Die MNB von smile by ego waren nie als echtes Äquivalent der Masken gedacht, sondern sie soll den Luftstrom in dem Fall nach unten ablenken. Nur wohin die Aerosole sich verteilen, wenn sie nach unten abgelenkt wurden, war nicht bekannt. Das konnte man auch auf dem Video der Betreiber sehen. Sie waren aber eine echte Alternative zu den Gesichtsvisiere und ähnliche Gegenstände: zu Einem leicht und zu Anderem hat man als Träger freie Sicht, was ganz wichtig ist. Die Visiere spiegelten wie verrückt, was zur Folge hatte, dass manche die Visiere schräg aufsetzten, wodurch die Unterkante auf der Mundhöhe befand.
Durch das Verdecken des Mundes durch die Masken schneidet man einen Kommunikationsweg ab: die visuelle Kommunikation, hier das Mundbild und die Mimik. Beides sind für Hörgeschädigte sehr essentiell, denn mit ihnen hat man eine Kommunikation auf Augenhöhe. Bereits im März und April erschienen vor allem auf Eigeninitiative Masken mit Sichtfenster, so dass man trotz Maske den Mund sehen konnte. Leider beschlugen sie relativ schnell und ein Seifenfilm verhinderte ein zu schnelles Beschlagen, musste aber von Zeit zur Zeit aufgefrischt werden. Es gibt bis heute keine Maske, die einerseits transparent ist und andererseits sich nicht beschlägt. Die ausgeatmete Luft ist körperwarm und hat eine relative Feuchtigkeit von 100%. Sobald die mit Wasser gesättigte Luft abkühlt, bilden sich Kondensate. Normalerweise vermischt sich die ausgeatmete Luft sofort mit der Umgebungsluft, so dass nur unter Extrembedingungen eine Atemwolke sichtbar ist. Die Feuchtigkeit des Atemluftes muss schnellstmöglichst abgeleitet werden, was durch die Filter aber verhindert wird. Hier stoßen somit zwei physikalische Effekte, Transparenz und Luftfeuchte, die technisch nicht gleichzeitig bewältigt werden kann.
Es besteht außerdem die reale Gefahr, dass der Umgang zwischen den Menschen durch die Masken eisiger wird. Dies geschieht bereits.
Für Gehörlosen ist die Kommunikation durch die Masken sehr stark beeinträchtigt. Dass die Sozialministerien für Hörgeschädigen aufgrund ihrer Einschränkung eine Befreiung vom Tragen der Masken gewähren, ist nur ein kleiner Trost. Für den Dauer des Gesprächs muss der Gesprächspartner die Maske abnehmen, damit der Hörgeschädigte vom Mund absehen kann. Leider ist dies nicht selbstverständlich, denn manche weigern sich kategorisch, die Maske abzunehmen. Aus Überängstlichkeit wird dem Hörgeschädigten Respekt verweigert und als Menschen zweiter Klasse abgestempelt. Ebenso respektlos ist, wenn man in so einem Fall gezwungen wird, auf Stift und Papier sowie Sprachapp auszuweichen. Es ist eine pure Diskriminierung.
Ganz anders ist es, wenn trotz vorhandenem Mundbild eine Verständigung schwierig ist und Stift und Papier zur Hilfe genommen werden muss.
Infektionsprophylaxe und Kommunikation im Einklang zu bringen, ist nicht einfach. Es ist eine Frage der Priorität.
Ich persönlich werde nach wie vor darauf bestehen, dass man zur Kommunikation die Masken abnimmt und auf den Abstand achtet, denn: "Ohne Mundbild keine Kommunikation auf Augenhöhe".
Sollte der Fall eintreten, dass mir im Gespräch gegenüber die Maske nicht abgenommen und Abstand eingehalten wird und stattdessen mir schriftlich kommuniziert wird, so werde ich ebenfalls zurückschreiben, obwohl ich reden kann.