Sooo... wie versprochen, melde ich mich heute mit einem ausführlicheren Bericht wieder. Zuallererst, die Erleichterung, dass alles so komplikationslos und toll verlaufen ist, ist grenzenlos!! Ich hab mir das alles echt 100 Mal schlimmer vorgestellt (wie wahrscheinlich die meisten von uns auch...)
Aber beginnen wir mit dem 19.9., dem Tag der Aufnahme...
In der Früh war ich beim Aufstehen dann doch schon etwas nervös. Um 9 Uhr sollte ich im Krankenhaus sein, um 8:45 Uhr stand ich dort auf der Matte. Besser gemacht hat’s die Tatsache, dass ich in der Ambulanz noch 2 Stunden auf die stationäre Aufnahme warten musste, nicht... das Gedankenkarussell hatte viel zu viel Zeit, seine Runden zu drehen!
Dann, endlich, durfte ich zum betreuenden HNO-Arzt rein. Der hat mir kurz in den Hals, die Nase und in die Ohren geschaut, es war alles ok, hat mir kurz den Ablauf der OP noch mal erklärt und auf die Frage, was denn heute noch auf dem Programm steht (ich hab ja noch mit einer ganzen Reihe von Untersuchungen, wie einem weiteren Hörtest, Geschmackstest, Gleichgewichtstest etc. gerechnet), meinte er nur: „Entspannen!“. Da war ich mal kurz baff. War ja erst 11 Uhr am Vormittag!
Zu dem Zeitpunkt war meine Nervosität aber verflogen und ich war echt entspannt. Cool! Hatte mir das schlimmer vorgestellt... na, dann mal ab ins Zimmer. Dort noch Pflegeaufnahmegespräch, die üblichen Fragen nach Allergien, etc. Am Nachmittag kam dann noch ein Arzt, der mein Herz und meine Lunge noch abgehört hat und das wars dann wirklich mit den Untersuchungen. Meine Zimmerkolleginnen waren alles recht junge Mädels, die alle am Handy gehängt sind – und ich dann auch
Am Abend kam die Schwester und wollte mir die Leitung legen. Tja, es war bisher kein Problem, bei mir eine Leitung zu legen, aber am Dienstag schon zuerst hat sie keine Vene gefunden, dann hat sie in die Vene in der linken Hand gestochen und ich dachte echt, ich muss jetzt sterben vor Schmerzen! Irgendwie hat sie wohl einen Nerv erwischt, denn meine Hand zieht seither manchmal etwas und schmerzt Sie hat dann einen Arzt geholt, der mir die Leitung rechts in die Vene gelegt hat – schmerzfrei. Aber meine Angst vor Nadeln war nach diesem Erlebnis natürlich wieder da!
Na gut, gegen 22 Uhr ging das Licht aus und ich schlafen. Ich glaub, ich hab nicht so schlecht geschlafen.
Am 20.9. wurde ich um 6 Uhr geweckt, damit ich noch duschen und meine Haare waschen konnte. Hab ich gemacht, dann das Krankenhaushemd angezogen und die obligatorischen Thrombosestrümpfe angezogen bekommen. Dann hat sie mir die LmAa-Tablette gegeben und eine Infusion angehängt, und danach wurde ich schon abgeholt (gegen 7:15 Uhr). Ich kam dann samt Bett in einen Wartebereich vor dem OP-Saal und dachte noch, wieso die blöde Tablette nicht wirkt und ich immer noch so munter bin dann gings aber doch schnell – und zack, war ich weg. Ich hab geschlafen und geträumt und als ich aufgewacht bin, stand das Bett auf einer anderen Seite im selben Raum. Die Schwester kam und ich fragte, ob ich jetzt dran komme. Da hat sie mal gelacht und gesagt, dass schon alles vorbei ist erst da hab ich die neue Leitung im linken Handrücken und den Verband bemerkt
Da wars dann etwa Mittag und ich kam wieder ins Zimmer. Kurz habe ich mitbekommen, dass mein Papa und mein Freund da waren. Ich bekam dann schon Wasser zu trinken und am späteren Nachmittag auch etwas zu essen, wo mir leider schon davor übel war. Prompt musste ich mich dann beim Essen auch übergeben :/. Erst am nächsten Tag habe ich bemerkt, dass mein Geschmackssinn auf der rechten Zungenseite in Mitleidenschaft gezogen wurde und alles ein wenig „schleimig“ schmeckt – was auch der Grund für das Erbrechen am Vortag gewesen sein dürfte.
Die Schwester hat mich dann noch zum „stillen Örtchen“ begleitet und war ganz erstaunt, dass mir überhaupt nicht schwindlig war. Tatsächlich hatte ich beim Gehen nie Probleme, nur wenn ich nach unten schaue, dann wird mir etwas schwindelig. Irgendwann am Nachmittag war auch der Arzt da und hat mir gesagt, dass die OP problemlos verlaufen ist.
Den Rest des Tages hab ich dann geschlafen und gegen 19:45 Uhr war ich das erste Mal richtig wach. Aber nicht lange – 2 Stunden später hab ich wieder geschlafen und bin um 23 Uhr nochmal aufgewacht, weil ich da meine Antibiotikainfusion bekommen hab.
Der Rest der Tage ist schnell erzählt. Ich hab mich gefreut, dass alles so gut verlaufen ist – auch beim Röntgen am nächsten Tag war alles perfekt laut Ärzten. Der Kopfverband ist mir am Donnerstag fast vom Kopf gerutscht, daher bekam ich am Abend dann einen Neuen, der bombenfest saß
Das einzig Dumme ist, dass ich mir einen ordentlichen Schnupfen eingefangen hab, der mir die letzten beiden Nächte zur Qual gemacht hat. Aber das hätte er auch ohne die OP und den Krankenhausaufenthalt
Heute durfte ich dann endlich nach Hause nachdem in den letzten 2 Tagen die Zimmerkolleginnen nur so durchgewechselt haben, war es auch bei mir endlich so weit. Heute Früh wurde noch der Verband abgenommen und ich bekam nur einen dünnen Streifen Pflaster auf die Nähte. Hier konnte ich mir meinen Kopf auch das erste Mal selbst anschauen. Also ich muss sagen, ich hab für die Sache echt viele Haare lassen müssen. Sie haben weit mehr wegrasiert, als mir immer gesagt wurde – aber sei’s drum. Das haben sie eh erst im OP gemacht, als ich schon in Narkose war – hatte da also leider kein Mitspracherecht. Somit ist meine rechte Kopfhälfte fast komplett kahl und auch die Naht ist, wie ich finde, nicht so klein (schätzomativ um die 7 cm lang). Aber es sieht alles gut aus und ich wurde heute Früh mit Arztbrief und 2 Folgeterminen (4.10. zur Nahtentfernung und 10.10. zur EA) entlassen. Sogar einen kleinen Spaziergang konnte ich bei dem herrlichen Wetter noch machen.
Den Rest des Tages werd ich es mir auf der Couch gemütlich machen und die Ruhe genießen.
Euch wünsch ich noch ein schönes erholsames Wochenende!
LG, Christina