Preise für Hörgeräteketten und Online-Shops

  • Hallo zusammen,


    meine Frau hat einen schweren Hochfrequenz-Hörverlust (>1 kHz) in beiden Ohren. Sie wird ein Implantat in einem Ohr und ein Hörgerät im anderen Ohr bekommen.
    Sie hat einige Hörgeräte ausprobiert, sich aber noch nicht für eines entschieden. Da sie ein Cochlear Implantat bekommt, möchte sie das Resound-Gerät, weil es gut kompatibel ist.


    Wir waren bei einer der großen Audiologieketten hier und haben einen teuren Kostenvoranschlag für ein einzelnes Resound-Hörgerät erhalten. Es war 900 Euro teurer als bei mysecondear.de. Die Hörgeräte helfen ihr nicht besonders und sie hat ständig Kopfschmerzen, wenn sie sie benutzt. Wenn sie diese Probleme nicht hätte und die Hörgeräte gut wären, wäre der Preis für sie in Ordnung, aber das ist nicht der Fall.


    Wir stehen nun vor einer großen Frage: Warum sind die Hörgeräte bei den lokalen Ketten teurer? Wie können wir einen besseren Preis aushandeln? Empfehlen Sie mysecondear? Hat jemand schon einmal Hörgeräte dort gekauft?


    Wir sprechen beide nicht sehr gut Deutsch (lernen es aber), entschuldigen Sie bitte und hoffen, dass dies verständlich ist.
    Mit freundlichen Grüßen.

  • Hallo,

    ich empfehle immer einen Akustiker vor Ort. Man muss gerade am Anfang immer wieder zum Akustiker. Die Akustiker sind teurer, eben weil sie ein Ladenlokal und Leute vor Ort haben. Aber es gibt natürlich gute und schlechte Akustiker.

    Hochtonsteilabfälle sind schwierig mit Hörgerät zu versorgen. Wenn man lange kein Hörgerät getragen und völlig hörentwöhnt ist, dann ist die Gewöhnung auch schwierig. Wenn die CI OP schon bald sein sollte, würde ich ehrlich gesagt, das Hörgerät zurückstellen, bis Deine Frau sich an das CI so einigermaßen gewöhnt hat.

    Kauft kein Hörgerät, das unangenehm ist. Denn das landet in der Schublade und dann ist niemanden geholfen.

  • ci_joe, Du erzählst wieder hanebüchenen Unsinn! Bei den Ketten gibt es fähige und unfähige Akustiker, ebenso bei den Einzelkämpfern (die auch immer seltener werden).

    Sofern ein CI angedacht ist, würde ich ohnehin einen Akustiker nehmen, sofern von der Fahrzeit machbar, der für Cis zertifiziert ist.

    Extra noch mal für ci_joe, die CI-Akustiker sind im Übrigen in der Regel bei den Ketten angestellt! Die Zertifizierungen können/wollen die Einzelkämpfer sich nicht leisten.

  • Wenn ich es richtig sehe, ist mysecondear eher auf online-Handel ausgerichtet. Du wirst dort einen günstigen Preis bekommen und wahrscheinlich auch eine korrekte erste Anpassung. Aber Hörgerät tragen hat ja auch viel mit Folge-Versorgung zu tun, man muss an Einstellungen herumschrauben, es wird hier was probiert, da was probiert. Das kostet alles Zeit und wahrscheinlich macht das dann auch den Preisunterschied aus.

    einseitig ehemals an Taubheit grenzend, Implantation am 20.9.19, EA am 24.10.19, Nucleus 7 von Cochlear

    das andere Ohr ist normalhörend

  • Ich würde einen HG- Akustiker nehmen, der auch CIs Einstellungen machen kann

    Wenn Spatzlelover vom Namen her aus Süddeutschland kommt, würde ich HG Iffland in Betracht ziehen.

    In Konstanz gibt es auch ein kleines Geschäft wo der Inhaber beides macht...

  • ci_joe, der Threadersteller schreibt von einer geplanten bimodalen Versorgung, und Dein Antwort lautet: Von einem CI Techniker ist nicht die Rede.

    Mannomann

    Hallo Andrea

    Man merkt einfach, dass du meinen Beitrag überhaupt nicht gelesen und ihn auch nicht verstanden hast!

    Ich schreibe im übrigen eigentlich das selbe wie du!! Und du meinst das wäre Mist! Dann frage ich mich was für ein Schrott hast du dann geschrieben!

    Gruß Joachim

  • Da sie ein Cochlear Implantat bekommt, möchte sie das Resound-Gerät, weil es gut kompatibel ist.

    Das ist natürlich total verständlich und macht auch Sinn!

    Allerdings

    Wenn sie diese Probleme nicht hätte und die Hörgeräte gut wären, wäre der Preis für sie in Ordnung, aber das ist nicht der Fall.

    scheint sie bisher eher Probleme damit zu haben, oder?

