Es ist so leer hier. Wollte hier einfach mal "Hallo" sagen, weil ich auch Gebärdensprachlerin bin.
Gebärdensprachlerin on Board
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Jasmin_76
July 1, 2025 at 10:26 PM Changed the title of the thread from “Gebärdensprachelerin on Board” to “Gebärdensprachlerin on Board”. -
Hallo
ich bin auch Gebärdensprachlerin. Nutze beides - Lautsprache und Gebärden und fühle mich sehr wohl damit.
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Ja Hallo!
Freut mich das nun noch jemand on Board ist!
Ich nutze auch sehr gerne beides.... ist schon praktisch beides zu können. -
Können Eure Umfelder denn auch Gebärden?
Ich kann sie ein bisschen, und mein Umfeld verweigert sich diese zu lernen…
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Ich kann leider kein Gebärden, dazu bin ich zu langsam und spät taub geworden. Mein Umfeld hat diesbezüglich auch keinerlei Berührungspunkte.
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und mein Umfeld verweigert sich diese zu lernen…
Wer ist "Umfeld"?
Wenn das der eigene Ehemann ist, dann ist das schade. Aber ab einem gewissen Alter tut man sich sowas halt auch nicht mehr an.
Wenn es deine bisherigen Freunde sind, die sich dem Lernen der Gebärdensprache "verweigern", dann kann ich dir sagen, dass du von ihnen hoffnungslos zuviel erwartest, wenn sie eine komplett neue Sprache nur für dich lernen sollen. Wenn sie das freiwillig tun - okay, dann möchten sie wohl noch gerne mit dir kommunizieren.
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Ich musste mit 10 Jahren auf eine Schule für Hörgerschädigte welchseln, da ich im normalen Unterricht nicht mehr mitgekommen bin.
Dort lernt man dann die Sprache im Pausenhof.
Ich habe somit ein gemischtes Umfeld, hörgeschädigte und normal hörende Freunde.
In meinem "hörenden" Umfeld kann auch keiner Gebärden. -
@ Heavey Medel: Mit Umfeld meinte ich Eltern, Ehemann, Verwandtschaft…
Mehr oder minder heißt es da, dass sie mir dann lieber kurz aufschreiben wollen/können, wenn ich was nicht verstünde…
Ich würde mir von ihnen das Fingeralphabet zu lernen primär wünschen, das wäre für Namen von Menschen, Orten, Shops u.a. ja schon oft hilfreich, weil sich Namen (vor allem unbekannte!) nicht aus dem Kontext erschließen lassen.
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@ Jasmin_76: Ich habe die letzten beiden Schulklassen an einer solchen Schule besucht. Ich habe es da nur so dürftig gelernt, dass ich mich knapp den anderen mitteilen kann, aber wenn sie mir (i. d. R. zu schnell gebärdend) antworten, verstehe ich kaum was.
Zumal ich nur die LBG kenne, aber nicht die DGS. -
Ich finde ja Lippenlesen zu lernen für Spätertaubte sehr sinnvoll.
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@ Jasmin_76: Ich habe die letzten beiden Schulklassen an einer solchen Schule besucht. Ich habe es da nur so dürftig gelernt, dass ich mich knapp den anderen mitteilen kann, aber wenn sie mir (i. d. R. zu schnell gebärdend) antworten, verstehe ich kaum was.
Zumal ich nur die LBG kenne, aber nicht die DGS.Ja, die Muttersprachler sind leider auch nicht all zu Rücksichtsvoll... das ärgert mich auch oft.
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Ich ging in Hörgeschädigte Schule als auch Berufsschule.
