitarbeiter sehr auf ihre Patienten eingehen und sich um den ganzen Menschen kümmern, also nicht nur ihr Programm runterspulen. Neben der Hörtherapie, den Einstellungen und der Audiotherapie gibt es bei Bedarf auch psychologische Betreuung.

    Was mir besonders wertvoll war, war allerdings, dass ich ein paar Wochen Zeit hatte, in denen ich mich fernab von allem auf mich, meine Probleme, meine Wünsche, meine Pläne und natürlich auf mein CI konzentrieren konnte. So eine Konzentration erreicht man selbst durch lange AU zuhause einfach nicht. Ich habe mich dabei auch sehr gut aufgefangen und unterstützt gefühlt und konnte dadurch erst zu der Hörleistung und dem Vertrauen in meine Hörleistung kommen, die ich brauchte um mich an das zweite CI zu wagen.

    Was die lange AU angeht... ich habe mit meinem Gewissen auch gehadert, schon wieder und bewusst für mehrere Wochen auszufallen, aber die Gesundheit geht vor! Versuch einmal, für dich selbst die Frage nach dem Nutzen einer Reha unabhängig von dem damit verbundenen Ausfall zu betrachten und für dich selbst zu klären, ob du das brauchst. Und wenn die Antwort Ja lautet, bringt es auch bei der Arbeit langfristig für alle mehr, wenn du dir diese Zeit nimmst. Das habe ich von meinen Kollegen und meinem Chef auch zu hören bekommen, wenn ich dank meines übergroßen Pflichtbewusstseins gezögert habe und sie haben recht.

    Wenn du noch konkretere Fragen hast, melde dich gerne und ich versuche, sie dir zu beantworten.

    Liebe Grüße
    Sunny

    Hallo,

    dann will ich auch mal ein kleines Update von mir schreiben, für diejenigen, die sich vielleicht mal an diesem Thread orientieren wollen, weil ich meine Situation vor der 2. OP ja auch hier geschildert habe.

    Meine zweite OP habe ich mittlerweile hinter mir und soweit gut überstanden. Meine Halswirbelsäule hat den Eingriff ein bisschen übelgenommen und sorgt manchmal für ein wenig Schwindel, aber das sollte mit manueller Therapie schnell in den Griff zu kriegen sein und ist diesmal die einzige Nebenwirkung. Geschmack, Gesicht und Gleichgewichtsorgan sind heile geblieben und es muss nur noch alles in Ruhe heilen.

    Durch die zweite OP habe ich meine Hörreste diesmal nicht komplett verloren, wie es scheint. Es klingt vielleicht komisch, aber ich kann mich auf dem frisch operierten Ohr noch selbst hören, die Geräusche aus meiner Umgebung aber nicht. Liegt vielleicht auch daran, dass noch alles abheilen muss, das wird sich zeigen. Für die Außenwahrnehmung kann man mich zurzeit wohl auch links als taub betrachten.

    Dadurch habe ich für mich festgestellt, dass ich nicht wirklich wahrnehmen konnte, wie sehr sich mein CI-Hörgefühl auch vom Klang her an den tatsächlichen Klang von Stimmen und Geräuschen angepasst hat bevor ich meinen Hörrest links (temporär?) verloren habe. Ich habe das Gefühl, dass da ein dumpfes "künstliches" Hören ist, das aber von einem Klang begleitet wird, der sehr stark an das anlehnt, was ich aus meinen "natürlichen" Hörzeiten als den tatsächlichen Klang abgespeichert habe. Mein Gehirn scheint schon weiter zu sein, als ich es ihm zugetraut hätte und es kann sich in Zukunft vielleicht auch gezielter weiterentwickeln, weil das linke Ohr nicht mehr so sabotiert wie bisher. Wie groß die Herausforderung dadurch wird, dass mein Hörrest sich links nicht, wie erwartet und eigentlich auch erhofft, komplett verabschiedet hat, muss sich noch zeigen, aber ich bin optimistisch, dass sich das durch gezieltes Üben und ein schnelles Überflügeln des Hörrests mit dem CI regeln lassen wird.

