Beiträge von BerLin71

    Ich hatte mich schon im Vorfeld gefragt, wie die Station zum Namen "Zange" kam. Der eine Arzt heißt so. 8o
    Im Ländle gibt es echt "schräge" Personennamen. :D

    21. Oktober 2015 / 08. Cheschwan 5776

    2. Tag - Operation

    Bereits nach 06:00 Uhr morgens geweckt, war erst mal Morgentoilette und duschen angesagt. Frühstück gab es wegen der bevorstehenden OP natürlich nicht. Getrunken hatte ich auch nichts. Dafür durfte ich den wunderschönen Sonnenaufgang miterleben (Fenster an der Ostseite).
    Meine Sachen bereitete ich wegen der Verlegung vor: einmal zur Wachstation für eine Nacht und einmal zur Station, in der ich ursprünglich hätte sein.
    Um 09:30 Uhr wurde ich in die OP-Abteilung zur Vorbereitung geschoben, wo Frau Dr. Aschendorff mich begrüßte. Ab 10:00 Uhr bekam ich wegen der Narkose nichts mehr mit und erwachte erst um 12:45 Uhr im Aufwachraum. Zuerst bat ich um Wasser, dann sprach ich ein Dankgebet, anschließend die Notdurft wegen voller Blase. Nicht so einfach mit der Flasche im Bett. :rolleyes:

    Kurz vor 14:00 Uhr wurde ich auf die Wachstation gebracht. Ich konnte erst mal fast nichts tun außer ein paar Nachrichten schreiben und trinken. Einmal eine Kochsalzinfusion. Beim zweiten Toilettengang dort überkam mir eine Übelkeit. Ich erbrach nur Wasser und etwas Blut (Verletzung durch Narkoseschlauch). Gegen Schmerzen im und am Ohr erhielt ich Ibu, die dann, besonders innen, nachließen.
    Zum Abendessen eine Tomatensuppe, Brei und Joghurt, worüber ich froh war, denn zum Kauen hatte ich nicht wirklich Lust.
    In der Nacht wachte ich mehrmals auf und konnte oftmals nicht gleich einschlafen.

    Wie es am 3. Tag lief, ewrde ich heute abend berichten.

    Grüßle,
    Bernd

    20. Oktober 2015 / 7. Cheschwan 5776


    1. Tag - Aufnahme in der Uniklinik Freiburg

    Durch die Anreise nach Freiburg am Vortag und der Übernachtung in der dortigen DJH konnte ich bereits um 09:00 Uhr in der Anmeldung im Hauptgeschoß erscheinen. Nachdem die Aufnahmeformalitäten erledigt waren, ging es in den 7. Stock hoch zur HNO-Abteilung, wo man erst mal den Wochenspeiseplan in die Hand gedrückt bekommt. Die Menüs durfte man aussuchen. Fast zeitgleich mit mir traf eine Patientin, die ihre 2. CI erhält, ein. So hatte ich eine weitere Unterstützung, dazu noch in der Gebärdensprache. :thumbup:
    Die Stationsschwester teilte uns mit, daß wir für eine Nacht auf einer anderen Station verbringen müßten. Naja, also hoch in den 8. Stock. Und kaum dort angemeldet, war der obligatorische Fragebogen zur Narkose auszufüllen. Ich aber ging noch kurz zur Information im Hauptgeschoß für den WLAN-Code, die man für eine Woche befristet erhält. Sollte die stationäre Behandlungszeit länger dauern, kann man den Code erneut holen.

    In der Visite, die darauf folgt, werden offene Punkte abgeklärt. Bei mir war zusätzlich die Frage zu einer Studie, die Advanced Bionics zum Thema Erhaltung des Restgehörs durchführt, gestellt worden, ob ich daran teilnehmen möchte. Dies ließ ich erst mal offen. Infos dazu hatte ich von der Koordinatorin Frau Volkhardt erhalten.
    Anschließend folgten Druckmessung in der Audiologie (dachte, das wäre schon erledigt worden) und der Geschmackstest.
    Nach dem Mittagessen wurde mir Blut abgenommen und endlich ein Zimmer zugeteilt. Anschließend folgte nacheinander Gespräche mit dem Narkosearzt, Chefvisite und dann mit der Chirurgin Frau Dr. Aschendorff. Bin gespannt, wie es laufen wird wegen meiner Schlafapnoe.
    Morgen um 10:00 Uhr geht es los. Die vorhin erwähnte Patientin kommt noch vor mir dran, dafür kann ich mich ein wenig ausschlafen. ;)

