Beiträge von Terry

    SchnitzMichel Wenn du die Gelegenheit hast, nebenher zu üben, ist das natürlich toll. Bei mir ist das nicht möglich, ich kann nicht gleichzeitig denken (Vorgänge prüfen, bearbeiten, schreiben) und mich aufs hören konzentrieren. Zeitweise mache ich den SP auch ab (beim telefonieren stört er mich ungemein). Da ich zu Fuß ins Büro gehe, fällt auch der Arbeitsweg als Übungszeit flach - Sicherheit geht vor, in Hannover sind viele unberechenbare Radfahrer unterwegs.

    Ich gebe zu, ich bin egoistisch geworden (oder sollte ich lieber sagen, ich achte auf die Signale meines Körpers): Wenn der innere Akku leer ist, wird er in Ruhe gelassen oder z.B. auf langen Spaziergängen mit meiner Hündin wieder aufgeladen. Alles andere hat Zeit.

    37. Tag mit SP

    Seit vorgestern spinnt mein Gehirn rum (oder der SP, aber das glaube ich weniger). Es fing damit an, dass vorgestern abends alles immer leiser ankam, trotz maximaler Lautstärke bei SP und Streamer. Gestern dann das Gegenteil: alles super laut und lärmend empfunden, also die Lautstärke (erstmals) auf 4 oder weniger gestellt. Und dazu klangen die Stimmen wieder blechern statt normal.

    Da ich seit vorgestern auch wieder arbeite und gleich am ersten Tag auch zwei Stunden Besprechung mit 7 weiteren Personen hatte, gehe ich jetzt erst einmal davon aus, dass mein Hirn von der Flut der Höreindrücke überfordert war. Gestern deshalb früher Feierabend gemacht, weil Kopfschmerzen hinzukamen (gleitende Arbeitszeit hat seine Vorteile) und um 17 Uhr dann -ja, was, Mittagsschlaf kann man das um diese Uhrzeit wohl nicht mehr nennen - 2 Stunden geschlafen. Abends ging es dann wieder, auch wenn die Stimmen weiterhin nicht natürlich klangen.

    Die Balance zwischen dem notwendigen Input und Reizüberflutung zu finden wird wohl etwas dauern. Bislang lief für mich alles so schnell und leicht ab - ich muss mir immer wieder sagen, dass ich noch am Anfang der Hörreise stehe. Da hilft mir die 1. Zeile in meinen Berichten sehr, das in Erinnerung zu rufen, ich trage den SP ja erst seit gut einem Monat!

    Heute werde ich daher Schonprogramm fahren, d.h. SP leise stellen und das HG nur anlegen, wenn ich Gespräche habe. Das ist im Büro gut händelbar, telefonieren geht ohne HG ohnehin besser als mit.

    Zum Üben komme ich derzeit an Arbeitstagen nicht, dazu bin ich abends zu kaputt. Aber der Alltag übt ja auch....

    In diesem Sinne liebe Grüße

    Terry

    Update zum Thema Bedienhilfe/Smart App: Ich erhielt heute nachfolgende Antwort von Cochlear, die ich wie Cochlear gegenüber bereits in der Anfrage angekündigt hier einstelle - die Auskunft des Mitarbeiters in der Cochlear-Lounge war demzufolge unzutreffend.

    "[...]

    Die alltägliche, nahezu zeitgleiche Bedienung des N7 Prozessor kann selbstverständlich sowohl über die CR310 Bedienhilfe als auch über die Nucleus Smart App erfolgen. Ob dies sinnvoll und praktisch ist, sollte jeder CI-Träger für sich selbst beantworten.

    Bei Verwendung der Smart App steht weitere Vorteile zur Verfügung:

    - verbesserten Benutzeroberfläche mit weiteren Einstellmöglichkeiten

    - Nutzungsdaten

    - Status und Fehlerinformationen

    - sofern freigegeben: ForwardFocus


    Bei weiteren Fragen sind wir gerne für Sie da.


    Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag und senden Ihnen herzliche Grüße aus Hannover.


