Nachdem ich ja nun selber viele Hörtests hinter mir habe und heute mit meiner Mutter bei einem Akustiker zum Hörtest war, habe ich ein paar Fragen, die ihr vielleicht beantworten könnt.
- beim Akustiker werden meistens Töne getestet. In der Regel von ganz leise zu laut, man soll klicken, wenn man etwas hört. Bei mir war es damals so, dass der Kopf dann selber Töne produziert hat, so dass ich gar nicht mehr wusste, ob ich wirklich etwas höre. Bei meiner Mutter war es heute ähnlich. Außerdem wusste ich natürlich, dass ich eigentlich schon längst etwas hören musste, was mich sehr gestresst hat und das ein und andere Mal habe ich wahrscheinlich auch gedrückt, ohne dass ich etwas gehört habe. Erst später hat man das Ganze umgedreht, hat laut begonnen und wurde immer leiser. Das war für mich deutlich angenehmer. Warum macht man das nicht immer so? Weil man nicht weiß, wo die Unbehaglichkeitschwelle liegt?
- in der Regel werden Einsilber ohne Störlärm getestet. Das entspricht häufig nicht dem Alltag. Wie schlecht mein Sprachverständnis ist, wurde bei mir erst richtig deutlich, als man mir das Rauschen dazu gegeben hat. Erst beim Hörtest in der Klinik wurde ich gefühlt real getestet. Warum testet man nicht auch bereits beim Hörakustiker mit Störlärm?

Hörtest beim Hörakustiker - Fragen
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Tatsächlich führt es zu präziseren Ergebnissen wenn man leise nach laut misst. Und ja, die U-Schwelle spielt auch eine große Rolle dabei.
Fragt beim nächsten hörtest mal ob der Ton gepulst werden kann. Dann hat man ein sich wiederholendes Piepen anstatt eines Dauertons.
In den meisten Fällen ist eine Messung in Ruhe ausreichen um den Hörverlust oder eben den Hörerfolg zu messen.
Realitätsfremd ist der Freiburger sowieso, ob mit oder ohne Störlärm. Zu langsam gesprochen, unnatürliche Betonung, und noch ein paar andere Punkte.
Frag mal nach dem Oldenburger Satztest, der zeigt wirklich was du kannst.
Frage zu deiner Signatur: ehemals an Taubheit grenzend? Weil du jetzt taub bist oder weil du mit dem Ci hören kannst?
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Realistisch wäre m.E. ohnehin nur ein Test mit sinnfreien Worten. Ich kenne - wie wohl alle hier - die Worte und „verstehe“ die allermeisten auch, ohne sie akustisch wirklich verstanden zu haben. Das ist halt der Effekt von Lebenslangem Training im Kombinieren von isolierten Sprachfetzen. Daraus Schlussfolgerungen in Bezug auf das Sprachverstehen zu ziehen, ist mindestens gewagt.
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Azubi meine Signatur habe ich ewig nicht mehr gesehen. Ich hatte vor der App noch ein Minirestgehör bei sehr lauten, tiefen Tönen, nun ist das auch weg. Und ich bin SSDlerin.
Ich muss nur noch die Tests im Störmlärm machen, den OLSA und den Einsilber-Test (und ich kann die Wörter immer noch nicht auswendig Reisender …) -
In der Regel von ganz leise zu laut,
Um es mit den Worten aller CSU Minister Präsidenten zu sagen:
Das haben wir immer schon so gemacht.
Tatsächlich ist es so, dass man Phantom Töne hört, wenn man von laut nach leise testet. Die Hörgeräte sind dann stets zu leise eingestellt und der Kunde dann frustriert von den Hörgeräten.
in der Regel werden Einsilber ohne Störlärm getestet. Das entspricht häufig nicht dem Alltag.
Falsch. Das entspricht NIE dem Alltag. Es ist ausschließlich ein Vergleichstest.
Wenn du dir besser selbst Gedanken machen solltest, dann fragst du die dämlichste Maschine namens ChatGPT. Wenn du dir unnötig viele Gedanken machst, fragst du hier. Ich verstehe dich nicht.
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Ich kenne - wie wohl alle hier - die Worte und „verstehe“ die allermeisten auch, ohne sie akustisch wirklich verstanden zu haben.
Ich kenne sie auch. Aber dennoch kann ein Schwerhöriger durchaus folgende Worte verwechseln:
Zaun, Baum, Raum, Saum, Sau
Und nur darauf kommt es an. Klar, Zufalls Treffer gibt es immer wieder mal.
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Und nur darauf kommt es an. Klar, Zufalls Treffer gibt es immer wieder mal.