    Soo, der Rest des Tages kann ich mit Ausklingen verbringen. Eben das, was auf der Station möglich ist. :D

    So, das war es für heute!
    Grüßle,
    Bernd

    Katja:

    5 Ärzte, die CI implantieren können, ist schon mal beruhigend. Ein Totalausfall ist hiermit unwahrscheinlich.
    Die OP wird meiner Einschätzung nach am Mittwoch erfolgen, da vorher obligatorische Vorbereitungsgespräche stattfinden werden. Außerdem habe ich keinen Hinweis darüber, daß ich nüchtern erscheinen muß. Eine Voraussetzung für die OP, um Komplikationen zu vermeiden.

    Gespannt bin ich allemal. :)

    Gruß,
    Bernd

    Auch von mir ein Herzlich Willkommen!

    Danke für Dein Bericht. 4 Tage können in der Tat knapp sein. Da wird es mir ein bissl mulmig, wenn ich an meinen OP-Termin am 21.10. denke und vermute. Dann käme ich frühestens 25.10. raus. Mal sehen.

    Soooo, der "Point of no return" ist nahe. Morgen muß ich spätestens um 10:30 Uhr in der Uniklinik Freiburg eintreffen. Das bedeutet, ich muß schon heute nach Freiburg fahren, sonst ist der Termin nicht zu schaffen. Außer der Erinnerung, etwas früher einzutreffen, gibt es keine andere Meldungen von der Klinik. Das hat aber nichts zu bedeuten, da meinem Freund die OP einen Tag vor dem Termin verschoben wurde. Wäre auch irgendwie verrückt: man reist an und bereitet alles vor und dann heißt es, die OP muß verschoben werden, weil der Spezialist beispielsweise krank geworden ist. Und genau das ist meinem Freund passiert.

    Sobald ich dort bin, kann ich nach Möglichkeit zeitnah berichten. Dies geschieht mit einem neuen Beitrag.

    In der Zwischenzeit hatte ich den Hersteller, Advanced Bionics, wegen der Schwinganlage angeschrieben und die Gerätetypen durchgegeben. AB überprüft die Sache. Die Antwort steht noch aus.
    Von AB erfuhr ich nebenbei, daß der neue Sprachprozessor Naida CI Q90 bereits am 17. September vorgestellt wurde und voraussichtlich ab Mitte Oktober bestellt werden kann. Es besteht somit die Wahrscheinlichkeit, daß ich mit diesem SP versorgt werde. In diesem Fall kann ich einige Informationen weitergeben.

    Meinen Kollegen im Prüffeld habe ich per E-Mail mit einer Präsentation informiert, die die Gründe, Funktionsweise und Ablauf geschildert. Mehr war aus zeitlichen Gründen nicht möglich.

    Und danke an weiteren Schreiber für die Grüße!

    Bis dann!
    Gruß,
    Bernd

    Ich hatte bereits letztes Jahr das Alarmsystem komplett erneuert: 2 Lichtsignalanlagen, 1 Türklingelsender, 1 Wecker, 1 Vibrationsanlage und 4 Funkrauchmelder von Humantechnik (Lisa). Es wurde damals im Juni alles bis auf die Rauchmelder bewilligt. Bei den Rauchmeldern hieß es, sie seien keine Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens. Dagegen hatte ich im Juli fristgerecht widersprochen. Der Widerspruch wurde aber im Schreiben im August abgelehnt. Interessanterweise kam das Schreiben genau einen Tag nach dem Gerichtsurteil an (da waren sie mit dem Abschicken schneller als das Gericht ;) ). Doch, bevor ich erneut einen Widerspruch mit dem Hinweis auf das Urteil verfassen und abschicken konnte, kam knapp eine Woche später ein weiteres Schreiben, daß aufgrund der neuen Lage die Rauchmelder doch noch bewilligt werden würde, was auch so geschah.

    Von daher kein Problem! Bei mir wurde alles komplett übernommen, abzüglich der 10 € Eigenanteil.

