Posts by UweDu

    Hallo Dani, wie hat sich das Hören von Sprache und Musik für dich mit dem zweiten CI kurz- und langfristig verändert? An solchen Erfahrungen bin ich interessiert. Hört sich beispielsweise Musik inzwischen „normal“ für dich an? Welch Verbesserungen haben sich beim Sprachverstehen wegen? Ist es bei Hintergrundgeräuschen einfacher geworden?

    Vielen Dank!

    Nach sehr guten Erfolgen mit meiner CI-Versorgung rechts stehe ich nun vor der Entscheidung, mich auch links implantieren zu lassen. Die Empfehlung der Ärzte dazu habe ich und hörgerätetechnisch lässt sich für mich kein Fortschritt mehr erzielen (ich teste gerade ein mit COCHLEAR kompatibles RESOUND Hörgerät). Da ich aber mit der bimodalen Versorgung (CI624/KANSO von COCHLEAR mit Hörgerät von OTICON) durchaus ganz gut zurecht komme, tue ich mich mit dem Schritt etwas schwer. Ich habe z. B. wieder Spaß an Musik gewonnen und befürchte, dass sich das mit dem Entfall des Hörgerätes verschlechtert. Andererseits möchte ich mit der zweiten Implantation auch nicht zu lange warten; den Fehler habe ich schon einmal gemacht :(

    Deshalb bin ich an euren Erfahrungen interssiert, falls ihr vor der gleichen Situation gestanden habt. Wie hat sich der Höreindruck von Sprache und Musik mit dem zweiten CI geändert und danach entwickelt?

    Vielen Dank im Voraus für eure Beiträge!

    Hallo Biker,

    vielen Dank für dein Feedback. Zur Akkulaufzeit kann ich leider noch nichts sagen, da ich ja das KANSO 2 aufgrund der Magnetprobleme noch nicht tragen kann und zur Zeit HdO von COCHLEAR verwende (leihweise). Komme ggf. später darauf zurück.

    Viele Grüße

    Uwe

    Hallo zusammen,


    als neues Forum-Mitglied möchte ich mich vorstellen.


    Ich heiße Uwe, bin 64 Jahre alt, wohnhaft im Kreis Lippe/Ostwestfalen.


    Bis etwa 1994, damals 38 Jahre alt, war ich normalhörend. 1996 wurde eine progredient fortschreitende beidseitige Schwerhörigkeit festgestellt – Ursache unbekannt (wahrscheinlich beruflicher Stress und Folgen lautstarker Konzertbesuche). Seitdem habe ich Hörgeräte getragen, die den Hörverlust aber nie ausreichend ausgleichen konnten. Vor allem beruflich war das eine Herausforderung für mich, da ich als IT-Verantwortlicher eines größeren Unternehmens immer viele Besprechungen hatte und Telefonate führen musste. Vor rund 10 Jahren waren meine Gehöreinbußen dann bei „an Taubheit grenzend“ angelangt. Trotzdem habe ich mich im Beruf gehalten, aber es war äußerst anstrengend und belastend. Ende 2019 bin ich dann vorzeitig in den Ruhestand gegangen, um dem ständigen beruflichen Stress ein Ende zu setzen und weiteren Gesundheitseinbußen vorzubeugen. Im Privatleben gab es natürlich auch schon jahrelange Einschränkungen; jeder Hörbehinderte kennt sie.


    Schon länger hatte ich mich über die Möglichkeiten von Cochlea Implantaten informiert, z. B. durch ein Abonnement der Schnecke und Mitgliedschaft im CIV NRW e.V. Aber leider erst als mich mein Akustiker zu meiner desolaten Hörsituation „sensibilisierte“, habe ich mit der ernsthaften Planung einer CI-Versorgung begonnen. Letztendlich hat mich die Teilnahme an einer Informationsveranstaltung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) von der Notwendigkeit der Implantation endgültig überzeugt.


    Vorbereitend auf die OP habe ich mich intensiv mit der CI-Anbieterauswahl beschäftigt. Mir war das Thema „Konnektivität“ sehr wichtig, da ich die Vorteile der SmartPhone-Kopplung schon durch meine Oticon OPN-Hörgeräte kennen und schätzen gelernt hatte. Da ich ein aktiver Mensch bin, erschienen mir die Single Unit- bzw. FreiVomOhr-Lösungen von COCHLEAR und MED-EL besonders geeignet zu sein. Letztendlich habe ich mich dann für das KANSO 2 von COCHLEAR entschieden. CI-Versorgung zunächst nur rechts – mit der Entscheidung zur OP links warte ich ab, wie gut ich mit der bimodalen Kombination aus CI und Hörgerät zurechtkomme.