Der Freiburger hat eine sehr hohe lernfähigkeit. Haben hier durchaus ein paar Kunden die einzelne Wortreihen komplett auswendig können. Eine Kundin kann sogar alle auswendig.
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Wenn du dir besser selbst Gedanken machen solltest, dann fragst du die dämlichste Maschine namens ChatGPT. Wenn du dir unnötig viele Gedanken machst, fragst du hier. Ich verstehe dich nicht.
Hallo AnniB,
Ich muss Heavy Medel in diesem Fall recht geben. KI / AI halluziniert oft mit falschen und nicht verifizierbaren Ergebnissen. Du bist Lehrerin und hast eine gewisse Vorbildfunktion. Folgenden Artikel empfehle ich mal zu lesen und darüber nachzudenken:
KI lässt uns Menschen das Denken verlernen – und wir halten es für Fortschritt
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Süß, ich soll für euch Vorbild sein.
Glaub mir, ich kann ganz gut mit KI umgehen. Und dass ich denken und wissenschaftlich arbeiten kann, habe ich auch schon an geeigneter Stelle nachgewiesen.
Falls ihr sonst noch was zur Sache zu sagen habt, gerne her damit. -
Nun aus eigener Erfahrung seit 1967: Messungen in den „akustischen sterilen“ Räumen der Hörakustik / Audiologie entsprechen nie der Realität im Alltag! Selbst wenn Störlärm dazu gegeben wird. Außerdem ist das bei jeder/jedem Schwerhörigen sehr individuell zu betrachten.
Und: Die heutige Hörakustik – privat oder Kette – ist im Lauf der Jahrzehnte vom Gesundheitsdienstleister zum wirtschaftlichen Unternehmen verkommen, wo primär nur der Umsatz zählt ....
Ein noch älterer Verwandter von mir zahlte kürzlich lieber 7.000 € Eigenanteil für angeblich „adäquate“ Hörgeräte, obwohl er selbst von Anfang erlebte, wie gut ich mit den CI’s höre und verstehe. Der Grund: Er ist für den nötigen Lernprozess einfach zu ungeduldig ....
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Ein noch älterer Verwandter von mir zahlte kürzlich lieber 7.000 € Eigenanteil für angeblich „adäquate“ Hörgeräte, obwohl er selbst von Anfang erlebte, wie gut ich mit den CI’s höre und verstehe. Der Grund: Er ist für den nötigen Lernprozess einfach zu ungeduldig ....
Das ist wohl kaum der Akustiker schuld...
Und: Die heutige Hörakustik – privat oder Kette – ist im Lauf der Jahrzehnte vom Gesundheitsdienstleister zum wirtschaftlichen Unternehmen verkommen, wo primär nur der Umsatz zählt ....
Es gibt noch immer Akustiker die einfach nur helfen wollen
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Nein, ihr Akustiker natürlich nicht.
Aber ich finde diese Entwicklung in Richtung Zweiklassenmedizin dennoch echt bedenklich. Das letzte adäquate Hörgerät fürs rechte Ohr habe ich 2013 vom Sozialgericht zugesprochen bekommen. Für mich ist das Geschichte. Dennoch: Nicht jeder Kunde dürfte das nötige Kleingeld haben …
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Da mag ich auch noch kurz einen Gedanken ins Rennen werfen:
Die Angst vor Fortschritt ist kein neues Phänomen. Dennoch zeigt die Geschichte: Viele anfängliche Ängste erweisen sich im Nachhinein als unbegründet oder lösbar.
Bekannte Beispiele aus der Geschichte:
- Eisenbahn: Menschen glaubten, hohe Geschwindigkeiten (über 30 km/h) könnten den Körper schädigen oder verrückt machen. Es gab Befürchtungen vor sozialen Umwälzungen: Wer reisen konnte, war schwerer zu kontrollieren.
- Elektrizität: Elektrisches Licht wurde als “unnatürlich” empfunden.
Chat GPT ist nun eine unserer neuesten Herausforderungen. Es ist da und es bleibt. Ich denke nicht, dass wir das Denken verlernen. Ganz im Gegenteil: ich sehe es z. B. bei meinen Kindern, wie sie lernen kritisch mit diesem Medium umzugehen. Sie lernen die Vor- und Nachteile und schulen ihren Blick. Natürlich wird es immer Menschen geben, die alles unkontrolliert für bare Münze nehmen. Das gab es zu allen Zeiten der Menschheit. Wichtig ist es zu lernen, gut mit dem neuen Medium Chat GPT umzugehen. Und das Denken beginnt ja schon beim guten prompten.
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KI wird nicht per se verteufelt. Es muss aber richtig benutzt werden.
Mit einem Automobil kann man auch gegen die Wand fahren (wörtlich wie auch umgangssprachlich). Oder es richtig benutzen.