Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es für mich, die ich ein CI und ein gesundes Ohr habe, Fortschritte gebracht hat, als ich Musik beidseitig geübt habe.
Ich nehme mal als Beispiel mein Geige spielen. Ich habe im Sommer 2024 mein CI bekommen, im November habe ich das erste mal wieder Geige gespielt. Es hörte sich mit dem CI Ohr wie Katzenjammer an. Nun machte ich folgendes. Ich spielte Stücke zwei, drei Tage mit CI an und dann ließ ich das CI für eine Woche weg und hörte beim Spielen nur mit dem gesunden Ohr (was übrigens auch kein Genuss ist, weil die Fülle fehlt). Nach einer Woche Pause spielte ich wieder mit CI. Und merkte, dass sich der Katzenjammer gelegt hatte. So machte ich es immer weiter. Mal mit CI an spielen und dann wieder Zeiten ohne CI. Ab Februar 2025 konnte ich das CI beim spielen dauerhaft anlassen und es hört sich nun rund für mich an. Das CI-Ohr ergänzt mein normales Ohr und sorgt für die Fülle im Klang.
Zwei Erkenntnisse aus meinen Monaten mit CI:
- ich habe festgestellt, dass ich für Neues (am Anfang das Hören von bestimmten Satzmelodien bei Sprechern, später Musik) immer eine Woche brauche, bis ich eine Weiterentwicklung wahrnehme
- für mich als SSDler ist es kein Ansatz Musik nur auf das CI zu streamen und zu erwarten, dass ich dort irgendwann mal Musikgenuss erlebe. Dafür ist mein normales Hören zu gut. Die Fülle, die das normale Ohr bietet, kann mir das CI nicht bieten. Ich merke, dass das CI dem normalen Ohr das Tor zum Stereogefühl öffnen kann, es kann für mich (im Moment?) aber nicht alleine stehen.
Und noch eine persönliche Beobachtung zum Schluss: mein CI-Ohr lernt beim Stereo Musikhören einfach mit. Ich spiele ehemalige Lieblingsstücke. Ganz schnell hören sie sich mit beiden Ohren wieder komplett an. Evtl. ruft mein Gehirn alte Erinnerungen ab.
Und hören ist so subjektiv: was sich für mich rund anfühlt, kann für einen anderen SSDler ganz anders sein.