Beiträge von Magneto

    Die in der Entwicklung befindliche LED-CI-Technik wird sicher noch einige Jahre dauern. Davor kommt wahrscheinlich noch eine andere Variante hinzu: Das vollimplantierbare CI:

    https://www.medel.com/de/press-room/2020/12/01/erstes-vollständig-implantierbares-cochlea-implantat-(tici)-in-deutschland-eingesetzt

    Das wäre natürlich auch eine tolle Sache. Aber es gibt bisher nur wenig Infos dazu, vor allem keine Bilder oder nähere Beschreibungen, wo z.B. das Mikrofon sitzt oder wie die Stromversorgung funktioniert. Wenn der Mikrofonabgriff so in etwa vor dem Trommelfell stattfände, wäre das auch akustisch eine tolle Sache und käme dem natürlichen Ohr wieder ein Stück näher.

    Ihr sprecht aber überwiegend italienisch? Maranello liegt doch in Italien, dem Hauptsitz von Ferrari. 😜

    Es gibt noch mehr Autos aus dem wilden Süden mit Pferdle drauf - Betonung auf Pferdle - :).... aber sonst, gute italienische Pizza gibt es hier natürlich ebenfalls. Um die Verwirrung noch etwas zu steigern: Die bauen Autos, die so heissen wie die Notruf-Nummer in den USA.

    Hallo Tiri, ob es gut ist, dass der Abstand zwischen T- und C-Level so kurz wie möglich sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Du musst Dir das vorstellen wie ein Zange (für jede Elektrode), und zwischen den Backen läuft das Tonerkennen ab. Ist die Zange offen, passt viel hindurch, auch mit sehr viel mehr Abstufungen zwischen leise und laut, das macht den Höreindruck natürlicher. Ist die Zange mehr geschlossen, sind die leisen und lauten Höreindrücke näher beieinander und damit weniger abgestuft. Damit kann das Knirschen von Laub oder Kies auf einem Waldspaziergang schon lauter wahrgenommen werden, als das nötig ist, vor allem wenn man sich unterhält. Ich habe das schonmal geschrieben: Der Kies ist dann zu nahe an der Sprache. Das ist halt auch von der Empfindlichkeit der Nerven abhängig, die von den Elektroden bedient werden.

    Ob in einem solchen engen Fall dann herstellerweise noch andere Strategien hineingerechnet werden, um das zu kompensieren (weil es nicht anders geht), wird sehr individuell sein und natürlich auch von der Kunst des Audiologen, diese zu nutzen.

    Für die Nerds unter uns :) 8) gibt es hier eine schöne, auch für unsereiner gut nachvollziehbare Doku von Oticon:

    https://www.oticonmedical.com/-/media/medica…ctive.pdf?la=en

    .... ab ca. Seite 20 wird es interessant. Aber mache Dich nicht verrückt damit, wenn Du bei den nächsten Anpassunge etwas Routine bekommst und mit guter Konzentration die T- und Cs einstellen lässt, ist das schon der richtige Weg.

    Es gibt eine Tabelle, in der die Frequenzbereiche der einzelnen Hersteller beschrieben sind, die muss ich mal suchen. Aber ich weiss, dass Med-El von ca. 70 bis 8.500 Hz übertragen kann, Cochlea geht bei ca. 100 Hz los bis ca. 8.000 Hz (oder höher, das weiss ich nicht sicher) und die beiden anderen Hersteller, die muss ich mal herausfieseln. Dabei ist ja nicht nur wichtig, was die jeweilige Elektrode kann, sondern auch deren Lage in der Cochlea. Ich selbst habe mich lange damit beschäftigt und dies auch immer mal wieder gemessen. Dass ich auf der linken Seite erst bei 100 Hz beginne, hat seine Ursache in einer Hörnervreizung in diesem Bereich, die mir nicht gut tat und mich vor einigen Jahren ziemlich viel - ja, Nerven - gekostet hat. Daher lasse ich nur den Bereich ab 100 Hz zu. Im täglichen Sprachverstehen ist der untere Bereich nicht ganz so wesentlich und bei meiner derzeit eingestellten Codierungsstrategie auch kaum hörbar, nur in meinem Musikprogramm kommen die tiefen Töne richtig zur Geltung, so gut sie eben können. Hier hatte ich davon berichtet:

