Hallo,
ich habe eine ähnliche Hörbiografie. Bekam mit 40 die ersten HGs , durch Hörstürze wurde es immer schlechter bis ich links fast taub war. Ich habe eine gut informierte HNO Ärztin die mir zum CI riet. Ich konnte mich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht dazu entschließen. Mit dem rechten Ohr konnte ich zumindest noch telefonieren. Nachdem ich rechts dann einen weiteren Hörsturz bekam, war ich hörtechnisch ganz unten. Mein Mann musste als Dolmetscher her, da ich in Gesprächsrunden nichts mehr verstand.
Das war der Zeitpunkt, mich doch näher mit dem CI zu befassen. Ich ging in die HNO Klinik, ließ die Voruntersuchungen machen und wurde dort sehr ausführlich von der zuständigen Oberärztin informiert. Zusätzlich ging ich zu einem Ehepaar, die beide CIs hatten und habe einen Nachmittag lang alle Fragen gestellt, die mir auf der Seele lagen. Zu dem Zeitpunkt gab es in der Nähe keine SH Gruppe.(seit 3 Jahren jetzt schon)
Das ist jetzt 5 Jahre her, denn kurz darauf bekam ich mein erstes CI. Vor einem Jahr dann das zweite. Ich bin jetzt 60 Jahre.
Das neue Hören zu lernen bedarf Zeit, aber zur Nachsorge gehören ja auch Rehamaßnahmen, die Hörübungen und Anpassungen einschließen.
Die Hörschwäche liegt dazu noch bei uns in der Familie. Mein Vater war zu dem Zeitpunkt meiner ersten OP auch schon hochgradig schwerhörig(>80) und als er den positiven Erfolg meines neuen Hörens mitbekam, ließ er sich in seinem hohen Alter auch implantieren. Es war eine gute Entscheidung, denn wir zwei "Blechohren" können wieder entspannt miteinander telefonieren.
Die Entscheidung kann einem keiner abnehmen, aber Information und Gespräche mit Betroffenen sind wichtig.
Alles Gute und liebe Grüsse
Luisa