    Heiko Wulf

    Team Service Business – Cochlear Kundenservice – Deutschland"

    32. Tag mit SP, letzter Tag EA

    So, heute gab es dann den Test: Zahlen 100%, Einsilber 60%, Satztest in Ruhe 82,1%. Im Freifeld mit HG zusammen Einsilber 60% (HG allein liegt auch bei 60%), 97,2% Satztest in Ruhe, 72,6% Satztest mit 10 dB Störgeräusch.

    Den Satztest mit Störgeräusch nur mit CI haben wir abgebrochen - ich hörte nur das Störgeräusch, ja und irgendwer ist da wohl am reden. Das Störgeräusch war gefühlt doppelt so laut wie die Sprache (real umgekehrt).

    Die Zahlen sind das eine, meine persönliche Auswertung das andere: Vor der OP hatte ich rechts mit HG 35% Einsilberverstehen, mit beiden HG zusammen 50%. Jetzt also 25% Zugewinn rechts und 10% insgesamt. Das heißt: nach nur 1 Monat mit SP verstehe ich mehr als vor der OP, ein Ziel, das ich mir (nach ärztlicher Prognose:/) eigentlich für den Zeitpunkt 6 Monate nach der OP gesetzt hatte:thumbup::):thumbup:

    Ausruhen ist aber nicht, denn was mir der Test auch zeigte: ich muss dringend die Nonsensübungen machen, vor denen ich mich bislang weitgehend gedrückt hatte: Aga, asa, afa & Co. warten schon auf mich=O

    Und das Üben im Störgeräusch war noch nie Thema, auch bei der Logopädin nicht, das werde ich ebenfalls bald einbauen, schon um in der Kantine künftig besser am Gespräch mit den Kollegen teilnehmen zu können.

    Der Hörtest ist zwar kein Wettbewerb, bei dem ich etwas beweisen muss, aber Ansporn und dezenter Hinweis, dass noch Luft nach oben ist. Und die Belohnung, die für die Hörübungen winkt, ist auch nicht zu verachten: ein immer besseres Verstehen und damit mehr Lebensqualität.

    Mein Fazit der EA-Woche im DHZ: es hat Spaß gemacht. Die Angestellten, mit denen ich zu tun hatte, sind durch die Bank sehr nett, immer geduldig und hilfsbereit. Es gibt viele Informationen rund ums CI (jetzt weiß ich z.B., dass man mit einer Mütze/Stirnband das Windgeräusch des CI dämpfen kann) und immer wieder die Ansage: "bei Problemen werden wir helfen".

    Ein Aha-Erlebnis tierischer Art gab es heute auch: ich ging gerade über den Parkplatz beim DHZ, als so ein komisches rhythmisches Geräusch da war. Ich schaute mich erst erstaunt um (wer macht denn ausgerechnet an diesem Ort sein Autoradio so laut??), als mir jemand auffiel, der mit dem Handy offenbar den Himmel fotografierte - schaute hoch und sah eine Schar Gänse in Formation direkt über uns fliegen. Man, sind die laut! 8| Hatte ich noch nie vorher gehört (brauche ich glaube ich auch nicht unbedingt täglich zum Leben), aber es zu sehen UND zu hören gibt ein ganz anderes Erleben.

    Morgen darf ich als Gast beim CI-Musikkurs der VHS teilnehmen, ein Angebot, das ich natürlich gerne annehme. Außerdem habe ich mich für einen CI-SHG-Kurs und einen CI-Hörtrainingskurs bei der VHS Hannover angemeldet, die im Februar bzw. April starten. Das ist für mich auch ein Versuch, endlich selbst wieder aktiv zu werden, nachdem ich mich in den letzten Jahren sehr zurückgezogen hatte. Das Wissen, dass ich dort auf andere Hörbehinderte treffe, hilft enorm, meine Hemmschwelle zu überwinden.