    Frequenzbereich-Abdeckung des CI's

    Ich finde auch, an dieser Stelle würde ich eine Stationäre Reha beantragen. Erstens kann man sich dort auf das Hörenlernen besser konzentrieren, es gibt keine oder weniger Ängste, mal was nicht richtig mitzubekommen (weil es den anderen auch nicht besser geht). Ausserdem wird ein guter Mix an Alltagstraining (wir sind immer in ein gut beschalltes Einkaufszentrum gefahren, das war manchmal sehr anstrengend, aber man konnte gemeinsam mit den mitgefahrenen Audiologen sofort auf das Problem eingehen und dann später in der Anpassung versuchen, zu beheben). Das Frühstück ist in belebter Umgebung auch ein Frühsport der anderen Art und Mittags klappern die Löffel in der Suppe. Zwischendurch etwas Sport, mal eine Fangopackung - man tut also nicht nur etwas für das Hören, sondern auch etwas gegen den Hörstress. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden gewesen mit meiner Reha, ich kann das nur empfehlen.

    Ich hatte einige Jahre die Rondo 1, also den ersten Rondo, der hat jeweils nur ein Mikrofon. Zusammen mit der Rondo-Position ziemlich weit weg von Ohren mehr nach hinten, habe ich auch überwiegend tatsächlich zu viel von hinten, jedoch zuwenig von vorne mitbekommen. Da war mein Gehirn auch noch nicht soweit trainiert, auch das zu kompensieren, und ich glaube, das funktioniert auch nicht wirklich, da die Mikrofone eben da sind wo sie leider sind. Der Rondo 3 hat Richtmikrofonie, und es gibt Hörprogramme bzw. -strategien wie "adaptiv" und "natural", die sich diese Richthören-Wirkung zu nutze machen, vielleicht kann der Audiologe dies einmal für Dich einstellen, oder falls schon geschehen, für Dich besser anpassen.

    Das ist richtig. Bei Med-El wird die Elektrodenhülle so gefertigt, dass sie der Cochlea so optimal wie möglich folgt - natürlich ist hier auch die Kunst des Operateurs gefragt. Die Spitze soll sehr reizarm sein. Und richtig: Auch "vorgebogene" Elektroden gibt es.

    Ich habe die Flex 28 links und rechts, und der Bassbereich wird gut abgedeckt mit den vier tiefsten Elektroden. Da geht es bei 70 Hz rechts und bei 100 Hz links los und das habe ich nun auch gut hörbar in meinem neuen Musikprogramm. Es hört sich so an, als ob die 4 tiefen Elektroden parallel befeuert werden. Ich muss mal nach der Strategie schauen, die dahinter steckt.

    Hallo Tiri, da ist aber etwas schief gegangen bei der Anpassung, abgesehen vom jetzt völlig anderen Verhalten. Da könnte Andrea richtig liegen: Teste mal alle Programme durch, vielleicht liegt Dein Sprachprogramm, also das neue, auf einem anderen Speicherplatz bzw. Programm. Und wegen Deinem alten Programm:

    Dein altes Programm ist doch mit Deinem Namen verknüpft in der Anpass-Software gespeichert. Jedenfalls ist es bei mir möglich gewesen, auf die alte Einstellung eines Programms zurückgreifen und wieder gemeinsam mit vielleicht zwei neuen Programmen auf die Cis zu speichern. Das geht bei Dir sicherlich auch, da fragst Du am besten nochmal nach.

    Ich drücke die Daumen, dass das neue Hörzentrum ggf. anders an die Sache herangeht.

    Hallo Massimo,

    der Begriff "Phantomschmerz" ist gar nicht so schlecht, auch wenn der Tinnitus nicht direkt physisch weh tut (aber auf eine andere Art schmerzt). Da haben die Leute in der Reha nicht so unrecht damit. Bekommt das Gehirn wieder den von früher gewohnten Input (mehr oder weniger anders aufbereitet), stehen die Chancen gut für einen teilweisen oder gar ziemlichen Rückzug des Tinnitus.

    Hallo Massimo, willkommen an Bord!