    Da wäre die Frage, wurde regelmäßig während der Testphase an den Einstellungen was verändert? Denn das ist tatsächlich, gerade am Anfang, bei neuen Geräten üblich, daß man öfters zum Akustiker geht und noch ein bißchen mit den "Einstellungen spielt", bis es auch beim Hören angenehm UND auch das Gefühl hat, man versteht so einiges.

    Eine andere Frage wäre, wurde nur Resound Geräte getestet? Oder auch mal Modelle von anderen Firmen? Wenn ja, gab es ein Gerät, welches vom Hören her recht angenehm gewesen war?


    Ich persönlich empfehle Menschen, die Hörgeräte tragen müssen, gerne, daß sie sich lieber für ein Model entscheiden sollen, womit sie prima klar kommen. Wo das Hören für sie selbst sehr angenehm klingt, und sich alles richtig anfühlt. Wenn es ein Gerät ist, was mit einem (zukünftigen / bereits vorhandenen) CI "verheiratet" werden kann, prima!
    Wenn nicht, nun, dann sollte das Hören - meiner bescheidenen Meinung nach - im Vordergrund stehen. Es nützt ja nichts, wenn ständig beim Tragen Kopfschmerzen auftreten, oder sogar das Gerät am Ende in der Schublade landet. Dafür ist ein Hörgerät ja doch recht teuer.

    Wenn ohnehin ein CI feststeht, und die OP auch schon recht bald zeitnah anliegt, würde ich tatsächlich mit dem Hörgerät noch ein bißchen warten wollen, dann kann man es gemeinsam mit dem CI testen, egal, ob beide Geräte "verheiratet" werden (können), oder (nur für den Anfang) so für sich nebeneinander her funktionieren.


    Und wegen den Preisen, es ist schon möglich, daß Firma A etwas mehr nimmt, als Firma B, und Online Shops deutlich günstiger sind, als in einem Laden vor Ort.
    Nur, bei den Hörgeräten ist es ja nicht so, daß man diese kauft, ans Ohr anlegt und Zack, schon funktioniert alles, wie es soll. Es hängt noch deutlich mehr daran. Es müssen Einstellungen vorgenommen werden, diese wird sogar nach Bedarf in den nächsten Wochen verändert werden, da wird sicherlich noch Hörtest gemacht, wenn der Patient sagt, daß die Einstellung nun zufriedenstellend ist, und so weiter. Ich könnte mir vorstellen, daß diese schon direkt im Preis inbegriffen sind.
    Bei einem Online Kauf weiß ich nicht, wie das mit der Einstellung laufen soll? Ab Werk, ohne Daten vom Patienten zu haben? Stelle ich mir schwierig vor, ebenso, wenn es im Alltag zu "komisch" klingt und der Patient was verändert haben will. Wer soll das dann machen? Wird das Gerät dann wieder zurückgeschickt?


    Ich wünsche Deiner Frau alles Gute!

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr

  • OT

    Für gesetzlich Versicherte stellt sich die Frage nach den Kosten für HG nicht, sofern sich die Kasse an die Rechtslage hält. Dem muss leider immer öfter mit anwaltlicher Vertretung und Klage nachgeholfen werden.

    https://schwerhoerigen-netz.de/fileadmin/user_upload/dsb/Dokumente/Information/Service/Ratgeber/Hoergeraeteversorgung_181107_V6.1.pdf

    Für Privatversicherte ist die Rechtslage nicht ganz so eindeutig, aber die Erfolgsaussichten sind ähnlich. Näheres unter https://www.anwalt.de/rechtstipps/kr…len_182240.html

    Der genannte RA hat in meinem Fall bewirkt, dass für meine beiden HG im Wert von etwas über 6 k€ die Kasse die Kosten fast vollständig übernommen hat und nicht, wie sie ursprünglich beabsichtigte, nur eine „Zuschuss“ in Höhe von 3 k€ zahlte. Eine Rechtsschutzversicherung ist dabei allerdings hilfreich.

    OT off

    hörbehindert seit Geburt, seit 2018 beidseitig Naida 90 UP

  • Hallo Sheltie, vielen Dank für Ihren Rat! Der Audiologe hat uns geraten, mit der Entscheidung für Hörgeräte bis nach der CI-Aktivierung zu warten. Meine Frau hat auch ein Phonak Naida Lumity Hörgerät getestet, das für sie sehr natürlich und angenehm war, aber nicht ohne Probleme (in lauten Umgebungen ist es nicht einfach, sich zu verstehen).
    Das Problem bei einer Kombination aus Cochlear und Phonak ist, dass sie nicht auf beide Ohren streamen kann, die Lautstärke unabhängig voneinander regeln muss, das Cochlear-Zubehör nicht mit dem Phonak HG verwenden kann und so weiter... Sie ist jemand, der einfache Lösungen bevorzugt und nicht gerne viel an Geräten herumspielt.

    Ich habe noch eine weitere Frage: Sind in den Preisen der Hörgeräteketten auch die zukünftige Betreuung und Programmierung enthalten? Ist das ohne zusätzliche Kosten möglich? Wer bezahlt außerdem die Testphase der Hörgeräte? Wird das derzeit von der Versicherung bezahlt oder ist es im Endpreis enthalten? Wir testen die Geräte nun schon seit geraumer Zeit und haben sogar verschiedene Audiologen ausprobiert.

