Beiträge von andressen

    Hallo,
    Hörgerätebatterien sind ja "Zink-Luft" Batterien. Jeder kennt das Klebesiegel, das auf den Batterien klebt. Das hält zunächst die "Luft"von den Batterien fern -und der chemische Prozess in den Batterien steht still. Zieht man das Klebesiegel ab, kommt Luft in die Batterien und durch einen chemischen Prozess wird Strom erzeugt. Die Hersteller können nun durch die Größe der Bohrungen und Dichte von in der Batterie verbauten Membranen die Geschwindigkeit etwas steuern, mit der dieser Prozess abläuft. CI-Batterien sind gegenüber "normalen" Batterien für die Abgabe höherer Ströme ausgelegt, also einen "schnelleren Pozess", daher halten sie kürzer, haben etwas weniger Kapazität, können aber zuverlässig höhere Ströme liefern. "Normale" Hörgerätebatterien sind für geringere Ströme ausgelegt, haben also einen "langsameren Prozess, meist weniger oder kleinere Lüftungsbohrungen,eine längere Leistungsdauer.

    Verwendet man nun eine "normale" Hörgerätebatterie in einem CI kann folgendes passieren: der chemische Prozess stellt eine vom chemischen System vorgegebene Spannnug bereit, die meist zwischen 1,4V und 1,25 Volt liegt. Dabei kann sie einegewissen Stromstärke bedienen. Ist nun ein Gerät mit einer hohen Stromaufnahme, also niedrigem Widerstand an der Batterie, kommt die Batterie mit der Stromlieferung nicht hinterher und die Spannung bricht ein. Kennt man vielleicht aus der Küche: der Wasserkocher wird angeschaltet und das Licht wird kurz etwas dunkler - das ist dann ein Zeichen für einen zu kleinen Durchmesser der Kupferadern bei den Stromleitungen - kein Problem des Energielieferanten. Nach einem solchen Einbruch der Spannung ist die Batterie meist nicht "leer" sondern der chemische Prozess braucht eine Wele,bis die Spannung wieder aufgebaut ist -bis zum nächsten Einbruch. Es ist also vom "Stromhunger" und der Batterieauslegung abhängig, ob eine Batterie für das CI taugt. Ist das CI genügsam und fordert keine Spitzenströme ab,dann kann eine "normale Hörgerätebatterie" für den Betrieb ausreichend sein. Geht das nicht, muss man auf High-Drain Battrerien ausweichen.

    Für diese High-Drain oder auch CI Batterien gibt es nach meinem Wissen drei Hersteller: Powerone (Deutschland) Rayovac (UK/USA) und ZeniPower (China). Bei einem spontanen Geruchsvergleich habe ich übrigens keinen Unterschied feststellen können. Vielleicht könnte man damit bei Wetten-dass auftreten: Batterien erriechen :)

    In Bezug auf die Batterien habe ich übrigens ein ähnliches Verhältnis, wie zu einer Diesel für mein Auto. Ich würde mir von VW nicht sagen lassen, dass ich nur bei Shell tanken darf und auch nur V-Power. Es gibt noch HG-Akustiker, die ihren Kunden analog interessante Geschichten erzählen und die oft ältere Kundschaft verunsichern - das sind jedoch mittlerweile Ausnahmen. Es hat schon sein Gutes, dass Hörgeräte- und CI-Batterien nach internationalen Normen und Standards gefertigt werden. Es wirkt Monopolisierungen entgegen und stellt dem Nutzer ein von Marktwirtschaft geprägtes Angeobtsspektrum sicher.