    Erstmal wünsche ich Dir einen guten Einheilungserfolg und Geduld bis zur Erstanpassung. Geduld ist das Lieblingswort des Cis, davon kann es eine ganze Menge brauchen. Das heisst, setze Dich nicht so sehr unter Druck und warte mal die Erstanpassung ab (für viele von uns Ostern und Weihnachten an einem Tag, das ist wirklich ein sehr emotionales Erlebnis). Bei der Erstanpassung wird das Implantat und das Impendanzverhalten sowieso nochmal geprüft, und es gibt hier schon Toleranzen, die korrigierbar sind, sollte es hier nicht ganz passen.

    Da ein Tinnitus häufig das Gegengewicht zum Hörverlust darstellt, gibt es gute Chancen, dass Du nach einiger Zeit des CI-Tragens den Tinnitus nicht mehr oder schwächer wahrnimmst. Ohne CI kann es schon passieren, dass er wieder kommt, aber wahrscheinlich schwächer als zuvor. Das kann man vorher nur spekulieren, auch hier ist wieder Abwarten gefragt. Aber Optimismus ist kein Fehler (-:

    Hallo Le Chuk,

    das ist gut, wenn das bei Dir so gut klappt, wie geschrieben, jeder, wie er mag bzw. wie er sich am besten dabei fühlt. Wichtig ist ja das Ergebnis am Ende, und wenn das gut ist, dann ist der Weg dahin ja richtig gewesen. Ich gebe Dir im übrigen Recht: Das beste Üben findet im Alltag statt. Nach einigem gezielten Hörtraining habe ich das dann auch gelassen mit dem Üben :). Der Alltag war zwar rau, aber zielführend am Ende.

    Mein Liebling ist Kerstin mit ihren 18 grünen Sesseln:). Auch wenn man diesen Test nur einmal jährlich macht, ist das doch immer wieder erstaunlich, wenn man meint, alles gehört zu haben und trotzdem immer mal wieder falsch liegt.

    Willkommen an Bord, Steffi.

    Wenn Du schon ein bisschen hier im Forum herumgestöbert hast, wirst Du sicherlich schon gelesen haben, dass jeder so seine eigene Hörreise geht, aber das Kofferpacken davor ganz unterschiedlich aussieht, ganz wie im wahren Leben. Es gibt Bedenken, Ängste, Vorurteile und diese hat wohl jeder ein klein wenig vor einer solchen Entscheidung. Hier wirst Du viel lesen können, wie der eine oder andere damit umgeht, das hilft auch ungemein.

    Hallo LeChuck, ich habe auch unterschiedliche Wahrnehmungen links und rechts, aber das Zusammenspiel ist dann wieder ziemlich gut. Das ist tatsächlich ein kleines Geheimnis des Gehirns, wie es das regelt. Dass man hin und wieder die Lautstärke mit der Fernbedienung nachregeln muss oder nicht, kommt ja auf die gerade vorherrschenden Umstände an. Und das lässt auch irgendwann nach, wenn man seinen Weg gefunden hat. Warum soll ich meinem Hören nicht mit der sowieso schon im Kopf befindlichen Elektronik per Fernbedienung nicht etwas nachhelfen? Das Streben nach dem Verhalten eines gesunden Ohres (hier kann ich ja auch nix regeln) ist schön, aber bürdet einem auch einen harten Weg auf - das ist nix für jeden. Wenn ich heute etwas zu laut empfinde, dann regle ich das etwas runter und schaue, wenn so etwas häufiger vorkommt, dass das bei der nächsten Anpassung berücksichtigt wird. Umgekehrt auch, wenn etwas dauerhaft zu leise ist. Man darf sich da nicht so sehr unter Druck setzen, die Anfangszeit ist schon so anstrengend genug für viele Patienten. Der Audiologe kann den Lautstärkebereich auch definieren, damit es nicht zu wenig/zu viel zu regeln gibt.

    Dann noch ein Satz zu den wechselnden Technikern: Es ist garantiert nicht gewollt, dass sich Patient und Audiologe nicht aneinander gewöhnen, warum auch? Das ist einfach der Organisation in der Klinik geschuldet. Die sollen ja nicht heiraten, sondern im Laufe der Zeit miteinander den Hörerfolg verbessern. Wenn ich da jedem Techniker aufs Neue meine Befindlichkeiten, meine Hörhistorie usw. schildern müsste, fände ich das höchst unvorteilhaft für mich. Gleichwohl ist so ein frischer Impuls durch einen vielleicht anders arbeitenden Audiologen nicht verkehrt, aber in der Summe möchte ich doch schon "meinen" Audiologen haben. Aber jeder wie er mag.