    Zur Gebärdensprache kann ich sagen: es lohnt sich, die Sprache zu erlernen. Gewisse Worte können so Nachdruck verliehen werden. Und beachtet man die Gepflogenheiten anderer Länder, kann sie die Kommunikation erleichtern. Besonders zwischen Europäern und Asiaten, da in manchen asiatischen Sprache die Bedeutung eines Wortes von der Tonlage abhängt.

    Ein Erlebnis von mir während des Studiums: ich saß in der Mensa beim Essen mit meinem Kommilitone und hatte kurz mit einem Gehörlosen kommuniziert, der mehr als 10 m entfernt am anderen Tisch saß. Die Geräuschkulisse war der Natur des Raumes entsprechend voller Stimmen, aber der Blickkontakt war perfekt. Mein Kommilitone saß mit offenem Mund neben mir. Er hätte für denselben Kommunikationserfolg mit der Lautsprache auf dieser Distanz ganz schön schreien müssen. :D

    Franzi:
    Vor Jahren gab es mal eine Direktverbindung zwischen Freiburg und München und der Zug führte über Tuttlingen. Es war der Kleber-Express.
    Das Problem ist vor allem, daß die Strecke zwischen Immendingen und Ulm nicht elektrifiziert ist.

    Nach Freiburg fahre ich gerne zum Einkaufen als nach Stuttgart. Von der Fahrtzeit her vergleichbar, aber man kann die Aussicht auf den Schwarzwald umso mehr genießen. Vor allem der Abschnitt durchs Höllental, wie das Tal bei Himmelreich sich erweitert. :)

    Danke für die Begrüßung und die Glückwünsche!

    Es sind in der Tat noch 31 Tage, bis ich mich in der Klinik erscheinen soll. Die sind schnell vorüber. Am Montag habe ich einen Sprechstundentermin beim HNO-Arzt, wo ich alle 3 Monate zur Untersuchung des Gehörganges bin (wegen Cerumenbildung). Und da kann ich gleich alles abklären. Für die Impfung gegen Pneumokokken kann ich gleich zu meiner Hausärztin gehen, die ich ohnehin aufsuchen will, um meinem Impfpass zwecks Auffrischung durchzugehen. Manche Impfungen sind schon eine Weile her. Da kann ich mich dort gleich gegen Pneumokokken impfen lassen, was auch schneller geht.

    Die Indikation ist offenbar so eindeutig, daß man nicht erst auf die Genehmigung der KK abwartet. Scheint in meinem Fall eine Formsache zu sein. Beim Gespräch mit der Professorin hatte ich den Eindruck bekommen, daß man mich gleich beidseitig versorgen könnte. Die Versorgung wird nacheinander ablaufen, beginnend mit dem linken Ohr. Man konnte nicht sagen, welches Ohr schlechter hört, denn sie sind unter der Berücksichtigung der Meßtoleranzen gleich. Das entspricht auch meinem Empfinden, wobei ich subjektiv mehr zum linken Ohr tendiere.
    Ich hoffe, ich kann mehr zum Ablauf schreiben. Was ich hier bisher gelesen habe, erstaunt mich der Vorgang schon.

    Nach Freiburg will ich diesmal mit der Bahn anreisen, da ich bei der Rückkehr wegen möglichen OP-Folgen nicht unbedingt mit dem Auto fahren will. Es wird umständlich, da derzeit keine Direktverbindung zwischen Tuttlingen (ich wohne im Landkreis TUT) und Freiburg existiert. Man muß mindestens in Titisee-Neustadt umsteigen.

    Obwohl das Landkreis Tuttlingen mitten auf dem Land ist, bin ich mit der CI nicht allein. Ein Freund von mir wurde heuer ebenfalls versorgt (in Tübingen) und er kann mich mit Tips und Hinweise weiterhelfen. Bei ihm ist eine Versorgung mit dem 2. CI geplant. Ich bin gespannt, wie die KK darauf reagiert.
    Dazu gibt es im dortigen Gehörlosenverein einige CI-Träger. Bloß in meiner Firma werde ich wohl der Erste sein. Da werde ich bei unserer Abteilungsinfoveranstaltung kurz über CI sprechen, damit meine Kollegen Bescheid wissen. Von einigen Leute wurde ich bereits darauf angesprochen. Eine Präsentation von ca. 5 Minuten sollte reichen, denke ich. Hat jemand Ähnliches gemacht?

