Hallo Summer, lasse Dich von den technischen Daten nicht verrückt machen. Letztlich verfolgen alle drei Hersteller ein Ziel: Dir das Hören und Verstehen auf unterschiedliche Weise, sei es Anzahl der Elektroden, Hörstrategie in der Software usw., wieder zurück zu geben, soweit die Technik das ermöglicht. Wie das die Hersteller machen, hat weniger Einfluss darauf, was Dein Gehirn damit macht - Du hörst ja mit dem Gehirn, nicht mit den Ohren. Der neue Sinneseindruck, der dann über die Elektroden an das Gehirn - bzw. das Hörzentrum - weiter gereicht wird, soll ja wieder das bisher gespeicherte Hörvermögen so gut wie möglich wieder erwecken.
Freilich versuchen sich die Hersteller gegenseitig in ihren Hör-Qualitätsversprechen zu überbieten, deshalb frage einfach den Techniker, welche Firma er für die bestmögliche Hörqualiltät empfiehlt. Er wird Dir diejenige empfehlen, die er selbst am besten kennt und auch anpassungstechnisch am besten beherrscht.
Du wirst also allmählich feststellen, dass Dein Gehirn Dir wieder Bekanntes, z. B. die Stimmen Deiner Familienmitglieder, Freunde usw., in ziemlich guter Qualität bietet. Das bedeutet Geduld, und ein guter Audiologe setzt Deine Befindlichkeiten - hier etwas zu laut, da etwas zu grell .... usw. so gut wie möglich um im Rahmen der Anpass-Möglichkeiten des jeweiligen Herstellers. Anfangs geht das zögerlich los, denn Dein Gehirn muss sich erstmal auf diese neue Art der Stimulation einlassen, bis beide Freunde werden. Aber wenn das passiert ist, geht es nur noch aufwärts - wenn man es nicht übertreibt in Erwartung und Ungeduld. Es wird Dir Freude machen, immer mehr früher nicht mehr Hörbares wieder zu entdecken.
Mir wäre bei der Auswahl eines Herstellers nun wichtig:
- MRT-Tauglichkeit, vor allem wenn regelmässige Untersuchungen zu erwarten sind
- Anschlussmöglichkeiten von Telefon und anderen Audiogeräten, die ich in Beruf und privat benötige
- noch wichtiger: eine wohnortnahe Versorgung, denn Du gehst, wenn auch in immer grösser werdenden Abständen, eine ziemlich lebenslange Verbindung damit ein
- bequemes Tragen des Sprachprozessors (mit Brille, ohne Brille usw.)
- ein gutes Gefühl bei der Beratung, Auswahl und Perspektive bei der Nachversorgung
Und wenn Du dann etwas in das Hören und Verstehen gekommen bist, kannst Du auch wieder allmählich an die Musik gehen - aber das ist ein eigenes Thema. Nur soviel vorab: Musikhören ist eine gute und wesentliche Unterstützung für das Sprachverstehen - aber das kommt dann später dran. Nochmal viel Glück bei Deiner Entscheidung.