Beiträge von Magneto

    Ich kann bei entsprechender Indikation auch nur empfehlen, ein zweites CI implantieren zu lassen. Bei mir hat - das ging über 2 Jahre - das HG und das CI nicht gut zusammen harmoniert, so dass das zweite CI eine regelrechte Befreiung war. Da ich auf dem 2. CI sofort bei Erstanpassung gut hören und vor allem schon ziemlich gut verstanden habe, war es auch viel einfacher, das 1. CI so langsam mit dem 2. CI zu einem einzigen Höreindruck zu verbinden. Das war dann stressfreier, dazu noch viel klarer, laut genug in jeder Situation und da wusste ich, dass ich mich richtig entschieden habe.

    Auch für das Gehirn ist es so einfacher, die Höreindrücke zu verarbeiten. Es muss nicht das HG-aufbereitete Signal mit dem CI-Signal zusammenbringen, das war ziemlich anstrengend damals.

    Ich drücke ebenfalls die Daumen!

    Siehst Du, etwas Entspannung und schon wieder einen kleinen Hörschritt weiter. Das wird Dir nun immer wieder passieren, manchmal recht spontan. Das gibt Dir dann wieder einen Kick und so wird das Hören immer besser. Einfach Geduld haben, ich weiß - ist nicht einfach :).

    Die ersten Anpassungen im Wochentakt sind auch anstrengend, aber hier zeigen sich halt schon die Tendenzen auf, wie gut man wieder ins Hören kommt. Wichtig wäre mir, immer das aktuelle Programm vor der Anpassung als Backup auf einen anderen Programmplatz zu haben, dann kann man immer wieder zurück bis zum nächsten Termin. Es kommt aber schon mal vor, dass man bei den Anpassungen immer wieder etwas zurückrudern muss bei der Folgeeinstellung, sei es zu laut, zu hallig usw., was bei der Anpassung im Anpassraum vermeintlich noch gut klang. So etwa 2 Schritte vor, 1 Schritt zurück .... Geduld ist - musste ich auch lange wieder daran arbeiten - bei der Hörreise das Wichtigste.

    Hallo Rieke,

    Es gibt einige Parameter, die für sich eine Bedeutung haben, aber nur im Zusammenspiel untereinander eine Wirkung - und das bei jedem CI--Träger anders. Vor allem anfangs ist man ja erstmal dabei, in das neue Hören hineinzufinden. Da spielen Fragen nach Strategie usw. noch weniger eine Rolle, das kommt erst etwas später - je nach Reifegrad Deines Hörens. Das ist ziemlich vielfältig und nützt wenig, wenn Dir der Techniker etwas erklärt, ohne dass Du die Zusammenhänge verstehst. Das ist für die Audiologen auch immer eine Zeitfrage und er weiss ja nicht, welchen allgemeinen Kenntnisstand zu den CIs überhaupt hast.

    Aber ich halte es schon wichtig, dass man als CI-Träger das Prinzip zumindest ansatzweise versteht und das hilft natürlich dann auch im Zusammenwirken Patient - Audiologe.

    Eine schöne Zusammenfassung, auf die ich immer wieder gerne verweise, habe ich hier, nicht direkt von heute, aber inhaltlich im Grundsatz schon:

    https://www.med.uni-magdeburg.de/unimagdeburg_m…lant-p-8859.pdf

    Ja, so einen Rettungsanker sollte natürlich auch ein mitdenkender Audiologe/in anbieten. Meist ist man anfangs ohnehin mit dem Einhören mit einer einzigen Programmeinstellung beschäftigt, da gibt es meistens einen freien Programmplatz als Backup.

    Hallo Attak64,

    das ist am Anfang bei vielen Ci-Novizen so. Das Gehirn benötigt halt mehr oder weniger Zeit, diesen für ihn neuen Input einzusortieren und allmählich wieder zu einem hör- sprich brauchbaren Hörerlebnis quasi umzuformen. Was ich mit dem CI gelernt habe, ist Geduld .... fiel mir mein ganzes Leben schon schwer, aber es lohnt sich. Was die Reha angeht, gibt es verschiedene Konzepte: Die einen finden es gut, schon nach den ersten Anpassungen in die Reha zu gehen, während wieder andere erstmal ein halbes Jahr Erfahrung mit ihrem CI sammeln, und dann in der Reha auf diesen Leistungsstand aufbauen. Beides kann gut sein, aber immer gilt die Voraussetzung zum aktiven Mitarbeiten wie Logopädie, Hörtraining und auch etwas Psychologie, da am Hören - oder wieder hören - noch mehr dranhängt.