    @Katia:
    Darf ich fragen, wo ihr im Ländle seid? Die Meisten wohnen in Ballungsgebieten.

    Martina:
    Bei MTRA mußte ich nachsehen, was das für eine Bezeichnung ist. MTA und MTLA sind mir geläufig und Radiologie stelle ich mir etwas schwieriger vor, da man mit Strahlung zu tun hat. Und das versteht nicht jeder, oder?
    Ins Schwingprüflabor komme ich dank meiner Tätigkeit im Optiklabor so gut wie nie, im Gegensatz zu Kollegen, die Qualifikationsprüfungen durchführen. Da kommen häufig Schwingprüfungen vor.

    Im Optiklabor vermesse ich die Beleuchtung. Man sitzt häufig im Dunkeln und wenn jemand da ist und in die Dunkelheit spricht, verstehe ich seine Worte nicht. Dazu unterweise ich zusammen mit meinem Kollegen andere Kollegen von Zweigwerken in die optische Meßtechnik. Da heißt es auf Englisch sprechen. Ich hoffe, daß durch die CI die Kommunikation erleichtert wird. denn ich nehme Töne über 1 kHz nicht mehr wahr. Mehr weiß ich erst nach der EA.


    Grüßle,
    Bernd

    Hallo,

    ich lese seit einiger Zeit hier mit und hatte inzwischen eine Voruntersuchung hinter mir. Sie fand am 14. und 15. September dieses Jahres im ICF in Freiburg statt, interessanterweise exakt zum jüdischen Neujahrsfest Rosh Ha'Shana, wie ich feststellte. Darunter verstehen die Juden auch einen Neuanfang. Wirklich passend, da die VU am Anfang einer "CI-Karriere" steht. ;)

    Ich bin 44 Jahre alt und arbeite als Prüfingenieur im Prüflabor einer großen mittelständischen Firma, der unter anderem Automobilsysteme herstellt.
    Meine Schwerhörigkeit wurde erst im Alter von 3 Jahren festgestellt und seither wurde ich mit Hörgeräten versorgt. Mittlerweile stoßen sie an ihre Leistungsgrenzen und weil heuer neue HGs fällig wären und mir klar war, daß die neuen HGs keine signifikante Verbesserung bringen würden, erwog ich, einen neuen Weg zu gehen, statt die HGs auszutesten. Schon seit einigen Monaten hatte ich mir zu CI im Herzen "Ja" gesagt, so daß ich bis jetzt nicht mit Zweifeln der Entscheidung geplagt werde und nur eine Bestätigung benötigte, was mir auch nach der VU gegeben wurde. Selbst der CI-Hersteller stand für mich fest.

    Am 20. Oktober begebe ich mich wieder in die Uniklinik Freiburg für eine OP. Wie ich im Vorfeld vom Hersteller, Advance Bionics, erfuhr, könnte ich bereits den neuen Sprachprozessor, Naida CI Q90, erhalten. Ich hatte den Hersteller gestern wegen unserem Schwingprüflabor kontaktiert, ob deren magnetischen Streufeld einen Einfluß auf das CI haben könnte. Und da erfuhr ich nebenbei, daß der SP am Tag zuvor in Berlin vorgestellt wurde. Für einige dürfte diese Info von Interesse sein.
    Die Antwort zum magnetischen Streufeld steht noch aus, da hier keine pauschale Aussage möglich ist. Sie hängt einfach von vielen Faktoren ab. Im Zweifel betrete ich den Schwingprüflabor nicht, was mir ohnehin nicht wichtig ist, da ich mit ihnen nichts zu tun habe. Es geht mir um den Fall, daß ich doch da rein muß.


    Grüßle,
    Bernd

    Hallo Alex,

    ich hatte schon Wochen vorher deinen Blog über den Verlauf der VU gelesen und erst jetzt gucke ich das Video und stelle fest, daß ich genau dieses Zimmer hatte, in der du genächtigt hattest. Es sieht nach 7 Monate immer noch genauso aus, allerdings mit Aussicht auf die Straßenbaustelle. ;)
    Sonst kann ich deinen Ablauf im Blog ähnlich nachfolgen, außer Cros und BAHA, denn die waren bei mir nicht nötig.

    Grüßle,
    Bernd