    Zu dem Thema "Bedienhilfe und Appnutzung" werde ich mich ebenfalls schriftlich an Cochlear wenden. Ich habe mir die Situation in der Cochlear-Lounge immer wieder ins Gedächtnis gerufen und meine ein Missverständnis ausschließen zu können. Der Mitarbeiter muss sich bei seiner Aussage aber auch etwas gedacht haben, also sehe ich grundsätzlichen Klärungsbedarf. Ich werde berichten...

    Aber heute nicht mehr, der Test hat mich - gemessen an dem darauf folgenden Mittagsschlaf - doch ganz schön geschlaucht.X/

    In diesem Sinne liebe Grüße

    Terry

    31. Tag mit SP

    Mir ist heute beim Aufwachen aufgefallen, dass in der Tagesschau, die ich mir gestern ohne Untertitel nur mit CI angehört habe, inzwischen langsamer gesprochen wird. Moment - das kann doch nicht sein oder? :/

    Bislang fand ich immer, dass im TV superschnell gesprochen wird, kam kaum mit dem Verstehen hinterher. Offenbar hat mein Gehirn beschlossen, jetzt mehr mit den neuen Informationen, die da über das CI an den Hörnerv herangetragen werden, anfangen zu können. Die Scharniere des "Apothekerschranks" von Ralle wurden sozusagen geölt, damit die Schubladen schneller auf und zu gehen, um die Informationen hervorzuholen. So langsam macht mir die Sache mit dem CI richtig Spaß, mit der gestrigen Einstellung höre ich natürliche Stimmen und kann jetzt langsam zwar konzentriert aber entspannt nicht nur hören sondern auch verstehen. Und verglichen mit dem Tragen von HG's ist nach meinem Gefühl viel weniger Hörstress da:)

    Ausprobiert habe ich auch das Programm ohne Filter - sooo groß ist der Unterschied gar nicht. Und man kann dann auch z.B. das Wasser im Springbrunnen vor dem DHZ fließen hören, also nutze ich jetzt das Programm ohne Filter im realen Leben.

    Bei der Anpassung wurde das gestrige Programm, mit dem ich wirklich happy bin, also nicht geändert. Stattdessen habe ich jetzt als 3. Programm ein etwas stärkeres Programm zum Üben in ein paar Wochen, wenn der Hörnerv nicht mehr so allergisch auf Reize in den hohen Frequenzen reagiert, als 4. Programm ein schächeres Programm zum ausruhen, falls mich das reguläre Programm doch einmal ärgern sollte. Der nächste Anpassungstermin ist dann Mitte März.

    Als ich der Ingenieurin erzählte, dass lt. Cochlear-Lounge nicht die Bedienhilfe und die App zur Steuerung des SP benutzt werden sollten, weil der SP das nicht mag und ggf. defekt werden könnte, war das für sie ganz neu. Ich finde es auch blöd, denn ich mag die Bedienhilfe lieber als die App (weil schneller einsatzbereit), nutze die App eigentlich nur zur Steuerung der Lautstärke beim Minimic bzw. Kontrolle des Akkustandes. Sie will sich da bei Cochlear nochmal vergewissern... Was ein Eigentor von Cochlear:(

    Bei der Logopädin haben wir heute einsilbige Wörter geübt (erst gehört und aufgeschrieben, dann bunt durcheinander). "Tür, Prinz und Öl" waren bei mir Nieten. Irgendwie komme ich mit den langsam gesprochenen Wörtern nicht gut klar. Spontan haben die Logopädin und ich beschlossen, dass sie mir irgendwelche Wörter ins Minimic spricht, ich mir das andere Ohr zuhalte und wegschaue. Hat Spaß gemacht und gefühlt habe ich besser verstanden als via PC-Programm. Meine Logopädin war auch begeistert. Morgen kommt dann der erste Test, mal schauen, wie ich da abschneide:/

    Grund genug, gute Laune zu haben - passend zum Sonnenschein heute in Hannover^^

    In diesem Sinne

    Terry

    30. Tag (abends)

    Na, da war ich gestern wohl etwas übereifrig und habe mir die hohen Frequenzen zu laut einstellen lassen. Die Quittung kam prompt, heute mit Schmerzen auf der implantierten Kopfseite aufgewacht und beim Einschalten des SP auch gleich ein Puckern gespürt. Und selbstverständlich auch gleich wieder Panik, denn für heute stand nur Hörtraining und die Vorstellung der HCIG auf dem Programm, aber keine Anpassung.

