Hallo Lilly und Kiras,
Lilly, musste gerade mal schlucken. Du hast links Dein CI schon 15 (in Worten Fünfzehn) Jahre?
Hui - Hut ab. Bin da mal sehr neugierig welches Implantat und welchen Prozessor Du hast? (Vermute mal mittlerweile als SP den Naida (Q70/Q90) auf beiden Seiten?)
Ich bin rechts seit 6 Monaten implantiert, links bald 2 Jahre.
Daher verstehe ich auch sehr gut, warum Du so unterschiedliche Einstellungen rechts & links hast.
Und die ganzen Einstellungen sind ja IMHO immer rein subjektiv, manche kommen mit bestimmten Settings besser klar, andere weniger.
(Und ist ganz bestimmt auch Gewohnheit und garantiert auch Trainingssache.)
Der wichtigste und beste Soundprozessor liegt grundsätzlich zwischen den beiden Ohren.
Der Clearvoice-Filter ist verdammt gut, insbesondere in Kombination mit Ultrazoom.
Allerdings habe ich mir angewöhnt, diesen wirklich nur als Notanker zu nutzen, um selber zu lernen, im Störschall zu filtern.
Im Gegensatz zum Hörgerät ist dies mit CI tatsächlich möglich. (Wobei, wenn ich müde oder gestresst bin, greife ich doch deutlich schneller zum "Notanker".)
D.h. ich benutze im Alltagsprogramm ausser Windblock & Soundrelax keinen Filter, also kein Clearvoice & Ultrazoom (und Echoblock).
Einen Windblock hatte ich in den ersten Wochen bei meinem ersten CI wirklich extrem vermisst. (Damals gab es das noch nicht).
Jeder Windhauch kam mir damals wie ein heulender Orkan vor. Bis dann irgendwann der Kopf diese Geräusche (teilweise) selbst ausgeblendet hat.
Jetzt werden moderate Windgeräusche (die auch der Kopf nicht mehr filtert) vom Windblock ausgeblendet - hat natürlich seine Grenzen:
Auf dem Münsterplatz (dem windigsten Platz in Ulm), da pfeift auch einem Normalhörenden die Luft nur so um die Ohren - da geht bei uns natürlich nix mehr.
Was denn IDR angeht: In der AB Soundwave Software (Programm zum Einstellen der Soundprozessoren) ist zumindest für den Naida SP der IDR 60db als Standard voreingestellt, und wird auch so in den allermeisten Fällen angewendet.
Die allermeisten Techniker werden den IDR wohl nicht ändern, ausser es gibt bestimmte Indikationen, oder der Kunde wünscht es sich.
Das Sprachverständnis in Ruhe kann tatsächlich besser werden, wenn der IDR höher ist, im Störgeräusch eher selten.
Allerdings kommen in Ruhe bei deutlich höherem IDR mehr (sonst sehr leise) Nebengeräusche durch. (Lüfter vom meinem wirklich !leisem! PC höre ich nur mit IDR80.)
Wobei ich keinerlei Erfahrung mit hohem IDR in Kombination mit Clearvoice habe.
Eine sehr interessannte Kombination. Da würden mich Deine Eindrücke sehr interessieren.
Aber Grundsätzlich sind solche Einstellungen IMHO Kopfsache & Gewohnheit:
Hab mir mal von meinem Techniker, insbesondere die sehr hohen Frequenzen, als "Testprogramm" deutlich erhöhen lassen. Der Alltag hat sich damit erstmal fürchterlich angehört, völlig zischelig & verfremdet.
(Die hohen Frequenzen, heisst alles über 2KHz, da ich diese Jahrzehnte nie gehört hatte, eventuell sogar niemals)
Wollte damit Hörbücher/Filme etc, testen & üben ...
Bei der nächsten Anpassung war das dann mein Standardprogramm.
Will damit nur sagen, eine Anpassung, die zumindest bei mir, mittelfristig gepasst hat, gibt es nicht. Selbst wenn wir das/die CI(s) schon lange haben, arbeiten wir ständig (unbewusst) an Verbesserungen.
(Reine Kopfsache, ob Training oder einfach nur im Alltag.)
Kann das für meine 2 Jahre definitv bestätigen.
Wie geht es Dir damit, Lilly, da hast Du ja schon bestimmt schon alles mögliche erlebt?
Und jemand (Ulrike) hat es mal sehr treffend ausgdrückt: Selbst am letzten Tag unsreres Lebens werden wir noch ein ganz kleines Stückchen unser Hörerlebnis verbessern :-).
Wünsche Euch & Euren Lieben ganz frohe und geruhsame Weihnachten.
Herzliche Grüße
Martin