Beiträge von AnniB

    Beim Hörtraining wird man den Mund verdecken 😅

    Wenn du jetzt schon trainieren möchtest, kannst du ein Hörbuch hören und gleichzeitig mitlesen. So habe ich das gemacht. Ich habe mir Harry Potter angehört und gleichzeitig mitgelesen. Harry Potter hatte ich ausgewählt, weil der Sprecher eine ziemlich tiefe Stimme hat und ich am Anfang die hohen Stimme nicht mochte.

    Rückblickend nach fast 3,5 Jahren stelle ich fest, dass die ersten sechs Monate ein schnelles Lerntempo hatten und Verstehenkönnen auch viel mit Gewöhnung und Übung zu tun hat. Vieles musste ich wieder und wieder tun und konnte dem Kopf dabei zusehen, wie er immer mehr verstanden hat bei dem, was anfangs nur Quark war. Die Alltagsgeräusche in der Asklepios-App haben 2 Wochen lang nur nach Blechtrommel geklungen, bis sie plötzlich ‚richtig‘ waren. Die „Matrosen“ waren lange „Nacktfusen“, bis sie endlich im Kopf angeheuert hatten. Geholfen haben zig Übungseinheiten über den Tag verteilt.

    Rob, eine neudeutsche Wortschöpfung ist „Reha“ nicht; es ist die Abkürzung von „Rehabilitation“, das über das englische Wort mit lateinischen Wurzeln zu uns gekommen ist (und auch „Kur“ hat lateinische Wurzeln).

    Ich glaube auch 😅

    Jetzt bist du erstmal eine CI-Trägerin, die Hör- und Verstehtraining macht und merken wird, dass das schon anstrengend genug ist. 😅

    ThorstenS

    Doch, du wirst noch viele Veränderungen mitmachen. Im ersten Jahr hatte ich sehr viele Entwicklungen danach wurde es etwas langsamer. Aber auch heute noch verändert sich immer wieder mal was. Und doch, das Gehirn wird das hinbekommen. Irgendwann wirst du es gar nicht mehr wahrnehmen, der Kopf lernt.

    Es tut mir leid, dass ich bei euch kein Sprachverstehen einstellt.

    Was mich interessieren würde: Hört ihr denn Geräusche? Wenn ja, bringt euch das nicht so viel? Für mich war der Kopf ohne jegliches Hören auf einer Seite schrecklich.

    Das tut mir sehr leid! Ich kann mir gut vorstellen, wie man sich Hoffnung macht und irgendwie in Gedanken schon das Implantat trägt. Auch wenn man sich immer wieder sagt, dass es nicht sicher ist, die Hoffnung hat man ja. Ich hoffe, dass du dich irgendwie noch mit dem Cros-Gerät arrangieren kannst und es besser als nichts ist.

    Hallo Grit, ich bin auch nach einem Hörsturz auf der einen Seite ertappt und hatte anfangs auch noch tiefe Töne, die hörbar waren. Irgendwann hat auch bei mir das Hörgerät nichts mehr gebracht und ich habe es circa ein Jahr lang nicht getragen, bis ich mich zu einem Implantat entschieden habe.

    Ich bin sehr zufrieden, auch wenn es nicht alle Schwierigkeiten beseitigt. Ich trage das Gerät von morgens bis abends, möchte es auch nicht mehr hergeben. Ein Leben mit nur einseitigem Hören möchte ich nur mehr, insbesondere nicht, wo ich weiß, wie viel besser es mit CI ist. Die Anfangszeit war etwas schwierig, aber es hat sich bei mir zum Glück alles schnell entwickelt.

    Sind diese Berufsmusiker auch ‚nur‘ einseitig eingeschränkt oder ist das andere Ohr auch von Schwerhörigkeit betroffen? Ich bin gespannt, wie du es langfristig machen wirst. Ich kenne auch niemanden, der auch noch ein Cros-Gerät besitzt.

    In diesem Fall war der Ton im CI aber schneller als der Ton im anderen Ohr. Das liegt daran, dass die Audioübertragung über Luft länger dauert als per Funk. Ich finde es ja schon mit 2 CIs nervig, wenn ich den Fernseher Ton auf beide Ohren sowohl gestreamt und per Luftschall übertragen bekomme. Einen der beiden Übertragungswege muss ich dann ausschalten.

    Inzwischen habe ich diese Problematik aber nicht mehr. Der Kopf hat es gelernt. Inzwischen unterstützt es mich, wenn ich parallel Streamer und das Mikrofon an meinem Sound-Prozessor öffne.

    Hören ist eben sehr individuell, je länger man liest, umso bewusster wird einem, dass Aussagen nicht pauschal getroffen werden können und nur begrenzt übertragen werden können. Selbst bei Menschen, die sehr ähnliche Bedingungen haben. Und wenn dann auch noch die Erfahrungen von menschen zusammenkommen, die entweder noch nie gut gehört haben oder lange gut gehört haben, die nur einseitig schlecht oder gar nicht hören oder beidseitig oder auf der einen Seite gar nichts und auf der anderen Seite schlecht, dann wird es immer schwieriger, daraus eine gültige Antwort zu lesen.

    Vor dem Hintergrund ist wahrscheinlich auch tatsächlich immer das Implantat das richtige, das man sich auswählt. Mit jedem kann man entsprechend seiner Umstände gut hören lernen. Einen Vergleich kann und wird man nie haben. Selbst wenn man mir dasselbe Fabrikat noch einmal implantieren würde, hätte ich möglicherweise andere Ergebnisse. Weil eben auch noch die Handwerkskunst und die individuelle OP dahintersteht.

    Anfangs habe ich das Minimic vor den Fernseher gelegt und auf das CI gestreamt und auf dem anderen Ohr über die Luft gehört. Da war ein nerviger Zeitversatz. Inzwischen bemerke ich den nicht mehr.

    Was das Üben angeht: Ich habe immer gestreamt. Vertäuben durch Verrauschen habe ich nie gemacht, weil das Rauschen zu laut sein müsste und mich das nerven würde.

    Ich habe es nicht ausprobiert bzw. nicht ausprobieren können, weil man bisher am IPhone nicht gleichzeitig Soundprozessor und In-Ear-Kopfhörer koppeln kann - liegt wohl an den Protokollen. Ich hatte das mal als Ziel, bin nun aber nicht nur wegen der technischen Nichtumsetzbarkeit davon weg, sondern auch so, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es gut klingt, wenn ich gleichzeitig den gestreamten Klang und den normalen habe. Wenn ich mit dem Ober-war-Kopfhörer höre, ist der gesamte Klang ‚normal‘ bzw. ‚Im meinem Kopf‘ wie früher. Das lässt sich mit dem HdO-Gerät gut umsetzen.

    Ich hatte auch erst gedacht, es müsste doch möglich sein, sowohl CI als auch einen in-war-Kopfhörer gleichzeitig anfunken zu können. Doch der Klang könnte nur schlechter sein als der vom Hören mit Over-ear-Kopfhörer, da ich da auf beiden Seiten über den Luftschall höre und nicht auf einer Seite gestreamt.

    Ich bin einseitig ertaubt, mein Restgehör ist auch weg, ich hatte vorher noch laute tiefe Töne. Den Rest erhalten zu wollen, hatte man nicht auf dem Plan, da es mach Erfahrung der Klinik sehr oft zum Verlust des Rests komme.

    Da ich aber durch die einseitige Ertaubung durch das dominante andere Ohr so viel natürlichen Klang habe, bemerke ich das (im Vergleich) Fitzelchen nicht, das mir ein EAS wahrscheinlich bieten könnte.