Musik, "Tone Deaf" und Erfahrungen mit Eurem CI

  • Wenn die Oktave sich auf 2 Elektrodenzwischenräume verteilt könnte es schon möglich sein. 1. Tei der Oktave links der Elektrode, 2. Teil der Oktave rechts der Elektrode.

    rechts und links: AdvancedBionics (AB) Naída CI-M 90

  • Hallo,

    ich habe vor etlichen Jahren mal eine Studie gemacht, um Tonhöhen zu entscheiden. ich konnte weitaus mehr (genauer mehrere Hundert) unterscheiden als es physikalische Elektrodenkontakte gibt. Schon erstaunlich, was das Gehrin sich aus den par Elektroden zurecht puzzelt.

    Gruß
    Andrea

  • Links ist es sowohl vor als auch nach meinen OPs wesentlich immersiver als rechts, οbwοhl ich auf beiden Ohren dasselbe System habe. Keine Ahnung ob das normal ist. Aber ich erkläre es mir damit, dass das linke Ohr das emotionale und rechts das rationale Ohr ist.

    Habe ich nie drüber nachgedacht, aber da könnte wirklich was dran sein. Ich diesem Artikel wird bestätigt, dass man links besser Musik und rechts besser Sprache hört. Das erklärt vielleicht auch, warum ich mit dem CI im rechten Ohr ungewöhnlich schnell (laut meinem Audiologen) ein gutes Sprachverständnis erreicht habe, und warum es mit Musik eher schwieriger ist. Der kleinere "Klangraum" könnte dann auch damit zu tun haben.

    Ich erinnere mich nicht, dass es so einen großen Unterschied gab als ich noch auf beiden Ohren gut gehört hatte. Aber vielleicht habe ich es auch einfach nicht bemerkt. Denn so oft hört man dann ja nicht bewusst nur auf einem Ohr und achtet auf solche Unterschiede.

    Von Halbtönen zu sprechen finde ich komisch. Denn in den höheren Frequenzen ist für CI Träger die Unterscheidung von Halbtönen leichter als in den tieferen Frequenzen.

    Ja, das sieht man auch deutlich in Figure 1 in der Studie. Trotzdem waren Halbtöne auch bei der höheren Frequenz mit CI unterhalb der Unterscheidungsschwelle. Bei den Normalhörenden gab es diesen Unterschied zwischen den Frequenzen nicht.

    Ich hatte irgendwo Mal geschrieben, dass ich im mittleren Bereich etwa 35 verschiedene Frequenzen innerhalb einer Oktave unterscheiden kann. Das wäre ja viel mehr als nur Halbton Schritt für Normalhörende (12). Was ich dann eher nicht glaube, dass ich mehr höre.

    Da stand nur, dass die Normalhörenden (Kontrollgruppe) in der Studie Halbtonschritte wahrnehmen konnten. Sie haben nicht geprüft, ob sie auch noch feinere Unterschiede hören konnten. Ich denke dass ist tatsächlich der Fall.

  • ich habe vor etlichen Jahren mal eine Studie gemacht, um Tonhöhen zu entscheiden. ich konnte weitaus mehr (genauer mehrere Hundert) unterscheiden als es physikalische Elektrodenkontakte gibt. Schon erstaunlich, was das Gehirn sich aus den paar Elektroden zurecht puzzelt.

    In der Tat. Man kann sich das ein bisschen so vorstellen wie den Effekt, dass das Gehirn ein buntes Fernsehbild sieht, obwohl die einzelnen Pixel nur drei verschiedene Farben haben. Nebeneinanderliegende Elektroden werden gleichzeitig angesteuert, also gemischt, um den Eindruck zu erwecken, dass die Impulsspitze dazwischen liegt. Außerdem arbeitet zumindest MED-EL bei den tieferen Tönen noch mit unterschiedlichen Impulsraten.

  • Ich erinnere mich schwach, dass im höheren Tonbereich die Unterschiede leichter zu erkennen waren als bei den tieferen, und dass die Dame, die den Versuch machte, das für normal hielt. Leider weiß ich nicht mehr, ob es auch bei Guthörenden ebenfalls normal ist.

