Puh, da hat sich während meiner Abwesentheit hier ganz schön was getan. Es ist und bleibt immer wieder ein "heissdiskutiertes" Thema.
Wie viele hier schon bereits erwähnte, finde ich ebenso wichtig, dass man frühzeitig zumindest Schriftdeutsch lernt und diese auch versteht, was man da liest/schreibt.
Woran das ganze liegt, kann ich ebenso keine wirkliche verpauschalisierte Erklärung finden. Aber ich denke, dass es nicht an DGS allein liegt - zumal ich teilweise GL insbesondere die ältere Generationen sah, die nicht wirklich DGS beherrschen geschweige noch nicht mal das Fingeralphabet können. Ich sage mal jetzt provokativ, dass die meisten "Hörgeschädigte" eher sogenannte Mischgebärden (LUG => Lautsprach Unterstützende Gebärden) verwenden! DGS hat eine eigene Grammatik, LBG müsste streng genommen jedes Wort auch die Artikel gebärdet werden - LUG wird eher das nicht verstandene bzw. wichtige Stichwörter gebärdet! Von daher können scheinbar viele nicht die genauen Regeln z.b. Grammatik erklären wie was wann gebärdet wird.
Es gibt GL die sehr gutes Schriftdeutsch können.
Das schlimme finde ich, wenn GL es selbst merken, dass die das Schriftdeutsch nicht verstehen, dass dann nicht aus Eigeninitiative dagegen was tun oder so herüberbringen, dass man mir z.b. sagt "jaja ich lese das auch, ähm was da steht verstehe ich nicht schaue eher die Bilder an" - "mir einfachste Schreiben geben um zu wissen was da drin steht" - "ich lern das eh nicht mehr bin zu alt dafür" etc.
Man sollte auch bedenken, dass die GL oftmals zuhause keine vernünftige Kommunikationmittel haben, da die Eltern, Geschwister, Verwandten keinerlei Gebärden können.
Momo schrieb schon, dass selbst in Hörgeschädigte Schulen - leider auch noch heutzutage - nicht selbstverständlich wäre in DGS oder auch LBG zu unterrichten. Eltern müssen da schon sehr viel Eigeninitiative ergreifen um den Weg für Ihre Kinder weisen zu können.
Traurig finde ich auch die Erfahrungen von Muggel oder auch Regenbogen erwähnte dies glaube ich ebenso..... dass man zwar DGS-Kurse besuchte und dann versucht mit GL Kontakt aufnimmt, aber stattdessen eine Abfuhr erhält, dass man nicht erwünscht ist. Wie sollen die DGS-Interessierte Ihre gelernte Kenntnisse erweitern/verfestigen, wenn an einigen Stellen doch unerwünscht ist?
Es wird oftmals auf Zusammenhalt propagandiert, aber sobald ein Hörgeschädigte mit CI/HG ankommt oder auch Hörende und obendrein noch unsicher in Gebärden ist........... ??!!
Anderseits erlebt man auch die Umgekehrte Version, dass die CI-/HG-Träger welche damit relativ gut verstehen die Gebärden abwerten und fordern, dass man mit Ihnen zu reden hat.
Ich denke da muss von beiden Seiten noch einiges Geschehen. Nach meinem Gefühl...... ist aber die Akzeptanz von HG-/CI-Träger besser als wie die GL, da ich sehr viele kenne die bereit für Gebärden wären und auch Geduld für Hilfe in Schriftdeutsch aufzeigen als wie umgekehrt.
Gruss Sandra