    Naja, jeder macht so seine eigenen Erfahrungen, das ist ja auch das interessante. Aber es würde sich in CI-Träger-Kreisen, zumindest in den organisierten, ziemlich schnell herumsprechen, dass hier eine Aushilfs-Crashkurs-Kraft zugange ist. In der CI-Selbsthilfe tauschen wir uns auch über die Audiologen und ihre "Anpassungsfähigkeiten" aus.

    Die CI-Welt ist (noch) ziemlich übersichtlich, auch die Audiologen der unterschiedlichen Kliniken kennen sich untereinander und tauschen sich aus. Wenn "meine" Audiologin meinen Anpasstermin nicht wahrnehmen kann, bekomme ich Bescheid und kann evtl. den Termin umlegen oder ihn mit einer Vertretung wahrnehmen, wenn es für mich nicht darauf ankommt, dass jemand anderes mal einspringt. Was mir sogar schonmal einen positiven Impuls gab, an den ich bis dahin gar nicht dachte. Es ist alles mögliche möglich :). Aber ich schliesse mich Wallaby an: Wichtig ist ein gutes Verhältnis, eine gute Chemie.

    Acki: Ich glaube nicht, dass es sich eine Klinik erlauben kann, per Crashkurs einen Akustiker zur CI-Anpassung zu befähigen. Man muss schon zertifiziert sein, um als Audiologe oder auch Akustiker CIs anpassen zu dürfen (es gibt auch Hörgeräte-Akustiker, die eine entsprechende Zusatzausbildung haben, aber wenn die das nicht täglich machen, dann fehlt eben auch die Erfahrung) .

    Silke: Ich würde den/die AudiologIn bitten, einfach mal von vorne anzufangen. Funktionsprüfung der Elektroden, neu T- und C-Level einmessen, Abgleich der Elektroden untereinander und ein Programm erzeugen. Das wird der Techniker von AB wahrscheinlich auch vorschlagen bzw. durchführen.

    Andrea hat beschrieben, wie eine Elektrode eingestellt wird. Hier wird klar, dass nicht wie bei einem Hörgerät einem Equalizer ähnlich der jeweilige Pegel der betreffenden Frequenz angehoben wird. Beim CI geht es eher darum, die elektrischen Reizstärke, die von den Elektroden ausgeht, zur Stimulation der Hörnerven zu bestimmen.

    Eine CI-Elektrode deckt einen bestimmten Frequenzbereich ab, und die Frequenzbereiche überlappen sich auch ein wenig. Wenn beim Einstellen ("sage mir, ab wann Du den Ton hörst" (= T-Level, Threshold (Schwellwert) ) und ("sage mir, wann der Ton Dir zu laut vorkommt oder noch angenehm klingt" (= C-Level, Comfortable (Angenehm) ) jede Elektrode so eingestellt wird, dass die Bereiche zwischen unten (T) und oben (C) jeweils optimal ausgenutzt eingestellt sind, wird dabei auch geprüft anhand dieser Tonfolgen ("klingen die beiden Töne gleich laut" ), dass die Übergänge von Elektrode zu Elektrode ausgewogen wahrgenommen werden können.

    Da sich die Empfindlichkeit der Hörnerven mit der Zeit verändert, muss aus diesem Grund immer wieder angepasst werden, anfangs in kürzeren Abständen, später in längeren Abständen. Aber keine Sorge - da nutzt sich nichts ab (-:

    Eins habe ich fast vergessen: Wird bei der Anpassung beim Erkennen des T-Leveltons zu spät bestätigt (und beim C-Level ggf. zu früh), wird der Bereich dazwischen natürlich entsprechend schmäler. Dann kann passieren, dass beispielsweise Blätterrauschen im Wald oder knirschender Kiesboden sehr laut klingen kann, auch wenn die Sprache selbst auch laut, aber noch angenehm klingt. Da ist also der Kies zu nah an der Sprache. Deshalb sollte man sich sehr konzentrieren bei der Erkennung der Töne bzw. wann man sie tatsächlich wahrnimmt.

    Silke: Das könnte auch Dein Problem sein.