  • ci_joe Nein, muss nicht die Schlussfolgerung sein. Tonhöhen auseinanderhalten sagt nichts über das Hörempfinden von mehreren Frequenzen gleichzeitig (z.B. Musik mit mehreren Instrumenten + Singstimme) aus. Es ist sogar ein Unterschied ob EIN Klavierton, der durch das Anschlagen von 3 Saiten gleichzeitig erzeugt wird, oder der gleiche Ton auf einer Gitarre durch das Anschlagen von nur 1 Saite erzeugt wird.

    Der "3-saitige" Klavierton kann in sich schon etwas disharmonisch sein (der Klavierstimmer hatte einen schlechten Tag, Klavier feucht, ...) und dadurch einen unangenehmen "mehrstimmigen" Klang erzeugen oder den CI-Träger damit überfordern.

    rechts und links: AdvancedBionics (AB) Naída CI-M 90

  • ci_joe Naja, ob das Halbtondifferenzieren oder das Harmoniehörenkönnen (Mehrtondifferenzierung) für ein "gutes Musikhören mit CI" entscheidender ist, weiß ich nicht zu beurteilen. Ich denke, es kommt auf den Gesamteffekt (Zusammenspiel der Differenzierungen), welcher individuell verschieden ausfällt, an.

    rechts und links: AdvancedBionics (AB) Naída CI-M 90

  • ci_joe Naja, ob das Halbtondifferenzieren oder das Harmoniehörenkönnen (Mehrtondifferenzierung) für ein "gutes Musikhören mit CI" entscheidender ist, weiß ich nicht zu beurteilen. Ich denke, es kommt auf den Gesamteffekt (Zusammenspiel der Differenzierungen), welcher individuell verschieden ausfällt, an.

    Hallo belso

    Genau deshalb habe ich da auch so geschrieben, man trifft eine Aussage auf Grund einer nicht verifizieren Messung. In den Naturwissenschaften sagt man zweifelhaftes Ergebnisse und man wird dazu aufgefordert die Messung zu wiederholen!

    Gruß Joachim

  • In den Naturwissenschaften sagt man zweifelhaftes Ergebnisse

    Häh? Was hat das jetzt damit zu tun. belso schrieb doch, dass es für ihn keinen Zusammenhang zwischen Unterscheidbarkeit der Frequenzen und dem Hörgenuss von Musik gibt. Warum sollte es auch. Und du zweifelst dann die Testergebnisse an? Schräg.

    Wenn jemand grundsätzlich keine oder nur wenig Musik hört, dann ist das dieser Person auch nicht wichtig Musikgenuss zu empfinden. Gilt für Normalhörende zu 100% genauso.

    Denken muss man sowieso. Warum dann nicht gleich positiv?

  • Ich lese komplett was anderes!


    Ich erinnere mich schwach, dass im höheren Tonbereich die Unterschiede leichter zu erkennen waren als bei den tieferen,

    Mehr hat sie nicht geschrieben.

    Der Rest ist einfach nur Deine Interpretation.
    Keine Ahnung, was daran zu bezweifeln ist?! Es ist nun einmal ihre ganz persönliche Empfindung!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • Ich bin nicht besonders musikalisch. Das sind meine normalhörenden Geschwister auch nicht, und ich habe mehrere Geschwister.

    Und in wie fern hängt dieses Persönlichkeitsmerkmal mit der Fähigkeit, Tonhöhen zu unterscheiden, zusammen??? Glaubst Du, dass ich das nicht kann? Können es meine Geschwister dann etwa auch nicht? Seltsame Logik von Dir. Und das Du in dem Zusammenhang von Wissenschaft schreibst, ist so etwas von schräg.....

    Du bist ein seltsamer Typ.

  • Oh,es ist sehr interessant hier mitzulesen.:):)

    Rechts Cochlear Kanso 1und Kanso 2 CI Modell 512; OP 25.04.2017 Hörschnecke bis auf dem Stumpf entfernt UNI-KLINIK Halle;
    Links HG AMPLI-CONNECT R 5 ON 312 GN seit September 2021.

    Seit dem 25.10.2021 Upgrade auf Kanso 2
    Zubehör: Cochlear™ Wireless Mini Microphone (Minimikrofon 2+); Telefonclip+ von Resound; ReSound TV Streamer 2

    Edited once, last by Biker (July 3, 2025 at 4:44 PM).