    Glücklicherweise habe ich noch vor der Anmeldung meine Ingenieurin erwischt, die mit mir auf die Schnelle in 20 min eine Anpassung durchführte. Diesmal bin ich auf "Nr. sicher" gegangen und habe nur auf ein etwaiges puckern geachtet bei den Elektroden. Das führt jetzt leider dazu, dass alle Elektroden über 3 kHz mehr oder weniger unhörbar sind, aber ich stehe ja auch erst am Anfang. Soll sich der Hörnerv doch bitte schön erst einmal daran gewöhnen, dass er nach - Jahren? Jahrzehnten? - auch in den hohen Frequenzen doch bitte sehr gerne tätig werden darf, dann kann man die Lautstärke auch da weiter erhöhen.;)

    Dafür habe ich mir das Programm auch ohne Scan auf den SP laden lassen und bekomme unterschiedlicheren Input an Geräuschen. Läuft super, habe bislang keine Probleme und höre auch mit schönem, natürlichen Klangbild.

    Morgen ist die letzte Anpassung vorgesehen, viel ändern werden wir da sicher nicht mehr. Die Ingenieurin schlug mir heute vor, bereits in zwei statt in drei Monaten wieder anzupassen, um dann ggf. den Input für die Elektroden der hohen Frequenzen zu erhöhen.

    Insgesamt stellt es sich jetzt ähnlich dar wie die Hörkurve vor der OP: Je geringer mein Hörverlust für die jeweilige Frequenz war, desto normaler der Input (in den tiefen Frequenzen), im mittleren Bereich dann etwas zurückgenommen und bei den hohen Frequenzen eben minimaler Input.

    Beim Hörtraining war dann erst Städte hören (Berlin und München hörte ich als Dreisilber, ansonsten ging es gut) und dann ganze Sätze und Fragen nachsprechen angesagt. Da ich einen USB-Stick mitbrachte, hat mir die Logopädin das gesamte Übungsmaterial überspielt, so dass ich auch Zuhause weiter damit üben kann. Außerdem bekam ich einen Zettel mit Fundstellen für Trainingssoftware, allerdings (überprüfe ich noch) sind die hier im Forum schon benannt im entsprechenden Thread.

    Nachmittags stand dann eine Studienteilnahme an. Wenn wir damit anderen in vergleichbarer Situation künftig helfen können -why not? Wir stünden auch nicht da, wo wir stehen, wenn wir nicht auf den Erfahrungen anderer hätten aufbauen können.

    In diesem Sinne liebe Grüße

    Terry

    Zufällig wurde ich heute im DHZ gebeten, an einer Studie teizunehmen, in der es darum ging, das Hören bei Störgeräusch diagnostisch zu erfassen. Also die lieben Nonsens-Sätze (Name, Verb, Zahl, Adjektiv, Substantiv) erst ohne (bei 90 dB verstehe ich links tatsächlich noch alles ohne HG....) und dann mit Störgeräusch zu hören. Dabei wurde die Lautstärke des Störgeräuschs im Verhältnis zum Nutzschall immer mehr erhöht bzw. war zuletzt gleichauf oder sogar lauter als die Sätze gesprochen wurden. War ganz interessant, vor allem das Erstaunen des Normalhörenden, der schon viel eher aufgeben musste;)

    Ich klärte ihn deshalb erst einmal darüber auf, dass das für HG-Träger Alltag ist, wir gewohnt sind zu kombinieren und im Übrigen bei nur 50 verschiedenen Wortmöglichkeiten auch unser Gedächtnis auf so etwas viel besser trainiert ist als das Gedächtnis Normalhörender (außerdem sind wir gewohnt zu schummeln:P)

    Ach ja - so kaputt wie nach diesen 1,5 Stunden im Dauerstörschall war ich schon lange nicht mehr.....

