Hallo Summer,
meine Vorredner haben praktisch alles gesagt, so schreibe ich nur über das T-Mic.
Über das T-Mic wird viel diskutiert und gestritten, ob die Vorteile wirklich so groß ist wie AB wirbt. Hier kann man nur auf Studien von AB zurückgreifen, denn die Erfahrungen der CI-Träger sind individuell.
Bis heute ist mir persönlich kein AB-CI-Träger begegnet, der das T-Mic schlecht findet. Mich ausgenommen kann ich auf die Schnelle 9 Personen nennen (kleiner Kreis), von denen ich weiß, daß sie CI-Systeme von AB tragen. Alle benutzen das T-Mic. Das spricht bereits für sich.
Für das Naida-Soundprozessor gibt es drei Betriebsmodis:
1) nur Prozessormikrofone
2) Prozessormikrofone + T-Mic
3) nur T-Mic
(das Spulenmikrofon kann nur allein betrieben werden und wird hier nicht mitgezählt)
Die Prozessoren besitzen wie jedes Hinter-dem-Ohr-Gerät immer zwei Mikrofone, mit deren Hilfe durch unterschiedliche Schallaufzeiten die Richtung bestimmt werden kann. Eine Richtungsbestimmung mit einem Mikrofon ist technisch nicht möglich.
Wird das Naida nur mit T-Mic betrieben, steht nur ein einziges Mikrofon zur Schallaufnahme zur Verfügung. Dass damit dennoch ein Richtungshören möglich ist, liegt am Ohrmuschel. Je nach dem, wie der Schall auf die Ohrmuschel trifft, wird der Schall mehr oder weniger verzerrt und die Schallaufzeiten entsprechend verzögert. Das Gehirn ist nach einer Lernphase in der Lage, anhand der Verzerrung und Verzögerung die Schallquelle zu lokalisieren.
Durch die Ohrmuschel ist man in der Lage, im Raum zu hören. Damit ist gemeint, dass man die Schallquelle nicht nur vor sich, hinter sich oder seitwärts lokalisieren kann, sondern auch, ob sie über sich oder unter sich befindet. Das funktioniert mit Prozessormikrofonen im allgemeinen nicht, da hierfür technisch drei Mikrofone nötig wären, für jede Raumachse eins. Im Allgemeinen deshalb, solange das 2. Ohr den Schall nicht wahrnimmt.
Die Ohrmuschel macht das T-Mic somit sehr mächtig. Die Vorteile liegen auf der Hand und das war auch der Grund meiner Entscheidung für AB.
Seinen Nutzen liefert es vor allem im Störschall. Hier fällt das Ergebnis oft sehr deutlich aus.
Ich persönlich habe die verschiedenen Modis ausprobiert und merke auch den Unterschied zwischen Prozessormikrofone und T-Mic. Mit letzerem höre ich differenzierter und runder.
Je nach Hörbiographie besteht die Chance, dass man so gut wie kein Zubehör braucht, außer das Roger-System.
Ein Problem sei hier nicht verschwiegen:
das T-Mic bricht recht schnell bei unsachgemäßem Gebrauch oder falscher Bewegung, da es ein kunststoffummantelter Draht mit Mikrofon in Tropfenform am Ende ist. Bricht der Kunststoffmantel, muss das T-Mic ersetzt werden. Ist der Mantel angebrochen, kann man ihn mit einem Tropfen Kleber stabilisieren, bis Ersatz da ist (hatte ich noch nicht getestet).
Lebensdauer eines T-Mics sollte meiner Einschätzung nach 1,5 bis 2 Jahre betragen.
Soviel zum Vorteil des T-Mics.
Wer ihn will, muss sich für AB entscheiden. Wem das nicht wichtig ist, hat freie Wahl.
Herzliche Grüße,
Bernd