    Es ist klar eine Umstellung für mich, dass das linke Ohr jetzt fehlt und es wird nochmal eine Umstellung sein, wenn ich Mitte November dann auch links meinen SP tragen darf, aber ich würde jetzt schon eindeutig sagen, dass ich mehr Angst vor Verlust hatte als tatsächlichen Verlust. In der Übergangszeit ist die Kommunikation natürlich erstmal schwieriger geworden, aber ich habe weniger Probleme als befürchtet und kann mir jetzt realistischer vorstellen, dass es durch den SP auf der linken Seite bald besser werden kann als vor der OP.

    Mein Fazit ist daher, dass ich froh bin, dass ich mich nicht von meiner Angst habe beherrschen lassen, sondern mich bewusst darüber hinweggesetzt habe. Für mich war es die richtige Entscheidung, mich auf die positiven Erfahrungen mit dem rechten Ohr zu konzentrieren, das Vertraute loszulassen und Neues zu wagen um mehr Lebensqualität zu erreichen. Ob diese Art der Konfrontationstherapie zum Bewältigen von Ängsten das richtige ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.

    Dass ich noch vor der EA schon so sehr dieses gute Gefühl habe, macht mir Mut für mein Abenteuer mit 2 CIs und vielleicht kann ich mit meinem Beitrag hier diesen Mut ein wenig teilen. Das würde mich jedenfalls freuen, weil ich selbst hier so viel Mut aus den Berichten anderer Blechohren ziehen konnte.

    Liebe Grüße
    Sunny

    Herzlich Willkommen Serge!

    Dann liegen wir demnächst also zusammen unter dem Messer, nur dass es bei mir die zweite OP und das linke Ohr ist ;) alles Gute für die OP und ruhige Nerven bis dahin wünsche ich dir!

    Liebe Grüße
    Sunny

    Hallo Christina,

    da drücke ich dir mal extra fest die Daumen, dass sich das mit der Zyste von selbst regelt und keine weitere OP notwendig sein wird!!!

    Was das Haare waschen angeht: Hast du jemanden, der dir dabei helfen kann? Wenn du dich in die Dusche beugst und dir dabei ein Handtuch oder einen ausgewaschenen Joghurtbecher o. ä. über die Narbe hältst, kann dir jemand anders vorsichtig die Haare waschen und du fühlst dich direkt um einiges besser. Mein Mann durfte mir so nach meiner ersten OP die Haare waschen und das hat gut geklappt und gut getan.

    Vielleicht wäre ein frisch gewaschener Kopf zumindest eine kleine Aufmunterung für dich während der Wartezeit.

    Liebe Grüße
    Sunny

    Ja, ich bin da in einem Hotel gelandet, besser gehts nicht, eben bei der richtigen Krankenkasse....
    Gruß Norbert

    Die erste Nacht durfte ich aufgrund eines Versehens vom DHZ auch noch im Vier-Sterne-Hotel verbringen und dann durfte ich selbst schauen, dass ich den Umzug ins vollbelegte Vier-Bett-Zimmer irgendwie gemacht kriege... damit war ich aus der Gruppe isoliert, von Teenie-Party im Zimmer terrorisiert, aber garantiert nicht konzentriert ;) war wohl dumm gelaufen und angeblich das erste Mal, dass sowas passiert, aber wenn man so ein Theater abbekommt, dämpft das natürlich die Begeisterung.