Bis Realschulabschlusszeit konnte bzw. wollten kein Lehrer in Gebärden unterichten. Es ging für viele auch so nur je nach Hörstatus klappte es unter grossen aufwand mehr oder wenig noch dafür wurde leider mit Fremdwörter gespart soweit es möglich war. In Pausen und Freizeit mit Gleichbetroffene verlief die Kommunikation mit Gestik, Mimik und sogenannte „Schulhofgebäden“. Erst als ich in Berufsschule ging nahm ich die Gebäden meist in Pausen und im Internat als Erleichterung in der Kommunikation an. Da wir in der Klasse 2 Klassenkameraden hatten die überwiegend nur über Gebärdensprache den Unterricht „entspannter“ verfolgen konnten - halfen eine SH und meine wenigkeit mit Gebärden für die GL damit diese auch was mitbekamen. Ich lies die GL wissen, dass ich nicht so gut könnte und man forderte mich auf dennoch weiter zu tun. Klar bekamen wir 4 hin und wieder von Lehrern was ab da man Sie fragen könnte. Nachdem wir zu verstehen gaben hatten vereinzelte Lehrern die angewohnheit, dass ihre Hände immer wieder zum Mund wanderte dass man nicht mehr „absehen“ konnte.Im Internat fand ich Freunde, Bekannten die geduldig waren damit ich was mitbekam und gleichzeitig die Gebärden lernte. In Reha Rendsburg war dann das Ahaeffekt dass ich manche Fremdwörter erst durch Gebärden verstand was gemeint war. Von da an habe ich beide Komminikationsformen je nach Gesprächspartner und für mich persönlich als wichtig angenommen da beide Kommunikationsformen sich nicht gegenseitg ausschliessen um mit Sprachwortschatz etc. weiter zu kommen. Mein Vorteil war ich habe in Kindheit und später auch Bücher gelesen und viel TV als dann UT gab die Fremdwörter immer mehr angenommen um mit anderen mithalten zu können.
Und ja innerhalb der Familie/Verwandte und Kollegen habe ich nie erwartet, dass die können müssen und können es bis heute nicht. Habe auch nicht danach gefordert - wichtig war nur dass man nicht vom zb. Treppenhaus ins Keller rufen sollte was ich aus dem Keller noch holen sollte oder die sagen halt 3 mal und gut ist es.Im Beruf wird antlizgerichtet kommuniziert. Bei Betriebsversammlung nutze ich GS ansonsten nutze ich bei kleine Teambesprechung das Mikrofon. Per Videomeeting kann ich UT einblenden.
Als ich 2000 Hörsturz bekam, war das Sprachverstehen trotz HG gegen Null gesunken. Nach überlegungszeit entschied ich mich für CI aber warnte mein Hörende umfeld insbesondere die Eltern dass man nicht erwarten sollte „CI rein und schon läuft es“ ……..lies auch meine Eltern wissen, dass es nicht von heute auf morgen dann funktioniert was die zuvor erst dachten dass man wieder „alles“ hören würde. Lies auch wissen, dass man dennoch hinter mir stehen sollte, falls mit CI keine grosse Verbesserung geben sollte. Ich verstehe zwar nicht alles auf anhieb aber mit entsprechende Kommunikationsdiziplin und Geduld klappt es im Alltag gut. Beruflich, bei Behörden, Ärzte gibt dennoch barrieren aber kann ich damit leben und nutze dann das Mikrofon. Und die Schnellredner mahne ich bitte etwas langsamer zu reden.
Den Satz „umfeld würden Gebärden verweigern“ würde ich per se nicht so stehen lassen. Die meisten können es nicht nach empfinden wie das ist wenn man nichts oder sehr wenig hört. Das merkt man oftmals erst dann wenn man selbstbetroffen wird. Oder bei Altersschwerhörigkeit sieht man auch, dass bei grössere Feier nicht mehr alles versteht wie gewohnt war und dennoch wollen diese „Personengruppe“ keine HG tragen und meinen ich versteh doch noch was aber für Mitmenschen anstrengend sein kann und man belässt es so bei den sturen ältere Familienangehörigen o.ä. -
Ich finde ja Lippenlesen zu lernen für Spätertaubte sehr sinnvoll.
Das habe ich notgedrungen und unfreiwillig gelernt. Beherrsche es ziemlich gut, wenn der sprechende ein deutliches Mundbild hat.
Ich habe zur Maskenzeit gemerkt, wie Abhängig mein „Hören“ von Lippenlesen war. Quasi zu 90%. -
Beherrsche es ziemlich gut, wenn der sprechende ein deutliches Mundbild hat.
Ich auch. Anders geht es auch noch nicht. Zudem bin ich es so gewöhnt immer auf den Mund zu schauen das ich das wohl beibehalten werde.
Und mit dem jetzigen "Gehörzugeinn" und dem Mundbild ist das Kommunizieren schon um einiges leichter...