    Erstmal wünsche ich einen guten Rutsch und einen guten Rehastart und -verlauf.

    Hallo Peter,

    wenn das so einfach wäre .... ich habe mir sowas in den ersten CI-Jahren auch gewünscht, mit zunehmendem Verständnis über die Wirkungsweise des Cis bin ich jedoch davon abgekommen. Es ist ja mehr zu tun, als nur die Regler hoch- oder unterzuschieben. Das CI kennt mehrere Parameter, deren Zusammenwirken doch schon Erfahrung und Wissen bedarf.

    Hier ab Kapitel 4 wird das gut beschrieben:

    http://www.ipa.ovgu.de/unimagdeburg_m…a+Implantat.pdf

    Was ich mir aber vorstellen könnte, wäre eine einfache Regelmöglichkeit per App, die nur temporär wirkt und die Grundeinstellungen im CI unverändert lässt. Aber meine eigenen Versuche, mit Equalizern usw. hier gut klingende Ergebnisse hinzubekommen, scheiterten meist daran, dass meine Einstellungen nicht überall gut gepasst haben. Entweder war es einfach mit der Zeit anstrengend, weil doch für die Situation unpassend, oder in Musik A richtig, dann hat Musik B irgendwo nicht gepasst und umgekehrt. Da habe ich jede Menge Zeit investiert - und vertraue jetzt lieber meinem Audiologe/in, allerdings ist sie neben den technischen Parametern auch auf Deine Alltagsschilderungen - wo klingt wie was, sowohl gut als auch schlecht - angewiesen. Blöd ist natürlich, dass das im Anpassraum meist noch gut passt, aber draussen in der Umwelt dann doch wieder anders. Aus diesem Grund lasse ich mir meine alte Einstellung immer auf einen anderen Programmplatz sichern, das hilft dann schonmal bis zur Korrektur zum nächstmöglichen Termin, den man auch schon vorab ggf. sogar schon für den selben Tag ausmachen kann. Absagen kann ich ja immer, da ist niemand böse darum.

    Hallo SICI21,

    Vielleicht hilft es Dir und Deiner Audiologe/in, wenn Du ihr mitteilst, wann oder auch in welchen Situationen Dein CI in den Höhen zuviel Dampf hat. Dann kann sie besser einschätzen, wo und wie sie dem begegnen kann. Mir hat geholfen, dass ich mir so etwas stichwortartig aufgeschrieben habe. Damit konnte ich auch für mich selbst festhalten, ob im Laufe der Zeit sich unwohl klingende Situationen mehrfach einstellen und vor allem, ob sie nach weiterem Anpassen besser werden oder wurden. Unvermeidbar ist leider das Problem, dass sich das CI im Anpassraum anders und gegebenenfalls wohlgefälliger anhört als dann später auf der Strasse und im Alltag. Du musst Dich dabei natürlich auch wohlfühlen mit Deinen Audiologe/in, das halte ich für sehr wichtig.

    Hallo Tiri,


    der Audiologe kann natürlich nicht in Dich reinhören :). Durch Deine Verwendung des CIs beim Hören wird über die einzelnen Elektroden in der Hörschnecke Deine jeweilige Hörwahrnehmung in den Frequenzbereichen sozusagen angewöhnt. Dies führt auch zu Veränderungen bei der nächsten Anpassung: Du nimmst anders wahr und der Audiologe regelt nach.

    Zusätzlich notierst Du wie Du das oben schon tust in Stichworten: was klingt gut, was weniger gut, vielleicht noch die Tageszeit und Umgebung. Einfach wie ein Hörtagebuch.

    Das hilft dem Audiologen sehr bei der Anpassung.