    Gruß
    Marc

    Hallo,
    im Grunde gibt es nur drei ernstzunehmende Batterien für das CI: Powerone, Rayovac und Zenipower. Das wären dann auch schon nach meinem Wissen alle Hersteller, die es auf der Welt gibt, die 675er Batterien mit High Drain Auslegung herstellen. Alle Hersteller experimentieren derzeit mehr oder minder erfolgreich mit der Produktion quecksilberfreier Batterien, wobei diese nach meinem Wissen von der Kapazität geringer sind, als die mit Quecksilber.
    Die Nutzung von "normalen" Hörgerätebatterien ist dann eine Alternative, wenn die Spitzenströme und die Dauerbelastung der Batterie es zulassen. Zieht ein CI zu schnell zu viel Strom,bricht die Spannung ein und das CI steigt aus. Lüftet man die Batterie dann und lässt sie sich erholen würde sie wieder funktionieren -auch in einem normalen Hörgerät würden sie ihren Dienst tun. Sie sind dann auch nicht"leer", ihre Nennkapazität (in mAh) liegt ja auch meist über der einer speziellen CI-Batterie.

    Nimmt man nun die Optionen, hat man :
    - 3 mögliche Batterienhersteller
    - z.T. die Wahl Quecksilberfreie Batterien zu verwenden
    - eine Chance, dass "normale" Batterien funktionieren

    In Deutschland dürfte sich mehr als 90% des CI-Batterienmarkts zwischen Powerone und Rayovac verteilen. Und dort wiederum mehr als 90% auf die Batterien mit Quecksilber entfallen nach meiner Einschätzung. Die Diskussion,welche Batterien denn nun die besten sein beschränkt sich daher auch weitestgehend auf "welche von den beiden".

    Hinzufügen muss ich noch, dass es natürlich die "Markenverpackungen" gibt, also Powerone Rayovac und ZeniPower in Verpackungen mit anderer abweichender Markenauszeichnung. Diese ändern jedoch auch nichts daran, dass es es nunmal nur drei Hersteller gibt, die diese Batterien überhaupt herstellen. Es kommt also bei einem Vergleich, der diese Varpackungsvarianten einbezieht, darauf an auch wirklich verschiedene Produkte zu testen - nicht Batterien in unterschiedlicher Verpackung und mit unterschiedlichem Herstellungsdatum. Erkennen kann man die Hersteller an der Form der Batterie, den Aufklebern und auch an den Bohrungen, die die Zink-Luft-Batterien notwendigerweise unter den Aufklebern haben.

    Es mag noch sein, dass die Hersteller "gute" und nichtso gute" Batterien herstellen und in die eine Verpackung die einen, in die andereVerpackung die anderen tun und bei einer dritten mischen. Das ist wiederum ein Bereich, der kaum nachvollziehbar ist und der Händlern,wie auch Nutzern der Batterien verborgen bleibt.

    Gruß
    Marc

    Hallo,
    vielenDank für die Informationen zum Test. Ganz überraschend ist das Ergebnis nicht. Schon "normale" Batterien kommen bei den Anforderungen der CIs and ihre Grenzen - meist bricht die Spannung schon nach kurzer Zeit ein -bereits bevor die Kapazität erschöpft ist. Grund dafür die die doch hohe Stromstärke, bzw. der im Vergleich zu Hörgeräten niedrigere Wiederstand.

    In Akkus und Batterien läuft bei der Stromproduktion ein kontrollierter chemischer Prozess ab, der eine über den Zeitraum X die Strommenge Y produziert. Dabei versuchen die Hersteller ihre Produkte unter Annahme der Stommenge Y den Zeitraum X zu maximieren. Die Sprachprozessoren liegen mit der Strommenge deutlich über normalen Hörgeräten - daher wurden Batterien mit unterschledlichen Optimierungen entwickelt: "normale Hörgerätebatterien" für geringere Stromstärken und "CI-Batterien" für die höheren Anforderungen und höhere Stromstärken.

    Die aktuelle Generation der NiMH (Nickel Metall Hybrid) Akkus von Powerone haben also in diesem Fall nicht den Stromhunger der CI-Geräte befriedigen können. Es ist denkbar, dass spezial-Akkus von den CI-Herstellern beseer an die Stromaufnahme der Geräte angepasst sind und bei gleicher Kapazität trotzdem längere Laufzeiten ermöglichen.