    LG
    Sunny

    Da ich selbst meine erste OP in der MHH hatte und zur Nachsorge beim DHZ war, möchte ich mich bezüglich Hannover auch einmal zu Wort melden:

    Ich will die fachliche Kompetenz der MHH und vom DHZ definitiv nicht kleinreden, aber für mich hat sich das nach der Anfangseuphorie ganz schnell wie ein riesengroßes Fließband angefühlt auf dem ich nur eine winzig kleine Nummer bin. Vielleicht läuft es anders, wenn Kinder operiert werden, aber es bleibt der relativ sterile Charakter aus meiner Sicht. Für meine zweite OP bin ich deshalb zur Holwede-Klinik in Braunschweig gewechselt und die wiederum kooperiert bezüglich Reha zwar auch mit einer Klinik in Hannover, aber nicht mit der MHH, sondern mit dem CIC Hirte. Da hatte ich am Freitag mein "Vorstellungsgespräch" und bin absolut begeistert. Diese Klinik kann ich, gerade wenn ein Kind betroffen ist, von ganzem Herzen empfehlen, weil das Konzept und auch die Einrichtung meiner Meinung nach dahingehend aufgebaut wurde, dass man sich wohlfühlen kann.

    Im DHZ kann es einem z. B. je nach Krankenkasse passieren, dass man zur Erstanpassung auch auf einem vollbelegten 4-Bett-Zimmer landet, während im CIC grundsätzlich jeder ein eigenes Zimmer hat. Diese Zimmer sind dann auch keine Krankenzimmer im klassischen Sinn, sondern es gibt drei Wohnhäuser mit mehreren Schlafzimmern, die alle so aufgebaut sind, dass ein Kind mit bis zu zwei Erwachsenen problemlos untergebracht sind und über eine eigene kleine Nasszelle verfügen.

    Im DHZ habe ich bisher nur eine kleine Ecke im Wartezimmer gesehen, in der die Kleinen spielen können, während es im CIC nach meiner Zählung mindestens 4 Spielzimmer und einen Spielplatz gibt. Die braucht man dort allerdings auch dringender, weil es nicht nach dem Schema läuft, dass man alle paar Monate mal einen Termin hat bei dem mal kurz die Einstellung und das Sprachverständnis geprüft wird, sondern es werden immer 3 Tage eingeplant, bei denen neben dem Hörtest und der Einstellung der Technik auch ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt wird: Es gibt bei jedem Termin ein psychologisch geführtes Gruppengespräch, verschiedene Trainingsgruppen bezüglich Gleichgewicht, Konzentration u. ä. und es wird nach Kräften immer etwas Besonderes angeboten, was man gemeinsam unternehmen kann.

    Die Leiterin des CIC hat sich knapp 1,5 Stunden Zeit genommen um mit mir alles für meine Reha zu besprechen und mir die Klink zu zeigen. Damit hat sie sich gefühlt beim ersten Termin schon mehr Zeit genommen, als die MHH in den ganzen 1,5 Jahren, die ich dort in Behandlung war. Und soweit ich das sehen konnte, ist alles sehr umsichtig konzipiert worden damit man sich ganz auf den eigenen Fortschritt konzentrieren kann.

    Im Endeffekt ist das aber natürlich nur meine Meinung und keine objektive Feststellung, also muss jeder für sich selbst wissen, welche Klinik er oder sie wählt. Falls es von Interesse ist, kann ich aber gerne versuchen, den Vergleich DHZ und CIC Hirte noch genauer darzustellen, wenn ich die ersten Rehatermine im CIC dann auch tatsächlich absolviert habe und weiß, ob es wirklich so gut läuft, wie es bisher klingt.

    Liebe Grüße
    Sunny

    Gern geschehen, Flocke, und eine Info geb ich dir gleich noch mit dazu ;) wenn du verschiedene Stimmlagen verschieden gut verstehst, liegt das wahrscheinlich an der Einstellung des SP und kann durch die weiteren Einstellungen in der Reha besser werden. Ich konnte mich jedenfalls nach der Reha auf einmal mit einem Kollegen gut unterhalten, dem ich vorher schon mal sagen musste, dass es mir leid tut, aber seine Stimmlage und mein Ohr passen einfach nicht zusammen.

    LG
    Sunny

    Ich weiß ja nicht, wie es beim Oticon ist, aber bei Medel gibt es für die Aktivierung der T-Spule, also der induktiven Verbindung die Taste T. Musst du vielleicht neben dem richigen Programmknopf noch eine weitere Taste drücken?