    Zu den beiden anderen Fragen kann ich leider nichts beisteuern.

    Danke Muggel, für diese schöne und komplette Zusammenfassung zu diesem Thema, welches ich nur so am Rande erwähnt hatte zuvor. Aber es zeigt sich auch hier, dass es gut ist, auch mal über den Tellerrand zu schauen. Weiterführende Infos sind immer gut.

    Hallo Konny,

    willkommen hier! Und doofe Fragen, also ausser so richtig doofe - ;)^^- gibt es hier nicht, deshalb immer raus damit. Sich zum CI für ein Baby zu entscheiden, ist schon eine ordentliche Hausnummer, aber sicherlich auch die richtige Entscheidung für den zukünftigen Hör- und Spracherwerb. Wie alt ist denn der junge Erdenbürger?

    Edit: Ich habe gerade gelesen: Steht vor dem 1. Geburtstag.

    Dani hat das schön zusammengefasst im zweiten Absatz, denn das ist erstmal das Wichtigste bei einer CI-Versorgung. Das Hörenlernen mit dem CI dauert auch je nach Vorgeschichte mehr oder weniger lang und wird anfangs wahrscheinlich Deine volle Aufmerksamkeit erfordern.

    Bis Du dann soweit bist, werden die je nach Hersteller beigepackten Streamingmöglichkeiten (AudioLink bei Med-El z.B.) zur Standardanbindung an das CI wahrscheinlich erstmal ausreichen, um in der ersten Zeit hineinzufinden in die neue Klangwelt.

    Danke, Dani. Dass das dann mit dem Audiostream funktioniert, ist mir bekannt. Dass das ggf. mit einem SW/FW-Update funktionieren würde, konnte ich mir nicht vorstellen, denn das hätten mir die Buschtrommeln schon mitgeteilt, aber ich wollte nochmal sicher gehen ;).

    Aber ich denke, Sonnet 3 wird den Audiostream beinhalten - wetten würde ich nicht darauf, aber man darf sich ja was wünschen :).

    Hallo Dani, welchen Vorgänger des aktuellen Prozessors meinst Du? Den Vorgänger vom Sonnet 2 - also den Sonnet 1? Ist das ein Stück Soft- oder Firmware? Das wäre ja genial ....

    Wegen der Telefonspule: Ich kenne ja durch meine Arbeit in der Selbsthilfe einen ganzen Haufen CI-Träger, da ist der Anteil von T-Spulen-Nutzern, z.B. mit der Artone-Schlinge, doch noch ganz ordentlich vertreten. Aber jüngere Semester fragen doch schon mehr nach smarten Lösungen. Obwohl ich die Telefonspule funktional am smartesten finde: Kein Koppeln, kein Hin- und Her, einfach T drücken und es funktioniert.

    Ich wollte mit meinem Hinweis mit dem Führerschein keine Verwirrung stiften :/:S:). Mir ging es nur um den Führerscheintausch alt gegen neu, wo im Formular auch Behinderungen usw. eingetragen werden müssen/sollen. Im Führerschein selbst wird das nicht vermerkt.

    Es gibt auch Fahrschulen für Gehörlose, das ist also grundsätzlich kein Problem

    @Nobbi: Es gibt auch Gehörlose, die kein CI tragen ;)und somit auch beim Autofahren nix mitbekommen. Da ist dann halt mehr visuelle Umsicht gefragt .... aber es ist machbar und ich bin froh, dass das nicht auch noch zu streng reguliert wird.

    Hallo 1999,

    ich würde dies in Deiner Klinik, die Dich implantiert hat, oder bei Deinem HNO abklären lassen. Inzwischen laufen so viele Menschen mit Bluetooth-Headsets, -Kopfhörern usw. herum, dass die Strahlung kaum der Grund für die Schmerzen sein dürfte. Solche Hautveränderungen bedarf es schon andere Strahlen, die dann auch mit Wärmeeinwirkung usw. zu tun haben, aber davon ist Bluetooth weit entfernt.

    Reibt der Prozessor an dieser Stelle? Manchmal reicht da nur ein Pickel, der sich entzündet. Das hört sich jetzt blöd an, aber das passiert halt auch schon mal.