Ich verstehe es jetzt so, daß es auch die Mutter unbedingt so will.
Und die Tochter ihr halt nur dabei hilft, sich zu informieren.
Erster Schritt wurde ja schon getan.
Man liest sich quer durch das Netz. Infomiert sich, fragt die Ärzte.
Es wäre auch gut sich mit CI Trägern zu unterhalten, und sie nach ihren persönlichen Erfahrungen zu fragen.
Was ein sehr, sehr schlechter Berater ist, ist der DRUCK, den man sich selbst aufbaut.
Gekoppelt mit fehlender Geduld.
Ich kann nachvollziehen, daß man am liebsten so schnell wie möglich wieder hören will.
Vor allem Musik, wenn dies ein sehr großer Teil des Lebens ausgemacht hat. Und auch jetzt noch viel ausmachen soll.
Das sollte dann auch genug Motivation geben, die Arbeit, wieder hören zu können, zu machen.
Und genau das wird es definitiv sein. Arbeit.
Gerade am Anfang, bei der EA, wird es eine enorme Umstellung geben.
Selbst wenn die Frau Mama sofort hören und auch was verstehen kann, solche Fälle gibt es ja tatsächlich, wird das Hören für sie eine enorme Umstellung sein. Erst einmal prallen längst verloren geglaubte Töne wieder auf einen ein, und manche Stimme und Töne fallen dann wieder anders aus, als man beim Hörverlust sich neu angewöhnt hat.
Sollte man nicht zu den "Schnellstartern" gehören, sondern am Anfang ein Gebimmel, Gedudel, oder gar nur ein Rauschen hören, dann sollte man das akzeptieren können, und einfach nur weiter mit dem SP (Soundprozessor) durch den Alltag gehen, und alles nur so auf sich einwirken lassen. Der Rest kommt dann tatsächlich, mit der Zeit.
Darauf kann man das Ganze richtig schön und langsam aufbauen!
Es gibt halt keine Garantie, was das Musikhören betrifft.
Für mich war dies auch irgendwo wichtig gewesen.
Deshalb habe ich auch direkt nach meiner EA auch so nebenbei, wie sonst auch im Alltag, Musik laufen gehabt.
Töne und Geräusche mußten eh neu angelernt und verarbeiten werden. Und ich gehörte zu denjenigen, die am ersten Tag nur Gedudel gehört haben, bevor es am Tag 2 mit Geräuschen, und schon am Tag 3 mit Stimmen wahrnehmen (heißt nicht automatisch verstehen) weiter ging.
Hinzu kommt ja noch, daß nach der EA weitere Anpassungen geben wird.
Diese können aber nur stattfinden, wenn der Klient in der Lage ist, genau zu sagen, was man (nicht mehr) hört, und auch wie.
Dann hat der Techniker eine Möglichkeit was zu ändern.
Manche Tips werden vom Logopäden kommen, wenn denen etwas bei den Übungen mit den Klienten auffällt, auch dann kann man was am Gerät anpassen.
Allerdings führt diese Anpassung meist auch wieder ein "neuen Hören" mit sich, je nach dem, wie extrem was geändert wurde, und das auch mal wieder erst eingewöhnt werden will.
Da ist man auf sein eigenes Gehirn angewiesen, und auch auf die eigene Einstellung, wie weit man das Ganze "ertragen" will, auf sich einwirken lassen will, und ob man dann auch für sich alleine übt. Und ich finde, gerade im Alltag übt man so viel, und das noch unbewußt, wenn man es einfach nur so nebenbei laufen läßt, ohne sich extrem darauf zu konzentrieren.
Zu AB kann ich nichts sagen.
Ich kenne nur das, was in meinem Prospekt zum Produkt steht.
Ich selbst trage CI.
Und ja, ich kann Musik hören, und auch genießen.
Es gibt nur wenige Frequenzen, die noch nicht sehr gut bei mir ankommen, und die mir bekannten Stücke verfälschen.
Aber das kann ich noch üben, eventuell kann man das auch bei der nächsten Anpassung wieder bißchen "auffangen".
Dennoch klappt dies sehr gut bei mir.
Ich höre auch die unterschiedlichen Instrumenten heraus. Kann sogar leise Stimmen im Hintergrundgesang hören, die ich vorher nicht mehr so intensiv wahr genommen habe.
Auch mit dem Keyboardspielen geht es wieder. Ich kann meine Musik auch wieder genießen.
Aber da muß man sich wirklich darauf einlassen können. Und zwar in Ruhe, und mit sehr viel Geduld.
Ganz am Anfang bei den Anpassungen hatte ich auch tatsächlich bei manchen Stücken, die mir bekannt waren, eher als ein komisches Gejaule und undefinierbaren Geräusche wahrgenommen, und konnte da diejenigen verstehen, die mit Musik nichts mehr am Hut haben wollen. Das war wirklich gewöhnungsbedürftig gewesen.
Aber ich habe mich da einfach weiter durchgearbeitet. Habe die Stücke genommen, die ich wirklich echt sehr, sehr gut kenne, und die auch oft nur mit der CI Seite gehört. Mein Gedächtnis hat mir da weiter geholfen, und auch mein rein schwerhöriges Ohr (mit HG), welches ich ab und an dazugeschaltet habe.
Aber, wie gesagt, man braucht dazu die Geduld, und auch den Willen, das Ganze durchzuziehen, und auch die Arbeit hinein zu stecken.
Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung,
und viel Glück für die Frau Mama!
Ich drücke ihr alle Daumen!
Schönen Gruß
Sheltie