    Mir ist - vermutlich weil ich gerade auch eine TV-Sendung dazu gesehen habe, heute morgen bei der Fahrt in die Klinik wieder aufgefallen, wie anders es im Dunkeln und durch die Schattenspiele der diversen Leuchtmittel aussieht als tagsüber. Vielleicht eine gute (nachvollziehbare) Analogie, wenn man Normalhörenden Schwerhörigkeit erklären will?

    29. Tag (morgens)

    Gestern abend dann der große Schock: ich höre nichts mit dem neuen Programm, allenfalls ein Flüstern. Die beiden alten Programme liefen normal, also liegt es wirklich am Programm. Nach einer halben Stunde entnervt aufgegeben, SP abgelegt. Vielleicht war die Anpassung zu reizend für meinen Hörnerv?

    Kein Wunder, dass heute schon gegen 4 Uhr morgens die Nacht vorbei war - Panik ist kein gutes Schlafmittel.

    Heute morgen neu probiert. Erst ging es noch, aber immer noch einfach zu leise. Da heute das Hörtraining vor der nächsten Anpassungsrunde auf dem Programm steht, war ich am überlegen, mit welchem der drei Programme ich denn am sinnvollsten übe. Zwischendurch fasse ich mir mal an die Sendespule (ob der SP überhaupt dran ist). Da merke ich, dass die Stimmen lauter werden, wenn ich etwas drücke. Hmmm, da war gestern doch etwas mit Wechsel des Magneten von Stärke 4 auf 3? Ich also noch einmal den alten Magneten befestigt - voila! Plötzlich (wenn auch immer noch relativ leise trotz maximal möglicher Lautstärke) war wieder alles zu verstehen. Irgendwann habe ich dann noch die Haare über die Sendespule gelegt (was bei Kurzhaar etwas dämlich aussieht), dann wurde es noch etwas besser.

    Ich kann mich ums Verrecken nicht erinnern, ob wir gestern erst den Magneten gewechselt oder erst die Anpassung vorgenommen haben - aber immerhin weiß ich jetzt, was ich nachher der Ingenieurin sagen kann.

    Jetzt geht es erst einmal in die Klinik:)

    In diesem Sinne

    Terry

    Nachtrag mittags: Es lag am Magneten - aber anders als gedacht. Meine Ingenieurin schaute ziemlich dumm, hatte derartiges noch nie gehört. Also bin ich mal zur Cochlear-Lounge (das DHZ ist wirklich ein Ort der kurzen Wege), bestellte mir meinen TV-Streamer als Willkommensgeschenk der Cochlear-Family und fragte nach. Auch dort Unglauben, ergo vorgeführt mittels Magnetwechsel. Da hat sich der Angestellte den Magneten mal genauer angeschaut: Ich hatte den "falschen" 3er Magneten. Offenbar war das in der Erstausstattung falsch bestellt worden; so wie ich das verstanden habe, gibt es eine neue Reihe Magneten für die MRT-tauglichen Implantate. Er tauschte also meinen 3er gegen den richtigen 3er und siehe da: Übertragung war in normaler Lautstärke.

    Außerdem habe ich heute (endlich) gelernt, wie man mit der Fernbedienung das Umschalten auf Minimic hinbekommt und mir zeigen lassen, wie der Wechsel des Mikrofonschutzes funktioniert. Bevor ich ich den SP wegen falscher Behandlung schrotte, lasse ich mir so etwas lieber einmal vorführen;)

    Hörtraining lief auch gut. Nach 5 min durfte ich zu den fortschrittlicheren Übungen wechseln. Bei der Unterscheidung P/T habe ich noch meine Probleme, das freie Hören (ohne Vorlage) von Wörter mit O geht auch regelmäßig schief. Zum Schluss gab es ein Tablet mit Übungssoftware + passenden Papieren geliehen für diese Woche. Wer einen USB-Stick mitbringt, bekommt die Übungen auch darauf kopiert und kann dann ohne Zeitnot bzw. öfter einmal die Übungen machen. Da auch Musikinstrumente usw. dabei sind, mal etwas anderes;)

    In der Anpassungssitzung wurden wieder alle Elektroden einzeln auf angenehme Lautstärke getestet und das Level insgesamt etwas erhöht.