    Ende Oktober 2020 fand dann die OP in der MHH statt. Fünf Wochen später, Anfang Dezember, war ich zur Erstanpassung erneut in der MHH.


    Meine bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv:

    • Nach der OP hatte ich keinerlei Schmerzen oder sonstige Beeinträchtigungen.
    • Am ersten Tag der Erstanpassung konnte ich schon Sätze verstehen.
    • Am zweiten Tag der EA habe ich abends kurzentschlossen die iPhone-Kopplung vom Oticon-Hörgerät (linkes Ohr) auf das rechte Ohr mit Implantat und Audioprozessor von COCHLEAR umgestellt. Härtetests waren die daraufhin geführten drei (gestreamten) Telefonate mit Familienmitgliedern. Alle haben zu meiner Überraschung gut geklappt, selbst wenn die Stimmen noch gewöhnungsbedürftig waren.
    • Dadurch war ich ermutigt, auch erste Musikstücke auf den Audioprozessor zu streamen. Ich war begeistert, wie gut sich von mir geschätzte Jazzmusik anhörte und dass ich dabei auch Instrumente differenzieren konnte; viel besser als es mit den Hörgeräten möglich war.
    • Am Ende der Erstanpassungswoche lag mein Einsilberverstehen – nur mit Implantat – schon bei 80%. Das hatte ich nicht erwartet.

    Wahrscheinlich kann ich von Glück sagen. Aber es gibt auch Einschränkungen:

    • Alle 22 Elektrodenkontakte funktionierten bei der EA, aber zwei (die höchsten Töne) verursachten einen unangenehmen Höreindruck (körperlich spürbar). Diese beiden Kontakte wurden inaktiviert, aber über ein zusätzliches Programm für mich optional auch zuschaltbar gemacht. Inzwischen ist die Empfindlichkeit zurückgegangen und ich nutze nun alle Kontakte, was aber wieder einen neuen Gewöhnungsprozess erfordert hat und auch manchmal immer noch zu überzogenen Höreindrücken führt. Vermutlich benötige ich noch mehr Zeit für eine vollständige Gewöhnung (gerade die hohen Töne sind mir schon vor über 25 Jahren weitgehend verlorengegangen).
    • Selbst die max. Magnetstärke 5 hat das KANSO 2 nicht ausreichend am Kopf halten können. Deshalb habe ich bei der Erstanpassung von der MHH zunächst leihweise ein (an der Sendespule leichteres) HdO NUCLEUS 7 bekommen. Inzwischen ist der magnetische Halt etwas besser, aber ich zweifele noch, ob er für das von mir gewünschte KANSO 2 ausreichen wird. Komisch ist, dass der Halt beim täglichen Ansetzen des Audioprozessors zunächst recht schwach ist, dann aber stärker wird (insbesondere, wenn ich die Sendespule mehrfach kurz hintereinander abnehme und wieder ansetze). Vielleicht regelt sich das ja noch bis zum nächsten Termin in der MHH Mitte März 2021.


    Mich interessiert aktuell vor allem:

    • Wie sind die Erfahrungen anderer mit den Magnetstärken? Kommt mein Problem häufiger vor? Liegt das nur an einer evtl. dickeren Kopfhaut?
    • Wie sind die Erfahrungen bezüglich Single Unit- bzw. FreiVomOhr-Lösungen? Überwiegen die Vorteile?
    • Hatten/haben andere Forum-Mitglieder auch unangenehme Höreindrücke durch einzelne Elektrodenkontakte? Wie hat sich das evtl. mit der Zeit gegeben?
    • Wer kann von Erfahrungen mit der bimodalen Versorgung aus COCHLEAR-Audioprozessor und einem kompatiblen RESOUND-Hörgerät berichten? Sind das spürbare Vorteile?

    Ich würde mich über ein Feedback anderer Mitglieder freuen. Jederzeit bin ich gerne bereit, Interessenten an einer CI-Versorgung auch im direkten Austausch über meine bisherigen Erfahrungen zu berichten.


    Viele Grüße

    Uwe