    Danke auf jeden Fall für das Feedback!

    Gruß
    M. Andreßen

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    Hallo,
    einen muss ich noch draufsetzen:-)
    Sofern die 675 Akkus von Powerone für CIs taugen gibt es hier den neuen 675er Charger, der zum einen selbst ein Akku hat, der die CI-Akkus lädt. Zum anderen kann dieser Ladeakku wiederum über USB geladen werden - es gibt hier z.B. für iPods externe Ladegeräte, in denen nochmal ein weiterer - noch größerer Akku enthalten ist. Damit kann man per USB theoretisch mehrfach den Lade-Akku nachladen und mehrere Wochen die 675er Akkus laden und ist nicht auf 230V angewiesen. Wir gesagt - das ist eine Option.
    Ich würde selbst eher ein paar Batterien mitnehmen - für 4,50 je 6 Powerone Implant Plus - wenn ich das mal so sagen darf :)

    Gruß
    Marc

    Hallo Miriam,
    Danke zunächst für Deine Antwort. Du hast da am Schluß ein paar Fragen gestellt. Die will ich gerne -soweit ich das hier kann -kurz beantworten. Was ich nicht machen möchte ist Werbung für den einen oder anderen Anbieter - also Preiskalkulation und so weiter gehört hier nicht her.

    Was ich sagen kann ist, dass für Powerone Implant Plus Preise von weniger als 50 je 60 Batterien dauerhaft und zuverlässig möglich sind. Es gibt keinen Grund aus meiner Sicht jemals mehr dafür zu bezahlen.

    Gleiches gilt für die Rayovac Extra Advanced 675 (wenn sie denn für Gerät und Anwendung ausreichend sind) - auch für diese sollte man nicht mehr als 25 je 60er Packung ausgeben. (Preise jetzt mal exklusive Versand).

    Auf Deine Frage "wie stellst Du sicher, dass du immer zu den günstigsten Anbietern gehörst" - Das frage ich mich manchmal auch :-). Ich würde jedoch einmal die Anbieter in drei Gruppen teilen und eine grobe Liste der Vor-und Nachteile aufzeigen:

    A) Discounter und Kleinversender
    Vorteile: geringer Preis
    Nachteil: Angebotspreise, nicht langfristig zuverlässig, keine garantierten Lieferzeiten

    B) Stationärer Handel und Online Apotheken
    Vorteil: hohe Zuverlässigkeit, verlässliche Lieferzeiten
    Nachteil: sehr hohe Preise

    C) Online-Fachhandel
    Vorteil: niedrige Preise, hohe Zuverlässigkeit, verlässliche Lieferzeiten
    Nachteile: initiale Unsicherheit dem Distanzhandel gegenüber

    Ich muss jetzt ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern: wir versenden ca. 1.2 Mio Hörgerätebatterien pro Jahr. Der Anteil an CI-Batterien ist jedoch gleichbleibend niedrig- bzw. unter meinen Erwartungen. Ich frage mich einfach woran das liegt. Am Preis kann es nicht liegen, an unseren logistischen Möglichkeiten auch nicht, am Produkt auch eher nicht - es ist ja standardisierte Markenware.

    Möglicherweise fehlt uns der "Vertragspartner-Status" der Krankenkassen - daran könnte man arbeiten. Was erwartest Du oder ihr noch von einem zuverlässigen, günstigen Batterielieferanten? Ist ein Abonnement eine gute Idee oder ist es besser quartalsweise frische Batterien einzukaufen?

    Gruß
    Marc

    Hallo,
    ich muss mal sagen, dass es eine Frechheit ist, Mondpreise für Batterien zu machen, wissend, dass die Krankenkasse es bezahlen muss. Ich bin der Meinung, dass einem Preis eine Leistung gegenüber stehen muss und dieser ist bei standardisierten Batterien von Markenherstellern einfach nicht gegeben.