    Mal sehen, wie gut ich damit TV schauen kann.

    Für später am Tag ist noch eine Hörprüfung in der Audiometrie vorgesehen, ansonsten habe ich heute frei.

    Gut gelaunt eure

    Terry

    28.Tag mit SP /1. Tag EA

    Der erste Tag der EA bestand nur aus einer ca. einstündigen Sitzung bei einer sehr netten und geduldigen Ingenieurin zur Anpassung der Elektroden und einer kurzen ärztlichen Untersuchung.

    Anpassung:

    Jetzt habe ich noch ein drittes Programm auf dem SP, bei dem die meisten Elektroden lauter gestellt wurden als das Progamm der Akustikerin.

    Jede Elektrode wurde einzeln darauf getestet, ab wann ich etwas höre, wann der Klang laut aber nicht unangenehm ist und wann es anfängt zu stechen. Zwei Elektroden (die bei 8 kHz) wurden abgestellt, da ich auf denen zwar noch nichts hörte, aber schon das Stechen im Kopf da war. Die werden evt. irgendwann wieder reaktiviert oder auch nicht. Heute abend werde ich mal via minimic und TV probieren, wie ich damit höre, jetzt ist zur Erholung schreiben angesagt.;)

    Ich erkundigte mich auch danach, warum die MHH den SP schon vor der Erstanpassung ausgibt: Damit der Hörnerv/das Gehirn sich bereits auf einem niedrigen Level an die neuen Eindrücke gewöhnt. Dann hat man bei der EA gleich etwas, worauf man aufbauen kann.

    Ansonsten war sie wegen meiner Eigeninitiative (2. Programm der Akustikerin) nicht sauer sondern freute sich über meine Fortschritte (offenbar bin ich wirklich Streber^^) und fand auch meine Gestaltung (Üben mit Akustiker-Programm, im realen Leben das Klinikprogramm einfach von morgens bis abends mitlaufen lassen) sehr gut. Wichtig sei auch, bei Beschwerden wie z.B. das Stechen im Kopf ernst zu nehmen und dann einen Gang runter zu schalten.

    Ärztliche Untersuchung:

    Alles ok soweit, alles gut verheilt - und einen Anschiss gab es, weil ich Heiligabend nicht in der Notaufnahme gestanden hätte, als die Lähmung auftrat. Sollte nochmal eine Lähmung auftauchen - ab in die Klinik.

    Morgen geht es dann weiter mit Hörtraining, nochmal Anpassung und Vorstellung einer Selbsthilfegruppe.

    Bis dahin liebe Grüße

    Terry

    Ich hatte ein richtiges deja-vu - Gefühlr beim lesen der letzten Beiträge. Es ist aber auch irgendwie tröstlich zu wissen, dass es nicht nur mir so geht, dass auch andere dasselbe Gefühl der Wut und Ohnmacht erfahren (haben).

    Heute habe ich versucht, im Internet etwas zum Thema Schwerhörigkeit und Sucht zu finden - leider Fehlanzeige. Mein Hintergedanke dabei ist: Sucht ist vielfach eine Flucht in eine Scheinwelt, wenn die reale Wirklichkeit nicht zu zu ertragen ist. Ergo könnte das Isolationsgefühl bei Schwerhörigkeit ein Suchtverhalten durchaus begünstigen, wenn dann noch andere Faktoren hinzukommen. Vielleicht hätte mir damals eine Aufklärung über die Folgen von Schwerhörigkeit und eine beizeitige Umstellung meiner Lebensgewohnheiten auch meine "Karriere" als Alkoholikerin (trocken seit 1999) erspart.

