Ich danke euch sehr für eure Erfahrungen und auch lieben Worte. Und ich bin wirklich froh, dass, so wie es aussieht, die meisten wohl doch ganz gut zurecht kommen mit ihren CIs.
Ich habe schon mal eine Mail an den NDR geschrieben und darum gebeten, die Hintergrundmusik bei Nachrichten, Verkehrsfunk und Moderation wegzulassen. Denn bei NDR 2 ist das deutlich penetranter. Die Antwort war, das würde der Attraktivität des Programms steigern. Was soll man zu so einer Antwort sagen?
Na super.
Ich hatte tatsächlich auch schonmal darüber nachgedacht, eine Mail an den Radiosender (hier SWR3) zu schreiben, ob ihnen das eigentlich bewusst ist, dass durch diese Musikuntermalung viele Schwerhörige wohl kaum was verstehen werden. Andererseits war es aber auch nur eine Mutmaßung von mir. Mal abwarten was mein Sohn irgendwann dazu sagt...
Aber schön, wenn es Radiosender gibt, wo das zumindest sehr dezent ist.
Ich habe durch unsere Frühförderung einen 13-jährigen Jungen kennengelernt, der gehörlos geboren wurde und 2 CIs hat. Er spricht vollkommen normal, wenn man es nicht wüsste, würde man nie auf die Idee kommen, dass mit seinem Gehör was nicht stimmt. Klar ist das nicht bei allen so, aber es macht zumindest Mut, wenn man sieht, bzw. hört, was alles möglich ist.
Es freut mich sehr, dass viele geschrieben haben, dass sie gerne Musik hören und auch, dass sie "wie früher" klingt. Das hatte ich so jetzt tatsächlich nicht erwartet, ich hatte tatsächlich befürchtet, dass für viele Musik einfach nur "unangenehmer Lärm" sein könnte.
Ich selbst bin ein sehr musikalischer Mensch, spiele selbst ein Instrument, ich habe nach der Diagnose meines Sohnes wochenlang geweint, u. a. weil ich dachte, dass er niemals die Schönheit von Musik wird wahrnehmen können. Aber klar, vielleicht hätte er ja auch gar kein Interesse an Musik, insbesondere nicht an "meiner" Musik, wenn er normalhörend wäre.
Aber selbst Musik hört man ja nicht nur, den Rhythmus fühlt man ja eher - sofern man dafür begabt ist. Und es gibt ja schließlich genug Normalhörende, die keinerlei Rhythmusgefühl haben.
Ich werde meinem Sohn einfach immer wieder Musik anbieten, weiterhin selbst musizieren, sollte er von sich aus Interesse zeigen, dann würde ich das natürlich sofort sehr unterstützen, falls er mal ein Musikinstrument erlernen möchte. Aber wenn nicht, dann ist das auch vollkommen in Ordnung. Dann wird er sicherlich ein anderes Interesse und eine andere Begabung haben, die ich fördern kann.
Wenn ich mir vorstelle, dass Hören mit CI ungefähr so ist, wie als Normalhörender durch ein Telefon zu hören, meint ihr das könnte hinkommen? Das ist nicht ganz so deutlich wie im original, es werden nicht alle Frequenzen so exakt übertragen, Stimmen kann man nicht so gut unterscheiden. Und wenn es beim Telefonieren Hintergrundgeräusche gibt, ist das Verstehen auch schwierig. Würdet ihr sagen, das kann man vergleichen?
Achja, weil einige geschrieben haben, ich werde nie wissen, wie es ist, mit einem CI zu hören...
Ja, ich habe glücklicherweise bis jetzt noch ein tadellos funktionierendes Gehör. Aber wenn ich eines gelernt habe in den letzten Monaten, in denen ich mich mit der Thematik beschäftige, dann wohl, dass im Prinzip jeder Mensch zu jeder Zeit relativ plötzlich ertauben kann. Und von daher... wer weiß...