Hallo Fibi,
die Gebärdensprache ist eine sehr gute Ergänzung. Und nein, schrecklich ist sie nicht, nur etwas gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man das Fremdeln und die Ablehnung überwindet, erhält man Zugang zu einer wunderbaren Sprache, die die Kommunikation im Ausland erleichtern kann (kann je nach Länder aber auch gewaltig schief gehen. Stichwort: Fettnäpfchen). Ich habe selbst erlebt, dass man trotz unterschiedlicher Nationen und Gebärden miteinander kommunizieren kann, da die Gebärdensprache eher sach- und handlungsbezogen ist, im Gegensatz zur Lautsprache.
Bei dir wird der Erwerb der Gebärdensprache bereits von deinem Sohn blockiert und das macht die Sache umso schwieriger. Hat er den Grund genannt?
Auf jeden Fall hast du alles richtig gemacht. Die Gebärdensprache lernt nicht jeder. Der Knackpunkt ist, wie du richtig festgestellt hast, dass man Praxis braucht. Wegen deinem Sohn, da hilft wohl nur Überzeugung, wenn er mit einer Situation konfrontiert wird, wo die Gebärdensprache sehr nützlich ist. Geräteausfall ist ein guter Grund. Ein anderer Grund ist laute Umgebung, die eine Kommunikation sehr erschwert, usw.
Mir wurde von einem CI-Träger berichtet, wie zwei CI-Träger auf einem Vortrag trotz "Geschnatter" im Foyer oder Ähnliches auf Distanz mit Gebärden kommuniziert hatten. Das hatte auf einigen guthörenden Menschen drumherum Eindruck gemacht, die ja wegen der vielen Stimmen ihren Gesprächspartner wenig verstehen konnten.
Daneben können Gebärden Mißverständnisse vorbeugen, so mir geschehen, als ich einem Guthörenden sagte, daß ich zur Bank gehe. Damit meinte ich die Parkbank (gut sichtbar einige Meter vor uns entfernt), er aber meinte den Kreditinstitut. In DGS gibt es mindestens 3 Gebärden für Bank; je nach Kontext ist es ein Kreditinstitut, eine Parkbank, eine Sandbank, usw.
Grüßle,
Bernd