    LG
    Sunny

    Also ich habe keinen CimPilot, dafür aber ein iPhone 7 und kann deshalb sagen, dass die Nutzung von Kopfhörern auch beim iPhone 7 problemlos möglich ist. Als Standard-Zubehör gehört zu dem Handy ein kleiner Adapter mit dem einen kleinen Kopfhörer-Stecker am iPhone 7 genauso anschließen kann, wie das Ladekabel. Bei dicken Steckern müsste man dann vielleicht noch einen zweiten Adapter benutzen um vom dicken Stecker auf den dünnen zu kommen, falls es das gibt. Wenn das also der einzige Grund ist, der gegen ein iPhone 7 spricht, musst du nicht deshalb das 6er nehmen.

    Hallo WiLa,

    mir scheint, wir haben viel gemeinsam ;) ich bin auch vor lauter Arbeit längst nicht so fleißig hier, wie ich wollte und ich bin auch einseitig versorgt. Mein linkes Ohr gibt auch nicht mehr viel her, weshalb es bei mir von Anfang an eine Frage der Zeit war bis zur zweiten OP.

    Ich denke, auch bei der zweiten OP ist es wichtig, dass man sich ganz einfach bereit dafür fühlt. Nachdem ich mit dem CI schnell Fortschritte gemacht habe, hatte ich diesen Punkt schnell erreicht, aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

    Meine aktuelle Situation ist, dass mein unversorgtes Ohr wohl für den Klang zuständig ist und nicht mehr viel Sprachverständnis liefert. Die Kombination mit dem CI hat für mich gefühlt im Alltag sehr viel gebracht, langfristig würden mir 2 Blechohren aber sehr viel mehr bringen, denke ich. Ein Stück weit ist es ja so, dass das natürliche Hören links die Entwicklung vom CI-Hören rechts nicht unbedingt begünstigt, weil mein Hirn versucht über die vertrauten Signale von links klar zu kommen um sich die Arbeit zu sparen, sich immer mehr an die neuen Signale von rechts zu gewöhnen. Das ist zumindest einer der Gründe, warum ich die zweite OP nicht so auf die lange Bank schieben wollte, wie es die MHH machen wollte.

    Nachdem ich Anfang des Jahres in Reha war, stand ich quasi zwischen zwei Kliniken, weil die Reha-Klinik die zweite OP empfohlen hat und die MHH das am liebsten mindestens auf nächstes Jahr verschoben hätte. Es kommt bei mir hinzu, dass ich mich mit der MHH sowieso nicht mehr wirklich wohlgefühlt habe, weshalb ich dann natürlich geneigt war, der Reha-Klinik zu glauben. Die Konsequenz, die ich für mich daraus gezogen habe, ist ein Wechsel der Klinik von Hannover nach Braunschweig, wo ich Ende August mein Erstgespräch hatte. Das Gefühl bei der Braunschweiger Klinik war auf Anhieb bei Weitem besser als in Hannover und die Aussage der Ärztin lautete: Ich kann sie in vier Wochen operieren, wann wollen Sie einen Termin?

    Ich weiß nicht, ob ich das noch vorhandene natürliche Hören noch eine Weile behalten sollte um das rechte CI zu unterstützen, aber ich weiß, dass ich nicht ewig so tief im Thema CI bleiben will. Ich sehne den Moment herbei, wo ich beide Ohren versorgt und mich damit im Alltag angekommen weiß. Und ich will auch nicht mehr ewig Zeit haben bis zur OP, weil ich dadurch nur Gelegenheit künstlich Ängste aufzubauen. Angst, vor der kompletten Gehörlosigkeit, die mich erwartet. Angst, ob mein Gleichgewichtsorgan auch beim zweiten Mal unbeschadet davon kommt, sodass es sich für mich doch noch lohnt, einen Führerschein zu machen. Angst, ob ich nach der OP zurecht kommen werde, nur noch mit dem CI-Ohr. Je länger ich Zeit habe, darüber nachzudenken, desto schlimmer wird es werden und das will ich mir nicht antun. Ich will leben und ich habe das Gefühl, dass ich langfristig mit 2 CI eine ganz andere Lebensqualität haben werde und auch viel bessere Möglichkeiten mir ein soziales Leben aufzubauen, mit dem ich glücklich bin.

    Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe mich entschieden und werde am 20.10. mein zweites CI erhalten. Damit liegen zwischen meinen beiden OPs 1 Jahr und acht Monate, von denen aber ca. ein halbes Jahr den Umständen mit den verschiedenen Kliniken geschuldet ist und nicht mir. Aber das ist nur mein Weg und du musst für dich selbst herausfinden, ob du dich mit der Vorstellung eines zweiten CI schon wohl fühlst oder ob du noch eher Angst davor hast. Ich hoffe, ich konnte dir mi meinem Roman ein bisschen helfen.

    LG
    Sunny

    Sunny, ja da steht Bad Salzuflen. Vielleicht ist in meiner Wunschklinik so kurzfristig kein Platz frei? Erst mal nachfragen. Wiederspruch werde ich wohl nicht einreichen und dann gerne nach Bad Salzuflen fahren.

    Fünf Wochen??? 8| Da wird man ja wohl gefragt !?
    Vielen Dank für die Packtipps ;)

    Gruss Flocke

    Hallo Flocke,

    die Rentenversicherung kümmert sich manchmal einfach nicht darum, was der CI-Patient wünscht/beantragt. Ohne Widerspruch gehe ich mal davon aus, dass du nach Bad Salzuflen fahren wirst. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt und würde sagen, dass es keine schlechte Wahl ist.

    Wenn ich mich recht entsinne wird in der zweiten Woche bei der Visite oder bei einem Gespräch mit dem Arzt/der Therapeutin darüber gesprochen, ob eine Verlängerung der Maßnahme Sinn machen würde. Auf jeden Fall wird ohne dein Zutun und deine Zustimmung keine Verlängerung bei der Versicherung beantragt. Nach meiner eigenen Erfahrung (die auch meine Mitpatienten geteilt haben) würde ich dir aber zumindest raten, für eine Verlängerung offen zu sein. Die erste Woche vergeht damit gefühlsmäßig anzukommen, Orientierung zu entwickeln und bei den einzelnen Anwendungen herauszufinden, was das Richtige für einen ist (du hast Mitspracherecht und kannst wählen/abwählen). Ab der zweiten Woche läuft es dann erst so richtig. Wenn man darauf besteht, nur 3 Wochen zu bleiben, geht es dann in der dritten Woche schon in die Abschlussgespräche und -untersuchungen über. Klingt nicht unbedingt nach viel Zeit für Fortschritte, finde ich, wo doch so kurz nach der EA noch so viel Potenzial vorhanden sein dürfte.

    Zumindest für mich war die Reha eine wertvolle Auszeit vom Alltag und von dem Anspruch "normal" zu funktionieren, eine einmalige Gelegenheit mich einmal auf mich und meine Ohren zu konzentrieren und meine Akkus aufzutanken. Deshalb habe ich die angebotenen zwei Wochen mit Kusshand genommen und die größten Fortschritte auch in der dritten und vierten Woche gemacht. Aber ich will dir da naturlich auch nicht reinreden, nur einen Denkanstoß geben.

    Wenn du noch Fragen zur Reha oder zur Klink hast, einfach melden.

    LG
    Sunny

    Wenn du deinen Bescheid von der Rentenversicherung hast, müsstest du doch eigentlich schon wissen, wo du deine Reha machen wirst ?( bei mir stand im ersten Bescheid drin, dass mir eine Reha in Bad Berleburg genehmigt wurde. Nach erfolgreichem Widerspruch bekam ich dann den gewünschten Bescheid für Bad Salzuflen (wo ich übrigens sehr zufrieden war ;) ).

