Das wären dann meine Antworten:
Zitat von "Chantal"
Wie war der Eingriff für euch? Wie fühlt ihr euch? Hattet ihr Schmerzen?
Ich hatte außer der Implantation noch nie zuvor eine größere Operation, von daher fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten. Vor dem Eingriff hatte ich keine Angst - nur unmittelbar davor, als ich aus dem Zimmer geschoben wurde - da wurde mir schon etwas mulmig. Danach hatte ich wenig Probleme. Den ersten Tag verschlafen, ganz wenig Schwindel, keine Übelkeit. War einfach nur müde und wollte meine Ruhe. Der Kopf fühlte sich "matschig" an - teilweise die Nachwirkungen der Narkose, teilweise auch die einsetzenden Schmerzen an der OP-Stelle. Aber ehrlich - ich hatte schon schlimmere Kater nach einer Party.
Die Schmerzen waren erträglich. Die ersten drei Tage waren am unangenehmsten, weil der Drainagebeutel da noch am Kopf hängt und das führt dazu, dass man sich vorsichtig bewegt und legt - was bei mir zu Verkrampfungen und steifem Hals geführt hat. Als das Drainagefläschchen erst mal weg war, wurde es gleich viel besser. Drauflegen war nicht so toll, habe ich auch zwei Wochen lang vermieden. Aber so richtig große Schmerzen hatte ich zu keiner Zeit. Allerdings ist die Stelle noch immer (ein halbes Jahr nach dem Eingriff) empfindlich gegen Druck (drauflegen, Haare wachen) oder Zug (kämmen, frisieren) und juckt auch oft. Das kenne ich aber von anderen Wunden, da ist das ähnlich.
Mittlerweile fühle ich mich großartig. Das CI hat mir mein Leben zurückgegeben und die Unannehmlichkeiten der OP und die "Umstände" die das Tragen jetzt bereitet sind ein kleiner Preis dafür.
Zitat von "Chantal"
Wie geht es nach dem Einsatz weiter? Wie oft muss man zum "lauter stellen"?
Meine Erstanpassung war genau zwei Monate nach der Operation. Meine erste Folgeanpassung zwe Monate nach der Erstanpassung. Meine zweite Folgeanpassung wieder zwei Monate danach. Eine weitere hatte ich noch nicht.
Zitat von "Chantal"
Wie ist die Entwicklung?Ab wann hört man was?
Ich hörte sofort bei der Erstanpassung etwas, konnte Töne unterscheiden (Rasseln, Klingeln, Glöckchen) und hatte auch Sprachverständnis, wenn die Leute langsam und deutlich (aber nicht besonders laut) gesprochen haben. Aber es war alles sehr ungewöhnlich. Gewöhnungsbedürftig, aber die Gewöhnung kam schnell. Das hat sich mittlerweile noch sehr viel mehr verbessert. Ich kann telefonieren (in unterschiedlicher Qualität, abhängig vom Sprachstil meines Gegenübers und von der technischen Qualität der Übertragung). Ich kann Fernsehen - Nachrichten, Reportagen ohne weitere Hörhilfe, Spielfilme oder Berichte mit viel Hintergrundgeräuschen (oder Musikuntermalung) gehen mit einem gewöhnlichen Funkkopfhörer.
Bei der nächsten Einstellung werde ich den mittleren und höheren Bereich etwas nachbessern lassen, weil durch die Gewöhnung mittlerweile wieder etwas Deutlichkeit verloren gegangen ist. Dafür dröhnen die tieferen Frequenzen jetzt nicht mehr so. Also, gezielt Mitte und Höhe raufsetzen lassen.
Zitat von "Chantal"
Für diejenigen von euch, die nicht von Geburt an taub sind: Wie unterscheidet sich das Hören jetzt von dem früher?
Es fehlen bei bekannten Musikstücken durchaus schon Nuancen in den Tönen, von denen ich weiß, dass sie da sind, die ich aber nicht höre.
Manche Töne haben eine Art "Hall" und klingen, als würde man in einem Treppenhaus stehen (danke, Muggel *g*). Manche, insbesondere laute Töne, scheppern auch mitunter. Insgesamt fehlt es im Vergleich zu vorher etwas an Volumen, aber die Stimmen meiner Freunde und Familienmitgliedern, hören sich völlig vertraut an.
Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass ich das Implantat erst seit August 2011 benutze. Da ist also noch einiges an Gewöhnungs- und Einstellarbeit zu leisten, aber selbst wenn der jetzige Stand der endgültige wäre, wäre es großer Gewinn, den ich auf keinen Fall würde missen wollen.
Es ist der Unterschied zwischen "mittendrin" statt "nur dabei", um mal einen bekannten Werbespot zu zitieren.
Gruß
Pat
Chantal[/quote]