    Im Hörzentrum habe ich heute eine Ärztin danach gefragt. Sie wusste nichts von Studien dazu, hält den Gedanken aber für logisch.

    Wenn Ärzte nichts dazu sagen oder wissen, bleibt nur, dass wir selbst in unserem Umfeld aufklären. Ich habe meine Hausärztin heute gebeten, künftig bei anderen Patienten mit ständiger Müdigkeit/Erschöpfung unklarer Ursache eine Hörschädigung unbedingt anzusprechen.

    27. Tag mit SP

    Es geht weiter voran! Vorhin beim Gassigehen habe ich plötzlich einen Vogel (keine Krähe!) singen gehört und wenig später das Geräusch meiner Schritte auf dem Kiesweg. Ohne dass ich da bewusst darauf geachtet habe, fiel es mir plötzlich auf. Als ich dann etwas genauer hingehört habe, merkte ich auch, dass das liebe Gebimmel gar nicht mehr da ist. Ich liebe mein Gehirn!^^

    Das Üben nur mit CI habe ich in der letzten Woche stark eingeschränkt bzw. einschränken müssen, denn das Programm meiner Akustikerin verursacht selbst mit kleinster Lautstärke ein Stechen im Kopf. Mit dem Klinikprogramm aber höre ich die Stimmen nur blechern. Also habe ich das CI einfach nur mit Klinikprogramm mitlaufen lassen. Dass das Gehirn auch damit arbeitet, sieht man ja am 1. Absatz.

    Am Freitag habe ich meinen Vorgesetzten gebeten, mir etwas vorzulesen, damit ich das zur Probe ausgeliehene HG mit meinem alten vergleichen kann. Mein Vorgesetzter soll angeblich sehr deutlich sprechen, nur ich verstehe immer nur Bahnhof - ist also ein ideales Versuchskaninchen. Und weil wir schon dabei waren, habe ich die Varianten ohne alles, nur mit CI, nur mit HG und mit CI/HG durchprobiert - das CI allein bringt mir doch schon eine Menge mehr Sprachverständnis, auch wenn es natürlich noch nicht mit dem HG mithalten kann.;)

    Morgen geht es ins DHZ zur offiziellen EA - ich bin schon sehr gespannt auf die Woche:)

    In diesem Sinne liebe Grüße

    Terry

    Vorhin bin ich bei meinen Internetrecherchen auf die Studie "Volkswirtschaftliche Bedeutung von Hörschäden" des Instituts für Gesundheitsökonomik München von 2011 gestoßen. "Unversorgte" Hörgeschädigte haben danach ein erhöhtes Risiko für Depressionen, Demenz und Verletzungen. So etwas wie Verlust an Lebensqualität haben sie nicht berücksichtigt, aber vorgerechnet, was die KK sowie die Volkswirtschaft allgemein sparen könnten bei Förderung der Früherkennung/Frühversorgung von Hörschäden, weil die Kosten für die Versorgung der Hörschäden erheblich niedriger sind als die Kosten für Produktionsausfall (Krankheitstage) und Behandlung dieser Folgeerkrankungen (man geht davon aus, dass das Risiko für die o.g. Krankheiten nach einer adäquaten Versorgung durch HG's dann wieder dem normalhörender Menschen angeglichen ist).

    Ist schon erstaunlich, dass die Volkswirtschaftler da einen besseren Blick haben als die Ärzte....oder haben Ärzte etwa Angst, dass ihnen bei adäquater Aufklärung die Patienten ausgehen?

    In diesem Sinne

    Terry

    Bei Akkus ist es nicht notwendig, die bis zum Schluss zu benutzen, weil Lithium-Akkus kein Ladegedächtnis haben. Ich nutze für meinen Nucleus 7 jeden Akku über zwei Tage, dann kommt der nächste Akku dran (obwohl der Akku dann noch halbvoll ist). So bin ich auf der sicheren Seite und muss nicht befürchten, plötzlich ohne Saft dazustehen.