    Zu den Online-Websites: Sie nehmen die Programmierung online vor, oder man kann in ihr Geschäft gehen (das zwar weit von uns entfernt ist, aber zumindest machbar). Ihre Trustpilot-Bewertung ist nicht schlecht.

  • aber nicht ohne Probleme (in lauten Umgebungen ist es nicht einfach, sich zu verstehen).

    Eins vorweg:
    Das Problem kann allerdings auch mit CI und dem richtigen Hörgerät weiter bestehen.
    Es gibt zwar inzwischen (recht gute - ist ja immer Ansichtssache) Filterprogramme, die man für solche Umgebungen nutzen kann, aber man darf eines nicht vergessen: es sind immer noch Geräte, heißt, sie verstärken auch erst einmal alles. Stimmen ja sowieso, aber halt auch einiges an Geräuschen. Wenn viele Menschen sprchen, gleichzeitig, dann sind es halt auch viele Stimmen.
    Ein normalhörender Mensch kann im Kopf leicht alles filtern, das fällt einem Schwerhörigen ohnehin schon schwerer.
    Egal, ob nur über Hörgeräte, oder mit CIs, der Mensch ist schwerhörig, und hat somit auch die Probleme eines Schwerhörigen.

    Es kann sein, daß das Gehirn es schafft, die "unwichtigen Sachen" rauszufiltern und nur das wichtigste wahrzunehmen, aber es gibt dafür keine Garantie. Das ist echt Training!
    Da ich schon immer, also auch zu meiner reinen Schwerhörigenzeit, Probleme in solchen extremen Situationen gehabt habe, hat sich das mit meinen CIs auch nicht so wirklich geändert.

    Ich höre jetzt besser, kann also auch etwas mehr verstehen, im direkten Vergleich zu früher. Aber es ist mir trotzdem noch unangenehm und vor allem so unnötig laut. Ich staune immer noch, daß Normalhörende so einen Krach produzieren können, und es ihnen offenbar nichts ausmacht. Die menschliche Stimme kann man dann prima mit einer Welle vergleichen. Sobald einer nur laut wird, werden alle laut, und dann wirds auch wieder leise, obwohl sich alle immer noch unterhalten.

    Also, ich würde mich nicht darauf einstellen wollen, daß es "ohne Probleme" klappen wird. Wenn Deine Frau es doch noch schaffen sollte, prima! Aber ich würde mich darauf einstellen wollen, daß dieses Problem doch bestehen bleiben wird. Es kann aber durchaus sein, daß sie deutlich mehr verstehen wird, vielleicht sogar mit Hilfe vom Filter, und wenn man sich entsprechend hinsetzt.

    Ich habe noch eine weitere Frage: Sind in den Preisen der Hörgeräteketten auch die zukünftige Betreuung und Programmierung enthalten?

    Ich war zu meiner Hörgerätenzeit ohnehin fester Kunde bei einem Akustiker. Da bin ich immer rein, wenn es Probleme gab - am Anfang hatte man das ja noch häufiger, vor allem mit neuem Gerät - und ich wurde immer behandelt. Abrechnung erfolgte dann wohl über die Krankenkasse, bzw. war wohl im Modul inbegriffen gewesen.
    Aber dafür war ich dann ja auch Jahrelang stets Kunde gewesen. Brauchte ich nach x Jahren wieder ein neues Hörgerät, so bin ich wieder dorthin, bekam ein paar Geräte zum Testen und dann wurde sich für ein Model entschieden und damit weiter gemacht.


    Wir testen die Geräte nun schon seit geraumer Zeit und haben sogar verschiedene Audiologen ausprobiert.

    Ich kenne das ja so, daß man x Wochen mit y Anzahl an Modellen zum Testen hat, allerdings bei einem Akustiker, und irgendwann entscheidet man sich dann für ein Model. Wenn nichts zufriedenstellend funktioniert hatte, kommuniziert man das halt auch ehrlich. Manchmal tun sich noch andere Möglichkeiten auf, mit etwas älteren Modellen zum Beispiel. Es sei denn, es ist schon das Ende der Fahnenstange erreicht, und es gibt kein Hörgerät mehr, welches das Hörverlust noch recht gut ausgleichen könnte.


    Allerdings kenne ich das eher so, daß die Krankenkasse (einen Teil - je nach dem, welches Gerät und wie teuer es ist) bezahlt und den Rest zahlt man selbst. Aber halt eben die Krankenkasse, ich weiß nichts von einer Versicherung, die die Kosten übernimmt.

    Schönen Gruß

    Sheltie

    schon als Kind Hörgeräteträger, bis zum Hörsturz 2005
    rechts: CI422(SRA), N6, Okt 2015

    links: CI522, N6, Nov 2017

    Meine Story: Das Sheltie hat nun auch ein eOhr