    Meine Frau hat auch jahrelang für ihre Batterien (Hörgerät) mehr als 6 je Packung bezahlt - damit ist jetzt seit mehr als 5 Jahren Schluss: jetzt bezahlt sie 2 Euro je 6er Packung und hat Batterien vergleichbarer Qualität.

    Alle beschweren sich über steigende Beiträge und den durch Sparzwänge beförderten Ablehnungswahn der Krankenkassen. Ich kann nicht verstehen, warum man vorsätzlich den Krankenkassen Kosten aufbrummt, die vermeidbar wären - und überteuerte Batterien gehören eindeutig dazu.

    Gruß
    Marc

    Hallo,
    ich habe beruflich mit Batterien zu tun und frage mich seit längerem:
    1. wo beziehen CI-Träger ihre Batterien?
    2. was hat ein CI-Träger davon, wenn er sie günstig einkauft?

    Ich habe hier den Link gesehen, wo eine Batterie 1,20 kostet, also 72 für eine 60er Packung. Ich habe sie woanders schon unter 50 gesehen. Welchen Grund kann ein CI-Träger haben, einen günstieren Preis für das gleiche Produkt zu bezahlen- insbesondere, wenn es keinen Eigenanteil gibt?
    Wenn der Preis kein Entscheidungskriterium ist, was ist denn dann das Entscheidungskriterium? Komfort, Qualität, Kostenlose Beigaben, (...) ?

    Ich würde mich wirklich freuen, wenn ich auf diese Fragen ein Feedback bekommen könnte.

    Gruß
    Marc

    Hallo,
    ich habe eine Sicht aus einer etwas anderen Perspektive und möchte die Diskussion kurz kommentieren.
    Zum einen sind die Akkus von Powerone neu auf dem Markt. Vor einiger Zeit waren Typ 675 Akkus erhältlich, die "gekröpft" waren, also eine andere Form hatten, als reguläre Batterien. Diese wurde in einem speziellen Ladegerät geladen, das einem Steckernetzteil ähnlich sah.
    Die "neuen" powerone Akkus haben jedoch die Form einer "regulären" 675er Batterie und auch ein anderes Ladegerät. Dieser neue 675 Lader ist noch nicht sehr lange auf dem Markt. Wir haben ihn erst letzte Woche erhalten. Er enthält jedoch eine ähnliche Ladetechnologie, wie der neue Pocket Charger für andere Batterien und ist mit den alten - quasi "dummen" Geräten nicht zu vergleichen.

    Zu den Kapazitäten von Batterien möchte ich folgendes sagen: Die von den Herstellern angegebenen Kapazitäten sind meist unter Laborbedingungen ermittelt und in der Realität nicht verfügbar. Wir hatten vor zwei Monaten 4 Kunden, bei denen eine Rayovac Extra Advanced nicht im CI funktionierte - da kam die Batterie mit dem Liefern von Strom nicht hinterher. Mit Powerone Implant Plus war das jedoch nie ein Problem. Viele Kunden berichten, dass die Powerone Implant Plus länger halten als Powerone Batterien obwohl sie mit einer niedrigen Kapazität angegeben werden. Hier spielt die Leistungsaufnahme der Geräte auch Spitzen- und Dauer- Belastung eine wichtige Rolle.

    Bei den Akkus würde ich von 1/10 bis 1/7 der Kapazität einer "vernünftigen" Batterie ausgehen. Das muss ich also jeder überlegen, ob es Sinn macht, mit Akkus zu hantieren. Gerade wenn 3 gleichzeitig genutzt werden, benötigt man 2 ladegeräte und 6 Akkus, um parallel die anderen über ca. 5 Stunden zu laden.

    Wenn hier im Forum jemand Lust hat, das mal auszuprobieren, sende ich gerne mal ein Ladegerät und 4 Akkus zu - wäre dann nett, wenn hier im Forum darüber berichtet werden würde, so dass alle etwas davon haben.

    Bitte einfach hier im Board melden bei Interesse.

    Gruß
    Marc
    http://www.andressen.de