    Nach meiner Erfahrung würde ich dazu raten, beim Packen nicht von 3 sondern von 5 Wochen Aufenthalt auszugehen (bezüglich Medikamente, Batterien, etc.), weil ich im Endeffekt niemandem begegnet bin, bei dem es bei 3 Wochen geblieben ist. Meist wurden es 5 Wochen und die fand ich auch für mich ideal. Dann würde ich gucken, inwiefern man online Angaben finden kann, was von der Klink gestellt wird. In Salzuflen wurden Bettwäsche und Handtücher gestellt und es gab gegen kleines Geld Waschmaschine und Trockner, also hab ich alle 2 Wochen gewaschen und bin mit weniger Klamotten ausgekommen. Beim nächsten Mal bin ich nur so schlau, mir auch Waschmittel von zuhause mitzunehmen, statt es im Kiosk zu kaufen. Das eigene Kopfkissen würde ich auf jeden Fall auch wieder einpacken, genauso wie alles, was ich vom CI an Zubehör habe (kann dann in der Therapie erklärt und getestet werden) und ein bisschen Schreibzeug um Notizen zu den Hörerfahrungen zu machen (können bei Therapie und Einstellung helfen). An Klamotten hab ich nur Jogginghosen und gemütliche T-Shirts/Pullis, sowie Sportschuhe und Croqs und meinen Badeanzug beigehabt. Schicker als ich war trotzdem niemand :D

    Ich hoffe, damit ist dir geholfen, sonst frag gerne noch genauer nach. Das ist so das, was mir spontan eingefallen ist.

    LG
    Sunny

    Ich finde diese Antwort irgendwie doof....
    Wenn man alles mit macht kann man doch trotzdem Nachteilsausgleich in Anspruch nehmen.

    Gesendet von meinem SM-A520F mit Tapatalk

    Wieso sollte man einen Nachteilsausgleich bekommen, wo man keinen Nachteil hat? ?(
    Nicht falsch verstehen, ich bin froh für jeden Nachteilsausgleich, der mit meiner Schwerbehinderung einhergeht und ich würde keinen ablehnen, auch wenn ich seinen Sinn nicht verstehe. Mir ist auch die grundsätzliche Wichtigkeit und der große Wert von Nachteilsausgleichen bewusst.

    Aber in dem Fall, in dem ich keinen Nachteil habe, kann ich mich schlecht beschweren, dass der nicht vorhandene Nachteil nicht ausgeglichen wird, oder?

    Mir wurde das Problem in der Reha in Bad Salzuflen recht gut erklärt, wie ich finde: Das Gehirn ist ein Gewohnheitstier und greift so lange auf die gewohnten Signale (natürliches Hören) zurück, wie es möglich ist. Dabei ist es dem blöden Ding leider auch egal, welche Qualität diese Signale aufweisen. Es wird erst einmal alles da raus geholt, was geht und erst wenn darüber hinaus noch Informationen benötigt werden, prüft das Hirn, ob man aus den komischen neuen Signalen (CI-Hören) etwas Brauchbares herausfiltern kann. Je besser also das nicht versorgte Ohr hört, desto schwerer tut sich das Gehirn damit, im Alltag das CI-Hören zu lernen.

    Wenn ich mein Blechohr gezielt trainieren will, mache ich das deswegen auch immer über den Direktzugang vom SP, damit ich sicher sein kann, dass es auch etwas bewirkt. Während der Reha habe ich 5 Wochen lang das linke Ohr mit Wachs verstopft um die Konzentration auch im Alltag zu verbessern, aber wirklich abdichten kann man das Ohr nicht. Ein bisschen kommt immer durch, selbst bei einem Ohr, das ebenfalls versorgt werden soll... in dem Sinne freue ich mich schon darauf, wenn das zweite Ohr irgendwann auch operiert ist und ich konzentriertes Training jederzeit einfach dadurch erreichen kann, dass ich auf einer Seite den SP ablege.

    Liebe Grüße
    Sunny